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Alt 25.01.2013, 15:47
Konni, im Istrien Forum
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Standard Euphrasius-Basilika und historischer Stadtkern von Porec

Kulturdenkmal Euphrasius-Basilika und historischer Stadtkern von Porec (K/1997)

Name:  Wappen Porec.jpg
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Historischer Stadtkern von Porec

Die Stadt Poreč (ital. Parenzo, lat. histor. Parens oder Parentium, deutsch histor. Parenz) ist neben Rovinj und dem urbanen Zentrum Pula die bedeutendste Küstenstadt an der Westküste der Halbinsel Istrien in Kroatien.

Das wohl bedeutendste Bauwerk Porečs ist das Bischofsgebäude mit der Euphrasius-Basilika, das von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde.

Die Stadt ist außerdem Sitz der katholischen Diözese Poreč-Pula.

Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Poreč ist wohl die Euphrasius-Basilika und der sie umgebende Komplex kirchlicher Bauten (Baptisterium, Bischofspalast u. a.).

Der Trg Marafor (Forumsplatz), der ursprünglich aus der Römerzeit Forum Romanum hieß, ist ein kleiner Platz mit Resten römischer Tempel. Die ursprüngliche römische Bepflasterung blieb erhalten und ist an einigen Stellen sichtbar.

Sehenswerte Beispiele später romanischer Architektur sind das Kanonikerhaus, im 13. Jahrhundert errichtet, sowie das Haus der zwei Heiligen, im 14. und 15. Jahrhundert erbaut. Letzteres wurde nach zwei Heiligenbildern an der Außenwand benannt.

Ein weiteres Bauwerk im romanischen Stil ist das Romanische Haus. Es wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Markant für das Gebäude ist der hervortretende Holzbalkon. Des Weiteren besitzt es ein Biforium und eine monolithische Archivolte.

Das Palais Polezini und das Palais Sinčič sind zwei spätgotische Adelssitze. In letzterem befindet sich das Heimatmuseum der Poreština, mit prähistorischer und Antikensammlung.

Der Runde Turm aus dem späten 15. Jahrhundert ist ein Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung.


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Die Euphrasius-Basilika

Sie ist die Kathedrale des kroatischen Bistums Poreč-Pula.

Die in ihrer heutigen Gestalt im 6. Jahrhundert errichtete Kirche ist einer der bedeutendsten Sakralbauten Kroatiens. Weil sie in späteren Zeiten kaum verändert wurde, ist sie eines der wichtigen Zeugnisse spätantiker und frühbyzantinischer Kunst im gesamten Adriaraum;

1997 wurde sie von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Benannt ist die Basilika nach Bischof Euphrasius, der die Kirche unter Einbeziehung von Teilen des Vorgängerbaus zwischen 543 und 554 errichten ließ. Die Basilika und der sie umgebende Komplex kirchlicher Bauten (Atrium, Bischofspalast, Kapitelsaal u. a.) liegen im Norden der kleinen Halbinsel, die von der Altstadt Porečs eingenommen wird.

Die Ausstattung erreichte mit teurem importierten Marmor, reichen Mosaiken und Stuckatur sowie Einlegearbeiten aus Stein und Perlmutt, sowie aufwendigen Kapitellen ein sehr hohes Niveau.

Bodenmosaike

Von den Vorgängerbauten der Euphrasius-Basilika sind noch Mosaike vorhanden. An der Ostseite befindet sich ein Mosaik mit Mäanderornamenten, in deren oberen Rand zwei kleine Mosaikquader mit Fischen eingefügt sind.

Die vier runden Löcher im Mosaik stammen von Altarsäulen.

Das ebenfalls mit Mäandern verzierte größere zweite Feld umrahmt ein Rechteck mit einem Kantharos aus dem üppige Blattranken wachsen.

Die Teile des Bodenmosaiks die sich unter dem Nordschiff der Basilika befinden und bis zur Säulenreihe der nördlichen Akaden reichen, sind in recht gutem Zustand. Über dieser ersten Schicht von Mosaiken lag noch eine weitere Schicht die, mit Ausnahme des Subselliums, wo eine sorgfältig ausgeführte Ranke zu finden ist, weniger qualitätvoll ist.

