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Archiv (Druckversion) verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reisebericht Urlaubserlebnisse


Gerold
05.12.2012, 18:56
Urlaubserlebnisse rund um Vrsar

Jetzt wo der nahende Winter die Freizeitaktivitäten in das Wohnzimmer verlegt, hab ich etwas Zeit um einige Kurzerlebnisse von unseren Urlaubsaufenthalten zu Papier, oder besser, auf den PC zu bringen.

Erster Kontakt!
Es war Mitte der achtziger Jahre, unsere Kinder waren auf einem Jugendlager und ich hatte eine Woche Urlaub. Meine Frau und ich wollten schon lange einmal ans Meer fahren, so entschieden wir uns für Jugoslawien. An der Westküste von Istrien fuhren wir von Ort zu Ort auf Zimmersuche. Na klar es war Hauptsaison und wir hatten nicht gebucht. Entweder waren keine Zimmer frei oder die Preise überforderten unser Budget.
So kamen wir in ein nettes Fischerdorf namens Vrsar. Im Turistbüro erfuhren wir vom letzten freien Zimmer hoch oben in der Altstadt.
Es war ein finsterer Raum mit schweren dunklen Vorhängen. Mit leichtem frösteln dachte ich an die Geschichten von alten Burgen, wo laut Berichten, sämtliche Uhrahnen zu Mitternacht ihr Unwesen treiben sollen. Dankend flüchteten wir ins Freie.
Als wir wieder in das gleißende Sonnenlicht vor dem Haus traten, beschlossen wir die restlichen Tage im Auto zu schlafen. Duschen konnten wir in der alten Anlage vom damaligen Campingplatz Montraker. So verbrachten meine Frau und ich eine schöne Woche in Vrsar ohne zu ahnen, dass wir in wenigen Jahren hierher zurückkehren werden und Jahrzehntelang bis zum heutigen Tag wenigstens einmal pro Jahr (manchmal auch öfter) hier Urlaub machen werden.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten fahren wir nun nach Vrsar. Der Campingplatz Orsera (früher Turist) ist für uns bereits zur zweiten Heimat geworden. Viele Freunde haben wir hier inzwischen schon gewonnen, auch unter den Einheimischen. Lustige sowie auch traurige Ereignisse
haben wir hier schon erlebt. Solange es uns möglich ist, werden wir immer wieder hierher zurückkehren.
2822
LG Gerold

Ritschi
05.12.2012, 19:15
Eine wahrlich sehr schöne Geschichte, weil wirklich so erlebt. Besonders der Anfang ist sehr bildhaft und man kann sich vorstellen welch Wechselbad der Gefühle, beim Anblick einer derart "einfachen" Unterkunft, einem überkommt.
Darüber hinaus ist das Erlebte gut und bildhaft geschrieben, so das es Spaß macht zu lesen was da noch kommt. Wir hoffen, noch einige Eurer Erlebnisse mitverfolgen zu dürfen. Auch das Bild aus den "80ern" paßt wunderbar zum Text und zeigt wie schnelllebig die Zeit ist und warum so viele Istrienurlauber gerade diese "alte" Zeit so vermissen. Ein schöner Bericht.....laßt uns nicht zu lange warten...!!! ..:blume:

GRuß Ritschi

Wolfram
06.12.2012, 05:57
Hallo Gerold,

DANKE für den schönen Bericht :!: Endlich mal wieder ein User, der seine Erlebnisse mit uns teilt :)

Ich war 1970 das 1. Mal im früheren Jugoslawien - auf der Insel Šolta vor Split. Angereist bin ich damals mit dem Flieger, einer Caravell der Jugoslawischen JAT (Jugoslawia Aero Transport). Zu der Zeit hat der Liter Rotwein umgerechnet 15 Pfennig !!!! das hauseigene Ruderboot 10 Pfennig/Std.!!!! gekostet. Nur wer diese Zeit dort erlebt hat, kann - so wie ihr - den Wandel, den dieses Land vollzogen hat nachvollziehen.

Ich freu mich schon auf deine nächsten Erlebnisberichte :)

Gruß

Konni
06.12.2012, 16:48
Hallo Gerold,

auch von mir DANKE für diesen schönen Bericht von eurem ersten Urlaub in Vrsar.

Mein erster Urlaub im damaligen Jugoslawien war 1981, da war ich mit meinem damals 6-jährigen Sohn in Pula-Verudela. 2 wunderschöne Wochen haben wir da verbracht und an was ich mich noch am meisten erinnern kann ist, dass man überall zu super Konditionen Geld wechseln konnte. Im Hotel, am Strand und sonstwo wurde man angesprochen, ob man tauschen möchte. Es war irre, aber auch sonst war es schön dort.

Dann vergingen 13 Jahre bis ich wieder in Istrien Urlaub machte. Das war als Wolfram und ich heirateten und wir unsere Hochzeitsreise auf Lošinj verbrachten und seitdem verbringen wir mind. 1 x pro Jahr unseren Urlaub dort.

Bis 2008 immer auf Lošinj - 2 x machten wir Bootsurlaub auf einer gecharterten Jacht - und seit 2008 verbringen wir unseren Urlaub in Istrien im schönen Poreč.

Etliche Male haben wir versucht, auch mal woanders hinzufahren (oder zu fliegen) aber immer wieder landen wir in Kroatien bzw. jetzt in Istrien.

