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Flora und Fauna
Die einmalige mediterrane Pflanzen- und Tierwelt Kroatiens
(ohne Tierschutz und Streuner)

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  #1  
Alt 08.04.2012, 14:11
Ritschi, im Istrien Forum
Ritschi offline
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Beiträge: 1.472
Standard Wölfe in Kroatien


(Bildquelle:chwolf.org/assets/images/glob...enlernen/WCDE-)

Gefürchtet, gehasst, geliebt und bewundert, Wölfe in Kroatien, schon seit Menschengedenken leben sie dort und der Mensch vergisst schnell das dieser große Beutegreiffer schon immer da war. Ursprünglich besiedelte der Wolf das gesamte Kroatische Festlandgebiet. Noch im Jahr 1894, noch weit bevor man anfing Bestandzahlen zu sammeln, wurden in jedem Bezirk in Kroatien jedes Jahr Wölfe geschossen, dies geht aus den Jagdberichten hervor.


(Bildquelle:chwolf.org/assets/images/glob...enlernen/WCDE-)

Hören wie die Wölfe heulen, hier...
www.wolfpark.org/Images/Resou...ake_wolves.wav

Die jahrhundertelange Verfolgung des Wolfes hat in Europa zur fast vollständigen Ausrottung geführt, nur einige Restpopulationen konnten überleben weil sie sich in unzugängliche Gebiete zurückgezogen haben. Am 19. September 1979 erging mit der Berner Konvention der Schutz von wildlebenden Pflanzen und Tieren sowie deren Lebensräume. Seit dem gilt der Wolf, neben anderen Großbeutgreifern, als streng geschützte Wildtierart. Eine Zunahme der Wolf-Populationen in Europa kam sehr zögerlich in Gang. Ausgelöst durch verschiedene Faktoren wie Landflucht der Menschen in die Städte, Zunahme von Beutetieren und nicht zuletzt das stetig wachsende Wissen über die Biologie des Wolfes lies die Bestände langsam wachsen. Denoch wurden und werden immer noch Wölfe gewildert ( geschossen / vergiftet ) und einige wenige fallen dem Strassenverkehr zum Opfer.


(Bildquelle:chwolf.org/assets/images/glob...enlernen/WCDE-)

Europaweit leben heute wieder ca. 18.000 Wölfe. Die Bestandszahlen von 2011 zeigen eine Wolfpopulation von ca. 220 - 260 Tieren auf dem Gebiet Kroatiens an. Schon fast lächerlich gering für ein Land das derart viel wildes Gebiet aufzuweisen hat das für Wölfe bestens geeignet wäre. Nachgewiesener Maßen leben seit 2001 Wölfe auf den Gebieten Gorski Kotar, Lika und Dalmatien. Nur vereinzelt und sehr selten sah man einzelne Tiere im pannonischen Bereich Kroatiens an den Südhängen des Velebit-Gebierges. Neuste Statistiken lassen den Schluß zu daß die Wölfe neue Gebiete erkundet haben und öfter an Standorten auftauchen die bisher nicht als Wolfsgebiet bekannt waren, so auch im Bereich Zadar in Dalmatien.


(Bildquelle:chwolf.org/assets/images/glob...enlernen/WCDE-)

Die Erforschung von großen Beutegreifern wie den Bären, Luchsen und Wölfen begann erst in den 1940er Jahren. Vorreiter war hier die Schweiz mit dem Wolfsforscher Rudolf Schenkel. Er veröffentlichte 1947 erstmals eine Abhandlung über das Verhalten der Wölfe. Die anfängliche Erforschung von Wölfen beschränkte sich auf Tiere in der Gefangenschaft des Menschen. Als dieser Forschungszweig immer beliebter und auch an Universitäten angeboten wurde, begann die Zeit der großen Forschungsprojekte zu den Wölfen. Leider hat hier der wissenschaftliche Weg in vielen Teilen Europas dazu geführt das die großen Wolf.- und Wildtierprojekte heute stark eingeschränkt oder fast ganz erloschen sind. Nur in Amerika und Kanada gibt es noch wirklich große Forschungsprogramme und Langzeitprojekte um den Wolf und sein Leben zu erforschen. Die Amerikaner haben hier einen besonderen Faible und auch eine ganz andere Einstellung zu diesen Wildtieren. Im Land der Indianer, den Broncos und Buffalos, haftet den Wölfen ein besonderer Mythos an den die Europäer auch gut gebrauchen könnten. Es soll jedoch nicht vergessen sein das auch in Nordamerika Wölfe mit Hubschraubern in unerbittlichen Hetzjagden einfach abgeknallt wurden. Beispiellos auch die Abschlachtungen der Wölfe in der ehemaligen Sowjetunion und Hetzjagden mittels PS-starker Motorschlitten bis die Tiere tot umfielen oder vor dem Sterben vöm Schlächter per Hand mittels eines großen Jagdmessers einfach per Hand abgestochen wurden ( die Helden der Sowjetunion ).


