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Ritschi
05.11.2011, 18:31
Maritta hat mit ihren Beitrag: Wege durch Istrien http://www.istrien-live.com/forum/showpost.php?p=24849&postcount=1 den gedanklichen Anstoß gegeben, Kroatien und speziell Istrien in der Vergangenheit zu besuchen. Wie sah es dort aus, wie waren die Menschen, welche Auto fuhren auf welchen Pisten. Wie war damlas die Küste, das Land usw... Die folgenden Links nehmen Sie mit in eine längst vrgangene Zeit, in eine gute, in eine schwere, in eine verklärte Zeit. Eindrucksvolle Bilder belegen das Leben und das Land in den Jahren 1922 /1960. Ach könnt ich doch einen Atemzug dieser Zeit... mancher wird schwärmen, mancher wird seufzen. So war das in unserem Urlaubsland, damals.

Wege durch Istrien ( Branko Belan, 1953 ) Die Kamera begleitet "Touristen" auf ihren Weg durch Istrien. Auch zu sehen, die harte Arbeit der Bergmänner

Istarski puti (Branko Belan, 1953) - YouTube


Ritschi

Lutz
02.07.2013, 11:18
Was hat sich nicht alles verändert?
Kroatien ist in der EU - aber wie war das früher???

Genau kann ich es garnicht mehr feststellen, aber um 1975/77 war ich das erste Mal in Yugoslawien, genauer in Istrien. Es begann mit der Anreise, mit Wohnwagen ein Abenteuer! Quer durch Österreich, dann Oberitalien mit kurvigen und bergigen Abschnitten. Das Highlight dann die alte Strasse am Limfjord, auf der einen Seite ein steiler Berg, auf der anderen der Abgrund. Natürlich ohne Leitplanken sondern mit ein paar Steinpfosten "gesichert". Ein entgegen kommender LKW war nur ganz langsam und schwitzend zu passieren. Für eine Fahrt die ich heute locker in 11 Stunden mache brauchte man damals 15 Stunden. Ach ja schwitzen, Klimaanlage gabs in den Autos auch nicht. Selbstverständlich hatte man für sein Auto ein "Urlaubspaket" mit den wichtigsten Ersatzteilen dabei. Heute würde ich den Kopf schütteln wenn jemand mit einem 75 PS Diesel mit Wohnwagen eine solche Strecke fahren wollte. Die Grenzkontrollen waren noch gefürchtet, besonders die Yugoslawische.

Endlich angekommen ging das Abenteuer erst richtig los. Geld wurde täglich schwarz gewechselt, denn jeden Tag bekam man mehr Dinar als am Vortag. Für Benzin gab es Gutscheine die man vor Reiseantritt beim ADAC kaufen konnte. Kaufen war auch ein Thema, es gab NICHTS. So hatten wir im Wohnwagen einen Riesenvorrat Babywindeln, Babynahrung und Hundefutter für den Dackel. Der war damals eine kleine Sensation denn einen solchen Hund hatten die meissten Yugoslawen noch nie gesehen.

Wasserknappheit war normal, Duschen funktionierten nur morgens oder sehr spät abends. Toiletten wurden, wenn überhaupt, nur einmal am Tag gereinigt und das ohne Spülung ?!?

Dann das Meer am Kap Kamenjak, es erschien uns traumhaft sauber. Aber es gab nicht selten Milliarden von Feuerquallen, an manchen Tagen konnte man nicht ins Wasser. Dies ging sowieso nur, wenn man vorher eine Schneisse durch die Seeigel geräumt hatte. Wo sind die Seeigel und Quallen heute?

Nie vergessen werde ich den Tag als wir in einer Bucht lagen und zwei Soldaten in voller Uniform kamen. Wir sollten das Kap sofort verlassen, in einer halben Stunde würde man hier mit Kanonen schiessen. So war es denn auch, wir hörten auf dem Camp die Schüsse. Ein anderer Spass waren die in Pula stationierten T-33 Übungsjets, Die folgen zum Spass sehr früh morgens und/oder spät abends im Tiefflug über das Camp. Da stand man senkrecht im Bett.

Sicher wird mir noch mehr einfallen. Wie war das bei euch? Wer hat was erlebt???