Das ist der berühmte Virus - einmal angesteckt, bekommt man ihn nicht mehr los :)

Liebe Grüße

Konni
06.12.2012, 16:51
Ach ja - hab was vergessen - natürlich freue ich mich auch auf weitere Erlebnisberichte :waving: :!:

Gruß

Gerold
06.12.2012, 19:53
Vielen Dank für eure positiven Rückmeldungen. Ich hoffe ja, dass ich nicht der Einzige bleibe, der ein wenig von seine Urlaubserlebnissen erzählen wird. Hat doch sicher jeder das eine oder andere Mal ein heiteres oder vielleicht auch besinnliches Erlebnis im seinem Urlaub gehabt. Manches fällt einem oft erst wieder ein wenn man ein Denkanstoß bekommt. So wie ich von dir Konni, betreffs Segeln. Ist zwar kein Vrsar Erlebnis, aber ich denke es passt hier auch dazu.
Segeltörn zum 33sten Hochzeitstag.
Durch jahrelanges Windsurfen und Teilnahme bei Segeltörns mit Freunden habe ich in diesem Metier etwas Erfahrung gesammelt. Küstenpatent hatte ich ohnehin schon länger. Und so wollte ich mit meiner Frau eine romantische Woche am Meer verbringen. Es sollte so eine Art Hochzeitsreise zu unserem 33sten Jubiläum sein.
In Sukosan hatten wir unsere „Bavaria“ übernommen und sind Tags darauf losgefahren. Wegen eines Defektes am Schiff konnten wir nach zwei Tagen zufällig im Heimathafen ein baugleiches Ersatzschiff bekommen. Nach dem Umladen war es für die Ausfahrt bereits zu spät.
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Am nächsten Morgen hatte ich Kopfschmerzen und es war mir etwas Übel. War ich Seekrank? Naja vielleicht. Also machten wir einen Landtag, den wir in Sukosan verbrachten (war übrigens sehr schön). Bereits am Nachmittag war bei mir wieder alles in Ordnung. Am nächsten Tag war mir wieder Übel und ich hatte Kopfschmerzen, diesmal fühlte sich meine Frau auch nicht wohl. Also noch ein Landtag.
Nachmittags hatte ich das Segelboot ein wenig kontrolliert und habe in der Bilge entdeckt, dass hier mit einer Art Polyester gearbeitet wurde und das Material war noch nicht getrocknet. Dieser giftige Geruch hatte bei uns sicher diese Übelkeit hervorgerufen. Ziemlich verärgert sind wir zwei Tage früher nach Hause gefahren. Eine Reklamation bei der Charterfirma blieb leider ohne Antwort.:arsch:
LG Gerold

Konni
07.12.2012, 16:53
Hallo Gerold,

wir hatten 2007 ein recht „lustiges“ (na ja) Erlebnis mit unserer Adria 1002 (übrigens – wir sind keine Segler sondern Motorbootfahrer – aber gemütliche).

Auch wir fuhren nach Sukošan, um unsere gecharterte Adria 1002 – die Rocha – abzuholen. Alles war in Ordnung, mit zwar 4 Stunden Verspätung seitens des Vercharterers übernahmen wir trotzdem glücklich „unsere Rocha".

Wir fuhren noch am selben Abend zur Insel Iž – bzw. nach Veli Iž – weil wir dort in der Konoba „Mandrač“ essen gehen wollten. Dort bekommt man Steaks – absolut die Krönung.

Am nächsten Tag fuhren wir dann weiter Richtung Kvarner und dort zur Insel Lošinj. In der Rovenska-Bucht hatten wir immer „unseren privaten Liegeplatz“ . Unser Freund Boro hat dort die Konoba Mol und bei ihm durften wir kostenlos festmachen, Wasser und Strom bunkern – einfach super.

Am nächsten Morgen dann, Wolfram ist zu Boro gegangen und ich wollte duschen (das 1. Mal auf dem Boot, denn in Sukošan hatten wir in der Marina geduscht). Dabei merkte ich, dass die Bilgpumpe zwar lief, aber das Wasser in der Dusche immer höher stieg und kurz vorm überschwappen war. Also ich sofort Wasser abgedreht, abgetrocknet und Wolfram angerufen. Der schaute dann nach, aber auch er konnte nicht rausfinden, warum das Wasser nicht ablief. So nahmen wir Eimer, Schüsseln usw. und schöpften das Wasser per Hand raus.

Wolfram rief dann unseren Vercharterer – Asta Yachting – an. Die konnten uns aber leider am Telefon auch nicht weiterhelfen und versprachen, einen Mechaniker zu beauftragen und wollten sich gleich wieder tel. melden, was sie auch taten. Wir sollten so ca. um 13:00 Uhr im Stadthafen von Mali Lošinj festmachen, da käme dann dieser gute Mann um nach unserem Boot zu schauen.

Also wir – Leinen los und ab nach Mali Lošinj. Dort angekommen, machten wir unser Boot fest und warteten. Mit etwas über ½ Stunde Verspätung – also für kroatische Verhältnisse fast pünktlich – kam dann der Mechaniker von dieser Reparatur-Firma.

Der schaute unter Deck nach, öffnete einige Luken und stellte fest, dass das Ventil für das Abwasser halb zugedreht un d deshalb verstopft war. Jetzt hatte sich in diesem „Hohlraum“, der ja zwischen den Kajüten und dem Bootsboden befindet, alles mögliche angesammelt – auch das, was man normalerweise in die Toilette macht. Als der gute Mann diese besagte Luke öffnete, war der Duft von Pinien und Meer schlagartig verschwunden und es roch im ganzen Boot nach Sch ... – na ja das kann sich jeder wohl irgendwie vorstellen :o

So und dann ging der Mechaniker und wir blieben mit dem „Dilemma“ alleine zurück. Da die Bilge diese Brühe da unten nicht rausbefördern konnte, hies das für uns – RAUSSCHÖPFEN und zwar PER HAND bzw. mit Eimer, Schüsseln usw. Für den Rest des Tages waren wir BEDIENT!!!

