Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 12.01.2014, 17:08
Konni, im Istrien Forum
Konni offline
Super-Moderatorin
Interessen: Istrien - Dalmatien - Geschichte und Mythen
Kroatien-Profi
 
Kroatien Fan seit: 01.12.2009
Ort: im schönen (sym)badischen Odenwald
Beiträge: 7.219
Standard Neue Wege für Kroatiens Müll

Neue Wege für Kroatiens Müll

Der Abfallentsorgungsmarkt in Kroatien gilt als krisenresistent und gewinnträchtig, jedoch nicht für alle. Österreichische Investoren sind vorsichtig geworden.


Zagreb.
Abfall-und Abwasserentsorgung gelten in Kroatien als Wirtschaftszweige der Zukunft. Internationalen, auch österreichischen Investoren wird immer wieder nahegelegt, in diesen Bereich zu investieren. Denn der Aufholbedarf ist hier enorm, Kroatien erfüllt in vielen Bereichen nicht die ökologischen und technischen Standards, die EU-weit vorgeschrieben sind. Der Markt ist jährlich immerhin fünf Milliarden Kuna (655 Millionen €)wert. Den Kuchen teilen sich mehr als 500 Unternehmen.

Doch ausländische Firmen kommen spärlich in dem Bereich unter. Zum einen, weil der Markt unter kroatischen Anbietern aufgeteilt ist, zum anderen, weil die wirtschaftliche Lage nach wie vor schlecht ist. "Der Markt ist interessant, aber das große Business ist es nicht",sagt Rudolf Wiedner. Mit seinem Entsorgungsunternehmen ARW in Kärnten stieg Wiedner vor sieben Jahren zu einem Drittel beim kroatischen Entsorger Ecooperativa in Matulji an der Kvarner-Bucht ein.

Die Schwierigkeit sieht er bei der Technologie und dem Know-how, die Anpassung werde lange dauern, sagt Wiedner. "In Kroatien wird der Abfall einfach auf Deponien gelagert. Der Standard aber bewegt sich weg von der Lagerung hin zur Aufbereitung und Verwertung jeglicher Art, in Rohstoffe und Energie."

Zweifacher Ausstieg

Auch der Grazer Entsorger Saubermacher kam nach Kroatien und machte gleich zwei Mal kehrt. Zuletzt stieg das Unternehmen nach nur einem Jahr bei Eko-Flor Plus aus, dem größten privaten Entsorger. Als Grund führte die Firma nicht vorhandene Genehmigungen für Anlagen an. Fehlende Bewilligungen verhinderten ein weiteres Projekt von Saubermacher: Mit dem Baukonzern Strabag wollte man vor zehn Jahren in Slawonien eine Müllentsorgungsanlage bauen, das Vorhaben scheiterte. Das Pariser Schiedsgericht sprach den beiden Firmen eine Entschädigung für entgangene Verluste zu.

Diese Episoden haben wohl eher mit der kroatischen Bürokratie als der Abfallwirtschaft an sich zu tun. So spricht die Bonitätsagentur Bisnode, die den Abfallmarkt in Kroatien untersucht hat, von einer krisenresistenten Branche. Die Zahl der Abfallentsorger wächst kontinuierlich. Mehr als die Hälfte der Firmen erwirtschaftet Gewinne. In Kroatien ist seit Mitte 2013 ein strengeres Entsorgungsgesetz in Kraft.

(WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2014-01-08)

- - - - -



Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





MEER GEHT IMMER!

U SRCU NOSIM MORE


Mit Zitat antworten