19.09.2015 - Einsame Buchten und unbekannte Gefahren ...
Wir sind auf dem Weg von Primošten nach Trogir. Ich habe die Stadt Anfang der 70er Jahre zuletzt besucht, Konni war noch nicht dort.
Unsere Fahrt geht entlang der Küste, vorbei an kleinen Inseln, Riffen und Leuchttürmen. Schöne Buchten laden zum Verweilen ein. Ein paar Seemeilen südlich von Rogožnica laufen wir daher in die Bucht "Sečenica" ein. Am Ende der Bucht teilt sich diese in 2 kleinere Buchten, wir nehmen die an Backbord und lassen den Anker fallen. Das Wasser hier ist noch ca. 6 Meter tief, über dem Sandgrund glitzert das Wasser türkisfarben und verführt darin zu schwimmen. Nach "Temperaturprüfung mit dem großen Zeh" schätze ich ca. 24-25°C, also ab ins Meer - wuuunderbar
Wir verbringen fast 2 Stunden in der Bucht, draußen röhrt eine Megayacht vorbei und erinnert uns an die Weiterfahrt. Ich starte die Maschinen und hole den Anker ein. In langsamer Fahrt verlassen wir fast wehmutsvoll die wunderschöne Bucht und nehmen Kurs auf Trogir. Auf der Fahrt sehen wir, dass auf den Gebirgskämmen an der Küste zahlreiche Windräder errichtet wurden - bestimmt effektiv aber leider nicht sehr schön anzuschauen
Wir haben gerade die Insel "Drvenik Mali" passiert, da stockt mir fast das Blut in den Adern - in letzter Minute entdecke ich ein Paddelboot zwischen den Wellen, das wohl auf dem Weg von der Insel Drvenik Veli zum Festland ist. Nur wegen der riesigen italienischen Flagge am Heck der Nussschale habe ich das Boot noch rechtzeitig gesehen. Ich drehe sofort nach Backbord und wir fahren nur wenige Meter vor dem Paddler vorbei, ein älterer Mann, der wild gestikulierend mit den Fäusten droht! - Was für ein Riesenidiot, mit diesem winzigen Kahn mitten auf dem Meer!
Kurz darauf laufen wir ins Trogirski Zaljev ein, die Durchfahrt zwischen dem Festland und der Insel Čiovo, und passieren das Riff "Čelice" mit dem kleinen weißen Leuchtturm. Ab hier ist große Aufmerksamkeit gefordert, es herrscht starker Verkehr in allen Richtungen, alle möglichen Boote, vom Kleinschiff bis zur Megayacht sind hier unterwegs. In der Bucht entdecken wir auch die vor Anker liegende "Starclipper".
In langsamer Fahrt nähern wir uns der Stadt Trogir, haben Blick auf die Festung und die Altstadt. An freie Liegeplätze am Stadtkai ist nicht zu denken, dort liegen alle möglichen Ausflugsschiffe und Großyachten. Auch die gegenüberliegende Marina zeigt nur wenige freie Liegeplätze, von Marineros keine Spur! Ich funke die Marina auf Kanal 17 an, erst nach dem 3 Anruf meldet sich die Marina, man fragt nach der Länge unseres Bootes - "11 Meter" - "... ok es kommt ein Marinero". Der kommt kurz darauf an einen Steg und zeigt uns einen Liegeplatz. Wir machen uns schon zum Anlegen bereit, da entscheidet er sich für einen anderen Liegeplatz - also Anlegemanöver abbrechen und zum neuen Platz. In der Marina geht es sehr eng zu, wir müssen aufpassen, dass wir in keiner Mooringleine hängen bleiben oder ein anderes Boot beschädigen. Aber es geht alles klar und kurz darauf liegen wir sicher vertaut in der Marina Trogir.
Aber diese Marina gefällt uns überhaupt nicht
Es ist schmutzig, Boote aller Größen verursachen ständigen Wellengang und zu allem Übel liegt die Marina direkt in der Anflugschneise für den Flugplatz Split - im 5 Minutentakt donnern die Maschinen im Landeanflug dicht über die Marina hinweg!
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