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Archiv (Druckversion) verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Astor zieht um


Andrea
26.03.2010, 09:59
Hallo liebe Tierfreunde,

mein Name ist Astor, und derzeit befinde ich mich im Tierheim in Pula. Sehen könnt ihr mich auf der Homepage der Urlaubspfoten bei den Glücklichen, die bereits einen Paten gefunden haben.

Aber stellt euch nur vor: aus mir wird jetzt tatsächlich ein Österreicher!! Morgen Nachmittag kommt meine neue Familie. Ich wette, die sind schon sehr aufgeregt. Gesehen habe ich sie ja schon im letzten Herbst. Da haben sie zufällig im Tierheim vorbeigeschaut und ich war soooo lieb, dass sie gar nicht anders konnten. Sie haben geweint, als sie wieder wegmussten. Aber sie haben dafür gesorgt, dass ich genug zu essen habe und medizinisch versorgt wurde.

Meine neue Familie hat drei Katzen, mit denen ich mich hoffentlich genauso gut vertrage wie mit den Katzen hier. Der Sohn der Familie ist knapp 14, mit dem werde ich herrlich toben können. Mein neues Zuhause hat auch einen Garten, mal sehen, ob ich dort Löcher buddeln werde. Was mir Sorgen bereitet, ist allerdings die Autofahrt, bisher wurde mir nämlich immer übel. Aber ich glaube, sie haben vor, das hier in Kroatien noch mehrmals täglich auf kurzen Strecken mit mir zu üben. Aber Frauchen bringt ohnehin jede Menge Küchenkrepp und Putzmittel mit, denn schließlich könnte es ja sein, dass ich am Anfang noch nicht weiß, dass ich mein Geschäft draußen erledigen soll. Wir sind nämlich noch ein paar Tage in einem Ferienhaus, bevor es ab in mein neues Zuhause geht.

Überhaupt muss ich noch eine Menge lernen, ich soll meine neuen Menschen ja überallhin begleiten und da sollte ich mich auch gut benehmen. Ich werde mich aber auch bemühen, denn sie mögen Tiere wirklich sehr. Stellt euch vor, sie bringen sogar jede Menge Futter für meine Kumpels hier im Tierheim mit!
So, für heute habe ich euch genug erzählt.

Bis bald
Euer Astor

Ictus
26.03.2010, 11:00
Hallo Astor !

Na dann herzlichen Glückwunsch !!! Dass Du nun Österreicher wirst , ist nicht so schlimm - ich kam auch aus einem Tierheim und bin Pfälzer geworden - geht auch.
Wünsch Dir viel Freude mit Deinen neuen Angestellten - mußt sie nur richtig erziehen !

Viele Grüße sendet Max Mops ( Mäxchen)
http://www.istrien-live.com/forum/picture.php?albumid=7&pictureid=410

Claudia
26.03.2010, 15:43
Eine herzerwärmende Nachricht zum Wochenende :)

Danke!

Eliane
27.03.2010, 12:02
Astor müsste jetzt schon bei seiner neuen Familie sein. Andrea mit Mann und Kind wollte sich heute vormittag schon in Pula mit Jadranka am priv. Asyl treffen, zwecks Übergabe von Astor. Er soll sich bis zur Heimfahrt in der nächsten Woche ein wenig an seine Leute gewöhnen und auch an das Auto fahren, denn er verträgt das nicht so dolle. Ich bin aber sicher, dass Henri da etwas hat, um die Reiseübelkeit etwas zu mildern. Die Familie hat extra eine Unterkunft gebucht, wo sie auch den Hund dabei haben können, super oder? Bin mal gespannt wann ich wieder etwas Neues höre oder lese von Astors Geschichte.

Eliane

Eliane
28.03.2010, 18:41
Habe soeben mit Jadranka telefoniert: sie sagt, dass Astor ein anderer Hund sei. Er ist wie ausgewechselt und ist komplett anders, als sie ihn kennt. Er ist lieb und brav, ist freiwillig ins Auto gesprungen, geht einwandfrei mit spazieren, hat die ganze Nacht in der Ferienwohnung geschlafen und macht keinen Unsinn.

Scheint so als hätte der Hund wirklich nur auf seine neue Familie gewartet! Ich freue mich wirklich tierisch, dass das bis jetzt so gut klappt und hoffe dass das auch so bleibt. Ich bin schon ganz gespannt auf den ersten Bericht von Andrea.

Eliane, dieüberhauptnienichtnieneugierigist

Eliane
30.03.2010, 11:54
Hier ist er nun der erste heiss erwartete Bericht von Andrea

27.3.2010 - 14:00 Uhr

Wir treffen beim Tierheim ein und werden herzlich von Jadranka begrüßt. Sie führt uns gleich zu Astor, der an einer Kette an einer Hundehütte liegt. Wir wissen allerdings, dass Astor die Zwingerzäune überspringen bzw. überklettern kann und die Kette daher die einzige Möglichkeit ist, ihn vor Ort quasi im Zaum zu halten. Er hat gerade Futter bekommen, ist aber von unseren mitgebrachten Leckerchen ganz begeistert.

