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Istrien Westküste
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  #16  
Alt 13.12.2012, 06:11
Wolfram, im Istrien Forum
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Hallo Gerold,

es ist immer wieder erfrischend, deine kleinen Urlaubsgeschichten zu lesen. Es liest sich als wäre man dabei gewesen

Gruß

- - - - -
Beste Grüße aus Wilhelmsfeld
Wolfram

Wer seine Ansicht mit anderen Waffen als denen des Geistes verteidigt,
von dem muß ich voraussetzen, daß ihm die Waffen des Geistes ausgegangen sind.


(Otto von Bismarck)


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  #17  
Alt 13.12.2012, 10:50
Gerold, im Istrien Forum
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Freut mich wenn euch meine Geschichten gefallen.
Ein, für mich leider nicht sehr erfreuliches, Erlebnis möchte ich euch hier noch erzählen. Es war im Sommer 1988. Im Vorjahr hatte ich meine staatliche Prüfung zum Lehrwart Alpin mit Auszeichnung bestanden.
Kletterurlaub:
Starigrad: Der Inbegriff eines alten romantischen jugoslawischen Dorfes. Hier war alles noch echt. Hier gab es (und gibt es noch immer) ein paar gemütliche kleine Gasthäuser mit freundlichen Kellnern, hier gab es vor allem keinen Stress, keine Straßenbeleuchtung, und auch kein Wasser für Tee oder Kaffee auch keines zum waschen und abends keine lästigen Mücken. Denn diese wurden nämlich, durch das all abendliche Verbrennen des Hausmülls direkt am Straßenrand, verscheucht. Es gab hier damals nämlich noch keine Müllabfuhr. Diese glosenden Feuer stanken dann aufs grausamste zum Himmel, so dass man oft auch keinen Menschen auf der Straße sah.
Aber es gibt dort das Kletter- El Dorado Velebit.
Ende Juli 1988 fuhren wir auf Urlaub in dieses schöne Starigrad Paklenica. Denn als Kletterer musste auch ich einmal dort gewesen sein. Es sollte unser erster Campingurlaub in Jugoslawien werden.
Mit Monika und meinen beiden Töchtern bezogen wir unser Igluzelt an dem spartanischen Campingplatz. Auf Grund der fehlenden Ortswasserleitung bezog man das nötige Wasser von einem kleinen Bach aus der Velebitschlucht. Jeden Sommer herrschte hier Wasserknappheit. Wer hier am Campingplatz nicht schon um 6:00 Uhr morgens duschen ging (kalt natürlich) blieb den ganzen Tag verschwitzt. Wasser gab es erst wieder am nächsten Morgen.
Hier lernte ich den Gruber Richard kennen, er war Ausbilder der österreichischen Heeresbergführer in der Kaserne St. Johann in Pongau. Mit ihm und seinem Vater wanderte ich am 3. August morgens in die Velebitschlucht zum klettern. Zu dritt kletterten wir eine etwas leichtere Route um den Fels näher kennen zu lernen.
Der Fels war sehr rau und übersät von Wasserrillen, die an den Graten äußerst scharf waren, aber traumhaft zum Klettern. Es war später Vormittag als Richards Vater sich zur Rückkehr entschloss. Wir hatten mittlerweile fast 40 Grad im Schatten. Richard und ich wollten noch eine Route klettern und kurz nach Mittag ebenfalls zurück sein. Wegen der Hitze blieben die Steinschlaghelme im Rucksack, ein fataler Fehler.
Wir waren schon kurz vor dem Ausstieg. Ich ging gerade voraus, das Gelände war relativ leicht. Trotzdem legte ich nach ca. 15 Metern einen Klemmkeil zur Zwischensicherung und stieg weiter.
Was dann anschließend geschah kann ich nur wie die Bilder eines Diavortrages wiedergeben. (Vermutlich hatte mich ein kleiner Stein am Kopf getroffen) Ich möchte gerade höher steigen: plötzlich ist es finster. Nächstes Bild: ich stehe mit dem Rücken zur Felswand, keine Gedanken. Nächstes Bild: ich falle kopfüber aus der Wand, ich habe keinen Schreck und auch keine Angst, einziger Gedanke: jetzt ist es also aus, eigentlich schade.