Das einzig schöne Erlebnis an diesem Tag war noch, dass wir in der Stadtmarina in Lošinj nichts bezahlen mussten – das wäre ein Service der Insel und wenn ein Bootsfahrer in „Not“ ist, darf dieser die Zeit, die es braucht um sein Boot zu reparieren, kostenlos dort liegen.

Wir hatten in diesem Urlaub mit der Rocha noch einiges aufregendes erlebt, aber die Charterfirma hat sich uns gegenüber erkenntlich gezeigt.

Und trotzdem – es war ein wunderschöner Urlaub – auch wenn das Boot und das Wetter einige Streiche mit uns spielten.

Unseren ganzen Törnbericht „374 Seemeilen Adria“ kannst du aber auch lesen, schau mal bei Wolfram in der Signatur, da ist der Link dazu.

Liebe Grüße

Gerold
07.12.2012, 17:14
Als der gute Mann diese besagte Luke öffnete, war der Duft von Pinien und Meer schlagartig verschwunden und es roch im ganzen Boot nach Sch ... – na ja das kann sich jeder wohl irgendwie vorstellen :o

So und dann ging der Mechaniker und wir blieben mit dem „Dilemma“ alleine zurück. Da die Bilge diese Brühe da unten nicht rausbefördern konnte, hies das für uns – RAUSSCHÖPFEN und zwar PER HAND bzw. mit Eimer, Schüsseln usw. Für den Rest des Tages waren wir BEDIENT!!!

Das einzig schöne Erlebnis an diesem Tag war noch, dass wir in der Stadtmarina in Lošinj nichts bezahlen mussten – das wäre ein Service der Insel und wenn ein Bootsfahrer in „Not“ ist, darf dieser die Zeit, die es braucht um sein Boot zu reparieren, kostenlos dort liegen.

Liebe GrüßeJa Konni, das kann ich mir gut vostellen wie unangenehm der Geruch nach Sch ..., oder sagen wir Landluft extrem, im inneren eines Schiffes ist. Da hätte euch aber der gute Mann ein wenig mit einer Tauchpumpe oder ähnlichem schon helfen können. Aber die sind wahrscheinlich nicht mit solchen Dingen ausgerüstet.
Das Service von der Marina, bei "Not" gratis zu liegen, finde ich allerdings super, ich glaube nähmlich, dass dies nicht überall selbstverständlich ist. Den Törnbericht von euch schau ich mir sicher auch noch an.
LG Gerold

Gerold
08.12.2012, 18:12
Gastarbeiter
Als mein Freund und ich 2009 mit dem Fahrrad von Österreich nach Vrsar in Kroatien fuhren, waren wir uns in Slowenien einmal über den Routenverlauf nicht ganz sicher.
Beim Ortsbeginn eines kleinen Dorfes stand ein Mann in Arbeitskleidung, wahrscheinlich ein Gemeindearbeiter.
„Dobar Dan“ grüßte ich höflich, hielt ihm unsere Straßenkarte unter die Nase.
„Molim“ mehr fiel mir im Moment nicht ein.
Der Mann lachte und erklärte uns in recht gutem deutsch den Weiterweg.
Als ich ihn fragte woher er so gut deutsch spricht.
Lachte er wieder und meinte:
„ Ich war Gastarbeiter in Wien zehn Jahre lang“
Es leben hoch die Gastarbeiter.

Herzliche Begrüßung
Nach insgesamt fünfeinhalb Tagen kamen wir dann in Vrsar bei meinem Freund Goran an.
Dieser drückte mich mit einem Grinsen an seine breite Brust und lachte.
„Gerold“ sagte er, „Bist du ganz deppert, warum du kommst mit Rad und nix mit Auto?“
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Das war also die herzliche Begrüßung meines kroatischen Freundes.
LG Gerold

Gerold
10.12.2012, 12:56
Der erste Wohnwagen
Uns bleibt wirklich nichts erspart!
„Nie“! hab ich gesagt, „werde ich so ein Riesending wie einen Wohnwagen einmal ans Auto hängen!“
Nachdem wir einige Jahre, mehr abenteuerlich als bequem, mit dem Iglu (wegen der Kinder hatten wir immer zwei dieser Zelte dabei) auf Urlaub unterwegs waren, haben wir uns dann aber doch einen Wohnwagen zugelegt.
Nun war das Gefährt schon etwas (sehr) betagt, aber wir hatten doch ein Dach über dem Kopf und eine bequeme Schlafmöglichkeit. Wie dies bei den alten Dingern so üblich war, musste man die Sitzgruppe zu einem Bett umfunktionieren. Das war stets eine umständliche Arbeit, aber meine liebe Ehefrau wollte eben am Tag alles schön geordnet haben.
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Eines Nachts brach dann ganz plötzlich das ganze Gestell unter uns zusammen. Die Verschraubung war aus der Wohnwagenwand ausgerissen. Es schien, als wäre das Holz in der Wand feucht gewesen. Ich fragte mich nur wovon? Mit einigen gefundenen Brettern hab ich unsere Schlafstätte am nächsten Tag wieder so halb und halb repariert.
Doch schon bald kam eines dieser berühmten Adriagewitter, natürlich mitten in der Nacht.
Nun Fensterdichtungen haben ja die Aufgabe zu dichten, wie ja schon ihr Name sagt. Leider war das bei unserem „Luxuswagen“ nicht mehr der Fall. Der bereits porös gewordene Gummi hatte beschlossen undicht zu werden und hat sich an mehreren Stellen um einige Zentimeter zurückgezogen. Wie kleine Bäche lief das Wasser im Wohnwagen an der Wand runter und durchnässte Polster und Co. Zum Glück schien am nächsten Tag wieder die Sonne, so konnten wir Bettzeug und Matratzen zum trocknen ins Freie legen. Mit Unmengen an Kaugummi hab ich, wie das seinerzeit auch der berühmte Mac Gyver gemacht hätte, die Fenster abgedichtet und konnte so unsere letzten Urlaubstage retten. Jetzt wusste ich auch warum die Wand unter dem Fenster so morsch war.
LG Gerold
Ach ja, den Wohnwagen hab ich noch im selben Jahr an einen Bastler verkauft.