Robert räumt mit Jadranka das mitgebrachte Futter aus dem Auto, Fabian bringt mir die Leine und Astors neues Halsband. Ein neues Halsband deswegen, weil ich mir denke, dass das alte vor Ort noch gute Dienste erfüllen kann. Als Astor die Leine sieht, springt er mehrmals an mir hoch, lässt es aber nach wenigen Versuchen bleiben. Solange herumgehüpft wird, gibt es keine Leine. An der Leine ist er erstaunlich brav. Klar zieht er, schließlich hat er es ja nicht anders gelernt. Er ist aber so unglaublich freundlich zu allen Menschen und Tieren, dass es eine echte Freude ist.

Es tut so gut zu sehen, wie nett alle dort mit den Tieren umgehen. Wir sind nicht die einzigen, die heute „ihren“ Hund abholen, darum herrscht ein Kommen und Gehen. Von den Gesprächen können wir leider nichts verstehen, aber wir sind damit beschäftigt, einerseits allen Hunden einen Anteil an den Leckerlis zukommen zu lassen und andererseits unsere Fellnase ausgiebig zu streichen und zu knuddeln. Fabian und ich setzen uns in den Kofferraum des Berlingo und Astor springt bereitwillig zu uns. Er schnuppert im Auto herum, nimmt Leckerlis. Nachdem er ohnehin gerade zuvor gefüttert wurde, kommt es auf ein paar Leckerli mehr oder weniger auch nicht an, falls ihm bei der Fahrt zum Ferienhaus doch übel werden sollte. Das Auto jedenfalls ist vorsorglich mit Decken und Frotteetüchern ausgelegt, Küchenrolle liegt ebenfalls bereit. Also schlechte Vorbereitung kann uns jedenfalls keiner nachsagen.

Jadranka ist überrascht, als wir sagen, dass wir Astor gleich mitnehmen wollen. Wir erklären, dass wir ein Ferienhaus mit eingezäuntem Garten hätten. Sie fragte ob der Vermieter eine Box für Astor hätte. Eine Box? Wozu? Astor kommt doch mit ins Haus. Unsere Vermieter sind nämlich der Traum jeden Hundebesitzers. Sie haben selbst eine Schäferhündin – Rani. Die einzigen Vorgaben sind, dass der Hund nicht ins Bett und nicht aufs Sofa darf. Für uns ist das kein Problem, denn das wird Astor bei uns zuhause auch nicht dürfen. Ich gebe zu, nicht aus Prinzip, sondern es spielen hauptsächlich praktische Überlegungen eine Rolle. Erstens ist unsere Wohnzimmerecke gleichzeitig Essecke, zweitens wäre für Menschen der Platz etwas knapp, wenn Astor darauf herumliegt und das Bett ist für zwei Menschen und bis zu drei Katzen reserviert. Insgeheim hege ich allerdings die Befürchtung, dass Fabian nicht widerstehen wird können, wenn Astor zuhause dann vor seinem Bett steht. Aber zurück zu unseren Vermietern: Ein extra für Astor bereitgestellter Teppich liegt in der Ecke, das Ferienhaus so liebevoll und gemütlich, schöner hätten wir es uns gar nicht wünschen können.

Jadranka übergibt mir noch Astors Impfpass, die Papiere werden wir am darauffolgenden oder übernächsten Tag erledigen. Astor muss ohnehin nochmal zum Tierarzt, es fehlen noch ein paar Impfungen und ein Beruhigungsmittel für die lange Heimfahrt könnte auch nicht schaden. Aber zunächst ist es ja erst 16:00 Uhr. Wir verabschieden uns von Jadranka und Astor steigt wieder ohne Probleme ins Auto. Fabian sitzt vorne neben Robert, der strengste Anweisung hat, wie mit einer Ladung roher Eier zu fahren. Zwei Drittel der Rückbank haben wir ja entfernt (auch um Futter und Gepäck transportieren zu können), Astor hat also viel Platz. Auf dem verbliebenen Sitz der Rückbank sitze ich um bei Bedarf eingreifen zu können. Robert fährt los, ganz langsam auf der unbefestigten Straße. Kurz nachdem wir den Asphalt erreicht haben, kommt uns eine Spaziergänger mit einem Hund entgegen. Astor, der neben mir im Fond steht und beim Fenster hinaussieht, wird steif, lässt den semmelblonden Hund nicht aus den Augen und schaut noch die nächsten 300 Meter aus dem Heckfenster zurück. Ich spreche ihn an und er dreht sich um und sieht wieder zwischen den Vordersitzen hindurch auf die Straße. Mal setzt er sich, mal sieht er Robert über die Schulter, mal sieht er hinten raus. Von Panik keine Spur! Interessiert betrachtet er Menschen und Fahrzeuge, einmal gähnt er, einmal leckt er sich die Schnauze. Und dann waren wir da. Kein nervöses Herumgehupfe, kein Winseln, Jaulen, Bellen und – dem Himmel sei Dank – auch keine Übelkeit, zumindest auf den paar Kilometern.

