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Alt 03.03.2016, 12:23
Konni, im Istrien Forum
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Adriahäfen öffnen sich für Chinesen

Statt nur auf Initiativen von Peking zu warten, gehen Italien, Slowenien und Kroatien aktiv auf China zu. Die Häfen der Länder kooperieren.

ROM/WIEN.
Die Häfen der oberen Adria-Venedig, Triest und Ravenna in Italien, Koper in Slowenien und Rijeka in Kroatien-rücken enger zusammen, um neue Kunden aus Asien zu gewinnen. Geplant ist eine logistische Plattform der fünf Häfen, die Dienstleistungen für Logistikriesen aus China anbietet will.

Der Plan sieht die Einrichtung einer Offshore-Plattform acht Seemeilen vom Hafen Venedig entfernt vor, wo das Meer eine Tiefe von mindestens 20 Metern erreicht. Hier können große Tankschiffe halten. Die Plattform soll mit fünf Festlandstrukturen verbunden werden, die in Marghera bei Venedig sowie in den anderen Häfen des Netzwerks entstehen sollen. Damit wollen die nordadriatischen Häfen im Konkurrenzkampf mit Griechenland und der Türkei an Effizienz gewinnen.

Das Projekt entsteht nicht zufällig in einer Zeit, in der Chinas Strategie für die Wiederbelebung einer neuen Seidenstraße an Fahrt gewinnt. Die Idee "One Belt, One Road" ist Peking ein besonderes Anliegen, das Partner für die Seidenstraßen-Initiative sucht. Kein Wunder, dass der chinesische Baukonzern CCCG, der sechstgrößte der Welt, sowie die Häfen der Städte Shanghai und Ningbo die Pläne der nördlichen Adriahäfen aktiv unterstützen wollen.

Diese 2010 gegründete Vereinigung der nordadriatischen Häfen, mit Venedig, Triest, Ravenna, Koper und Rijeka (siehe Grafik), will außerdem mit Investitionen im Infrastrukturbereich die Wettbewerbsfähigkeit dieser Mittelmeerhäfen im internationalen Umfeld steigern. Vor allem im Containerbereich soll das Aktivitätsvolumen bis 2030 stark erhöht werden, finanziert aus EU-Fonds.

China wirbt um Kroatien

Doch nicht nur europäische Partner umgarnen China, auch Peking will chinazentrierte Infrastrukturnetzwerke schaffen, um den eigenen wirtschaftlichen und politischen Einfluss auszubauen. Vergangene Woche etwa reiste eine Wirtschaftsdelegation aus Peking nach Zagreb. Obwohl sich Kroatien im Gegensatz zu anderen Balkanstaaten in der Vergangenheit gegenüber chinesischen Investitionen reserviert gezeigt hat, gibt China nicht auf.

Bei dem Treffen von Ning Jizhe von der chinesischen National Development and Reform Commission mit Kroatiens Premier, Tihomir Oreskovic, wurden zwar keine Geschäfte abgeschlossen. Doch China weiß, wo seine Interessen liegen: im Ausbau des Tiefseehafens Rijeka und der Bahnstrecke von Rijeka an die ungarische Grenze sowie beim geplante Flüssiggasterminal Krk. Jetzt liegt es an Kroatien, den Investor nicht zu vertreiben. Denn Kroatien hat sich in den vergangenen Jahren verkehrstechnisch isoliert. Während die Nachbarn kräftig Verbindungen ausbauen-Ungarn kooperiert etwa mit Slowenien und auch mit Serbien -hat Kroatien angekündigte Projekte schleifen lassen und die Partner verärgert.


Quelle: WirtschaftsBlatt.at - Print-Ausgabe, 2016-03-02

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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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