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Alt 30.10.2016, 12:12
Konni, im Istrien Forum
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Standard Friedensflotte Mirno More

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Mirno More (friedliches Meer) ist ein alter kroatischer Seefahrer-Gruß


Auf unserer diesjährigen Bootstour stand als erstes Etappenziel die Marina Frapa bei Rogoznica auf unserer Liste. Wir wollten uns dort mit Bootsbekannten – Karin und Rudi aus Köln – treffen. Die Beiden hatten wir im Frühjahr 2016 kennengelernt und wir hatten uns für den 18.09.2016 verabredet. Als wir in der Marina ankamen war diese proppenvoll und wir bekamen einen Platz am Anlegesteg 5 zugewiesen, der sehr eng war, aber es war leider kein anderer Platz mehr frei und so mussten wir mit diesem vorliebnehmen.

Später sahen wir, dass die Friedensflotte „Mirno More“ mit ca. 100 Booten in der Marina lagen.

Einige Tage später – genau am 22.09.16 – trafen wir einen Teil dieser Flotte in der Hotelmarina Maslinica auf der Insel Šolta wieder, jedoch waren keine Kinder mehr an Bord. Logischerweise kamen wir mit der Crew von einigen Booten ins Gespräch.

Die Kinder wurden nach einer 5tägigen Tour durch die kroatische Adria wieder an den Ausgangshafen zurückgebracht und die Crewmitglieder brachten nun die Boote in die Heimat-Marinas zurück. In Maslinica feierten sie nun alle mit Musik und Tanzen den erfolgreichen und unfallfreien Abschluss des diesjährigen Törns. Natürlich wurden wir in diese sehr schöne Feier mit einbezogen und erfuhren daher etwas mehr über diese Mission:

- Vom 17. bis 24. September 2016 war Europas größtes sozialpädagogisches Segelprojekt, die „Friedensflotte Mirno More 2016“, vor der kroatischen Küste unterwegs.

- Die Flotte war mit ca. 70 Segelbooten unterwegs (geplant waren 100 Boote).

- Die Kinder und Jugendlichen kommen aus Kinderheimen und -dörfern, Sozialwohngemeinschaften, Therapieeinrichtungen sowie aus diversen Schulen (ca. 60% aus Österreich und 40% aus weiteren 18 Nationalitäten). Es sind alles junge Menschen, die Benachteiligung aufgrund ihrer Biografie oder der Geschichte ihres Landes erlebt haben. Bei Mirno More steht im Mittelpunkt, wer sonst benachteiligt ist. Sie segeln mit dem Ziel, Ausgrenzungen zu überwinden und Vorurteile über Bord zu werfen.


Die Ziele dieses Projektes:

- Toleranz üben

- Hass und Vorurteile über Bord werfen

- Freundschaften quer über ethnische und soziale Grenzen schließen

- Friedliche Konfliktlösung trainieren

- Projektergebnisse über Medienberichte verbreiten


Die Mission dieses Projektes:

- Segelprojekt für sozial benachteiligte junge Menschen weltweit.

- Ein gewichtiges Zeichen setzen für Integration und Solidarität und ein gelebtes Beispiel für Weltoffenheit.

- Was Manager bei Trainingsseminaren an Bord von Segelschiffen lernen, wird jungen Menschen bei Mirno More vermittelt: Teamfähigkeit, soziale Kompetenz, friedliche Konfliktlösung – und das alles im Rahmen eines einzigartigen Abenteuers in der Natur der kroatischen Inselwelt.

- Dieses Projekt möchte Frieden schaffen durch einen friedlichen Umgang miteinander. Eine tolerante Haltung und ein respektvoller Umgang miteinander sind Antwort auf die Lehren aus der Geschichte.


Bootfahrer, die von Karl-H. Beständig „888 Häfen und Buchten“ Ausgabe 2015/2016 besitzen, kennen vielleicht die Grundidee von Christian Winkler,
der dieses Projekt 1994 ins Leben gerufen hat.

