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Konni
06.04.2013, 14:48
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Završje

Im Norden von Istrien zwischen Oprtalj und Grožnjan liegt auf einer 240 Meter hohen Bergkuppe die Ortschaft Završje, ein kleines, malerisches Städtchen mit ca. 40 Einwohnern. Diese leben heute von der Landwirtschaft und Weinanbau.

http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=184&pictureid=6515

In dem unter jugoslawischer Kontrolle stehenden Teil Istriens wurden die italienisch-stämmigen Bewohner vor die Wahl gestellt, entweder jugoslawische oder italienische Staatsbürger zu werden. In Završje (Piemonte) haben sich die Menschen deshalb fast einheitlich entschieden, ihre Heimat zu verlassen. Viele Häuser sind Ruinen und die Menschen, die dort leben, haben diese nicht wieder aufgebaut bzw. hergerichtet.


Geschichte:

Die Siedlung entstand an Stelle einer urgeschichtlichen Gradina.

Završje war schon vor der Römerzeit besiedelt, was auch zahlreiche Funde von Inschriften und Relief aus vorrömischer Zeit bestätigen.
Es wurden auch einige römische Grabstätten und Inschriften entdeckt, ebenso die Reste der sog. Via consularia, vermutlich die erste Straße, die durch das Landesinnere von Istrien verlief. Neben ihr wurde 1885 eine Grabtafel gefunden mit einer Inschrift, in der zahlreiche historisch bedeutsame Persönlichkeiten genannt werden. Der ursprüngliche Name dieser mittelalterlichen Stadt lautete Piemonte, und ist noch heute in der Sprache der italienischen Minderheit erhalten. Unter diesem Namen war die Stadt noch in Jahr 1102 bekannt, als sie vom istrischen Markgrafen Ulrich II. dem Patriarchen von Aquileia geschenkt wurde.

Die Verwaltung des Ortes stand unter verschiedenen Herrschern: Angefangen mit den Grafen von Görz, den Habsburgern, den Besitzern von Devin und das österreichische Kaiserreich. Im 16. Jh. wurde Završje zusammen mit Kostanjica bei einer Versteigerung von der Familie Contarini erworben, in dessen Besitz sich das Lehnsgut dann drei Jahrhunderte lang befand.

Einst war Završje mit einer doppelten Ringmauer befestigt, die Stadtmauer ist stellenweise immer noch sichtbar und hatte einmal zwei Stadttore, von denen heute nur noch eines erhalten ist. Auf dem noch erhaltenen Stadttor kann man mehrere Holzreliefs und das Wappen der Familie Contarini erkennen.


Sehenswertes:

Auf einer Anhöhe steht die Holzkirche der „Seligen Jungfrau Maria vom Rosenkranz“ mit einem Campanile aus dem 16. Jh. Die Kirche hat eine halbrunde Apsis und ein Spitzbogenportal mit der Jahrestafel 1879, dies ist das Jahr, in dem die Kirche zum letzten Mal restauriert wurde. Das Innere der Kirche war einst mit silbernen Kerzenleuchtern und Kandelabern aus dem 18. Jh. verziert und auch ein prachtvoller Becher mit Emaille-Medaillons aus dem Jahr 1476 gehörte zum Kirchenschatz, dieser wurde jedoch Ende des 18. Jh. verkauft und wurde etwas später in die Sammlung Rothschild aufgenommen. Heute befindet er sich im Pariser Louvre. Von den ursprünglichen vier Altären sind nur zwei übrig geblieben. Die gotische Monstranz mit der Darstellung der Jungfrau Maria, des hl. Johannes und des auferstehenden Christus ist eine Schenkung aus dem Jahr 1849.

Neben der Kirche steht der 22 m hohe Glockenturm. Der Campanile diente einst als Wehrturm und bot seinerzeit Wächtern sowie Beobachtern Schutz. Von der Wehrplattform hatte man einen weiten Blick ins Land – kein Feind konnte sich unbemerkt der Stadt nähern.
Anstelle eines Turmhelms schließt der Campanile mit geradem Mauerwerk ab, das mit sieben Zinnenkronen und Brustwehr gekrönt ist. Direkt unter der Warte befindet sich der Glockenraum mit großen Zwillingsfenstern mit Rundbögen.

Wegen des Überhangs von 40 cm auf der Nordseite, wird dieser Glockenturm auch „Schiefer Turm“ genannt.


Vor dem Nordtor steht die großräumige Kirche „Geburt der Seligen Mutter Maria“ aus dem 18. Jh. die heutige Pfarrkirche. Das Kircheninnere birgt fünf Altäre und ist reich verziert. Der Altar der seeligen Muttergottes vom Rosenkranz ist eine Stiftung des Adligen Besenghi aus dem Jahr 1792. Ebenso beherbergt sie die älteste Orgel Istriens, die 1740 von einem Gian Ballisto Piaggio erbaut wurde. Diese Orgel ist sehr wertvoll und immer noch funktionstüchtig.
Von der Kirchenflanke aus kann man einen sogenannten Glockengiebel aus Sandstein erkennen.

Vor dem Stadttor liegt die kleine Rochuskirche aus dem Jahre 1556.

Der historische Stadtkern von Završje steht als städtebauliches Ensemble unter Denkmalschutz und ist in das Register der Kulturgüter der Republik Kroatien eingetragen.

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Hier geht es zur virtuellen Stadtrundfahrt (http://www.istrien-live.com/publicpics/Wolfram/Zavrsje.wmv)

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