(Bildquelle:chwolf.org/assets/images/glob...enlernen/WCDE-)

Solange es nicht zu spät ist hat man noch Zeit umzudenken, was vielerorts geschehen ist. So gibt es schon seit Jahren ein kroatisches Wolfsprogramm, das CROWOLF-PROJEKT ( translate.google.de/translate...uk.hr%2Fvuk%2F ) ( und www.euronatur.org/Kroatien.1156.0.html ) Hier wird mit massiven Aufwand der Wolf, seine Biologie und der Lebensraum erforscht und mittels Daten festgehalten und analysiert. Die Forschung beinhaltet auch die Datenerfassung des gesamten Lebensraumes, dazu gehören auch die Wildtiere die als Beute für den Wolf dienen können, ebenso die Nutztiererfassung wie Schafe, Ziegen, Esel, Pferde, Rinder etc... so wie auch die Entwicklung des ländlichen Raumes und dessen Veränderungen. Jedoch gibt es auch in Kroatien mutige und tapfere Männer die den Forschern und vor allem den Wölfen des Leben schwer machen bzw. den Wölfen das Leben kostet. Wilderer und Dummköpfe mit dem Hang zum Heldentum erlegen immer wieder Wölfe, sogar die, die mit Telemetrie-Halsbändern ausgestattet wurden.

(Textauszug: wolfsfreunde.de.to/der-schutz-der-woelfe.html Dalmatische Küstengebirge )
Mitten im verheerenden Krieg zwischen Kroatien und Serbien begann Djuro Huber von der Universität Zagreb und Alojzije Frkovic von der kroatischen Forstverwaltung eine Kampagne für letzten im Dalmatischen Gebirge verliebenen Wölfe . Die beiden hatten festgestellt ,dass die Wolfspopulation in den 80er Jahren dramatisch zurückgegangen war und nur noch etwa fünfzig Wölfe in ganz Kroatien zählt.Trotz oder vieleicht gerade wegen der Querlen im Land gelang ihnen durch eine kurze ,aber intensive Pressekampagne innerhalb von wenigen Monaten,das kroatische Parlament zu einem Totalschutz für die Wölfe zu bewegen.Dies zog aber den massiven Widerstand der Jägerschaft auf sich und als Folge schossen die Jäger mit einer Jetzt -erst-recht- Mentalität Wölfe tot,wo immer sie ihnen habhaft wurden ).



Selbstverständlich darf man nicht vergessen das Wölfe auch in Kroatien in Viehweiden und Viehherden einbrechen und dort Schaden anrichten. Nicht immer reißen sie nur das was das Rudel zum überleben braucht. Vereinzelt kommt es hier auch zu Rissen die völlig überflüssig sind weil die Wölfe die gerissene Beute nicht mitnehmen und die toten Tiere einfach liegen lassen. Hier setzt dann ein weiterer Punkt der Wolfprogramme ein, der Schadenersatz für die Nutztiere der Bauern. Oftmal ein bürokratischer Aufwand der vieleicht manchen dazu veranlasst die "Sache" selbt zu regeln. Bei allem Verständnis darf dies jedoch nicht sein. Maßnahmen die hier angeboten werden um die Bauern und Landwirte zu unterstützen werden in viel Klein/Klein-Arbeit den betreffenden Menschen näher gebracht. Dies kann sein: Spenden von Elektrozäunen für Weiden in entlegenen Gebieten, Hüte.- und Wachhunde die bei den Tieren auf den Weiden leben um Wölfe zu vergraulen usw.... Dies alles gehört zum Wolfmanagement-Programm.

Kroatien ist in Sachen Wolf auf einen guten Weg und entgegen aller Befürchtungen der Krieg im ehemaligen Jugoslawien hätte den Anstrengungen im Wolfsprogramm geschadet, hat sich nicht bestätigt. Das Gegenteil war der Fall, trotz aller Kriegsereignisse hat sich die Population an Wöfen auch wärend dieser Zeit positiv entwickelt. So bleibt zu hoffen das sich das Bewußtsein in Sachen Wolf beim Menschen noch stärker einprägt und die Tiere immer mehr Akzeptanz erfahren mögen. Sofern es sich im Rahmen hält ist auch der touristische Sektor ein Partner für den Wolf und dessen Vermarktung, natürlich nur zu Gunsten der Tiere und für interessierte Menschen die den Wolf als solches sehen können als das was er ist, ein Wildtier, jedoch kein wildes Tier.


Es ist schwer hier die richtige Balance zu finden. Man läuft Gefahr den Wolf vorschnell positiv zu sehen nur weil er als Wirtschaftsfaktor Geld bringen könnte, dies wäre fatal. In Yellowstone-Nationalpark kann man jederzeit Wölfe beobachten, was in Kroatien fast unmöglich ist, dies geschiet mittels Hochleistungsferngläsern die den Touristen dort zur Verfühgung stehen. In Kroatien muß man touristisch gesehen kleine Brötchen backen und froh sein wenn man Wölfe heulen hört um zu wissen, sie sind da. Die Erforschung der Wölfe hat die Wolflobby weltweit etabliert. Ohne diese Menschen die den Wölfen sozusagen Tag und Nacht auf der Spur sind wären die Wölfe sicherlich schon ausgestorben und man könnte nur noch Wolfhybriden bestaunen, wie z.B. Wolfshunde. Einer der eifrigsten Botschafter für die Wölfe in Sachen Fotographie ist Monty Sloan. In Abertausenden von Bildern hat er das Leben der Wölfe dokumentiert und so unschätzbar zur besseren Akzeptanz beigetragen.

Für weitergehende Informatonen zum Thema Wolf, dessen Lebensraum und dessen Erforschung, siehe die nachstehenden Linkinformationen.

www.wolfphotography.com/

Suchbegriff: Monty Sloan / Wölfe
www.google.de/search?hl=de&su...FcyRswbyg9WoBA

www.wolfpark.org

translate.google.de/translate...uk.hr%2Fvuk%2F

www.euronatur.org/Kroatien.1156.0.html

chwolf.org/woelfe-kennenlerne...wolf-beziehung

www.vef.unizg.hr/org/biologij...TerenSlike.htm



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