Ich bin ungefähr 12 Meter die Wand hinab gestürzt und habe, da die Kletterstrecke relativ leicht war, oftmals am Fels aufgeschlagen. Doch dessen war ich mir noch nicht bewusst.
Nächstes Bild: Richard reißt sich sein T-Shirt vom Leib und verpasst mir damit einen Kopfverband, ich habe vermutlich ganz schön geblutet. Mehrmals musste Richard mich angeschrien haben. -- Nein; ich kann mit dem rechten Fuß nicht auftreten. Richard band mich auf seinen Rücken. Plötzlich sah ich mehrere Kletterer, welche Richard bei meiner Bergung halfen. Ich musste ihm wie ein nasser Sack zur Last gefallen sein. Irgendwann, so erzählten sie mir, stand in der Schlucht ein Jugoslawisches Rettungsauto. Wie lange Richard noch brauchen würde, riefen die Rettungsfahrer in gebrochenem Deutsch hinauf. Richard brüllte zurück: noch zirka eine Stunde. So lange hätten sie keine Zeit, riefen die „Helfer“ und fuhren davon.
Endlich waren wir unten, Richard war total erschöpft. Ich hatte noch immer keinen klaren Durchblick. Zwei deutsche Kletterer packten mich in ihr Auto und brachten mich in die 40 Kilometer entfernte Klinik in Zadar.
Hier legte man mich rücklings auf eine Art Wagen. Schon sehr bald kam ein Folterknecht in Form einer dicken Krankenschwester. Ohne auf mein Schreien zu hören, schor sie, mit einem wie es scheint extra stumpfen Rasiermesser, meine Lockenpracht vom Kopf. Im Behandlungsraum musste ich mich auf dem Bauch legen, damit mir der Arzt meine Platzwunde am Kopf nähen konnte. (22 cm lang) Ich sollte mich doch auf meine linke Hand legen. Doch da waren die Mittelhandknochen gebrochen. Es waren schon einige Stiche am Kopf genäht, da fiel dem Doktor ein, dass er ja auch Injektionen zur Verfügung hatte, „Spritze für Schmerz“ sagte er. Im selben Augenblick spürte ich höllischen Schmerz von der rechten Ferse und zuckte zusammen. Da hatte ich nämlich eine tiefe Schnittwunde. „Nix bewegen“ rief der Folterknecht an meinem Kopfende. Ein Hilfsfolterknecht hatte sich also an meiner Ferse zu schaffen gemacht.
Es dauerte für mich unwahrscheinlich viele Ewigkeiten, als plötzlich Monika und Richard vor mir standen. „Bitte“ flehte ich Monika an, „bitte, lass´ mich um Gottes Willen nicht hier in dieser Folterkammer“.
Ich musste versprechen, dass ich in Starigrad zu einem Doktor gehen würde, dann entließ mich der Arzt aus seinen Fängen.
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Name:	094. Urlaub in Starigrad .JPG
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„You look like a churchman!“ sagte am nächsten Tag der praktische Arzt in Starigrad mit lachendem Gesicht. Mit einer Zigarette im Mund nahm er mir den Verband vom Kopf, kontrollierte die Verletzung und wickelte mir wieder frisches Mull um den Schädel. Nach einer weiteren grausamen Nacht im Zelt musste Monika uns mit dem Auto nach Hause bringen.
Nie wieder kletterte ich ohne Steinschlaghelm.
LG Gerold
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  #18  
Alt 13.12.2012, 12:53
Lutz, im Istrien Forum
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Mann oh Mann, ich bin zum Glück kein Kletterer....
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  #19  
Alt 13.12.2012, 14:36
Wolfram, im Istrien Forum
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diese Geschichte hat allerdings "Gänsehaut" produziert

