Zu Ostern wird die billigste Tankstelle gesucht
Wer mit dem Auto urlaubt, muss heuer viel mehr Geld für Sprit einkalkulieren. Die Hoteliers wollen dennoch ihre Betten füllen
Wien - Vor der Suche nach dem schönsten Osternest dürfte heuer für viele das Suchen nach der billigsten Tankstelle stehen. Wer jetzt nämlich mit dem Auto auf Urlaub fährt, muss im Vergleich zu Ostern 2011 im Durchschnitt um bis zu fünf Euro mehr für eine Tankfüllung kalkulieren. So teuer waren Treibstoffe zu Beginn von Osterferien noch nie."Die Spritpreise spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle", sagte der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, Sepp Schellhorn, dem Standard. "Gegenüber einem Mitbewerber wie Südtirol haben wir sicher einen Vorteil. Wer aus Deutschland kommt und zu Hause noch höhere Treibstoffpreise zahlen muss als in Österreich, wird das sicher mitbedenken."
Mit der Sonne klingelt die Kasse
Ob Ostern gut oder weniger gut werde, da sei aber sicher das Wetter entscheidend und nicht so sehr der Treibstoffpreis. "Ski laufen im April ist wesentlich wetterabhängiger als im Jänner oder Februar", sagte Schellhorn. "Man geht Ski fahren, wenn die Sonne scheint, sonst nicht."
Die Branche ist zuversichtlich, den Schwung vom Februar mitnehmen und am Saisonende ein gutes Ergebnis einfahren zu können. Weil Ostern relativ früh ist, sollte sich das auch positiv in den Betriebsergebnissen spiegeln.
Millionen Fahrzeuge mehr
Schon an diesem Wochenende werden nach Schätzungen des Autofahrerklubs ARBÖ fünf bis sechs Millionen Fahrzeuge zusätzlich auf Österreichs Straßen unterwegs sein. Neben Österreich haben auch 13 deutsche Bundesländer sowie Belgien, Luxemburg und Dänemark Osterferienbeginn.
Wer nach Italien oder Kroatien weiterfahre, werde großteils in Österreich tanken, da Treibstoff im Vergleich zu allen Nachbarländern - ausgenommen Slowenien - trotz des hohen Niveaus günstiger ist. Der zuletzt gesehene Preisrückgang bei Rohöl hat jedenfalls an den Zapfsäulen noch keinen Niederschlag gefunden. In Italien, wo Eurosuper teilweise 1,80 Euro je Liter kostet, sei es wie in Österreich ratsam, abseits der Autobahnen zu tanken. "So kann man sich 13 bis 14 Cent je Liter sparen", sagte ARBÖ-Sprecher Thomas Woitsch. Sparen könne auch, wer statt der Bedienspur (con servizio) jene ohne Bedienung wählt. Woitsch: "Da gibt es Unterschiede von bis zu 15 Cent." Dass Sprit im Lauf der nächsten Woche billiger werden könnte, sei unwahrscheinlich.
Quelle: (Günther Strobl, DER STANDARD, 31.3./1.4.2012)