Zuerst inspizieren wir den Garten. Astor darf an der Leine (der Zaun ist leider nicht so hoch wie ich mir gewünscht hätte) gehen, schnuppern, markieren wo er möchte. Jeder einzelne Olivenbaum wird so begrüßt. Schließlich macht er sogar noch ein großes Geschäft, wofür er natürlich großes Lob einheimst. Der Nachbarhund kläfft von seinem Haus herüber, aber das interessiert Astor nicht die Bohne. Allmählich beginnen sämtliche Hunde der Nachbarschaft zu bellen, anscheinend verbreitet sich die Nachricht, dass hier ein Neuer ist. Aber auch das scheint Astor nicht zu berühren.

Schließlich wird mir auch schön langsam kalt und der von mir mit etwas Bauchschmerzen erwartete Zeitpunkt tritt ein. Astor kommt mit ins Haus. Das Haus ist niegelnagelneu, wir sind die ersten Mieter in diesem Haus überhaupt. Sämtliche Gegenstände tragen teilweise noch Aufkleber, so neu sind sie. Wird Astor an die Wände pinkeln? An Stuhlbeinen nagen? Am Sofa markieren?
Wir betreten das Haus, schließen die Tür, lassen die Leine aber vorsichtshalber erst mal dran um bei Bedarf rasch eingreifen zu können. Ich nehme die Kaffeemaschine in Betrieb, Robert macht Feuer im Kamin. Als ich die Cappuccino-Taste auf der Nespresso-Maschine drücke, beobachte ich Astor aus dem Augenwinkel. Die Maschine zischt und spuckt nämlich ganz schön und die Pumpe ist auch nicht gerade leise. Aber Astor zuckt nicht mal mit den Ohren. Als wir dann beim Kaffee sitzen – Robert und Fabian auf dem Sofa, ich am Esstisch – zieht Astor Kreise durchs Haus. Nicht unbedingt hektisch, aber zügig. Zwischendurch holt er sich von den einzelnen Menschen mal eine Streicheleinheit. Schließlich legt er sich vor die Haustür auf die Fliesen und schließt die Augen.

Ich nütze die Pause, um meine Freundin Elisabeth anzurufen. Erstens um mich um den Zustand meiner Katze Josefine zu informieren, die just am Vorabend unserer Abreise damit anfing, das Klo etwas zu oft aufzusuchen. Elisabeth ist nicht nur meine langjährige Freundin, sondern auch der zuverlässigste Tiersitter den ich kenne. Nachdem wir unsere Fahrt nach Kroatien schlecht verschieben konnten, übernimmt sie es, Josefine beim Tierarzt vorzustellen. Blasenentzündung – wie ja schon vermutet. Sollte also in ein paar Tagen mit entsprechenden Medikamenten wieder o.k. sein. Ich berichte natürlich brühwarm vom Verlauf des bisherigen Tages mit Astor.

Astor wacht auf. Da wir ihm zeigen möchten, dass er oft genug das Haus verlassen darf, gehen wir wieder mit ihm in den Garten. Unsere Vermieter schauen kurz im Garten vorbei. Erstens sind sie natürlich neugierig, Astor freut sich über den Besuch. Also Scheu und Schreckhaftigkeit sind zwei Eigenschaften, die Astor definitiv nicht hat. Wir sind uns einig, dass Astor sehr viel von einem Schäferhund hat, leider ist Rani nicht ganz so begeistert von Astor, darum bleibt er an der Leine und Rani hinter dem Gittertor zum Garten der Vermieter.

Vor dem Abendessen machen wir noch einen kleinen Spaziergang. Galizana ist ein eher kleinerer Ort, also rechnen wir nicht mit allzu viel Verkehr oder Menschen. Die Autos, Motorräder und Menschen, die uns begegneten scheinen ihn weder zu erschrecken, noch zu interessieren. Allerdings ist Galizana von unzähligen Hunden bevölkert. Hinter beinahe jedem Tor, Gartenzaun wird gebellt und gekeift. Astor bellt kein einziges Mal zurück, bloß in einigen wenigen Fällen bleibt er stehen, schaut, hebt dann das Bein und geht weiter.

Nach dem Spaziergang gibt es Abendessen. Bevor wir Astor abholten, hatten wir ja schon eingekauft. Ich koche Spaghetti, Astor findet die Vorgänge sehr interessant. Als er aber merkt, dass da nichts zu holen ist, legt er sich hin um eine Runde zu schlafen.