- - - - -
Beste Grüße aus Wilhelmsfeld
Wolfram

Wer seine Ansicht mit anderen Waffen als denen des Geistes verteidigt,
von dem muß ich voraussetzen, daß ihm die Waffen des Geistes ausgegangen sind.


(Otto von Bismarck)


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  #20  
Alt 13.12.2012, 15:20
Gerold, im Istrien Forum
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Es gibt aber auch etwas positives von Starigrad Paklenica zu berichten.
Bereits im nächsten Sommer waren wir wieder in dem kleinen Dorf, diesmal nicht zum Klettern, sondern nur zur Erholung. Es waren mehrere befreundete Familien mit.
In Bildmitte die Velebitschlucht
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Name:	083. Campingplatz mit Hotel Alan .JPG
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Aber was ich eigentlich berichten möchte. Es gab Wasser!! Starigrad hatte in nur einem Jahr eine Ortswasserleitung bekommen. Nun konnten wir duschen wann wir wollten und auch zu jeder Tageszeit Kaffee trinken gehen. Und Müll wurde auch nicht mehr am Straßenrand verbrannt. Wie schnell sich doch alles ändern kann.
Aber auch diesen Urlaub fuhren wir früher nach Hause.
Der Grund unserer verfrühten Abreise: Algenpest.
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Name:	080. Algenpest .JPG
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ID:	2859
Viele Jahre später sind wir dann auf der Durchreise kurz in Starigrad stehen geblieben und haben uns etwas wehmütig alles noch einmal angesehen.
LG Gerold
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  #21  
Alt 16.12.2012, 17:45
Konni, im Istrien Forum
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Hallo Gerold,

bin leider erst heute dazu gekommen, alles zu lesen. Also wirklich toll, was du alles zu erzählen hast. Wie heißt es doch so schön - wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!

Aber mit dieser Klettertour - Mann oh Mann da hattest du aber mehr als einen Schutzengel, das hätte auch anders ausgehen können.

Noch einmal DANKE, dass du uns an deinen Erlebnissen teilhaben läßt.

- - - - -



Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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  #22  
Alt 16.12.2012, 18:48
Gerold, im Istrien Forum
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Ja Konni da hast du schon recht, Schutzengel braucht man scheinbar schon.
Da hab ich noch ein Erlebnis von einer Klinik, in welche ein Freund von mir einmal eingeliefert wurde.
Ich nenne die Geschichte einfach:
Unbeschreibliche Zustände
Es war im Jahr 2000, wir waren wieder auf Urlaub in Vrsar.
Einem Campingfreund ging es damals ziemlich schlecht. Sein Kreislauf war im Keller und es ging im sauschlecht. Er wurde also mit der Rettung in die Klinik nach Pula gebracht. Nun war es doch klar, dass man einen Freund in solchen Situationen nicht hängen lässt. Wir nahmen seine Frau mit und fuhren ihn noch am selben Tag besuchen.
Das Areal vom Krankenhaus in Pula ist riesig groß, es besteht aus mehreren Gebäuden, sogenannten Pavillons, und dazwischen gibt es großzügig angelegte Parks. Alles verbunden mit einem richtigen Straßennetz. Ähnlich dem Krankenhaus Lainz in Wien. Dürfte auch etwa zur selben Zeit (Kaiserzeit vor dem 1.Weltkrieg) errichtet worden sein.
Der erste Eindruck war enttäuschend. Die Parkanlagen waren ungepflegt, die Gebäude in schlechtem Zustand (Renovierung dringend nötig). In den Gängen waren die Stromleitungen Überputz notdürftig angebracht. Doch das war nichts gegenüber dem, das wir im Krankenzimmer vorfanden.
Sigi unser Freund war in einem Vierbettzimmer untergebracht. Und er hatte gegenüber seiner Leidensgenossen großen Komfort. Rechts neben seinem leicht rostigem Stahlrohrbett (ohne Hubfunktion) stand eine etwas stärker verrostete Stahlflasche mit Sauerstoff. Links daneben stand ein Blechkästchen, dessen Farbe wahrscheinlich vor Jahrzehnten einmal Blau war.
Wir kamen gerade zur Mittagszeit. Sigi bekam seinen Teller auf das rostige Nachtkästchen serviert. Die einheimischen Patienten bekamen ihre Teller in die Hand gedrückt und mussten diese auf ihre Knie stellen um essen zu können. Sigis Nachbar hatte sich erlaubt über diese Zustände aufzuregen, er wurde zurechtgewiesen und das wars.
Als wir Sigi am übernächsten Tag abholten, mussten wir noch kurz warten. Ich ging vor die Türe des Pavillons, da sah ich wie gerade ein altes Rettungsauto (ohne Kennzeichen) anhielt und wartete. Im Auto saßen drei oder vier Patienten. Wahrscheinlich wurden sie zum Röntgen oder sonstigen Therapien gebracht. Da kam hinter mir eine alte gebrechliche Frau zittrig die Stufen herab und mühte sich in den Rettungswagen. Da war kein Krankenpfleger zur Hilfe und der Fahrer blickte stur vorwärts und wartete nur darauf, dass er starten konnte.
Glücklich hier kein Patient mehr zu sein stieg Sigi in unser Auto.
Zur Erinnerung das war im Sommer 2000
LG Gerold
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  #23  
Alt 17.12.2012, 07:24
Konni, im Istrien Forum
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Ach du meine Güte! Wenn man das so ließt ohne auf das Jahr zu achten, könnte man glauben, es spielte sich in den 50er - 60er Jahre ab, aber nicht im Jahr 2000.

