Da müssten wir doch mithelfen
Bier-Posse 160.000 Flaschen müssen weg: Brauerei sucht dringend Biertrinker
Schluckspechte verzweifelt gesucht: Die kleine Ravensberger Brauerei in Bielefeld muss bis Oktober 50.000 Liter Bier verkaufen - sonst droht dem sechs Monate alten Start-Up eine empfindliche Strafe. Der Grund für die Bier-Posse ist ein Etikett auf den Flaschen.
Brauerei-Chef Mike Cacic (29) hat ein ernstes Problem: Bis zum 1. Oktober diesen Jahres muss sein kleines Unternehmen, in dem das „Bielefelder Flutlicht"-Bier noch in echter Handwerkstradition und in kleinen Mengen gebraut wird, 160.000 Flaschen seines gelben Goldes loswerden. Das bedeutet: Circa 2000 Flaschen (à 0,33 Liter) muss Cacic täglich absetzen. Da braucht es schon eine Menge sehr, sehr durstiger Kunden. „Das ist für uns eine echte Herkulesaufgabe“, sagt Cacic im Interview mit Sat.1..
Der Grund ist kurios: Da die Nachfrage nach seinem Bier hoch ist, ließ Cacic auswärts bei der Schlossbrauerei Rheder in Brakel brauen. Auf den Flaschen prangte der Slogan: „#endlich kein Bier mehr aus Herford“. Ein großer Konkurrent konnte darüber nicht lachen und schaltete die Wettbewerbszentrale ein. Die Folge: Eine Unterlassungserklärung. Diese verbietet dem Kleinbrauer, „Bielefelder Bier“ zu verkaufen, das nicht in Bielefeld gebraut wurde. Außerdem verschmähe der Werbespruch seinen Konkurrenten. Der Slogan findet sich aber bereits auf den Etiketten von 160.000 Flaschen. Das heißt: Sie müssen weg - und das bis zum 1. Oktober 2017.
„Ich dachte erst, das ist ein Scherz“, sagt Mike Cacic, „weil ich nicht gedacht habe, dass unser kleines, jungen Unternehmen irgendjemand stören könnte.“ Existenz-Angst hat der 29-Jährige schon ein bisschen: „Seitdem ist es natürlich so, dass man tagtäglich darüber nachdenkt: Was ist, wenn es nicht klappt?“
Der Jungunternehmer will jetzt Aktionen und Events entwickeln, um sein Bier schnell zu verkaufen. (red)
Quelle:
www.ksta.de/27990182 ©2017