Nach dem Abendessen bekommt auch Astor noch eine Mahlzeit. Keine komplette, denn im Tierheim hätte er ja auch kein Abendessen bekommen. Knusper, knusper, schlürf, schlürf. Und dann ab auf die Decke. Robert und ich können es kaum fassen. Der Hund benimmt sich, als ob er nie etwas anderes getan hätte, als ein Haushund zu sein! Robert versteigt sich sogar zu der Behauptung, dass unser Straßenhund sich besser benimmt, als der Rassehund einer Bekannten, der als Welpe zu ihr kam.

Robert, der fast die ganze Strecke von Klosterneuburg nach Pula gefahren ist (und das seit drei Uhr früh), zieht sich ins Schlafzimmer zurück. Nun ist es 21:30 Uhr. Fabian liegt auf dem Sofa und schläft auch schon, Astor daneben auf seiner Decke. Ich muss immer mal horchen, wer von den dreien denn nun gerade schnarcht. Es ist so ein friedliches Bild.

Um 22:00 Uhr werde ich mit Astor nochmal rausgehen. Ich überlege, ob ich nicht bei Fabian auf dem Sofa schlafen werde. Das Sofa ist nämlich ausgezogen ein riesiges Doppelbett und ich fürchte, dass Astor seine Chance nützen könnte, wenn nur die Hälfte besetzt ist.

Fortsetzung folgt...

Andrea
30.03.2010, 14:22
Wir haben das Internet geknackt, was gar nicht so einfach war, darum hier live aus Istrien die Fortsetzung unserer Geschichte. Bitte um Verständnis, dass Bilder erst später folgen, da die Internetverbindung elendiglich langsam ist:

28.3.2010

Astor erledigt vor dem Schlafengehen noch brav großes und kleines Geschäft auf einem kurzen Spaziergang. In der Nacht ist nichts von ihm zu hören. Er schläft auf seiner Decke. Ich schlafe – vorsichtshalber – bei Fabian auf dem Sofabett. Eine unnötige Vorsichtsmaßnahme. Morgens wache ich auf, gehe rasch auf die Toilette und schlüpfe in Jeans und Pullover. Astor an die Leine und ab nach draußen. Astor erledigt sein Geschäft. Hurra! Kein Mißgeschick im Haus. Ich mache Frühstück, auch Astor bekommt seinen Teil. Schließlich sind es ja noch ein paar Stunden, bis wir Autofahren. Gestern hat er sich ja auch nicht übergeben, also sind wir zuversichtlich. Wir gehen ein wenig spazieren und am späten Vormittag wollen wir zunächst zum alten Marinefriedhof. Wir haben einem anderen Geocacher versprochen, seinem Cache eine neue Dose zu verpassen.

Eigentlich auch keine weitere Strecke als gestern, aber der Stadtverkehr gefällt Astor überhaupt nicht. Er beginnt, sich die Schnauze zu lecken, beugt den Kopf, öffnet das Maul – und sein Frühstück fällt ihm aus dem Gesicht. Ich bin sehr erstaunt, wie unspektakulär das bei einem Hund abläuft. Unsere Katzen zuhause kotzen öfter mal ihre Haarballen auf den Teppich und wirken dabei, als ob sie ihr Innerstes nach außen stülpen möchten. Wir halten beim Marinefriedhof, ich schüttle das „Material“ vom vorsichtshalber im Wagen ausgebreiteten Badetuch und wische den Rest mit Küchenrolle weg. Astor fängt sich allerdings nach dem Aussteigen sehr rasch wieder.

Nachdem wir unsere Pflicht erledigt haben fahren wir zum Tierheim. Jadranka kann es gar nicht glauben, dass Astor sich so gut benommen hat. Sie hat befürchtet, dass wir Astor noch einer Nacht schon wieder abgeben würden wollen. Wir plaudern ein wenig und fahren dann weiter Richtung Premantura, wo wir einen netten Spaziergang auf einen Hügel machen. Nicht weit vor uns springt plötzlich ein Hase auf und nimmt Reißaus. Aber Astor sieht ihn gar nicht. Doch nur wenige Sekunden später wittert er ihn offensichtlich und zieht wie ein Verrückter. Er lässt sich aber dann doch wieder beruhigen.
Am Ortsbeginn von Premantura kehren wir in eine Pizzeria ein, die wir schon von unserem Herbstbesuch kennen. Astor bekommt seine Decke neben den Tisch, der Kellner bringt ihm (unaufgefordert!) eine Schüssel Wasser. Wir essen gut und günstig und werden sehr zuvorkommend bedient. Dann befinden wir, dass es für heute reicht und wir fahren wieder nach Hause. Astor speichelt mit leerem Magen zwar ziemlich, aber ansonsten geht es mit dem Autofahren recht gut.