Wolfram
02.07.2013, 12:50
Was hat sich nicht alles verändert?
Kroatien ist in der EU - aber wie war das früher??? .....

Wie war das bei euch? Wer hat was erlebt???

Tjaaa - wie war das noch 1971 ? Warum wir (meine 1. Ehefrau und ich) als Reiseziel Jugoslawien ausgesucht haben weis ich nicht mehr. Mir ist nur noch in Erinnerung, dass wir uns einen Reiseführer über Jugoslawien gekauft hatten und daraus die Insel Šolta vor Split als Reiseziel auserkoren hatten. Mit einer Caravelle der JAT (Jugolslawia Aero Transport) sind wir - mit Zwischenlandung in Zagreb - von Frankfurt nach Šplit geflogen und vom Flugplatz bei Trogir mit dem Bus an den Hafen gefahren. Doch die Fähre nach Šolta war schon weg und so standen wir herum, mit dem Koffer in der Hand. Wir mussten uns eine Übernachtungsmöglichkeit suchen. Das erwies sich allerdings als absolut problemlos, denn kaum hatten die Einheimischen uns entdeckt, wurden wir regelrecht mit "Soba"-Angeboten überschüttet. Entschieden hatten wir uns dann für ein Zimmer in der Altstadt, nahe am Hafen, nix Besonderes aber für uns ausreichend. Wir haben uns dann noch etwas in der Altstadt umgeschaut, in einem der vielen Lokale gegessen und sind dann zurück in unser Zimmer. Am frühen Morgen, es war noch nicht einmal richtig hell, standen wir dann "senkrecht im Bett". Ein Blick aus dem Fenster zeigte uns: Die Straßenreinigung war unterwegs - mit Handkarren auf eisenbeschlagenen Rädern - auf dem Kopfsteinpflaster der Altstadt einfach ohrenbetäubend :o Bezahlt hatten wir unser Zimmer schon am Vorabend, also nix wie raus und runter an den Hafen. Nach kurzer Suche fanden wir dann die Agentur, wo wir ein Fährticket kauften und mit Euroscheckkarte bezahlten. Darauf hin wurde hinter uns getuschelt - ich habe irgendwas von "Prominenz" gehört. Der Grund wurde mir allerdings erst am Urlaubsende klar, als wir unser Hotel auf Šolta, das "Avlija" in Maslinica bezahlen wollten - nix war´s mit bezahlen!!! Die Hotelmanagerin hatte noch nie eine Euroscheckkarte gesehen und war auch nicht bereit unsere Euroschecks zu akzeptieren. Wir haben darauf hin unsere Bank in Deutschland angerufen, die uns dann telegrafisch Geld überwiesen haben. Bereits im Jahr darauf waren wir wieder auf Šolta und es gab keinerlei Probleme mehr mit Euroschecks. Ach ja - für das hotelleigene Ruderboot habe ich damals umgerechnet 10 Pfennig/Std. und für 1 l Rotwein ca. 20 Pfennig bezahlt :) Nur Coca Cola war sauteuer, der Liter umgerechnet 5 DM!!!

Mir fallen bestimmt noch ein paar Gegebenheiten zu damals ein, ich muss mal in den alten Bildern wühlen ...

Gruß

Kimba
02.07.2013, 14:43
Bei mir ging es erst 1988 los. In den " Supermärkten" gab es Getränke in den Kühlungen, doch die waren trotz großer Hitze nicht in Betrieb. Also wenn man was kaltes trinken wollte musste man in ein Lokal gehen, weshalb wir uns bald nur noch für Zimmer mit Kühlschrank entschieden haben.Zum Telefonieren musste man zur Post und manchmal auch noch lange anstehen.Trotz allem war es im Rückblich manchmal noch schöner als Heute. Da gab es auch noch das selbstgemachte Orangeata ( weiss nicht mehr genau wie man es schrieb), welches viel besser war als Fanta. Aber leider sind die Kroaten anscheinend anderer Meinung. Man bestellt Muscheln, Kalamari und Scampi per Kilo, was heute wahrscheinlich zu teuer wäre.Manchmal wünschte ich mir die alte Zeit zurück.

