Limski-Kanal
An der Westküste Istriens ragt zwischen Vrsar und Rovinj ein 12 km langer Meeresarm ins Landesinnere, der Limski-Kanal (kro.: Limski zaljev) fälschlicherweise auch Limski-Fjord genannt. Geologisch ist der Limski kein Fjord, da er nicht durch Gletscher enstand, sondern aus einem vor ca. 10.000 Jahren im Meer versunkenen Karsttal und dem Fluß Pazinčica, der im Laufe von Jahrtausenden auch das an den Limski anschließende Tal, Limska draga, geschaffen hat.
Am Übergang zum Meer sind die Schluchtwände bis zu 100 Meter hoch. Im vorderen Teil der Schlucht befindet sich eine „Piratenhöhle“, eine Touristenattraktion, in der auch Teile zum Karl-May-Film „Der Schatz im Silbersee“ gedreht wurden.
Der Limski steht unter Naturschutz, hier befinden sich große Zuchtanlagen für Muscheln, Austern und div. Fischarten. Wegen des geringen Salzgehalts und der hohen Sauerstoffkonzentration des Wassers gedeihen diese hier besonders gut.
Bis vor wenigen Jahren war daher die Einfahrt in den Kanal für Privatboote eigentlich verboten. Früher befand sich etwa in der Mitte der Bucht eine Sperrboje, die Weiterfahrt war nur Booten mit einer besonderen Lizenz gestattet, Verstöße wurden streng geahndet! Inzwischen können auch Sportboote bis ans Ende des Kanals fahren, wo eine kleine, neugebaute Marina „Geld bringt“. Hier gibt es auch mehrere Lokale, Händler bieten an ihren Verkaufständen Olivenöl, Käse, Kunst und sonstiges an.
Oberhalb des Kanals sind an der Straße hölzerne Aussichtsplattformen errichtet worden, von denen man eine herrliche Sicht über den Limski genießen kann. Vom hinteren Teil und von vielen Häfen Istriens werden Ausflugsfahrten in den Limski-Kanal angeboten.