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Alt 28.12.2011, 10:59
Konni, im Istrien Forum
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Interessen: Istrien - Dalmatien - Geschichte und Mythen
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Fortsetzung ...
... ... die Geschichte Istriens

...

Im 11. Jh. erhielt der Patriarch Sigehard die Herzogsrechte über ganz Friaul und wurde mit große Teilen Istrien belehnt. Doch Venedig begann sich immer mehr für Istrien zu interessieren. Im 12. Jh. werden „Treueverträge“ abgeschlossen und die venezianischen Geschäftsleute erlangten große Privilegien. Mit diesen Verträgen wächst die Dominanz Venedigs, der schließlich im einen politischen Konflikt zwischen Venedig und Aquilea endete. Im Jahr 1291 wird das Primat Venedigs in den umstrittenen Territorien besiegelt.

Nach der Ermordung der adligen Familie Castropola aus Pula, die Anhänger des Patriarchen von Aquiliea waren, begann die Welle der Stadtübergabe und Unterwerfung an Venedig. Die letzten Städte, die sich unterwarfen waren Pula, Vodnjan und Bale.

Das zentrale Istrien und die Region um Rijeka waren im Besitz verschiedener Adelsfamilien, die ab dem 12. Jh. im Dienst des Patriarchen und Lehnsherren des Bischofs von Pula und Poreč standen.

Ein reger Schiffsverkehr entstand nun zwischen Venedig und Istrien, es wurden nicht nur materielle Güter transportiert auch das Post- und Meldewesen florierte. Die wirtschaftlich dominanten Küstenstädte entwickelten sich ab dem 12. Jh. zu eigenständigen Kommunen, es wurden bürgerliche Organisationen gegründet und die Selbstverwaltung wurde in Statuten festgelegt.

In den 5 Jahrhunderten, in denen Venedig die Herrschaft über Istrien hatte, fand auch eine rege Bautätigkeit statt. Paläste, Kirchen, Glockentürme, Patrizierhäuser entstanden und überall sah man den geflügelten Markuslöwen als Machtfigur Venedigs. Doch die Unterschicht der Bevölkerung hatte keinen Profit von dem wirtschaftlichen Aufschwung des Landes. Es wurde von Venedig aus eine gesellschaftliche Spaltung und eine kulturelle Entwurzelung durch Umsiedlung betrieben sowie eine Dezimierung des einheimischen Adels.

Zahlreiche Kriege und Überfälle - als die Türken im 16. und 17. Jh. auf ihrem Weg nach Wien auch an die istrische Küste kamen, Überfälle von Seeräubern und räuberische Banden wie die Uskoken aus Senj, aber auch Überfälle von den Genueser, viele Naturkatastrophen und auch die Malaria und die Pest - entvölkerten in dieser Zeit ganze Landstriche und Städte.

Istrien war über vier Jahrhunderte – von 1420 bis Anfang des 19. Jh. – zweigeteilt. Die Küstenregionen waren venezianisch, Inneristrien wurde von den Habsburgern regiert.

Im Jahr 1797 endete die Herrschaft Venedigs und Istrien wurde Teil der von Napoleon geschaffenen Illyrischen Provinz und wurde erstmals einheitlich verwaltet. Nach dem napoleonischen Intermezzo wurde 1815 auf dem Wiener Kongress Europa neu aufgeteilt und das gesamte Istrien kam zu Österreich-Ungarn. Zuerst wurde es von Triest verwaltet, aber schon bald darauf zur autonomen Provinz mit der Hauptstadt Pazin erklärt.

1813 reichte Istrien von Triest bis nach Abbazia (Opatija), einschließlich der Inseln Cres und Krk.
Die innere Reichsgrenze verlief zwischen Opatija und Rijeka, die Istrien zwischen Osterreich und Ungarn aufteilte. Rijeka war der Freihafen der Ungarn und hieß Fiume. Nördlich grenzte es an das Herzogtum Krain und die Grafschaft Görz und östlich von Triest was die einzige Außengrenze von Venetien. Pula wurde als Kriegshafen ausgebaut, ein modernes Eisenbahnnetz wurde gebaut und mit dem Anschluss Opatija an die Strecke Triest – Wien wurde auch der Fremdenverkehr beschleunigt


Fortsetzung folgt .... (siehe unten)

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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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