Gerold
10.12.2012, 13:20
„Freundliche“ Bedienung!
Während unseres ersten Aufenthaltes in Vrsar fiel uns auf, dass man nicht in allen Lokalen freundlich zu den Gästen war. Vermutlich war damals die kommunistische Einstellung (ich bekomme mein Geld auch so und brauch nichts zu tun) auch in manchen Gastbetrieben noch stark verwurzelt.
Vor einem scheinbar netten Lokal in Hafennähe stand eine große Tafel mit der Aufschrift „Spanferkel“! Das wollten wir doch einmal probieren. Das Lokal war noch leer als wir eintraten. Der Ober kam, wir bestellten Getränke, meine Frau wollte Limo und ich Bier. Wortlos ging der Kellner und kam später mit zwei Flaschen (Bier und Limo) die er vor uns auf den Tisch knallte. Speisekarte gab es nicht. Ich fragte ihn höflich nach dem Spanferkel und erhielt nur ein Schulterzucken als Antwort. Nach einer kleinen Ewigkeit rief ich den Kellner und fragte noch einmal nach dem Spanferkel. „Is nix fertig“! War seine Antwort. Daraufhin bezahlten wir unsere Getränke und verließen das noch immer leerstehende Lokal. -
Wer den Campingplatz Orsera (früher Turist) kennt, dem ist sicher auch das Lokal „Vala“ am Platz bekannt.
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Seine Lage ist traumhaft schön. Direkt am Meer gelegen, hat man von der Terrasse einen herrlichen Ausblick auf die vorbeifahrenden Schiffe und abends auf den Sonnenuntergang.
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„Unbezahlbar“ meinte mein Freund, der selbst eine Pizzeria bei uns zu Hause hatte.
Bei unserem ersten Urlaub am Campingplatz mit unseren Freunden wollten wir auch hier einmal zu Abend essen.
Wir waren drei Familien, mit den Kinder gerechnet zehn Personen. Da ist doch für einen Wirt etwas zu verdienen, dachten wir. Wir schoben auf der Terrasse drei Tische zusammen und wunderten uns noch, warum hier keine Gäste saßen.
Eine junge hübsche Kellnerin in Uniform fragte nach unseren Wünschen. Nachdem wir die Getränke bestellt hatten, wollten wir auch die Speisekarte. Da geschah etwas unglaubliches.
Die Kellnerin legte den Kopf in den Nacken verdrehte mehrmals die Augen und stieß völlig ungeniert einen lauten verzweifelten Stoßseufzer aus.
Dass es sehr lange gedauert hat bis wir das Essen bekamen war klar und die Qualität war, naja so lala. Jetzt wussten wir auch warum keine Gäste in dem Lokal waren.
Es sollte noch viele Jahre dauern bis sich im „Vala“ etwas geändert hat.
Heute aber kann ich das Lokal wirklich empfehlen.:!:
LG Gerold

Gerold
10.12.2012, 13:43
Ein Urlaubstag mit Freunden
Es war, wie meistens im Sommer, ein ziemlich heißer Tag auf Istrien.
Wir wollten nur eine kurze Runde mit unseren Rädern fahren.
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Recht schattig fuhren wir zu dritt den Eco Bike Radweg durch den Wald nach Klostar.
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Bis zum Aussichtsturm über dem Limsky Kanal mussten wir auf der Straße fahren.
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Dort genossen wir die schöne Aussicht über den Fjord, machten Fotos und radelten gemütlich zurück.
2851
Gleich in Klostar, einem kleinen Dorf mit sechs oder sieben Häusern,
kehrten wir recht verschwitzt und durstig bei unserem Freund Ivo ein.
Ivo´s Grilllokal ist bekannt für die besten Spanferkel weit und breit.
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Wir tranken genüsslich unser Bier und freuten uns, dass wir ab hier keine
besondere Anstrengung mehr vor uns hatten.
2853
Ivo schob mir als Kostprobe ein Stück knusprige Spanferkelschwarte
zwischen die Zähne und gerade wollte ich sagen, wie herrlich doch so
ein Urlaubstag mit Freunden sein kann …. da ...
Ja - da gab es plötzlich einen lauten Knall neben uns.
Verzweifelt blickte ich auf meinen Hinterreifen, der da ganz platt auf der Felge stand.
2854
LG Gerold