Wir machen noch einen Abendspaziergang. Bei Hundebegegnungen habe ich einen Heidenrespekt, versuche aber, mir nichts anmerken zu lassen. Nötigenfalls schlagen wir da schon mal einen anderen Weg ein als geplant, aber der Spaziergang verläuft ohne Zwischenfälle. Abends dann darf sich Astor den Bauch vollschlagen. Bis auf den kleinen Kotz-Zwischenfall ein wunderschöner Tag. Astor zieht sich nach dem Essen auf seine Decke zurück und wir sitzen gemütlich vor dem Kamin und sehen fern. Kurz vor zehn gehe ich mit Astor noch einmal raus, er macht sein Geschäft, dreht um und möchte wieder ins Haus. Gut, soll mir auch recht sein. Er legt sich auf seine Decke, ich schlafe diesmal im Schlafzimmer. Eine weitere ruhige Nacht folgt.

29.3.2010

Um kurz nach 6 klingelt der Wecker. Ab in die Kleider und nach draußen. Astor hat die Nacht wieder brav durchgehalten und keinerlei Unfug gemacht. Nach dem raschen Gassigehen kuschle ich mich nochmal ins warme Bett, dann machen wir einen gemeinsamen Spaziergang zum Supermarkt um frisches Brot zu kaufen. Wir frühstücken gemütlich, nur Astor bekommt keine Mahlzeit, weil wir heute ja mit dem Auto unterwegs sein werden.

Zuerst fahren wir zu der neuen Zoofachhandlung an der Hauptstraße in Pula. Astor bekommt ein Geschirr. Ich finde es besser, besonders wenn er an der Schleppleine läuft. Dann wagen wir es und fahren in die Stadt. Internet wäre nämlich schon super, dazu müssen wir aber in den T-Mobile Shop. Astor übergibt sich leider wieder und lehrt uns auch, dass nicht einmal ein paar Leckerlis im Bauch sein sollten. Die Stadt selbst bzw. die Autos und Menschen beeindrucken ihn nicht besonders. Robert wartet auf der Straße und Astor freut sich ein Bein aus, als Fabian und ich wieder aus dem Geschäft kommen.

Astor hat sich eine Belohnung verdient, darum fahren wir nach Fazana und spazieren am Meer entlang. Das Wasser scheint ihn nicht so sehr zu interessieren. Menschen und Hunde allerdings sind seeehr interessant. Wir setzen uns in eine Konoba beim Hafen und Essen zu Mittag. Astor ist wieder sehr brav, obwohl er schon mal versucht, ob an einem Nachbartisch vielleicht etwas für ihn abfällt. Für die Siesta kehren wir nach Hause zurück.

Die Sonne scheint herrlich und immer die Tür zum Ferienhaus geschlossen zu halten ist mühsam. Astor hört eigentlich auch schon recht brav, außer wenn er sehr abgelenkt ist. Aber ich lasse die Leine dranhängen, ich sitze draußen, meine Männer drinnen und Astor kann sich seinen Platz nach Belieben suchen. Das funktioniert ganz gut, durch die Leine kann ich bei Bedarf rasch zugreifen. Der Garten des Ferienhauses ist eingezäunt, allerdings nicht 100%ig stabil. Später gehe ich mit Fabian, Astor und der Schleppleine auf die große Wiese. Da kommt unsere Vermieterin mit Rani. Wir starten einen Versuch und siehe da, das klappt ganz gut. Die beiden toben, denn spätestens dann, als Rani merkt, dass es auch Leckerchen gibt, ist die Abneigung gegen den Eindringling geschrumpft. Mir bleibt zwar manchmal das Herz stehen, zwei große Hunde spielen nicht so sanft miteinander wie zwei Katzen.

Am späten Nachmittag fahren wir dann nochmal zum Tierheim um mit dem Tierarzt den Impfpass und mit Jadranka die Adoptionspapiere klarzumachen. Zwei kleine Hundemädchen wurden zurückgebracht, weil der neue Besitzer ins Krankenhaus musste. Die zwei tun mir leid, sie sind wirklich sehr niedlich.

Astor hat nach der Rückkehr offensichtlich genug. Er trollt sich nach dem Abendessen auf seine Decke und verlässt sie nur mehr für seinen abendlichen Gassigang.

30.3.2010

Ein gemütlicher Tag ist heute angesagt. Es ist bewölkt und sehr windig. Brrrr! Ist das kalt beim Gassigehen. Aber Astor scheint das Wetter nicht zu stören. Nein, tut mir leid mein Freund, um diese Zeit ist mir nicht nach einem längeren Spaziergang. Schon gar nicht, wenn ich noch nicht mal gekämmt bin! Nach dem Frühstück folgt ein kleiner Spaziergang zum Supermarkt mit einigen Hundebegegnungen. Gut, dass ich gestern noch in Martin Rütters Buch geblättert habe. So versuche ich die Körpersprache der Hunde einzuschätzen und entsprechend zu reagieren.

