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Dalmatien (Nord Mittel Süd)
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Alt 06.12.2015, 17:09
Konni, im Istrien Forum
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Standard Ortsbeschreibung: Maslinica / Insel Šolta




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Einfahrt nach Maslinica



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Maslinica



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Kastell Martinis Marchi



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Marina



Maslinica ist ein kleiner Ort mit ebenso kleinem Hafen auf der Insel Šolta und hat ca. 208 Einwohner (Stand: 2011). Šolta gehört zur kroatischen Gespanschaft Split-Dalmatien und liegt gegenüber von der Stadt Split und westlich von der Insel Brač. Das Zentrum des westlichsten Ortes der Insel ist das Kastell/Schloss Martinis Marchi, das heute ein Luxushotel ist mit einer dazugehörigen kleinen Marina für ca. 60 Boote.

Die Insel ist über eine Autofähre und Personenfähren mit dem Festland verbunden. Der Fährhafen für die Autofähre befindet sich in Rogač, die Personenfähre fährt auch Stomorska an. Von Rogač aus verkehren Busse nach Maslinica.

Zum Ort Maslinica gehören auch die sieben vorgelagerten kleinen Inseln Stipanska, Polebrnjak, Saskinja, Grmej (Gmej), Rudula (Radula), Balkun und Kamičić hrid.



Geschichte:

Ab dem 14. Jh. bis zum Jahr 1905 war die Insel Šolta im Besitz des Adels von Split bzw. der katholischen Kirche. Die Nähe zu Split machte die Insel zu einem wichtigen Lieferanten für Holz, Kalk, Fleisch, Fisch, Wein, Öl, Mandeln, Feigen, Honig und Johannisbrot.

Im 17. Jh., nach dem ottomanisch-venezianischen Krieg, plante die venezianische Adelsfamilie Marchi den im Westen liegende Teil der Insel landwirtschaftlich zu erschließen und zu schützen. Von 1706 bis 1708 errichteten der Universalgelehrte Ivan Petar Marchi und seine Brüder Juraj und Ian in der sehr verwilderten Bucht ein Dorf mit Kirche und einen befestigten Turm mit dem Kastell (Martinis Marchi). Dieses Kastell diente als sicherer Zufluchtsort für Seeleute und Siedler vor Piraten und sonstigen Plünderern. Die Siedler wurden auf die Insel gebracht, um die Olivengärten und Weinberge für die Marchis anzulegen. Die Urbanmachung erfolgte fast ausschließlich durch ältere Menschen, Frauen und Kinder, da die meisten erwachsenen Männer als Soldaten dienten.

Auf den Olivenanbau geht auch der Ortsname zurück – Maslinica heißt übersetzt „kleine Olive“.

1706 wurde auf dem Hügel über dem Ort die Kirche des hl. Nikolaus von Myra, dem Schutzpatron der Seefahrer, anstelle einer älteren Kirche erbaut. Von dieser älteren Kirche ist eine Altarmensa aus der Renaissance erhalten geblieben, auch fand man das Fragment einer altkroatischen Fensterschranke aus dem 11. Jh.

Maslinica ist nicht der älteste Ort auf der Insel, denn man fand einige prähistorische Hügelgräber und auf der Vela Straža gab es eine illyrische Festung. Auch auf der kleinen Insel Stipanska vor Maslinica fand man römische Mauerreste.

Da die Brüder Marchi keine männlichen Nachkommen hatten, wurde die Tochter der Schwester die Erbin. Diese war mit einem Adligen aus Split, Ivan Alberti, verheiratet. Als Bedingung für das Erbe wurde vereinbart, dass sie dem Nachname Martinis-Marchi behielt. Ende des 19. Jh. wurde der Besitz nach und nach verkauft, da die Familie Alberti hoch verschuldet war. Ab den 1960er Jahren wurde das Kastell restauriert und in ein Hotel umgebaut, wobei die alte Inneneinrichtung komplett zerstört wurde. Zuletzt diente es als kommunistisches Jugendlager. Unter strengen Denkmal- und Naturschutz wurde das Kastell in den Jahren 2002 bis 2004 restauriert und bekam sein heutiges Aussehen und beherbergt ein Luxushotel, jedoch ist die Besitzlage ungeklärt. Auf Basis einer internationalen Ausschreibung wurde die Hotelruine von einem deutschen Investor gekauft. Jedoch vertritt die staatliche Forstbehörde die Ansicht, dass die Gemeinde die Anlage nicht hätte verkaufen dürfen.

Kapitänsamt, Landeplatz und Mole von Maslinica wurden unter österreichischer Verwaltung 1854 erbaut. Der letzte große Umbau der Mole erfolgte 2011, als die Marina erweitert wurde.


Tourismus:

Der Ort Maslinica lebt vom Tourismus. Das am südlichen Ortsrand gelegene Schlosshotel (Kastell) Martinis Marchi ist der Hauptbetrieb des Ortes. Direkt vor dem Hotel liegt die 2012 eröffnete Marina. Es gibt ca. 50 Liegeplätze für Boote bis zu 30 m, und noch einige Liegeplätze für Megayachten und verfügt über Wasser- und Stromanschluss.

Im Ort gibt es eine Touristeninformation, einige Restaurants, ein Supermarkt und eine Wechselstube. Einen Bankomat sucht man leider vergeblich.

Fischfang oder Landwirtschaft spielen heute keine Rolle mehr. Die früheren Olivenöl-Plantagen und Weingärten sind weitgehend verwildert.



Šešula:

Die Nordseite der Bucht Šešula gehört zu Maslinica und ist für Yachten ein beliebter Ankerplatz. Aus dem Jahr 1885 stammt ein kreisförmiger Kalkbrennerofen, der in der Bucht von Šešula steht. Bei diesem wurde das Gestein mit Waggons über eine Brücke eingebracht. Die von Petar Alberti konzipierte Anlage befand sich lange Zeit im Besitz des Barons Juraj Vranyczany-Dobrinović aus Rijeka.

Der Leuchtturm an der Westspitze der Insel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet.


Stipanska:

Die Insel Stipanska ist die bekannteste der sieben kleinen Inseln vor Maslinica. Auf ihr stand eine der drei Benediktinerklöster Šoltas. Die Ruinen der einschiffigen altchristlichen Basilika des hl. Stephanus aus dem 5.-6. Jh. steht auf der Anhöhe Mostir auf der Westseite der Insel. Dort gibt es auch eine kleine Wasserquelle.
In der Bucht Donji bok fand man Sarkophage und Gräber mit Tonnengewölbe des Typs a pozzetto.






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westl. Spitze von Maslinica



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Kastell Martinis Marchi



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Blick auf die vorgelagerten Inseln



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Marina



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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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Geändert von Lutz (07.12.2015 um 10:25 Uhr)
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Stichworte
hl. nikolaus von myra, kastell, kleiner ort, luxushotel, marina, martinis marchi, vorgelagerte inseln

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