Konni
25.05.2013, 17:24
Berater leben von Grundbuch-Leichen
Angemerkt. Was die Grundbücher und Kataster;-)dokumente Kroatiens betrifft, dürfte es noch einiges an Arbeit geben.
Kroatien wird am 1. Juli der Europäischen Union beitreten. Während der langen Wartedauer im Vorzimmer der EU - zehn Jahre - hatte das Land genug Zeit und Brüssel genug Druck ausgeübt, Hausaufgaben zu erledigen. Das soll nach dem Urteil der EU-Kommission großteils gelungen sein. Was die Grundbücher und Kataster;-)dokumente Kroatiens betrifft, dürfte die Sache nicht so gut gelungen sein, wovon aber Anwälte und Berater profitieren.
Unsauber. Zwar sind Kataster und Grundbuch aufbereitungstechnisch im 21. Jahrhundert angekommen und schön online abrufbar. Was aber darin steht, ist in großen Teilen von vorgestern: Ganze Teile der Stadt Zagreb existieren im Grundbuch gar nicht. Etliche staatliche Wohnbauprojekte sind nicht im Grundbuch zu finden, weil jemand dieses nicht auf den aktuellen Stand gebracht hat. Oder man hat sie „halb eingetragen": Wo seit 35 Jahren ein Wohnhochhaus im Süden Zagrebs steht, sieht das Grundbuch wörtlich eine „Wiese". Auch in diesem Hochhaus wurden in den vergangenen 20 Jahren Wohnungen verkauft und gekauft - das ging aber nur mit Extra-;-)Arbeit für Anwälte, denn der Käufer kann sich nicht im Grundbuch eintragen lassen. Weil es das Haus dort gar nicht gibt. Trotz wasserdicht klingender Vertragszusätze sind solche Deals privatrechtlich nicht sauber, das wissen Käufer, Verkäufer und die kreditfinanzierenden (Austro-)Banken.
Extrakosten. So kommt es auch, dass bei Immo-Verkäufen in Kroatien immer die Möglichkeit besteht, dass sich ein „Vor-Vor-Eigentümer" meldet und sagt, dass diese Immobilie eigentlich ihm und nicht demjenigen, der im Begriff ist, sie zu verkaufen, gehört. Jene, die in das Shopping;-)center Westgate bei Zagreb investiert haben, hat dieser Zustand ordentlich Zeit und Geld gekostet. Verdient haben andererseits Anwälte und Consulter, wie der Posten „Beratungskosten" in der Bilanz der Investoren zeigt.
23.05.2013, 09:57 von Tamara Depolo
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Quelle: wirtschaftsblatt.at
Angemerkt. Was die Grundbücher und Kataster;-)dokumente Kroatiens betrifft, dürfte es noch einiges an Arbeit geben.
Kroatien wird am 1. Juli der Europäischen Union beitreten. Während der langen Wartedauer im Vorzimmer der EU - zehn Jahre - hatte das Land genug Zeit und Brüssel genug Druck ausgeübt, Hausaufgaben zu erledigen. Das soll nach dem Urteil der EU-Kommission großteils gelungen sein. Was die Grundbücher und Kataster;-)dokumente Kroatiens betrifft, dürfte die Sache nicht so gut gelungen sein, wovon aber Anwälte und Berater profitieren.
Unsauber. Zwar sind Kataster und Grundbuch aufbereitungstechnisch im 21. Jahrhundert angekommen und schön online abrufbar. Was aber darin steht, ist in großen Teilen von vorgestern: Ganze Teile der Stadt Zagreb existieren im Grundbuch gar nicht. Etliche staatliche Wohnbauprojekte sind nicht im Grundbuch zu finden, weil jemand dieses nicht auf den aktuellen Stand gebracht hat. Oder man hat sie „halb eingetragen": Wo seit 35 Jahren ein Wohnhochhaus im Süden Zagrebs steht, sieht das Grundbuch wörtlich eine „Wiese". Auch in diesem Hochhaus wurden in den vergangenen 20 Jahren Wohnungen verkauft und gekauft - das ging aber nur mit Extra-;-)Arbeit für Anwälte, denn der Käufer kann sich nicht im Grundbuch eintragen lassen. Weil es das Haus dort gar nicht gibt. Trotz wasserdicht klingender Vertragszusätze sind solche Deals privatrechtlich nicht sauber, das wissen Käufer, Verkäufer und die kreditfinanzierenden (Austro-)Banken.
Extrakosten. So kommt es auch, dass bei Immo-Verkäufen in Kroatien immer die Möglichkeit besteht, dass sich ein „Vor-Vor-Eigentümer" meldet und sagt, dass diese Immobilie eigentlich ihm und nicht demjenigen, der im Begriff ist, sie zu verkaufen, gehört. Jene, die in das Shopping;-)center Westgate bei Zagreb investiert haben, hat dieser Zustand ordentlich Zeit und Geld gekostet. Verdient haben andererseits Anwälte und Consulter, wie der Posten „Beratungskosten" in der Bilanz der Investoren zeigt.
23.05.2013, 09:57 von Tamara Depolo
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Quelle: wirtschaftsblatt.at