Leider will das Internet nicht so, wie wir es gerne hätten. Wir brauchen also doch den T-Mobile USB-Stick. Fabian bleibt mit Astor im Ferienhaus, Robert und ich düsen rasch nach Pula. Astor war während unserer Abwesenheit recht brav, freut sich aber schon sehr, als wir wieder da sind. Er legt sich neben meinen Sessel und schläft.

Nach dem Mittagessen gehen wir ein wenig auf die große Wiese. Es überrascht mich immer wieder, wie temperamentvoll Astor sein kann. Er galoppiert über die Wiese auf einen zu, dass man am liebsten den Kopf einziehen möchte. Schade, dass er sich für Bälle usw. so überhaupt nicht interessiert, aber wahrscheinlich muss er das auch noch lernen.

Der Wind pfeift heute ums Haus, dass man nicht mal einen Hund – und schon gar nicht unseren – vor die Tür jagen möchte. Astor liegt mal hier, mal dort, holt sich zwischendurch ein paar Streicheleinheiten. Ein Hundeleben!

Fortsetzung folgt ...

Kristina
30.03.2010, 14:43
Hallo Andrea,

vielen lieben Dank für diese tollen Nachrichten. Da geht einem das Herz auf. :)

Toll geschrieben. :!: Ich konnte nicht aufhören zu lesen bis ich fertig war.
Hast vielleicht mal darüber nachgedacht ein Buch zu schreiben? :D Ich würde sofort eins kaufen. ;)

Tanja
30.03.2010, 16:32
Astor ist der beste Hund überhaupt! Er ist groß, aber sein Herz ist also Bonbon, den Sie ihn nicht dich vorstellen können. Er ist ein bisschen ein Hund, den Sie alles tun können und er reagiert nicht. Er hat die schönsten Augen und den Buchstaben! Wir sind, also glücklich fand er schließlich solch eine nette Familie! Danke Andrea:)

Und dieses ist Astor:)

http://img225.imageshack.us/img225/9530/astor.jpg

Betrachten Sie ihn genießend unter der Hand eines vier-Jahr-alten Jungen Manolo:)

http://img641.imageshack.us/img641/8908/astor3.jpg

http://img641.imageshack.us/img641/6865/astor2.jpg

Astor, genießen, Sie verdienen es!

Kristina
30.03.2010, 16:53
Danke Tanja für diese tollen Bilder von Astor. Der ist ja wahnsinnig putzig. :)
Hvala Tanja za ove lijepe slike od Astora. On je nevjerojatno slatki. :)

Andrea
31.03.2010, 14:15
30.3.2010 15:00 Uhr

Eigentlich hatten wir vor, nochmal bei Jadranka und beim Tierheim vorbeizuschauen. Es ist allerdings so windig und gelegentlich tröpfelt es auch, so dass wir nur einen kurzen Ausflug zu einem verlassenen Fort in der Nähe von Pula machen. Dort überrascht uns auch tatsächlich der Regen. Wir kehren noch in einer Pizzeria ein, wo sich Astor wieder tadellos benimmt. Auch hier bekommt er eine Schüssel mit Wasser. Generell muss ich sagen, dass wir überall sehr nett behandelt wurden.

Auf der Heimfahrt ist Astor von einer neuen Sorte Kaustangen so fasziniert, dass er vergisst, auf das Autofahren zu achten. Ich zerteile das kleine Teil in Einzelatome und schaffe es so, Astor von der Pizzeria am Stadtrand von Pula bis Galizana zu beschäftigen. Wieder eine Autofahrt die gut gegangen ist. Trotzdem wollen wir morgen bei Dr. Hajster vorbeischauen, in einer Hundezeitschrift habe ich nämlich über ein neues Mittel gegen Erbrechen bei Hunden gelesen.

Wir machen es uns wie üblich vor Kamin und Fernseher gemütlich. Als ich schließlich schlafen gehe, lese ich noch ein bisschen. Der Rest schläft schon und alle Lichter bis auf meine Nachttischlampe sind aus. Astor schläft ebenfalls. Irgendwann fallen auch mir die Augen zu, bis ich plötzlich von einer nassen Zunge wieder geweckt werde. Ja, ich mach ja auch schon das Licht aus. Astor trollt sich wieder auf seine Decke.

31.3.2010

Wieder ist die Nacht total ruhig. Robert nimmt Astor auf einen langen Morgenspaziergang mit, nach seiner Rückkehr gehe ich kurz zum Supermarkt, lasse Astor aber zuhause, da ich ihn nicht alleine vor dem Geschäft anbinden möchte. Er freut sich aber sichtlich, als ich wieder da bin.