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Wandmosaike

Weiters befand sich auch an der Stirnseite der Euphrasius Basilika ein Mosaik, das kaum mehr erhalten ist. Das Bildprogramm enthält neben Ranken und Blumen eine Darstellung des auf dem Himmelsgewölbe thronenden Christus, vier Quellen (die die vier Flüsse des Paradieses darstellen), die zwölf Apostel sowie die sieben apokalyptischen Leuchter.

Die Stirnwand der Apsis wird von einem schmalen ornamentierten Band umrahmt. Im schmalen Feld über dem Triumphbogen sitzt der junge Christus auf dem Himmelsgewölbe. Im Buch in seiner Hand steht Ego sum lux vera. Ihn umgeben die zwölf Apostel mit verschiedenen Attributen und ihren Namen.

Der Unterbogen des Mosaiks ist mit Medaillons geschmückt, die durch Inschriften getrennt sind. Neben Christus als Lamm Gottes sind auf jeder Seite je sechs Heilige angeordnet.

Die obere Apsiswölbung enthält Maria mit dem Jesuskind, umgeben von Engeln und Märtyrern, dem Bischof Euphrasius und dem Diakon. Maria sitzt auf einem von einem Kissen bedeckten Thron. An beiden Seiten stehen zwei Engel, die den Ankommenden den Weg weisen. Die eine Gruppe wird aus Märtyrern mit Heiligenschein gebildet, die andere aus Maurus, Euphrasius und dem Archidiakon Claudius. Zwischen Euphrasius und Claudius steht ein Kind mit der Inschrift Euphrasius Sohn des Archidiakons. Die Figuren stehen auf einer mit Blumen bewachsenen Wiese.

Unter der Widmungsinschrift neben den Fenstern sind fünf Mosaikflächen mit folgendem Inhalt.

An der Nordseite ist die Verkündigung abgebildet. Ein Engel hebt die Hand als Zeichen der Verkündigung. In der linken hält er einen Botenstab.
Maria trägt ein purpurfarbenes Kleid und einen Schleier. Sie hält Garn in der linken Hand.

Auf der Südseite trifft Maria auf Elisabeth. Beide tragen ein Priestergewand der Zeit mit einem Umhang aus Bändern. Hinter Elisabeth ist ein kleines Haus zu sehen dessen Vorhang von einer kleinen Frauengestalt zur Seite geschoben wird.

Die drei kleineren Felder sind von Johannes dem Täufer einem Engel und Zacharias geschmückt.

Das in beiden Apsiden dargestellte Bild zeigt den jungen Christus mit Heiligenschein, der je zwei Märtyrern die Märtyrerkrone aufsetzt.

In der Nordapsis sind vermutlich Cosmas und Damianus, in der Südapsis Ursus (oder ein anderer Ravennatischer Bischof) und Severus dargestellt.

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Stuckaturen

Die Unterseite der Bögen der nördlichen Langhausarkaden ist mit Stuckmustern, in die zum Teil Motive aus dem Tier und Pflanzenreich eingesetzt sind, versehen. Der Stuck zeigt Spuren einer farblichen Fassung.

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Inkrustationen

Der gesamte untere Teil der Apsis ist mit Inkrustationen aus farbigen Steinplatten und Perlmutt verziert.

Teile der Vertäfelung stammen aus einer früheren Wandvertäfelung,die, wie Funde belegen, feiner gearbeitet war. Der Wandschmuck besteht aus 21 Feldern mit 11 Ornamentkombinationen.

Hinter dem Bischofsthron sind Kerzenleuchter und ein Kreuz dargestellt.

Zum Komplex um die Euphrasius-Basilika gehören das vor dem Narthex der Kirche errichtete Atrium, ein Baptisterium, der Bischofspalast und eine kleine Kapelle, die allesamt ebenfalls von Bischof Euphrasius im 6. Jahrhundert gebaut wurden.

1257 kam ein Haus für die Kanoniker der Kathedrale hinzu, im 15. Jahrhundert wurde eine Sakristei angebaut und im 16. Jahrhundert der Glockenturm errichtet.

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Quellen: unesco.de und Wikipedia

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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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