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Archiv (Druckversion) verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauchtum: Martinstag (nicht nur in Kroatien)


Konni
11.11.2013, 17:17
Martinstag

Christen feiern am 11. November Sankt Martin, als Schutzpatron der Armen.

Der Legende nach teilte er als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. Daraufhin erschien dem noch ungetauften Martin Jesus im Traum und lobte dessen gute Tat als Sinnbild der Nächstenliebe. Später wurde er Bischof von Tours und bald nach seinem Tod 397 heiliggesprochen.

Nach der Reformation blieb auch in protestantischen Gebieten der Martinstag erhalten. Die Verehrung des Heiligen wurde dort auf den an einem 10. November geborere Martin Luther übertragen. Das Brauchtum zum 11. November ist mit Laternenumzug, Martinsritt und Martinsgans lebendig.

Der Martinstag war lange Zeit auch fester Termin für den Almabtrieb und Auszahlung des Hirtenlohns. Früher hatte der 11. November auch als Rechtstermin eine wichtige Bedeutung, da im Anschluss daran eine 40-tägige Fastenzeit begann. Während dieser Zeit waren Geschäfte wie Gesindewechsel oder Zinszahlungen nicht mehr möglich.

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Auch die Martinsmännchen hängen eng mit den Ursprüngen des Martinsumzuges zusammen. Denn früher wurden zum 10. Nov. die Knechte und Mägde in den Winter entlassen. Um diese Zeit, in der es kein Einkommen gab, zu überstehen, zogen die Kinder der Betroffenen von Haus zu Haus, um Gaben zu erbitten. Daraus wurde mit der Zeit symbolische Spenden, wir das Martinsmännchen.

Im Mittelalter kamen mit dem Festtag zum Heiligen Martin noch religiöse Motive hinzu. So erhielten etwa Kranke und Büßer, die die Eucharistie nicht empfangen konnten, wenigstens ein gesegnetes Brot als Kommunionsersatz.

Es gab noch weitere Ausprägungen dieses Brauches. Noch um 1800 zogen in Köln und Düsseldorf "Martinsmännchen" auf den Schultern eines Jungen sitzend, geführt von zwei weiteren Jungen mit Rübenfackeln, mit der Jugend der Nachbarschaft oder der gesamten Pfarrjugend heischend von Haus zu Haus.

Im Sauerland erschien am Abend vor dem Martinstag in jedem Haus ein als "Martinsmännchen" verkleideter Junge. Nachdem die Kinder Gebete aufgesagt hatten, schenkte ihnen das Martinsmännchen Nüsse und Äpfel, wie einst Sankt Martin auf dem Pferd.

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Aber auch die traditionelle Martingsgans hängt mit der besonderen Bedeutung des 11. Nov. zusammen. Mit ihm beginnen die 40 Tage vorweihnachtlicher Fastenzeit. Damit wurde der Martinstag zum Termin der Pachtzahlungen, auch in Form einer Gans.

Zugleich war der Martinstag einem heutigen Kündigungstermin vergleichbar, Gesinde wurde entlassen und mit einer Gans beschenkt sowie Mägde und Knechte neu eingestellt.

Der Martinstag fällt noch in die Erntezeig, das bäuerliche Jahr wird abgeschlossen und die Zeit des Spinnens beginnt. Man arbeitet bei Licht bis Mariä Lichtmess am 02. Febr., denn dann endet die winterliche Zeit.

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In Kroatien, besonders im nordwestlichen Teil des Landes, feiert man den Martinstag als Weinfesttag bzw. als Tag der Heranreifung des Mosts - siehe hier (http://www.istrien-live.com/forum/showthread.php?t=10547)

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Quelle: RNZ, Ausgabe 11.11.2013