Nach dem Frühstück fahren wir zur Ordination von Dr. Hajster. Leider muss er sich wieder übergeben. Er tut mir so leid, obwohl er gar kein Frühstück bekommen hat. Bei Dr. Hajster werden wir gebeten, um 11:00 Uhr wiederzukommen, da er gerade operiert. Tja, blöd, denn spazierenfahren mit Astor ist nicht wirklich ideal. Also gondeln wir im Schneckentempo und ohne Zwischenfall zu einem aufgelassenen Steinbruch. Astor stöbert mit uns durch das Gelände, das scheint im zu gefallen. Dann kehren wir zur Praxis zurück. Dr. Hajster kennt das neue Medikament zwar, es ist aber in Kroatien noch nicht zugelassen und auch nicht erhältlich. Er gibt uns aber andere Tabletten, die ihn beruhigen und entspannen und so sind wir voller Hoffnung. Dr. Hajster will nicht einmal eine Bezahlung!

Nachdem Astor, wenn er schon einmal erbrochen hat, das Autofahren besser verträgt, entschließen wir uns, der Pizzeria da Giovanni am Ortsanfang von Premantura noch einen Besuch abzustatten. Auf dem Hügel machen wir vor dem Essen noch einen schönen Spaziergang durch die Wälder, der auch Astor gefällt. Astor läuft zeitweise an der Leine, als hätte er eine Hundeschule absolviert. Bloß wenn es wo ganz besonders interessant riecht, dann möchte er schon mal die Richtung angeben.

Im Restaurant winkt uns der Kellner schon von weitem. Er hat uns wiedererkannt und Astor bekommt auch sofort eine Wasserschüssel. Wir genießen die Sonne und das herrliche Essen, Astor hält eine Siesta. Nach und nach treffen weitere Gäste ein (lauter Österreicher!) und eine Dame am Nachbartisch sagt zu ihrem Enkel: "Schau mal, wie brav der Hund da ist!" Ich platze fast vor Stolz.

Schließlich kehren wir ohne Kotz-Zwischenfall zum Ferienhaus zurück. Astor verputzt im Nu seine Tagesration, die er ganz bewusst früh bekommt, damit er es bis zum Aufbruch am Morgen auch schon verdaut hat. Schön langsam werden wir nun unsere Sachen packen, denn wir wollen extrem zeitig aufbrechen. Einerseits um dem Verkehr zu entkommen, die Temperaturen sind auch angenehmer, und dann sind wir natürlich selbst sehr neugierig, da auf Astor ja sein endgültiges Zuhause mit drei samtpfotigen Mitbewohnerinnen auf ihn wartet. Auf das erste Zusammentreffen bin ich schon sehr gespannt.

Fortsetzung folgt ...

Andrea
31.03.2010, 14:22
Hallo,

für Interessierte, zitiere ich hier aus dem Beitrag aus der Hundezeitschrift:

Cerenia (Pfizer) ist ein Antibrechmittel, dass mindestens eine Stunde vor Reiseantritt mit etwas Futter verabreicht werden sollte. Die Tablette wirkt mindestens 12 Stunden und kann auch am Abend vor Antritt der Reise gegeben werden. Der Wirkstoff beruhigt das Brechzentrum im Gehirn, macht aber nicht müde. Die Tablette hilft nicht bei Angst oder Nervosität im Auto, andere Zeichen von Übelkeit wie Speicheln oder Lethargie bleiben nach Einnahme erhalten.

Ich werde jedenfalls unseren Tierarzt zuhause danach fragen. Astor ist nicht nervös, ängstlich oder so. Er sitzt relativ gelassen da. Mit dem Gesabber kann ich leben, es ist leichter wegzuwischen als der sogenannte "Bröckerlhusten". Ich hoffe aber doch, dass es vielleicht auch mal ohne Hilfsmittel klappt.

liebe Grüße
Andrea

Eliane
31.03.2010, 14:30
Köstlich Deine Schilderungen, macht wirklich Lust auf mehr Lesestoff von Astor. Ich wünsche Euch eine möglichst störungsfreie Heimfahrt und freu mir noch immer ein Loch in den Bauch, dass das mit Astor sooooo super klappt. Man kann aus jeder Zeile lesen, dass Ihr den Hund nicht mehr hergeben wollt und er mit Euch wohl den 6er im Lotto gezogen hat.

Eliane

Andrea
01.04.2010, 13:31
31.3.2010

Wir entschließen, noch während der Nacht abzureisen, da wir denken, dass es für Astor auch noch leichter ist, wenn es draußen dunkel ist und man nicht viel sehen kann. Wir plaudern noch mit unseren Vermietern, während Astor mit Rani durch den Garten tollt. Schön, dass sich die zwei verstehen.

Dann wird gepackt und das Auto vollgeladen, eine kurze Nacht liegt vor uns. Um halb drei läutetet der Wecker, Astor bekommt Fleischwurst mit grüner Tablette. Ach, wie leicht ist es doch, eine Tablette in einen Hund zu bekommen. Bei den Miezekatzen ist das wesentlich schwieriger! Dann wird der Rest ins Auto geräumt, die Ferienwohnung aufgeräumt und ab geht die Post.

