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Konni
10.10.2013, 17:39
Kroatiens Baubranche leidet unter der Krise

Die Krise setzt der kroatischen Baubranche noch immer zu, das spüren auch Unternehmen wie Leier. Der Standort Kroatien steht aber nicht zur Diskussion.

ZAGREB. Lehm, Erde, Holzspäne, das sind die Bestandteile für einen stabilen Ziegel. Doch das genaue Rezept für das Produkt des österreichischen Herstellers Leier-Leitl will Geschäftsführer Ludwig Kocsis im Gespräch mit dem WirtschaftsBlatt nach Chefkoch-Manier geheim halten. Die Herkunft ist jedoch kein Geheimnis: In Turcin bei Varazdin im Norden Kroatiens ist das Unternehmen seit 2006 vertreten. Das will es laut Kocsis auch weiterhin bleiben -trotz widriger Umstände.

Lokale Probleme

Kaum ein anderer Sektor spürte die Wirtschaftskrise in Kroatien so stark wie die Baubranche und mit ihr die dazugehörige Industrie. Leier-Leitl zählt zu jenen Unternehmen, die mit der sprichwörtlichen lokalen Bürokratie zu kämpfen hatten und haben. "Wir haben im Jahr 2009 mit der Gemeinde einen Grundstückstausch gemacht. Jetzt haben wir 2013 und die Firma Leier kann das neue Grundstück noch immer nicht nützen. Die Gemeinde hat aber ihr neues schon längst bebaut", erzählt Kocsis.

Leier-Leitl spürt in der Region Varazdin starken Wettbewerb, der teilweise künstlich am Leben gehalten wird. "Die Preise sind dadurch im Keller, die Konkurrenz verkauft ihre Produkte unter dem Herstellungspreis", sagt Kocsis. Etwa 1,2 Milliarden Ziegel werden in Kroatien jährlich hergestellt. Der Markt vertrage aber nur 800 Millionen oder weniger, sagt Kocsis.

Weniger Bautätigkeit

Der Grund ist vor allem die sinkende Nachfrage. Die Bautätigkeit ging in den ersten sieben Monaten 2013 gemessen an den ausgegebenen Baubewilligungen um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Im EU-Vergleich hatte die Bauindustrie in Kroatien vor der Krise einen richtigen Boom erlebt. Während der Sektor in der EU von 2000 bis 2007 um 2,3 Prozent wuchs, lag die Wachstumsrate in Kroatien bei 8,7 Prozent. Der Wohnungsbau brach seit 2008 dann aber zur Hälfte weg.

Die Situation hatte auch Auswirkungen auf die Firma Leier in Kroatien, die laut dem kroatischen Firmenregister nie in der Gewinnzone war. Mit derzeit 52 Mitarbeitern fuhr Leier im Vorjahr laut dem Register zwei Millionen Kuna (262.217 €) Verlust ein. Der Umsatz ging um 15 Prozent auf 22,2 Millionen Kuna (2,9 Millionen €) zurück.

Leier hält am Standort Kroatien dennoch fest: "Wir sehen ihn als Tor zum restlichen Balkan. Mittel-und langfristig wollen wir in Serbien und dem Kosovo stark vertreten sein", sagt Kocsis. "Solange die Kaufkraft nicht gestärkt wird und die Menschen nicht mehr verdienen, wird sich an der schwierigen Lage nichts ändern", sagt der Unternehmer. Der Baubranche würden hingegen mehr Aufträge der Regierung helfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Justizzentrum

Ein großes Bauvorhaben hat Zagreb erst vor Kurzem vorgestellt: Bis 2019 soll der "Platz der Gerechtigkeit" entstehen, ein Komplex, in dem zahlreiche Justiz-Institutionen untergebracht werden sollen. An Interessenten für die Durchführung des PPP-Projekts mangelt es nicht. Auch die Strabag bestätigte dem WirtschaftsBlatt im Sommer, dass man beim Wettbewerb zu diesem 1,6 Milliarden Kuna (209 Millionen €) schweren Vorhaben mitmachen werde.

"Mit diesem PPP-Projekt senden wir Investoren ein Signal, dass sie willkommen sind", sagte Wirtschaftsminister Ivan Vrdoljak bei der Vorstellung. Anfang der Woche wurde bekannt, dass die Osteuropabank EBRD das Vorhaben finanziell begleiten will.

(Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2013-10-10)