Gerold
10.12.2012, 13:50
Erinnerungsfoto am Hafen von Porec!
Verschwitzt kam ich am Hafen von Porec nach einer längeren Runde
mit dem Fahrrad an.
Ich genoss das pulsierende Leben am Hafen und beobachtete die vielen Touristen,
die scheinbar ziellos durch die Straßen dieser Hafenstadt umherirrten.
Natürlich machte ich auch mehrere Fotos und dachte mir, ein Bild mit mir drauf wäre
auch nicht schlecht. Da kamen mir einige junge Motorradfahrer aus Österreich
gerade recht.
„Geh machst du mir ein Foto bitte!“ Fragte ich den ersten Burschen.
„Oba kloar moch i!“
Ich erklärte ihm die Kamera und er stellte sich wie ein Fotoprofi auf.
„Ja!“ sagte er dann unsicher und kratzte sich am Kopf, „Oba was soll i denn fotografieren?“
Das Erinnerungsfoto kam trotzdem zustande.
2855
LG Gerold 2856

Konni
11.12.2012, 17:34
Gleich in Klostar, einem kleinen Dorf mit sechs oder sieben Häusern,
kehrten wir recht verschwitzt und durstig bei unserem Freund Ivo ein.
Ivo´s Grilllokal ist bekannt für die besten Spanferkel weit und breit.

LG Gerold

Hallo Gerold

zuerst einmal muss ich dir sagen, deine Berichte sind klasse. Sehr schön und kurzweilig geschrieben. War gestern nicht sehr lange im Forum und habe deshalb erst heute deine ganzen Berichte gelesen.


Zu Klostar und Ivo´s Grilllokal - wir können es nur bestätigen, dort gibt es das beste Spanferkel und das Personal war sehr sehr nett. In nächsten Jahr werden wir wieder dort unser Spanferkel essen.

LG

Gerold
12.12.2012, 15:15
Zu Klostar und Ivo´s Grilllokal - wir können es nur bestätigen, dort gibt es das beste Spanferkel und das Personal war sehr sehr nett. In nächsten Jahr werden wir wieder dort unser Spanferkel essen.

LG
Hallo Konni!
Ja den Ivo kennen wir schon über 20 Jahre. Er war nähmlich lange Zeit Kellner in der "Pizzeria 2000" in Vrsar tätig.
Bevor er sich in Klostar selbständig machte.
Er freut sich jedes Mal, wenn wir ihn im Zuge eines Radausfluges besuchen.
LG Gerold

Wolfram
13.12.2012, 06:11
Hallo Gerold,

es ist immer wieder erfrischend, deine kleinen Urlaubsgeschichten zu lesen. Es liest sich als wäre man dabei gewesen :)