Mich würde mal interessieren, ob im Krankenhaus von Pula immer noch solche Zustände herrschen? Man muss sich mal vorstellen, du musst operiert werden - sieht es da im OP auch so aus - alles rostig und vergammelt?


LG

- - - - -



Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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  #24  
Alt 17.12.2012, 08:59
Lutz, im Istrien Forum
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In welchem Krankenhaus war das denn, Pula hat zwei, schau mal da:
Ihr ward wohl im "Zagrebacka30"
www.istrien-live.com/forum/sh...98&postcount=1

Und hier die Internetpräsenz der Krankenhäuser:
www.obpula.hr/
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  #25  
Alt 17.12.2012, 14:44
Gerold, im Istrien Forum
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Hallo Lutz!
Es war eindeutig die Klinik "Zagrebacka". Ich konnte mich auch nicht mehr so genau an die Hinfahrt erinnern, dafür saß vermutlich der Schock zu tief. Habe aber im "Street View" von maps.google.com nachgesehen und da war genau die Einfahrt an die ich mich erinnern konnte.
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Klinik Pula 1.jpg
Hits:	36
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ID:	2935
Foto Aufnahmedatum Sept.2011
Schaut auf dem Foto noch genauso aus wie damals.

@Konni!
Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, als würde ich mein liebstes Urlaubsland schlecht machen, nichts liegt mir ferner. Aber es werden Millionen in den Tourismus investiert und das Gesundheitswesen scheint dabei auf der Strecke zu bleiben. Ich hoffe natürlich, dass sich bis heute einiges geändert hat. Zu Ärzte und Schwestern nur soviel. Sie waren zu uns sehr sehr freundlich und zuvorkommend, allerdings ist die Geschichte mit der alten Frau und mit dem Essen eine andere Sache.
LG Gerold
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  #26  
Alt 17.12.2012, 15:18
Lutz, im Istrien Forum
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Hallo Gerold,

Du musst bedenken dass ein Grossteil der Infrastruktur für die "normale" Bevölkerungszahl ausgelegt ist. Kroatien hat etwa 4,5 Mio. Einwohner. In den Sommermonaten kommen rund 10 Millionen Touristen dazu! Leider verteilen sich die Touristen eben nicht gleichmässig auf das Jahr. Somit wird klar, dass es in der Saison überall klemmt. Die Betten, Arzte, das Klinikpersonal usw. sind eben dafür nicht ausgelegt und dies wäre für das Land auch garnicht bezahlbar. Da liegen dann auch beim Pflegepersonal schon einmal die Nerven blank.

Die Klinik ist übrigens gut bei Angelegenheiten des "Inneren". Die Unfallklinik, die üblicherweise auch für Touristen zuständig ist, wäre die Chirurgische Klinik Negrijeva 6. und im Zweifel sollte man dorthin fahren.

Ich kenne übrigens die Verhältnisse in beiden Häusern aus eigener Erfahrung. Auch wenn es an vielem mangelt halte ich die rein ärztliche Versorgung für durchaus gut und ganz nebenbei für spottbillig.
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  #27  
Alt 17.12.2012, 17:21
Konni, im Istrien Forum
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Zitat:
Zitat von Gerold Beitrag anzeigen
@Konni!
Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, als würde ich mein liebstes Urlaubsland schlecht machen, nichts liegt mir ferner ....... LG Gerold
Hallo Gerold,

diesen Eindruck hatte ich absolut nicht - es war nun mal so und es sind Tatsachen, die man dann nicht schönreden bzw. schönschreiben kann. Ich sehe mein Lieblingsurlaubsland nicht durch die rosarote Brille sondern sehe schon die Missstände und Dinge die nicht so in Ordnung sind. Aber trotzdem wird Kroatien immer mein Lieblingsurlaubsland bleiben.

