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Schon früh, gegen 6:30 Uhr werde ich wach, es regnet noch immer und von weitem höre ich leisen Donner - so ein Mist. Ich mache meinen allmorgendlichen Rundgang über das Boot, Leinenkontrolle, alles ist ok. Inzwischen ist auch Konni im Salon und macht uns Kaffee. Beim Frühstück besprechen wir die vor uns liegende Fahrt nach Rogoznica - wir werden mit dem Auslaufen warten bis sich das Wetter bessert. Erst gegen 10:00 Uhr blinzelt ab und zu die Sonne durch die dichte Wolkendecke, der Regen hat aufgehört, auch der Wind lässt nach. Der Seewetterbericht verspricht mäßig bewegte See, Wellen 1-2, jetzt aber Maschinen an, Leinen los, 10:35 Uhr verlassen wir die Marina Dalmacija, unser Ziel die Stadtmarina Rogoznica südlich von Primošten. Doch schon nach der Durchfahrt zwischen den Inseln Ugljan und Pašman ist von "mäßig bewegter See" keine Rede mehr, uns erwartet rauher Seegang mit Schaumkronen auf den Wellenkämmen - war da nicht ein Lied: "das kann doch einen Seemann nicht erschüttern ..."? Erst in Höhe der Inseln Kakan und Žirje lässt der Wind deutlich nach und die Sonne setzt sich durch. Ab hier können wir unsere Fahrt genießen und erreichen Rogoznica am frühen Abend im Licht der Abendsonne.
Ein Mitarbeiter des Hafenamtes hilft uns beim Anlegen am Stadtkai, wir kennen uns schon ein paar Jahre, die Begrüßung ist herzlich. Die Jedva ist momentan das einzige Boot hier, die meisten legen drüben in der Marina Frapa an, sehr schön, uns aber zu teuer und der Weg in die Altstadt zu weit. Dafür liegen wir direkt an der Riva, Kaffekochen brauchen wir hier nicht, nur über die Straße rüber gibt es Cafes und Restaurants - perfekt!
Im direkt gegenüberliegendem Cafe und dem kleinen Restaurant daneben - mit dem unpassenden Namen "California" - sind wir "Stammkunden", man kann erahnen warum. Beim Essen mache ich am Himmel eine Entdeckung, diese Wolke muss ich fotografieren und als ich den Fotoapparat beiseite lege, sitzt dieser kleine Wauzi vorm Lokal - war der eben nicht noch am Himmel???
Am Nachmittag wollen wir ein Stückchen die Küste entlanglaufen. Direkt am Ende der Altstadt kommen wir am Feuerwehrgerätehaus vorbei, nein nicht vorbei, ein Tor ist offen, da kann ich nicht "einfach vorbei". Ich war selbst 25 Jahre bei der freiwilligen Feuerwehr, da muss ich reinschauen. Zwei Löschfahrzeuge stehen drinnen, mit deutschem Aufbau der Firma Ziegler in Giengen an der Brenz. Ich komme rasch mit einem der beiden anwesenden Feuerwehrleute ins Gespräch. Er zeigt mir die ganze Wache und zum Schluss bekomme ich noch einen Uniformaufnäher der Feuerwehr Rogoznica geschenkt. Noch ein Foto, dann setzen wir unseren Spaziergang fort.
Der wunderschöne Weg entlang der Küste versetzt uns ins Träumen, schönstes Urlaubswetter, Sonne, der Wind säuselt leise durch die Äste der Pinien, das Meer und die uns umgebende Natur verströmen einen unglaublichen Duft. Und auch die Bora hat ihre Spuren hinterlassen.
Beim Betrachten der Pflanzenvielfalt entdecke ich auf einem der Steine eine kleine Echse. Sie hat uns sehr wohl bemerkt, vertraut aber regungslos ihrer Tarnung, ich komme sehr nah an sie heran, ein fantastischer Moment.
An der Südspitze der Insel - die Altstadt von Rogoznica ist nur durch einen Damm mit der Küste verbunden - kehren wir um, als wir wieder Rogoznica ereichen waren wir etwas über 2 Stunden unterwegs, im Gedächtnis wundervolle Impressionen.
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Den Tag lassen wir dann im Restaurant "Mario" ausklingen. Mario und seine Frau Marija betreiben 2 Restaurants, das "Atrium" wird von Mario geleitet, das "Mario" von Marija. Auch diese beiden kennen wir schon einige Jahre, eine herzliche Freundschaft, Essen und Wein von hervorragender Qualität!
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