Gruß

Gerold
13.12.2012, 10:50
Freut mich wenn euch meine Geschichten gefallen.
Ein, für mich leider nicht sehr erfreuliches, Erlebnis möchte ich euch hier noch erzählen. Es war im Sommer 1988. Im Vorjahr hatte ich meine staatliche Prüfung zum Lehrwart Alpin mit Auszeichnung bestanden.
Kletterurlaub:
Starigrad: Der Inbegriff eines alten romantischen jugoslawischen Dorfes. Hier war alles noch echt. Hier gab es (und gibt es noch immer) ein paar gemütliche kleine Gasthäuser mit freundlichen Kellnern, hier gab es vor allem keinen Stress, keine Straßenbeleuchtung, und auch kein Wasser für Tee oder Kaffee auch keines zum waschen und abends keine lästigen Mücken. Denn diese wurden nämlich, durch das all abendliche Verbrennen des Hausmülls direkt am Straßenrand, verscheucht. Es gab hier damals nämlich noch keine Müllabfuhr. Diese glosenden Feuer stanken dann aufs grausamste zum Himmel, so dass man oft auch keinen Menschen auf der Straße sah.
Aber es gibt dort das Kletter- El Dorado Velebit.
Ende Juli 1988 fuhren wir auf Urlaub in dieses schöne Starigrad Paklenica. Denn als Kletterer musste auch ich einmal dort gewesen sein. Es sollte unser erster Campingurlaub in Jugoslawien werden.
Mit Monika und meinen beiden Töchtern bezogen wir unser Igluzelt an dem spartanischen Campingplatz. Auf Grund der fehlenden Ortswasserleitung bezog man das nötige Wasser von einem kleinen Bach aus der Velebitschlucht. Jeden Sommer herrschte hier Wasserknappheit. Wer hier am Campingplatz nicht schon um 6:00 Uhr morgens duschen ging (kalt natürlich) blieb den ganzen Tag verschwitzt. Wasser gab es erst wieder am nächsten Morgen.
Hier lernte ich den Gruber Richard kennen, er war Ausbilder der österreichischen Heeresbergführer in der Kaserne St. Johann in Pongau. Mit ihm und seinem Vater wanderte ich am 3. August morgens in die Velebitschlucht zum klettern. Zu dritt kletterten wir eine etwas leichtere Route um den Fels näher kennen zu lernen.
Der Fels war sehr rau und übersät von Wasserrillen, die an den Graten äußerst scharf waren, aber traumhaft zum Klettern. Es war später Vormittag als Richards Vater sich zur Rückkehr entschloss. Wir hatten mittlerweile fast 40 Grad im Schatten. Richard und ich wollten noch eine Route klettern und kurz nach Mittag ebenfalls zurück sein. Wegen der Hitze blieben die Steinschlaghelme im Rucksack, ein fataler Fehler.
Wir waren schon kurz vor dem Ausstieg. Ich ging gerade voraus, das Gelände war relativ leicht. Trotzdem legte ich nach ca. 15 Metern einen Klemmkeil zur Zwischensicherung und stieg weiter.
Was dann anschließend geschah kann ich nur wie die Bilder eines Diavortrages wiedergeben. (Vermutlich hatte mich ein kleiner Stein am Kopf getroffen) Ich möchte gerade höher steigen: plötzlich ist es finster. Nächstes Bild: ich stehe mit dem Rücken zur Felswand, keine Gedanken. Nächstes Bild: ich falle kopfüber aus der Wand, ich habe keinen Schreck und auch keine Angst, einziger Gedanke: jetzt ist es also aus, eigentlich schade.
Ich bin ungefähr 12 Meter die Wand hinab gestürzt und habe, da die Kletterstrecke relativ leicht war, oftmals am Fels aufgeschlagen. Doch dessen war ich mir noch nicht bewusst.
Nächstes Bild: Richard reißt sich sein T-Shirt vom Leib und verpasst mir damit einen Kopfverband, ich habe vermutlich ganz schön geblutet. Mehrmals musste Richard mich angeschrien haben. -- Nein; ich kann mit dem rechten Fuß nicht auftreten. Richard band mich auf seinen Rücken. Plötzlich sah ich mehrere Kletterer, welche Richard bei meiner Bergung halfen. Ich musste ihm wie ein nasser Sack zur Last gefallen sein. Irgendwann, so erzählten sie mir, stand in der Schlucht ein Jugoslawisches Rettungsauto. Wie lange Richard noch brauchen würde, riefen die Rettungsfahrer in gebrochenem Deutsch hinauf. Richard brüllte zurück: noch zirka eine Stunde. So lange hätten sie keine Zeit, riefen die „Helfer“ und fuhren davon.
Endlich waren wir unten, Richard war total erschöpft. Ich hatte noch immer keinen klaren Durchblick. Zwei deutsche Kletterer packten mich in ihr Auto und brachten mich in die 40 Kilometer entfernte Klinik in Zadar.
Hier legte man mich rücklings auf eine Art Wagen. Schon sehr bald kam ein Folterknecht in Form einer dicken Krankenschwester. Ohne auf mein Schreien zu hören, schor sie, mit einem wie es scheint extra stumpfen Rasiermesser, meine Lockenpracht vom Kopf. Im Behandlungsraum musste ich mich auf dem Bauch legen, damit mir der Arzt meine Platzwunde am Kopf nähen konnte. (22 cm lang) Ich sollte mich doch auf meine linke Hand legen. Doch da waren die Mittelhandknochen gebrochen. Es waren schon einige Stiche am Kopf genäht, da fiel dem Doktor ein, dass er ja auch Injektionen zur Verfügung hatte, „Spritze für Schmerz“ sagte er. Im selben Augenblick spürte ich höllischen Schmerz von der rechten Ferse und zuckte zusammen. Da hatte ich nämlich eine tiefe Schnittwunde. „Nix bewegen“ rief der Folterknecht an meinem Kopfende. Ein Hilfsfolterknecht hatte sich also an meiner Ferse zu schaffen gemacht.
Es dauerte für mich unwahrscheinlich viele Ewigkeiten, als plötzlich Monika und Richard vor mir standen. „Bitte“ flehte ich Monika an, „bitte, lass´ mich um Gottes Willen nicht hier in dieser Folterkammer“.
Ich musste versprechen, dass ich in Starigrad zu einem Doktor gehen würde, dann entließ mich der Arzt aus seinen Fängen.
2857
„You look like a churchman!“ sagte am nächsten Tag der praktische Arzt in Starigrad mit lachendem Gesicht. Mit einer Zigarette im Mund nahm er mir den Verband vom Kopf, kontrollierte die Verletzung und wickelte mir wieder frisches Mull um den Schädel. Nach einer weiteren grausamen Nacht im Zelt musste Monika uns mit dem Auto nach Hause bringen.
Nie wieder kletterte ich ohne Steinschlaghelm.
LG Gerold

Lutz
13.12.2012, 12:53
Mann oh Mann, ich bin zum Glück kein Kletterer....

Wolfram
13.12.2012, 14:36
http://www.smilies.4-user.de/include/Grosse/smilie-gross_320.gif (http://www.smilies.4-user.de)

diese Geschichte hat allerdings "Gänsehaut" produziert

Gerold
13.12.2012, 15:20
Es gibt aber auch etwas positives von Starigrad Paklenica zu berichten.
Bereits im nächsten Sommer waren wir wieder in dem kleinen Dorf, diesmal nicht zum Klettern, sondern nur zur Erholung. Es waren mehrere befreundete Familien mit.
In Bildmitte die Velebitschlucht
2858
Aber was ich eigentlich berichten möchte. Es gab Wasser!! Starigrad hatte in nur einem Jahr eine Ortswasserleitung bekommen. Nun konnten wir duschen wann wir wollten und auch zu jeder Tageszeit Kaffee trinken gehen. Und Müll wurde auch nicht mehr am Straßenrand verbrannt. Wie schnell sich doch alles ändern kann.
Aber auch diesen Urlaub fuhren wir früher nach Hause.
Der Grund unserer verfrühten Abreise: Algenpest.
2859
Viele Jahre später sind wir dann auf der Durchreise kurz in Starigrad stehen geblieben und haben uns etwas wehmütig alles noch einmal angesehen.
LG Gerold

Konni
16.12.2012, 17:45
Hallo Gerold,

bin leider erst heute dazu gekommen, alles zu lesen. Also wirklich toll, was du alles zu erzählen hast. Wie heißt es doch so schön - wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!

Aber mit dieser Klettertour - Mann oh Mann da hattest du aber mehr als einen Schutzengel, das hätte auch anders ausgehen können.