Für alle die sie nicht kennen, werde ich im Anhang als weiteren Beitrag diese Geschichte erzählen bzw. aufschreiben.


Übrigens: Die Crew-Mitglieder der kompletten Friedensflotte machen ihren Job ehrenamtlich!




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Konni





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Geändert von Wolfram (30.10.2016 um 13:11 Uhr)
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Alt 30.10.2016, 12:23
Konni, im Istrien Forum
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Standard Der Anlass und die daraus entstandene Idee von Mirno More

Der Anlass und die daraus entstandene Idee der Friedensflotte Mirno More


Der Anlass:

Rückblick: Im Sommer 1991 eskalierte im damals auseinanderbrechenden Jugoslawien der lange Konflikt zwischen Kroaten und Serben zum Krieg. Auch Bereiche der dalmatinischen Festlandküste und ihr Hinterland waren umkämpft. Die Gewalt sprang im Frühjahr 1992 auf die jugoslawische Teilrepublik Bosnien-Herzegowina über, später auch auf die überwiegend von Albanern bewohnte Provinz Kosovo, wo der Jugoslawien-Krieg nach dem Eingreifen der NATO schließlich 1999 endete.

Vermutlich rund 130.000 Menschen kamen während des 8jährigen Kriegs ums Leben, überwiegend Zivilisten, darunter natürlich auch Kinder, Frauen und Alte. Um ein Vielfaches höher ist die Zahl der Verletzten, Invaliden und Vertriebenen. Die Ursachen und der Verlauf dieses Krieges waren komplex. Seine unübersichtlichen Fronten durchzogen nicht nur Städte und Dörfer, sondern auch zahllose Familien und spalteten Kinderseelen.


Der Gründer:

Der österreichische Segler Christian Winkler war 34 Jahre alt, als der Krieg begann. Er arbeitete damals bereits einige Jahre in Murter auf einer großen Charterbasis und erlebte aus der Nähe mit, wie eine scheinbar unbeschwerte Urlaubsregion in eine Tragödie hineinrutschte. Aber im Gegensatz zu vielen anderen suchte sich Winkler kein anderes Segelrevier. Stattdessen überlegte er, wie er mit dazu beitragen kann, dass die Völker und Volksgruppen auf dem Balkan bald wieder friedlicher miteinander umgehen. Seine Gedanken setzten bei den Kindern an, und eine kühne Idee reifte heran.


Der Anfang:

Im Jahr 1994 war Waffenstillstand in Kroatien und Christian Winkler nutzte die Chance: Mit 17 Kindern und Jugendlichen aus den verfeindeten Republiken Bosnien, Serbien und Kroatien sowie aus Österreich segelte er auf drei Yachten in der damals fast leergefegten Adria. Diese erste Friedensflotte wurde ein Erfolg; die zweite ein Jahr später musste jedoch kurzfristig abgesagt werden, weil die Kämpfe wieder aufflammten. Das war aber kein Grund für Winkler und seiner tüchtigen Helfercrew, sich entmutigen zu lassen.


Eine Erfolgsgeschichte:

Seit 1996 ist die Mirno More-Friedensflotte ohne Unterbrechung jährlich jeweils in der dritten Septemberwoche in Dalmatien unterwegs. Im Jahr 2013 waren 950 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 18 Ländern auf 10 Yachten dabei, darunter auch mehrere Boote mit Besatzungen aus Deutschland (www.Friedensflotte-bayern.de und der Link von den Österreichern www.friedensflotte.org ) .Bisher konnten insgesamt fast 12.000 Kindern und Jugendliche an den Segeltörns teilnehmen.

Die meisten der Kinder und Jugendlichen in der Friedensflotte kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen oder sind behindert. Einige der Kids sind „normal“ und haben einen intakten Familienhintergrund. Dieser Mix hat eine Brückenfunktion und ist pädagogisch sinnvoll. Ziele der Friedensflotte sind Völkerverständigung, das Einüben von Toleranz und friedlicher Konfliktbewältigung sowie den jungen Teilnehmern Hoffnung und Kraft für ihren weiteren Lebensweg mitzugeben. Heute sind bereits ehemalige Mirno More-Kinder als Erwachsene in der Helfercrew der Friedensflotte aktiv.

