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Konni
26.06.2013, 16:52
Kroatien kämpft um den CEFTA-Markt


Mit dem EU-Beitritt verlässt Kroatien die Freihandelszone CEFTA. Die kroatischen Unternehmen beeilen sich nun, Vertriebspartner und Produktionsstätten in den CEFTA-Ländern in der Nachbarschaft zu finden.

Zagreb. Noch vier Tage, dann ist Kroatien in der EU. Vom 30. Juni auf 1. Juli um Mitternacht fallen an den EU-Grenzen zu Kroatien die Zölle. An der EU-Außengrenze, die Kroatien ab kommendem Montag zu Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro bildet, werden die Kontrollen verschärft, und das nicht zum Vorteil für in Kroatien tätige Unternehmen.

Mit dem EU-Beitritt verlässt Kroatien die CEFTA, die mitteleuropäische Freihandelszone, der neben Kroatien noch sieben weitere Balkan-Staaten angehören. Knapp ein Fünftel des Handels betreibt Kroatien mit CEFTA-Ländern. Die wichtigsten Abnehmer hat Kroatien in Serbien und Bosnien-Herzegowina. Die Lebensmittel- und Zigarettenindustrie werden am meisten von der Änderung betroffen sein -und laut Schätzungen etwa 4000 Mitarbeiter, die wegen der Betriebsabsiedlung Richtung Süden ihre Jobs verlieren.

Die Gruppe Adris, unter deren Dach sich die Tabakfabrik Rovinj (TDR) mit der Zigarettenmarke Ronhill befindet, rechnet mit Einbußen in Höhe von zehn Millionen €, teilte der Konzern dem WirtschaftsBlatt mit. Denn die Zölle auf Zigaretten aus Kroatien steigen etwa in Serbien von 15 auf 57 Prozent, in Bosnien-Herzegowina von null auf 15 Prozent. Eine Absiedlung der Zigarettenproduktion nach Bosnien, wo der kroatische Hersteller angeblich schon eine Fabrik bei Mostar anvisiert haben soll, dementierte man. TDR produziert seine Tabakwaren ausschließlich in Kroatien. Dem EU-Beitritt blicke man ansonsten optimistisch und gut vorbereitet entgegen, so ein Sprecher. Adris hatte im Vorjahr einen Gewinn von 506 Millionen Kuna (75 Millionen €) und setzte 3,37 Milliarden Kuna um.

Fleisch nach Bosnien

Fleisch ist derweil die Tradition des kroatischen Unternehmens Gavrilovic. Die CEFTA-Länder sind der wichtigste Handelspartner des Fleisch- und Wurstproduzenten, alleine nach Bosnien gehen 60 Prozent des Exports. Daher hat das Unternehmen ohne lange nachzudenken auch einen Produktionspartner im Nachbarland gesucht und gefunden. "Unsere Produkte werden in der Region nach dem CEFTA-Austritt bis zu 50 Prozent teurer werden", erklärt Gavrilovic-Sprecherin Daska Domljan den Schritt. Große Produzenten, wie etwa der Süßwarenhersteller Kras oder auch der Handelsketten-Konzern Agrokor, müssen sich weniger den Kopf zerbrechen: Sie haben bereits Produktionsstandorte und Partner in CEFTA-Ländern.

Insgesamt soll der Ausstieg aus CEFTA nach Einschätzung der Weltbank Kroatien Wachstum in Höhe von 0,8 Prozent des BIP kosten.

Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2013-06-26

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