LG Gisela

Konni
02.07.2013, 17:19
Tja, wie war es bei mir?

Ich war das erste Mal in Kroatien bzw. Istrien 1981, und dort in Pula-Verudela.

Mein damaliger Mann bekam in der Firma keinen Urlaub und so sind mein damals 6jähriger Sohn und ich alleine geflogen. Mit welchem Flugzeug wir geflogen sind, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war eine ziemlich klapprige jugoslawische Kiste und wir haben über Neckarmann gebucht. Am Flughafen ging es dann mit einem Bus für Touris in unser Hotel (Vollpension – oh wie schrecklich).

Es war ein toller Urlaub, Geld tauschen konnte man an jeder Straßenecke, überall wurde man angesprochen, die Jugos waren ganz verrückt nach der DM.
Unser Strand war ein grober Kiesstrand, ich weiß noch, dass mein Sohn und ich oft dort saßen, wir hielten uns an den Händen fest und ließen uns von den Wellen überrollen – herrlich – nur den Kies musste man anschließend aus der Badehose entfernen. Es gab aber auch sehr oft Quallenalarm, da durfte man dann nicht ins Wasser.

Wir fuhren sehr oft mit dem Linienbus nach Pula. Der war immer rappelvoll, aber trotzdem ein Erlebnis zwischen den vielen Einheimischen. Man sagte uns zwar „nehmt doch ein Taxi, das kostet nicht viel“, aber das Erlebnis „Busfahren“ war uns viel wichtiger und machte uns einen Heidenspaß.

Fast jeden Tag gab es abends im Hotel Musik – manchmal spielte sogar eine Band – und es durfte getanzt werden. Obwohl ich „alleine“ war, also nur mit meinem Junior, mangelte es nicht an Tanzpartner (na ja, ich war damals auch mal gerade knappe 27 Jahre jung). Die einheimischen jungen Männer waren zuhauf dort, da mangelte es sogar manchmal an Frauen.
Die Getränke, selbst in der Hotelbar, waren spotbillig und auch sonst war alles für unsere Verhältnisse sehr sehr billig.

Ich kann mich auch noch erinnern, dass auf der Hotelterrasse einige Fliesen defekt waren, manche standen sogar schon sehr weit raus. Ein Ehepaar hat das der Hotelleitung gemeldet, weil sich die Frau den halben Zehnnagel ausgerissen hat, die Antwort war „ja ja, wir wissen es schon, es wird repariert“, aber als wir nach 14 Tagen wieder abreisten, waren die Fliesen immer noch defekt, jedoch hat man am Aufgang zur Terrasse ein Schild aufgestellt mit der Aufschrift „oprez“ (oder so ähnlich, d. h. Vorsicht) – und ein ausrutschendes Männlein. Das war alles.

Aber trotz den vielen Einschränkungen war es für uns ein super toller Urlaub, die Leute waren unheimlich nett und sehr hilfsbereit, die ganze Landschaft war noch sehr „natürlich“, es gab noch nicht so viele gut ausgebaute Straßen, die meisten waren eher "Sandpisten" und doch – es war schön.

Danach bin ich leider nicht wieder nach Jugoslawien gefahren oder geflogen (warum auch immer??). :o

Erst wieder 1994, nachdem Wolfram und ich geheiratet hatten und wir unsere Hochzeitsreise dorthin machten. Die ganze Familie schlug zwar die Hände über den Kopf zusammen und schrie laut auf „Seid ihr denn wahnsinnig – dort ist doch Krieg!“. Aber wir fuhren trotzdem – und sind letztendlich auf Losinj gelandet. Dorthin fuhren wir dann viele Jahre, bis wir 2008 das erste Mal nach Istrien fuhren und dort sind wir nun hängengeblieben.

Lutz
03.07.2013, 05:35
Zum Telefonieren musste man zur Post

Und das war ein Abenteuer! Die Post in Pula, das war ein Abenteuer, weit und breit keine Parkplätze. Dann musste man das Gespräch anmelden und wurde, wenn die Leitung endlich stand, in eine Kabine zitiert. Unsere heutige Handy und Iphone Generation kann sich das garned vorstellen.