Im September 2010 wurde die Arbeit der Friedensflotte in Wien von UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon gewürdigt. Aber trotz des Hauptsponsors A1 Telekom Austria ist die Mirno More-Friedensflotte auf weitere Unterstützung angewiesen. Mehr Infos unter: www.mirnomore.org


Nach einem schweren Schicksalsschlag ist Christian Winkler als Obmann bei Mirno More im Jahr 2009 zurückgetreten: Im August 2008 wurden die Söhne Tobias und Nikolas der Familie Winkler vor einem Badestrand bei Vodice von einem Motorboot überfahren. Tobias verlor sein Leben und Nikolas ein Bein. Bei Mirno More ist er heute Ehrenobmann (Obmann = Vorstand).


Nach einer zweijährigen Auszeit arbeitet Christian Winkler nun daran, das erfolgreiche Konzept der Friedensflotte weltweit zu verbreiten: Zahlreiche Friedensflotten sollen rund um den Erdball entstehen und Zehntausende sozial benachteiligte Kinder in den Genuss eines Segelabenteuers kommen. Als Basis zu Realisierung dieses Vorhabens wurde der Verein „World Peace Fleet“ gegründet und als erster Obmann der langjährige Mirno More-Weggefährte Peter Hiller gewählt.

Nach Abschluss der Konzeptionsphase wurde 2012 mit acht Kindern auf zwei Segelyachten das erste Pilotprojekt in Deutschland an der Ostsee veranstaltet. Im Jahr 2013 konnten bereits 25 Kindern an der Friedensflotte Ostsee teilnehmen, und 2014 segelten in Griechenland und in Italien zwei weitere Flotten mit je zwei Yachten. Kontakt und Infos: office@worldpeacefleet.org


Nachhaltiges Sponsoring blieb allerdings bisher aus (Stand 2015). Die Projekte können deshalb meist erst in letzter Minute mit Hilfe eines kleinen Netzwerkes von Mitgliedern und Freunden auf den Weg gebracht werden. Neue Flottengründungen müssen vorerst auf Eis gelegt werden. Vermutlich wird ich bald entscheiden, ob die weltweite Verbreitung der Friedensflotte eine Illusion bleibt oder ob sich finanzkräftige Förderer einfinden, die mithelfen wollen, dass auch diese Vision einmal Realität wird.

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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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  #3  
Alt 20.12.2019, 14:02
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Ausrufezeichen Spende für die Friedensflotte "Mirno More"

Immer noch fährt die Friedensflotte "Mirno More" mit div. Segelyachten/boote 5 Tage auf der mittleren Adria, mit Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen oder behinderte Kindern aber auch mit Kindern, die kein Handicap haben.

Die Ziele der Friedensflotte sind Völkerverständigung, das Einüben von Toleranz und friedlicher Konfliktbewältigung sowie den jungen Teilnehmern Hoffnung und Kraft für ihren weiteren Lebensweg mitzugeben.

Heute sind ehemalige Mirno-More-Kinder als Erwachsene in der Helfercrew der Friedensflotte aktiv. Alle Helfer machen ihren Job ehrenamtlich!

Im September 2010 wurde die Arbeit der Friedensflotte in Wien vom damaligen UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon gewürdigt.
Trotz zahlreicher Sponsoren ist die Friedensflotte Mirno More auf weitere Unterstützer angewiesen.

Mehr Infos unter: www.mirnomore.org

lm Internet gibt es ein sehenswerte Video der Mirno More-Teilflotte Salzburg.

Spenden Sie bitte……… Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!

Ihre Spende hilft jungen Menschen die am Rande der Gesellschaft stehen zu einem Schritt in eine bessere Welt.

IBAN: AT96600000092034448 BIC: OPSKATWW


Hier geht es zum Jahresbericht 2018

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