Grožnjan - die kleine mittelalterliche Künstlerstadt
Grožnjan, eine kleine mittelalterliche Stadt in Istrien mit großer kultureller Bedeutung, nicht nur auf kroatischer sondern auch auf internationaler Ebene.
Den eigentlichen Aufschwung und heutigen Status als Künstlerdorf verdankt Grožnjan dem Künstler und Bildhauer Aleksandar Rukavina,
der 1965 erwirkte, dass die verlassenen und dem Zerfall geweihten Gebäude unentgeltlich von rund 30 Künstlern bewohnt werden durften.
Als Gegenleistung setzten sie sich für Erhalt und Renovierung der Gebäude ein. Ein Großteil der heutigen Bevölkerung sind auch heute noch Künstler.
Es gibt unzählige kleine Geschäfte in sehr unterschiedlicher Auswahl – z.B. Keramiken, Bilder, Holzschnitzereien und vieles mehr in dem Dorf.
Jedes Jahr Anfang Mai erleben die Gässchen und Plätze von Groznjan eine Verwandlung in einen wahren kulturellen Bienenstockes. Es werden Sommer-Musikakademien für Jugendliche, bildnerische, tänzerische und dramaturgische Workshops, Workshops für die Aktivierung von Pensionisten unter der Leitung bekannter Spezialisten und Pädagogen, sowie klangvoller Namen aus dem Bereich der Musik, der bildnerischen und dramaturgischen Kunst abgehalten.
Auch finden im Sommer hier klassische Konzerte junger Musiker statt. Der Sparte Jazz gewidmet ist das in der zweiten Julihälfte
stattfindende Festival Jazz is Back! Auf die bildende Kunst ausgerichtet ist das Ende September stattfindende Künstlertreffen Ex Tempore.
Eine große überregionale Bekanntheit erreichte die Siedlung auch wegen des in ihrem weiteren Umfeld abgebauten und von Steinmetzen sehr geschätzten Grisignana-Marmor (Kalkstein). Dieser hellbeige Kalkstein aus der Kreidezeit gelangte als sehr beständiges Architekturmaterial u. a. nach Triest, Wien, Budapest und in oberitalienische Städte. Der Höhepunkt für seine Verwendung lag im ausgehenden 19. Jahrhundert. Dieses Gestein prägt auch die Altstadt von Grožnjan.