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Tierschutz in Kroatien, Anreise mit Haustieren
Tierschutzprojekte in Kroatien, Ein- und Ausreise mit Haustieren.
Moderation: Eliane

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  #1  
Alt 13.07.2010, 10:43
Sule, im Istrien Forum
Sule offline
Kroatien-Fan
 
Kroatien Fan seit: 08.06.2010
Ort: Reutlingen, Baden-Württemberg
Beiträge: 6
Standard 1. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr....

Hallo Ihr Lieben,

wir sind ja jetzt schon wieder einen Monat aus Medulin zurück, aber dennoch treiben mich immer noch zwei Geschichten um, die wir dieses Jahr erlebt haben und die mir sehr zu schaffen machen, da ich Sie nicht ändern kann.

Wir wohnen immer mitten drin in Medulin, in unserem kleinen, gemieteten Ferienhäusle, mit wunderschönem Garten und wirklich nettem Anschluss an unsere Meduliner Nachbarn. Wir waren jetzt zum 3. Mal dort, das 4. Mal folgt 2011! Doch dieses Jahr hat uns das Tierleid in Kroatien mit voller Wucht erwischt.

Gegenüber wohnt eine Familie mit 2 Kindern. Das Mädel ca. 8, der Junge ca. 12 Jahre alt. Wie es sich für Kinder in Kroatien gehört (die können das noch!!), spielen die 2 nach der Schule den ganzen Nachmittag mit Ihren Freunden draussen.
Eines mittags kommt der Junge mit seinem Kumpel mit einem roten Schuhkarton um die Ecke, aus dem es jämmerlich miaut. Ich denk noch, oh schön, eine Babykatze!
Doch was nun folgte war der blanke Horror. Er ging die Treppe im Haus hoch, auf den großen Balkon zur Strasse (zu uns rüber), Kätzchen aus dem Karton geholt - Pause - jämmerliches Miauen! Inwieweit das Kätzchen versorgt wurde, kann ich nicht sagen, aber als das Mädchen kam, wurde es still. Sie hat das Baby auf dem Arm getragen. Doch sobald es wieder auf den Boden gesetzt wurde, ging das Geschrei wieder los. Tja, und dann sah ich das Babykätzchen zum allerersten Mal, und da hat es mir schier das Herz rausgerissen! Maximal 3 - 4 Wochen alt!!! Das Mädchen hielt das Baby recht brutal mit spitzen Fingern im Genick, was augenscheinlich schmerzte, denn die kleine Katze steigerte Ihr Geschrei noch. Doch damit nicht genug! Die grobe, rohe Behandlung nahm kein Ende. Nichts Zärtliches, Kuscheliges, nein, das Kätzchen wurde behandelt wie ein Stofffetzen! Kurz über die Balkonbrüstung geschwenkt, hochgeworfen wie eine Lumpenpuppe..... So ging es die ganze Zeit. Da hat es mich nicht mehr gehalten, und ich bin rüber.
Der Papa der Kinder war im Hof. Ich weiß er kann recht gut deutsch. Ich hab erst mal meine Wut runtergeschluckt und Ihn und die Kinder zum "Familienkätzchen" beglückwünscht. Ich durfte dann auch nach oben. Auf dem Boden stand eine Schale, leer, und der rote Schuhkarton. Sonst nix. Ich hab gefragt ob die Katze schon was zu fressen gekriegt hat, und da hat er mir gesagt, die will nix. Ich fragte nach Fläschchen?? Der Blick sprach Bände! Ich wurde dann mehr oder weniger abgewimmelt, wahrscheinlich als hysterische Touristin abgestempelt und hinauskomplementiert. Ich weiß ganz genau, dass auch die Kinder verstanden haben, was ich gemeint habe und hoffte auf den (bei uns) normalen kindlichen Instinkt sich eines Tierbabies anzunehmen. Doch leider weit gefehlt. Das Geschrei des Katzenbabies ging den ganzen Abend und die ganze Nacht durch. Das Kleine war alleine auf dem Balkon.
Am anderen Tag war STILLE!
Ich hoffte noch, dass sich eins der Kinder evtl. dem Kätzchen erbarmt hatte. Doch wie sollte ich mich irren. Als ich bis zum Mittag nichts mehr gehört hatte ahnte ich was los war. Ich fragte meinen Man, ob er für mich zu den Abfallcontainern gehen könne, denn kurz vorher war der Vater an den Mülltonnen gewesen. Gottseidank ist mein Mann gegangen, sein Gesicht werd ich nie vergessen, und ich musste Ihn zurückhalten, damit er nicht zu Nachbars rüberging. Das Baby hat es nicht geschafft, vielleicht ist Ihm so noch viel schlimmeres Leid erspart geblieben.

