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Alt 11.04.2010, 18:39
Andrea offline
Kroatien-Fan
 
Kroatien Fan seit: 29.01.2010
Ort: Klosterneuburg, Österreich
Beiträge: 47
Standard So viele Neugierige ...

Hallo,

ja, ich habe schon befürchtet, dass ihr gerne eine Fortsetzung hättet und will sie euch natürlich nicht vorenthalten. Da für mich aber der Ernst des Lebens wieder eingesetzt hat, werde ich zumindest versuchen, so ein bis zwei Mal pro Woche zu berichten, wie es uns denn so geht.

Also, es geht uns prinzipiell gut. Freitags war ich ja nicht mehr arbeiten (schön ist das!) und Astor kam in den Genuss eines langen Vormittagsspazierganges, wo wir uns bei der Tierärztin bedankten und gleichzeitig die Impfung gegen Infektionskrankheiten sowie eine Zeckenbehandlung abholten, nebst Streicheleinheiten und Leckerchen. Ich erzählte ihr auch, dass Astor morgens meist sehr weichen Stuhl hat, daraufhin klappte sie seine Ohren hoch und meinte, die Innenflächen seien zu rosa, was auf eine Futterunverträglichkeit hinweist. Das war mir vollkommen neu, dass man das an den Ohren erkennen kann. Ich habe fürs erste das Dosenfutter reduziert, denn das Trockenfutter habe ich ihm schon in Kroatien gefüttert und da hatte er keine Probleme. Wir werden dann mal die Futtermarke wechseln.

Astor geht drei mal täglich spazieren, morgens und abends so 20 bis 40 Minuten, untertags je nach Wetter auch länger. Er geht wirklich sehr brav an der Leine. Er geht auf jeden Hund schwanzwedelnd zu, interessanterweise reagieren die anderen Hunde meist eher unfreundlich. Davon lässt er sich aber nicht erschrecken, er geht dann immer einfach weiter. Auch an bellenden Hunden hinter Gartenzäunen läuft er ohne Mucks unbeeindruckt vorbei.

Da er bei den letzten Malen Autofahren nicht mehr sehr gerne ins Auto stieg, habe ich begonnen, ihn im Auto zu füttern. Ich nehme mir den MP3-Player mit, Astor steigt relativ willig ein und futtert dann seinen Napf leer. Dann bleibe ich noch einige Zeit einfach im Auto sitzen, damit er lernt, dass da so gar nichts besonderes passiert. Am Samstag nachmittag waren wir wieder bei Roberts Mutter im Pflegeheim. Bei solchen Anlässen benimmt er sich wirklich tadellos, er lässt sich auch gerne von den Bewohnern streicheln. Dieser Besuch bedeutete auch Autofahren, so vielleicht 10 bis 15 Minuten. Astor sabberte nicht ganz so viel wie sonst, es wurde ihm auch nicht übel, so ganz glücklich wirkte er aber noch nicht. Dafür gab es dort dann noch einen schönen Spaziergang, auch die Autofahrt nach Hause verlief ohne Zwischenfälle. Ich bin doch in guter Hoffnung, dass er es schon noch lernt.

Gelegentlich kommt es vor, dass Astor uns sein verborgenes Temperament zeigt. Heute Nachmittag fetzte er mit seinem Lieblingsspielzeug (einem rosa Tennisball an einer Schnur) nur so durch den Garten - vorsichtshalber an der Schleppleine, falls eine der Katzen um die Ecke lugt. Er schüttelte das Ding, dass es ihm nur so um die Ohren flog und vollführte Luftsprünge. Es ist schön zu sehen, wenn er so happy ist.

Mit den Katzen haben wir so eine Art Burgfrieden erreicht. Im Haus bewegen sich die Katzen im Schrittempo, man schnuppert auch schon mal Nase an Nase und wird er angefaucht, so geht Astor weg und legt sich hin. Interessanterweise hat er noch keine auf die Nase bekommen, obwohl er heute seine Schnauze über die Tischkante schob, wo Minka ausnahmsweise mitten auf dem Tisch saß und bei seiner Annäherung fauchte. Ja, es macht einen Unterschied, ob sich die Katze dem Hund nähert oder umgekehrt. Josefinchen hat sogar schon einmal probiert, ob man mit dem Hundeschwanz nicht vielleicht spielen kann. Astor lag wie ein toter Hund auf dem Boden und klopfte nur ein wenig mit seinem Schwanz, weil er vorne von mir gekrault wurde. Josefine pfotete ein paar Mal nach dem Objekt der Begierde, dann war es ihr aber doch zu unheimlich und sie zog ab.

Nachts ist Astor wirklich ganz brav. Die nur einen Spalt offene Schlafzimmertür hat sich bewährt, Katzen die möchten können rein und tun das auch. Vorletzte Nacht wachte ich einmal kurz auf und sah Astor auf dem Bettvorleger liegen, den Kopf hatte er in das Katzenkuschelhaus gesteckt, das neben meinem Bett steht, und so schlief er! Es sah sehr witzig aus.

Unsere Küchentür ist jetzt mit einem Babygitter abgesichert, das ist zwar kein physischer Schutz (Astor könnte da mit Leichtigkeit drüberhüpfen) aber psychologisch sehr wertvoll.

Astor ist im Moment jedenfalls ein Frauchenhund. Solange ich im Haus bin, gibt es keine Versuche, die Haustür zu öffnen, sobald ich aber nur in den Keller zur Waschmaschine will, ist er schon hinter mir her. Das bestärkt mich in der Überzeugung, dass er bei seinem Ausreißen mich gesucht hat.

Astor liebt es, wenn ich mich auf den Wohnzimmerteppich lege, dann kommt er, legt sich zu mir und kuschelt sich an. Oder, wenn er in entsprechender Stimmung ist, beißt er in meinen Zopf, nimmt mein Handgelenk vorsichtig ins Maul und fordert mich zum Spielen auf. Zur Essenszeit kommt er zwar immer zum Tisch und schaut, was es gibt, da er aber mitbekommen hat, dass da nichts für ihn abfällt, trollt er sich meist rasch in seinen Korb und wartet dort, bis es auch für ihn etwas gibt.

Im Moment liegt er gerade neben mir im Schlafzimmer (hier sitze ich mit dem Laptop) auf dem Laminat. Warum dieser Hund scheinbar lieber auf dem Laminat oder auf den Fliesen liegt, weiß ich auch nicht. Es gibt in jedem Zimmer ausreichend Liegemöglichkeiten auf Bettvorlegern, Teppichen, Korb...

Astor ist wirklich ein Schatz, er kann auch schon Sitz und Platz (auf Handzeichen und ohne Ablenkung) und so etwas unglaubliches von keinem Beller!! Er hat seit wir aus Kroatien da sind, nur EIN EINZIGES MAL gebellt!! Wenn uns unsere Nachbarn nicht gesehen hätten, dann hätten sie wahrscheinlich noch nicht einmal mitbekommen, dass wir jetzt einen Hund haben.

So, und dann werden wir mal schauen, ob wir nicht doch zu ein paar Bildern aus dem neuen Zuhause kommen.

Fortsetzung folgt ... (klar doch :-))
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