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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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  #28  
Alt 17.12.2012, 17:25
Gerold, im Istrien Forum
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Zitat:
Zitat von Konni Beitrag anzeigen
Hallo Gerold,

... Ich sehe mein Lieblingsurlaubsland nicht durch die rosarote Brille sondern sehe schon die Missstände und Dinge die nicht so in Ordnung sind. Aber trotzdem wird Kroatien immer mein Lieblingsurlaubsland bleiben.
Genauso sehe ich das auch!
LG Gerold
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  #29  
Alt 17.12.2012, 17:36
Konni, im Istrien Forum
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Wir hatten auch ein Erlebnis in Sachen Krankenhaus – aber Gott sei Dank kein negatives.

Es war im Mai 2008 – unser 1. Urlaub in Poreč.

An einen dieser Tage machten wir einen Ausflug nach Rovinj. Wolfram fühlte sich schon morgens nicht sehr wohl, er konnte nicht genau sagen, was ihm fehlte, es ging ihm einfach nicht sehr gut und er bekam so schlecht Luft.

Aber trotzdem, wir fuhren wie geplant nach Rovinj. Auch dort schnaufte er wie eine Dampflok und er war kaum fähig, den „Berg“ zur Eufemia hochzulaufen. Wir hielten uns deshalb auch nicht sehr lange in Rovinj auf und fuhren zurück nach Poreč. Dort verbrachten wir den Nachmittag in unserem Lieblingseiskaffee, am Abend gingen wir noch etwas essen und gingen auch sehr zeitig schlafen.

Nachts weckte mich Wolfram auf und sagte mir, dass er kaum noch atmen könnte, er röchelte schon fast und war auch extrem blass.

Oh je und jetzt - wo einen Arzt herbekommen oder wo ist die nächste Ambulanz oder Krankenhaus oder sonst was?? Ich kannte mich ja gar nicht aus und Wolfram war nicht mehr fähig, Auto zu fahren.

Zum Glück wohnten die Vermieter unseres Appartements im gleichen Haus und bei Ihnen brannte auch noch Licht. Also ging Wolfram runter und hat geklingelt. Ratko machte auf, Wolfram erzählte, was los war und Ratko sagte nur – hol deine Papiere (Ausweis, Krankenkassenkärtchen) und ab ins Auto.
Er fuhr Wolfram ins Porečer Krankenhaus. Ich blieb im Appartement und Ratko informierte mich telefonisch, was Sache war.

Wolfram wurde ohne Wartezeiten sofort zur Untersuchung ins Behandlungszimmer gebeten, er wurde untersucht, bekam Spritzen und Infusionen und durfte dann nach ein paar Stunden wieder „nach Hause“. Ratko lieferte ihn dann bei mir ab.

Die nächsten Tage musste Wolfram regelmäßig wieder ins Krankenhaus. Er bekam mehrere Spritzen und es ging ihm von Tag zu Tag wieder besser. Die Diagnose war: Er hatte eine Allergie – wahrscheinlich gegen Pinien oder den Blüten von den Palmen – die eine solch starke Auswirkung in Form von Atemnot gezeigt hatte.

Wolframs Erfahrung von diesem Krankenhaus – die Wartezeit war gleich null, es war sehr sauber, die Untersuchung war in Ordnung und alle waren sehr freundlich.

...
Auch ich musste ein Jahr später in dieses Krankenhaus. Ich hatte ein entzündetes Auge einschl. Augenlid. Es juckte fürchterlich und da es nicht besser sondern eher schlechter wurde, bin ich dann auch in die Ambulanz gegangen. Auch mir wurde sofort geholfen und es kostet nur ein paar Kunen. Was ich auch noch super fand - der Arzt im Krankenhaus sprach perfekt deutsch. Ich bekam eine Salbe verschrieben, die sofort half. Der Juckreiz ließ sofort nach und innerhalb von 2 Tagen war die Entzündung fast weg.
Übrigens – auch bei mir war es eine Allergie – was mein Hausarzt auch später bestätigte.

Liebe Grüße

- - - - -



Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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  #30  
Alt 17.12.2012, 18:46
Gerold, im Istrien Forum
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Ja Konni, es ist gut dass es auch positive Erlebnisse in Kroatischen Krankenhäusern gibt. Ich denke ohnehin, dass sich die Verhältnisse schon sehr gebessert haben werden.
LG Gerold
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