Ritschi
11.03.2011, 17:15
März April ist in Kroatien Bärlauchernte. Nicht viele wissen daß Kroatien einer der größten Wildkreuter-Exporteure ( Heilkräuter ) der Welt ist. ( Hauptprodukt Salbei ) Allein bei Bärlauch werden jährlich zig tausende Tonnen von Bärlauch gesammelt und exportiert. Abnehmer sind dabei große Firmen aus dem Bereich Tee, Kräuter, Mischungen, Frischeverarbeitung und Produkte wo Kräuter nur Zutaten sind und natürlich Zulieferer für Reformhäuser und die Verarbeiter in der Naturmedizin.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3038
Zwei Tage intensive Sonneneinstrahlung reichen aus. Nach dem ersten zeigen der Triebspitzen ist der Bärlauch nun zw. 4 und 7 cm hoch.
Das Kräutersammeln hat in Kroatien eine große und lange Tradition. Während der Kriegsjahre kam dieser Markt fast völlig zum erliegen, die Sammler, ohnehin schon arm genug und vom Krieg gebeutelt, vorloren dabei nahezu ihr gesamtes Einkommen aus dem Sammelerlös.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3039
Der Bärlauch am dritten Tag, 6 - 10 cm
Kräuter sammeln war und ist in Kroatien ein Beruf der viel Erfahrung braucht. Diese Erfahrung geben die "Alten" nun an ihre Kinder und Enkel weiter. Denn, sammeln von Wildkräutern ist auch Umweltschutz und Landschaftspflege und bedarf einer gewissen Nachhaltigkeit.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3041
Gleichzeitig schießen andere Frühblüher "ins Kraut". Mit diesem kann der Bärlauch nicht verwechselt werden, völlig andere Blattstruktur.
Ein Kroate, der Zagreber Ingenieur Roman Turk, baute nach dem Krieg diesen Markt wieder auf. Er gründete die Terra Magnifica und ist heute der drittgrößte Wildkräuter-Exporteur Kroatiens. Denoch ist und bleibt das sammeln von Wildkräutern eine sehr mühsame und schweißtreibende Arbeit mit eher geringen Verdienstmöglichkeiten im Verhältnis zum Aufwand.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3042
Hier wird es schon gefährlicher. Der Märzenbecher. Bevor er die Blüte zeigt hat er eine ähnliche Blattstruktur wie
Bärlauch. Die Blattfarbe ist deutlich "kühler" als beim Bärlauch, blüht ab früher als dieser. Denoch ist der Märzenbecher giftig.
Ein großer Partner der Terra Magnifica ist die "Firma Heuschrecke". Hier ein Link dazu: http://www.heuschrecke.com/index.htm Diese unterstützt auch Projekte in Übersee und Fernost und bemüht sich auch um fairen Handel. Übrigens, die exportierten Wildkräutersammlungen sind Öko zertifiziert. Inländische Sammler und Händler können ebenfalls zertifiziert sein und unterliegen somit den internationalen Ökostandarts, die jährlich überprüft werden und zwar durch den kroatischen Staat.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3043
Ebenfalls gefährlich, da giftig, das Schneeglöckchen. Blüht nahezu gleichzeitig mit dem Märzenbecher.
Die Blätter ähneln dem des Märzenbecher, es fehlt jedoch der satte Grünton und ist eher blaugrün.
Blätter lang, schlank und nach oben hin lanzettförmig.
Hier ein Auszug aus einen Reisebericht der Firma Heuschrecke, die Terra Magnifica, die Organisation und die Menschen in Kroatien besucht hat. Zitat:
Uns hat die Energie und der Einsatz von Roman Turk, der ganz offensichtlich sein (kriegsgebeuteltes) Land liebt, beeindruckt. Wir haben auf unserer Reise viel Armut gesehen, viele Kriegsschäden sind noch nicht beseitigt, und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Vieles muss mit einfachsten Mitteln bewerkstelligt werden.
