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Alt 04.11.2013, 19:10
Konni, im Istrien Forum
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Standard Zwangsenteignung in der Euro-Krise?

Zwangsenteignung in der Euro-Krise?

Irre IWF-Idee: Deutsche Sparer sollen ein Zehntel ihres Vermögens abgeben


Bisher wähnten sich deutsche Sparer in der Euro-Schuldenkrise noch sicher. Doch ein Gedankenspiel des IWF lässt die Alarmglocken schrillen. Die Währungsexperten dozieren über eine einmalige, zehnprozentige Sonderabgabe.

Noch ist es nur ein Gedankenspiel, das der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem aktuellen Staatsschuldenbericht offenbart – doch das hat es für die Sparer in Deutschland in sich. Die Idee des IWF: Neben den Staaten selbst könnten auch deren Bürger einen direkten Beitrag leisten, um die Staatsverschuldung im Euroraum auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.

Eine entsprechenden Passus entdeckte die Redaktion der „Welt am Sonntag“ auf Seite 49 des aktuellen IWF-Berichts. Dort beschreiben die Experten des IWF in einem Gedankenspiel, dass der Teil der privaten Vermögen, der die eigenen Schulden übersteigt, einmalig mit einem Steuersatz von zehn Prozent belastet werden könne. So könne die Verschuldung innerhalb der Währungsunion bis auf den Stand aus dem Jahr 2007 sinken. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag sie damals bei gut 66 Prozent – 2012 waren es bereits knapp 91 Prozent.

Gesamter Vermögenszuwachs würde vernichtet

Für Deutschland würde das bedeuten, dass die Staatsschulden um gut 576 Milliarden Euro reduziert werden müssten, wenn die Staatschuldenquote aus dem Jahr 2007 erreicht werden soll. Zwischen 2007 und 2012 wuchs das private Geldvermögen der Deutschen um 551 Milliarden Euro auf gut fünf Billionen Euro, wie Zahlen der Deutschen Bundesbank zeigen. Würde die IWF-Idee Realität hieße das, dass die Sparer einen Großteil dieses Zuwachses wieder abgeben müssten.

Thorsten Polleit, Chefökonom bei Degussa-Goldhandel, erwartet, dass durch so einen Schritt gewaltige Teile des Finanzvermögens in der Eurozone zerstört würden. „Um die Staatsschulden im Euroraum auf 60 Prozent des BIP (einem der Stabilitätskriterien, d. Red.) zu reduzieren, müssten die Schulden um mehr als 3000 Milliarden Euro oder etwa 30 Prozent des Volkseinkommens herabgesetzt werden – Bankenschulden nicht einmal eingerechnet.“

„Nichts ist undenkbar“


Da es sich bei dem IWF-Modell lediglich um eine Idee handelt, ist unklar, ob und in welcher Höhe die Sparer im Euroraum tatsächlich mit einer Vermögensabgabe konfrontiert werden sollen.
Polleit hält jedoch nichts für unmöglich. „Kommt eine Abgabe, könnte diese auch rückwirkend erhoben werden“, warnt der Chefökonom im Gespräch mit FOCUS Online
Vermögensflucht würde dann nicht helfen, da die Abgabe auf die Höhe der Vermögens anfiele, wie sie zu einem bestimmten Datum in der Vergangenheit bestanden. Die Politik werde mit so einem Schritt nicht mehr lange zögern, sagt Polleit. Nachdem sie das Kreditsystem vor dem Zusammenbruch bewahrt habe, werde sie in einem zweiten Schritt versuchen, die Überschuldungslast abzubauen. „Dazu werden vermutlich viele Wege gleichzeitig oder auch nacheinander beschritten.“

Papiergeld überlebt Eingriffe vielleicht nicht

Polleit nennt als Beispiele neben der bloßen Besteuerung auch die Enteignung von Vermögensteilen, Schuldenrestrukturierungen und –schnitte sowie das Drucken von neuem Geld, was eine höhere Inflationsrate zur Folgen hätte. „Traditionelle Sparinstrumente wie Termin- und Spareinlagen sowie Staats- und Bankanleihen werden Verluste erleiden, so oder so“, prophezeit der Volkswirt. Ob das Papiergeldsystem solche Eingriff überleben würde, sei eine offene Frage.

Nacht-und-Nebel-Aktion der Enteigner

Der Zugriff des Staats auf die privaten Ersparnisse wäre beileibe kein Einzelfall. zugreifen. Schon in der Vergangenheit machten Regierungen im Kampf gegen überbordende Staatsschulden von Vermögensabgaben mehrfach Gebrauch. Schweden sanierte 1680 seine Staatsfinanzen, indem es Immobilienbesitz annektierte. Nach den beiden Weltkriegen tilgten Deutsche (Erster Weltkrieg) und Japaner (Zweiter Weltkrieg) mit Hilfe der privaten Vermögen auf diese Weise einen Teil ihrer explodierenden Schulden. Ob ein solcher Eingriff von der Bevölkerung wirklich als gerecht empfunden würde, wie es der IWF in seinem Bericht beschreibt, bliebe jedoch abzuwarten.

Für Sparer stellt sich nun die Frage, wohin mit dem Vermögen, sollte sich die Politik für solche Maßnahmen entscheiden. Denn diese dürfte sich an der Idee des IWF orientieren und Abgaben, wenn sie denn kommen, ohne große Vorankündigung einführen – in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Sparer könnten sich der Abgabe dann nicht mehr entziehen. Chefökonom Polleit rät deswegen dazu, Produktivkapital zu erwerben – am besten in Form von Aktien.
Denn die Hemmungen des Staates, Produktivvermögen zu verstaatlichen, dürften größer sein als beim Zugriff auf vermeintlich unproduktive Bankguthaben. Selbst eingefleischte Sozialisten wissen, dass man die Kuh, die man melken will, nicht schlachten darf.


Quelle: Focus.de

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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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