Was mich am meisten schockiert ist diese Gleichgültigkeit und Respektlosigkeit der Kinder gegenüber einem lebendigen Wesen. Die Eltern leben es Ihnen ja vor, woher sollen Sie es denn auch lernen, aber es ist eine sehr schlimme Erfahrung es so live miterleben zu müssen und nichts, aber auch garnichts daran ändern zu können!

Ich denke es ist an der Zeit auch in Kindergärten und Schulen Denkanstöße und Aufklärung zum Thema Tierschutz zu geben. Vielleicht denkt dann auch ein oder der andere Elternteil einmal darüber nach.

Liebe Grüße
Su
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  #2  
Alt 13.07.2010, 11:27
Sule, im Istrien Forum
Sule offline
Kroatien-Fan
 
Kroatien Fan seit: 08.06.2010
Ort: Reutlingen, Baden-Württemberg
Beiträge: 6
Standard 2. Teil....

... es sollte aber mit der Katzenbaby-Tragödie nicht zu Ende sein. Ich hatte es immer noch nicht verdaut, da suchte uns das nächste Tierschicksal heim.

Beim Kaffee trinken stand plötzlich, wie aus dem Nichts, eine kleine, zierliche rote Cockerhündin bei uns im Garten. Unser Terrier, der normalerweise total abdreht wenn nur ein Regenwurm sich in "SEINEN" Garten verirrt, begrüsste den Besuch aufs allerfreundlichste !!!??? Nun gut. Das Mädel konnte mit soviel Terrierliebe nicht wirklich was anfangen, auch auf uns kam sie mehr als zögerlich zu.
Da schaute ich Sie mir etwas genauer an, und erschrak. Ihr Gesäuge sah aus, als ob Sie einen Wurf versorgen würde. Und mir wurde ganz heiß, bei dem Gedanken, dass jetzt irgendwo Welpen sitzen, und Mama kommt net heim. Wir kannten die Hündin nicht, wir hatten Sie noch nie gesehen. Wir kenne in unserer Nachbarschaft alle Hunde, egal ob im Hof oder die Kerls, die frei laufen.
Ich gab Ihr erst mal Wasser. Sie wich mir dann nicht mehr von der Seite. Ich hatte immer unseren Terroristen im Auge, denn er ist momentan Alleinhund und teilt weder Futter noch Mama mit jemand! Aber er blieb ganz relaxed. Also, so weit so gut, was tun? Absolut ausgeschlossen war, dass wir Sie in diese "Tierverwahranstalt" bringen würden.
Mein Mann klapperte also die gesammte Nachbarschaft ab und fragte nach ob irgendjemand wusste wo dieses hübsche Mädel hingehöre. Nix. In der Zwischenzeit hatte sich das Mädel auf unseren Badematten eingerichtet, bewacht vom Terrierritter und wartete auf das was der Abend noch so mit sich bringen würde. Mein Männe kam ohne Ergebnis wieder heim. Tja, und nu?? Wir verschoben die Entscheidungen auf den nächsten Tag.
Nach einer total ruhigen Nacht, ohne Eifersüchteleien, einem harmonischen Frühstück zu viert, und spielen ohne Ende, kam der Sohn unseres Nachbarn nach Hause. Er war der Einzigste, den mein GöGa noch nicht gefragt hatte, und der kennt wirklich unglaublich viele Leute in Medulin. Und tatsächlich, er gab uns den entscheidenden Tip. Wir nix wie los. Es war gar nicht weit. Angklopft und... also wenn mein Hund eine Nacht fehlen würde, der Finder könnte sich vor mir garnicht mehr retten, aber da, ich hätte am liebsten das Mädel wieder eingepackt und kehrt gemacht. So gleichgültig und scheißegal es diesem Typ war..... Ich fragte nach Welpen,... Babies... die seien schon weg. Das kleine Cockermädel war aufeinmal wieder wirklich klein. Er brachte Sie in Ihren "Auslauf". Die eingemauerte Terrasse, ohne Liegeplatz, der Parkplatz von Motorroller und ausrangiertem Kinderspielzeug. Mit alter Hundekakka und anderen Nettigkeiten. Ich hab einfach losgeheult, das nette anhängliche, schmusige Cockermädchen war aufeinmal eine verschüchterte kleine Maus. Selbst jetzt seh ich sie noch mit unserem Terrier durch den Garten rennen und spielen. Die hatte so einen Spaß in den Backen. Ich denk unser Terrier Phil hat das gemerkt, was das für ein armes Würstchen ist.
Uns blieb nichts anderes übrig, als zu gehen. Die restlichen 2 Wochen waren so schlimm für mich, denn ich musste ja schauen was das Mädel macht, und außer auf dem Motorrollersitz oder kalten Steinboden zu liegen, tat sie garnichts. Mir brach es schier das Herz. Sie freute sich so, wenn wir kamen und doch konnten wir Ihr nicht helfen. Außer unserer Badematte, die wir Ihr dagelassen haben, damit sie wenigstens ein Lager hat.
Jetzt sind gerade Bekannte von uns unten in Medulin und ich habe sie gebeten nach Ihr zu schauen, geändert hat sich aber laut Ihnen nichts.