Die Arbeit von Terra Magnifica hält die alte Kräutertradition lebendig. Sie ist wichtig für den Erhalt (nachhaltige, schonende Nutzung) der Natur, aber hat auch eine große soziale Komponente. Sie schafft Arbeitsplätze, gibt den Menschen Selbstbestätigung und die Möglichkeit, auf dem Land zu bleiben.Zitat Ende
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3044
Bärlauch, Märzenbecher und Schneeglöckchen breiten sich flächig aus, eigentlich jeder für sich, aber sie vermischen
sich auch. Da kann dann schon mal ein Fehlgriff nach den Blättern vorkommen, der jedoch fatale Folgen haben kann.
Wetterbedingt kann es sein das alle drei Arten gleichzeitig "schießen" und wer besonders junge Bärlauchblätter
ernten möchte sollte sich in jedem Fall bestens mit Bärlauch und den anderen Pflanzen auskennen.
Bärlauch ist ein Saisonprodukt und wird als solches in den Küchen der Restaurants und Konobas verarbeitet und angeboten, sei es als Pesto zu Gerichten, als Füllung in Teigwaren, als Suppe, mit Pasta, im Salat oder als Geschmacksgeber von Gerichten. Wer Kroatien bereist sollte dieses Saisoprodukt kosten und nach Gerichten mit Bärlauch Ausschau halten. Unterstützen sie die kroatische Küche in dem Sie nach Saisonprodukten und deren Gerichten fragen. Ganz nach dem Slow Food Moto: Alles hat seine Zeit, besonders das Essen.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3040
Eine typische Bärlauchstelle im lichten Wald. Ist er erst mal voll ausgetrieben, wird man den Waldboden vor lauter
Blätter nicht mehr sehen können. Geerntet wird der Bärlauch bevor die Blüten treiben denn dann steckt die ganze
Kraft der Pflanze in den Blättern und der Wald duftet auffällig nach Knoblauch.
Einige Tage später
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3169
Es liegt in der Natur der Saisonprodukte daß sie dann am besten schmecken wenn deren Zeit ist. Dieser Satz dürfte es auch gut treffen: Nichts ist aufregender als die Ungeduld auf das Besondere
( alle Fotos by Richy )
Ritschi
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3038
Zwei Tage intensive Sonneneinstrahlung reichen aus. Nach dem ersten zeigen der Triebspitzen ist der Bärlauch nun zw. 4 und 7 cm hoch.
Das Kräutersammeln hat in Kroatien eine große und lange Tradition. Während der Kriegsjahre kam dieser Markt fast völlig zum erliegen, die Sammler, ohnehin schon arm genug und vom Krieg gebeutelt, vorloren dabei nahezu ihr gesamtes Einkommen aus dem Sammelerlös.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3039
Der Bärlauch am dritten Tag, 6 - 10 cm
Kräuter sammeln war und ist in Kroatien ein Beruf der viel Erfahrung braucht. Diese Erfahrung geben die "Alten" nun an ihre Kinder und Enkel weiter. Denn, sammeln von Wildkräutern ist auch Umweltschutz und Landschaftspflege und bedarf einer gewissen Nachhaltigkeit.
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Gleichzeitig schießen andere Frühblüher "ins Kraut". Mit diesem kann der Bärlauch nicht verwechselt werden, völlig andere Blattstruktur.
Ein Kroate, der Zagreber Ingenieur Roman Turk, baute nach dem Krieg diesen Markt wieder auf. Er gründete die Terra Magnifica und ist heute der drittgrößte Wildkräuter-Exporteur Kroatiens. Denoch ist und bleibt das sammeln von Wildkräutern eine sehr mühsame und schweißtreibende Arbeit mit eher geringen Verdienstmöglichkeiten im Verhältnis zum Aufwand.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3042
Hier wird es schon gefährlicher. Der Märzenbecher. Bevor er die Blüte zeigt hat er eine ähnliche Blattstruktur wie
Bärlauch. Die Blattfarbe ist deutlich "kühler" als beim Bärlauch, blüht ab früher als dieser. Denoch ist der Märzenbecher giftig.