Noch einmal DANKE, dass du uns an deinen Erlebnissen teilhaben läßt.

Gerold
16.12.2012, 18:48
Ja Konni da hast du schon recht, Schutzengel braucht man scheinbar schon.
Da hab ich noch ein Erlebnis von einer Klinik, in welche ein Freund von mir einmal eingeliefert wurde.
Ich nenne die Geschichte einfach:
Unbeschreibliche Zustände
Es war im Jahr 2000, wir waren wieder auf Urlaub in Vrsar.
Einem Campingfreund ging es damals ziemlich schlecht. Sein Kreislauf war im Keller und es ging im sauschlecht. Er wurde also mit der Rettung in die Klinik nach Pula gebracht. Nun war es doch klar, dass man einen Freund in solchen Situationen nicht hängen lässt. Wir nahmen seine Frau mit und fuhren ihn noch am selben Tag besuchen.
Das Areal vom Krankenhaus in Pula ist riesig groß, es besteht aus mehreren Gebäuden, sogenannten Pavillons, und dazwischen gibt es großzügig angelegte Parks. Alles verbunden mit einem richtigen Straßennetz. Ähnlich dem Krankenhaus Lainz in Wien. Dürfte auch etwa zur selben Zeit (Kaiserzeit vor dem 1.Weltkrieg) errichtet worden sein.
Der erste Eindruck war enttäuschend. Die Parkanlagen waren ungepflegt, die Gebäude in schlechtem Zustand (Renovierung dringend nötig). In den Gängen waren die Stromleitungen Überputz notdürftig angebracht. Doch das war nichts gegenüber dem, das wir im Krankenzimmer vorfanden.
Sigi unser Freund war in einem Vierbettzimmer untergebracht. Und er hatte gegenüber seiner Leidensgenossen großen Komfort. Rechts neben seinem leicht rostigem Stahlrohrbett (ohne Hubfunktion) stand eine etwas stärker verrostete Stahlflasche mit Sauerstoff. Links daneben stand ein Blechkästchen, dessen Farbe wahrscheinlich vor Jahrzehnten einmal Blau war.
Wir kamen gerade zur Mittagszeit. Sigi bekam seinen Teller auf das rostige Nachtkästchen serviert. Die einheimischen Patienten bekamen ihre Teller in die Hand gedrückt und mussten diese auf ihre Knie stellen um essen zu können. Sigis Nachbar hatte sich erlaubt über diese Zustände aufzuregen, er wurde zurechtgewiesen und das wars.
Als wir Sigi am übernächsten Tag abholten, mussten wir noch kurz warten. Ich ging vor die Türe des Pavillons, da sah ich wie gerade ein altes Rettungsauto (ohne Kennzeichen) anhielt und wartete. Im Auto saßen drei oder vier Patienten. Wahrscheinlich wurden sie zum Röntgen oder sonstigen Therapien gebracht. Da kam hinter mir eine alte gebrechliche Frau zittrig die Stufen herab und mühte sich in den Rettungswagen. Da war kein Krankenpfleger zur Hilfe und der Fahrer blickte stur vorwärts und wartete nur darauf, dass er starten konnte.
Glücklich hier kein Patient mehr zu sein stieg Sigi in unser Auto.
Zur Erinnerung das war im Sommer 2000
LG Gerold

Konni
17.12.2012, 07:24
Ach du meine Güte! Wenn man das so ließt ohne auf das Jahr zu achten, könnte man glauben, es spielte sich in den 50er - 60er Jahre ab, aber nicht im Jahr 2000.

Mich würde mal interessieren, ob im Krankenhaus von Pula immer noch solche Zustände herrschen? Man muss sich mal vorstellen, du musst operiert werden - sieht es da im OP auch so aus - alles rostig und vergammelt?

LG

Lutz
17.12.2012, 08:59
In welchem Krankenhaus war das denn, Pula hat zwei, schau mal da:
Ihr ward wohl im "Zagrebacka30"
http://www.istrien-live.com/forum/showpost.php?p=20898&postcount=1

Und hier die Internetpräsenz der Krankenhäuser:
http://www.obpula.hr/

Gerold
17.12.2012, 14:44
Hallo Lutz!
Es war eindeutig die Klinik "Zagrebacka". Ich konnte mich auch nicht mehr so genau an die Hinfahrt erinnern, dafür saß vermutlich der Schock zu tief. Habe aber im "Street View" von maps.google.com nachgesehen und da war genau die Einfahrt an die ich mich erinnern konnte.
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Foto Aufnahmedatum Sept.2011
Schaut auf dem Foto noch genauso aus wie damals.

@Konni!
Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, als würde ich mein liebstes Urlaubsland schlecht machen, nichts liegt mir ferner. Aber es werden Millionen in den Tourismus investiert und das Gesundheitswesen scheint dabei auf der Strecke zu bleiben. Ich hoffe natürlich, dass sich bis heute einiges geändert hat. Zu Ärzte und Schwestern nur soviel. Sie waren zu uns sehr sehr freundlich und zuvorkommend, allerdings ist die Geschichte mit der alten Frau und mit dem Essen eine andere Sache.
LG Gerold

Lutz
17.12.2012, 15:18
Hallo Gerold,

Du musst bedenken dass ein Grossteil der Infrastruktur für die "normale" Bevölkerungszahl ausgelegt ist. Kroatien hat etwa 4,5 Mio. Einwohner. In den Sommermonaten kommen rund 10 Millionen Touristen dazu! Leider verteilen sich die Touristen eben nicht gleichmässig auf das Jahr. Somit wird klar, dass es in der Saison überall klemmt. Die Betten, Arzte, das Klinikpersonal usw. sind eben dafür nicht ausgelegt und dies wäre für das Land auch garnicht bezahlbar. Da liegen dann auch beim Pflegepersonal schon einmal die Nerven blank.