Einen der Welpen haben wir noch gesehen. Viel zu klein von Mama weg, aber wundert uns das, nein, es macht nur noch wütender!

Grüssle
Su
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  #3  
Alt 13.07.2010, 12:59
Marlboroman
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Sehr, sehr traurige Geschichten!
Da zerreisst es einem das Herz.
Leider können wir nicht allen armen Kreaturen auf dieser Welt helfen.
Manchmal ist es für solche Tiere besser, wenn sie in ein Tierheim kommen, wo ihnen geholfen wird und sie mit Futter und Wasser versorgt werden.

Echt schade........
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  #4  
Alt 13.07.2010, 14:01
Vera offline
Vera
 
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Absolut traurig! Ich bin froh, dass ich so etwas noch nicht sehen musste. Das Schlimme ist ja, dass man nicht eingreifen kann, wenn die Tiere jemandem gehören!
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  #5  
Alt 13.07.2010, 14:39
Kimba, im Istrien Forum
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Hallo,

ich frage mich nur, wenn man wie bei dem Kätzchen anscheinend gar kein Tier will, warum schafft man sich dann eins an? Und den armen Hund brauchen sie wahrscheinlich auch nur als Wachhund.
Mein Mann hätte sich das auch nur schwer zurückhalten können. In der Türkei ist er mal auf einen Mann losgegangen, der auf einen kleinen Welpen mit der Schaufel einschlagen wollte. Das war vielleicht ein Theater, wenn es nicht so traurig wäre, hätte man direkt lachen müssen bei dem Bild. Unser Wirt hat dann alles geregelt und dem anderen Mann erklärt, dass das bei uns in Deutschland anders läuft und dass man Tiere nicht schlägt. Er sagte zu ihm er soll das nicht persönlich nehmen, aber Touristen sind meistens sehr tierlieb und das müsse sich auch in der Türkei ändern.

L.G.Kimba
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  #6  
Alt 13.07.2010, 15:22
Eliane, im Istrien Forum
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Zitat:
Zitat von kimba Beitrag anzeigen
...ich frage mich nur, wenn man wie bei dem Kätzchen anscheinend gar kein Tier will, warum schafft man sich dann eins an? Und den armen Hund brauchen sie wahrscheinlich auch nur als Wachhund.
Kleine Katzen haben eben den Niedlichkeitsfaktor und der wirkt auf Kinder und Erwachsene gleichermassen anziehend. Leider erklärt den Kindern niemand den Umgang mit den Haustieren, dass dies Lebewesen sind, die Empfindungen haben, die Kleinen Schutz brauchen und vor allem die Mutter für eine ganz bestimmte Zeit. Ich frage mich mittlerweile wirklich ob da in der Schule so etwas wie Biologie unterrichtet wird? Wir haben so etwas auf jeden Fall in der Schule gelernt!

Rassetiere, Hunde wie Katzen, werden entweder als Wachhunde angeschafft oder als Statussymbol. Letzteres trifft wohl auf das Cockermädchen zu und vermutlich hat sie sogar einen Stammbaum.

Eliane

- - - - -
Tierschutz in Deutschland und Kroatien > www.urlaubspfoten.de

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  #7  
Alt 16.07.2010, 22:25
Sule, im Istrien Forum
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Hallole

apropos Stammbaum. Da frage ich mich schon ein Weilchen was. Schon seit dem 1. Mal Medulin.

Wenn man den Vrcevan ganz hoch geht (Richtung Sendemasten/Wäldchen) auf der rechten Seite. Da fallen einem Zwingeranlagen auf. U. a. dieses jJahr war es ein Cockerspaniel im vorderen Teil. Teilweise hört man auch unten im Städtchen Gebell von vielen Hunden. Kann es sein, dass sich da oben ein "Vermehrer" befindet. Denn wenn man Hunde sieht, dann nur Rassehunde (Dackel und Westis letztes Jahr), aber das Gelände kann man von aussen schlecht einsehen.

Wisst Ihr da was?

Grüssle
Sule
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  #8  
Alt 16.07.2010, 23:05
Eliane, im Istrien Forum
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Nein, da wissen wir nichts von. Kannst Du Dir mal eine Karte von Medulin aufrufen, evtl Google Maps und da bitte die Stelle markieren; schick mir dann einfach den Link. Dann können die Leute von Ruka Sapi da mal nachsehen.

L.G. Eliane

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