Ein großer Partner der Terra Magnifica ist die "Firma Heuschrecke". Hier ein Link dazu: http://www.heuschrecke.com/index.htm Diese unterstützt auch Projekte in Übersee und Fernost und bemüht sich auch um fairen Handel. Übrigens, die exportierten Wildkräutersammlungen sind Öko zertifiziert. Inländische Sammler und Händler können ebenfalls zertifiziert sein und unterliegen somit den internationalen Ökostandarts, die jährlich überprüft werden und zwar durch den kroatischen Staat.
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Ebenfalls gefährlich, da giftig, das Schneeglöckchen. Blüht nahezu gleichzeitig mit dem Märzenbecher.
Die Blätter ähneln dem des Märzenbecher, es fehlt jedoch der satte Grünton und ist eher blaugrün.
Blätter lang, schlank und nach oben hin lanzettförmig.
Hier ein Auszug aus einen Reisebericht der Firma Heuschrecke, die Terra Magnifica, die Organisation und die Menschen in Kroatien besucht hat. Zitat:
Uns hat die Energie und der Einsatz von Roman Turk, der ganz offensichtlich sein (kriegsgebeuteltes) Land liebt, beeindruckt. Wir haben auf unserer Reise viel Armut gesehen, viele Kriegsschäden sind noch nicht beseitigt, und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Vieles muss mit einfachsten Mitteln bewerkstelligt werden.
Die Arbeit von Terra Magnifica hält die alte Kräutertradition lebendig. Sie ist wichtig für den Erhalt (nachhaltige, schonende Nutzung) der Natur, aber hat auch eine große soziale Komponente. Sie schafft Arbeitsplätze, gibt den Menschen Selbstbestätigung und die Möglichkeit, auf dem Land zu bleiben.Zitat Ende
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3044
Bärlauch, Märzenbecher und Schneeglöckchen breiten sich flächig aus, eigentlich jeder für sich, aber sie vermischen
sich auch. Da kann dann schon mal ein Fehlgriff nach den Blättern vorkommen, der jedoch fatale Folgen haben kann.
Wetterbedingt kann es sein das alle drei Arten gleichzeitig "schießen" und wer besonders junge Bärlauchblätter
ernten möchte sollte sich in jedem Fall bestens mit Bärlauch und den anderen Pflanzen auskennen.
Bärlauch ist ein Saisonprodukt und wird als solches in den Küchen der Restaurants und Konobas verarbeitet und angeboten, sei es als Pesto zu Gerichten, als Füllung in Teigwaren, als Suppe, mit Pasta, im Salat oder als Geschmacksgeber von Gerichten. Wer Kroatien bereist sollte dieses Saisoprodukt kosten und nach Gerichten mit Bärlauch Ausschau halten. Unterstützen sie die kroatische Küche in dem Sie nach Saisonprodukten und deren Gerichten fragen. Ganz nach dem Slow Food Moto: Alles hat seine Zeit, besonders das Essen.
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3040
Eine typische Bärlauchstelle im lichten Wald. Ist er erst mal voll ausgetrieben, wird man den Waldboden vor lauter
Blätter nicht mehr sehen können. Geerntet wird der Bärlauch bevor die Blüten treiben denn dann steckt die ganze
Kraft der Pflanze in den Blättern und der Wald duftet auffällig nach Knoblauch.
Einige Tage später
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=157&pictureid=3169
Es liegt in der Natur der Saisonprodukte daß sie dann am besten schmecken wenn deren Zeit ist. Dieser Satz dürfte es auch gut treffen: Nichts ist aufregender als die Ungeduld auf das Besondere
( alle Fotos by Richy )
Ritschi