Die Klinik ist übrigens gut bei Angelegenheiten des "Inneren". Die Unfallklinik, die üblicherweise auch für Touristen zuständig ist, wäre die Chirurgische Klinik Negrijeva 6. und im Zweifel sollte man dorthin fahren.

Ich kenne übrigens die Verhältnisse in beiden Häusern aus eigener Erfahrung. Auch wenn es an vielem mangelt halte ich die rein ärztliche Versorgung für durchaus gut und ganz nebenbei für spottbillig.

Konni
17.12.2012, 17:21
@Konni!
Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, als würde ich mein liebstes Urlaubsland schlecht machen, nichts liegt mir ferner ....... LG Gerold

Hallo Gerold,

diesen Eindruck hatte ich absolut nicht - es war nun mal so und es sind Tatsachen, die man dann nicht schönreden bzw. schönschreiben kann. Ich sehe mein Lieblingsurlaubsland nicht durch die rosarote Brille sondern sehe schon die Missstände und Dinge die nicht so in Ordnung sind. Aber trotzdem wird Kroatien immer mein Lieblingsurlaubsland bleiben.

Gerold
17.12.2012, 17:25
Hallo Gerold,

... Ich sehe mein Lieblingsurlaubsland nicht durch die rosarote Brille sondern sehe schon die Missstände und Dinge die nicht so in Ordnung sind. Aber trotzdem wird Kroatien immer mein Lieblingsurlaubsland bleiben.

Genauso sehe ich das auch!
LG Gerold

Konni
17.12.2012, 17:36
Wir hatten auch ein Erlebnis in Sachen Krankenhaus – aber Gott sei Dank kein negatives.

Es war im Mai 2008 – unser 1. Urlaub in Poreč.

An einen dieser Tage machten wir einen Ausflug nach Rovinj. Wolfram fühlte sich schon morgens nicht sehr wohl, er konnte nicht genau sagen, was ihm fehlte, es ging ihm einfach nicht sehr gut und er bekam so schlecht Luft.

Aber trotzdem, wir fuhren wie geplant nach Rovinj. Auch dort schnaufte er wie eine Dampflok und er war kaum fähig, den „Berg“ zur Eufemia hochzulaufen. Wir hielten uns deshalb auch nicht sehr lange in Rovinj auf und fuhren zurück nach Poreč. Dort verbrachten wir den Nachmittag in unserem Lieblingseiskaffee, am Abend gingen wir noch etwas essen und gingen auch sehr zeitig schlafen.

Nachts weckte mich Wolfram auf und sagte mir, dass er kaum noch atmen könnte, er röchelte schon fast und war auch extrem blass.

Oh je und jetzt - wo einen Arzt herbekommen oder wo ist die nächste Ambulanz oder Krankenhaus oder sonst was?? Ich kannte mich ja gar nicht aus und Wolfram war nicht mehr fähig, Auto zu fahren.

Zum Glück wohnten die Vermieter unseres Appartements im gleichen Haus und bei Ihnen brannte auch noch Licht. Also ging Wolfram runter und hat geklingelt. Ratko machte auf, Wolfram erzählte, was los war und Ratko sagte nur – hol deine Papiere (Ausweis, Krankenkassenkärtchen) und ab ins Auto.
Er fuhr Wolfram ins Porečer Krankenhaus. Ich blieb im Appartement und Ratko informierte mich telefonisch, was Sache war.

Wolfram wurde ohne Wartezeiten sofort zur Untersuchung ins Behandlungszimmer gebeten, er wurde untersucht, bekam Spritzen und Infusionen und durfte dann nach ein paar Stunden wieder „nach Hause“. Ratko lieferte ihn dann bei mir ab.

Die nächsten Tage musste Wolfram regelmäßig wieder ins Krankenhaus. Er bekam mehrere Spritzen und es ging ihm von Tag zu Tag wieder besser. Die Diagnose war: Er hatte eine Allergie – wahrscheinlich gegen Pinien oder den Blüten von den Palmen – die eine solch starke Auswirkung in Form von Atemnot gezeigt hatte.

Wolframs Erfahrung von diesem Krankenhaus – die Wartezeit war gleich null, es war sehr sauber, die Untersuchung war in Ordnung und alle waren sehr freundlich.

...
Auch ich musste ein Jahr später in dieses Krankenhaus. Ich hatte ein entzündetes Auge einschl. Augenlid. Es juckte fürchterlich und da es nicht besser sondern eher schlechter wurde, bin ich dann auch in die Ambulanz gegangen. Auch mir wurde sofort geholfen und es kostet nur ein paar Kunen. Was ich auch noch super fand - der Arzt im Krankenhaus sprach perfekt deutsch. Ich bekam eine Salbe verschrieben, die sofort half. Der Juckreiz ließ sofort nach und innerhalb von 2 Tagen war die Entzündung fast weg.
Übrigens – auch bei mir war es eine Allergie – was mein Hausarzt auch später bestätigte.

Liebe Grüße

Gerold
17.12.2012, 18:46
Ja Konni, es ist gut dass es auch positive Erlebnisse in Kroatischen Krankenhäusern gibt. Ich denke ohnehin, dass sich die Verhältnisse schon sehr gebessert haben werden.
LG Gerold