Astor sitzt auf seinem großzügig bemessenen Platz hinter dem Fahrersitz, ich daneben. Er schaut beim Fenster hinaus, nach etwa einer halben Stunde legt er sich hin und schläft. Ich auch!

Nach etwa drei Stunden halten wir und gehen Gassi, Astor bekommt zu trinken. Astor schläft oder schaut zum Fenster hinaus. Kein Erbrechen, kaum Sabbern. Es lebe die kleine grüne Pille! Um halb zehn wird es Ernst. Wir erreichen unser Zuhause. Ich gehe mit Astor die Straße auf und ab, bis alle Sachen ins Haus geräumt sind, die Katzen sich wieder eingekriegt haben und sich die erste Hektik gelegt hat. Dann betreten wir das Haus.

Josefine kommt uns entgegen, macht große Kugelaugen. Astor legt vorsichtshalber mal den Rückwärtsgang ein. Auf dem Kratzbaum neben dem Eingang sitzt Minka mit einer Flaschenbürste. Penny schaut kurz mal um die Ecke und trollt sich ins Schlafzimmer. Astor traut sich dann doch zu den Raubtieren ins Zimmer und ich schließe die Tür. Die Leine bleibt aber vorsichtshalber dran und ich folge Astor auf Schritt und Tritt wo er hingeht. Josefine, die ja mit Hunden aufgewachsen ist, findet Astor sehr interessant. Sie reibt sich in etwa 1 Meter Entfernung von ihm am Stuhlbein, die beiden beschnuppern sich auch Nase an Nase. Nur als Astor an Finchens Hinterteil will, reagiert sie unwirsch.

Minka ist zunächst nur froh, dass die Katzenklappe wieder freigegeben wird, denn während unserer Abwesenheit herrscht Hausarrest. Sobald Astor in ihre Richtung schaut wird geknurrt, gekatzbuckelt und jedes nur mögliche Haar aufgestellt. Legt er sich jedoch wo hin und liegt ruhig, kommt sie sofort zu mir auf den Schoß zum Knutschen. Penny liegt im Schlafzimmer auf dem Bett und wenn Astor bei der Tür reinschaut, wird gefaucht.

Astor wird natürlich eifrig gelobt, wenn er die Katzen ignoriert. Ja, heute fliegen die Leckerlis tief. Autofahren ist für die nächsten Tage auch nicht angesagt. Während ich diese Zeilen schreibe, liegt Astor neben mir im Arbeitszimmer und schläft. Minka hat sich vorsichtig von hinten angschlichen und an seinem Rücken geschnuppert. Die, die sich am meisten aufregt, bin höchstwahrscheinlich ich, aber ich versuche es nicht zu zeigen. Vielleicht organisiere ich ja doch noch ein Babygitter, um den Katzen einen Raum abzutrennen, den nur sie zur Verfügung haben.

So, vielleicht ist der Upload der Bilder auch schon fertig, dann gibt es noch etwas Buntes!

Fortsetzung folgt ...

Andrea
01.04.2010, 13:41
http://img691.imageshack.us/img691/2071/img0162b.jpg
Ein paar Mitbringsel für die Tiere im Heim

http://img266.imageshack.us/img266/6073/img0187p.jpg
Erstes Wiedersehen

http://img408.imageshack.us/img408/1994/img0221b.jpg
Jadranka mit einem süßen Baby

http://img691.imageshack.us/img691/2691/img0227gc.jpg
Gassigehen gehört auch dazu (vor unserem Ferienhaus in Galizana)

http://img63.imageshack.us/img63/5655/img0273r.jpg
Astor kann auch stürmisch sein

http://img138.imageshack.us/img138/9092/img0309el.jpg
Mmmmm, das schmeckt lecker!

http://img695.imageshack.us/img695/3898/img0311v.jpg
Gute-Nacht-Küsschen

http://img138.imageshack.us/img138/2596/img0261b.jpg
Ein Gentleman im Restaurant

http://img89.imageshack.us/img89/7175/img0008z.jpg
Meine neue Freundin: Josefine

http://img691.imageshack.us/img691/9013/img0026tt.jpg
Noch eine Freundin: Penny

http://img89.imageshack.us/img89/3479/img0023hm.jpg
Aller guten Dinge sind drei: Minka

Weitere Bilder aus dem neuen Zuhause folgen, sobald ich das Chaos beseitigt habe, das immer herrscht, wenn wir aus dem Urlaub zurückkehren.

Tanja
02.04.2010, 09:39
Er ist so ruhig und still jetzt bei Ruka Šapi:) Astor! Wir vermissen Dich! Es ist es so merkwürdig, zum Asyl zu kommen und er ist nicht mehr dort. Aber wir wissen, dass es ihm gut geht und das macht uns glücklich!

Danke Andrea für Ihre Hilfe (Spende) und für das Futter. Das ist immer einer sehr große Unterstützung für uns!

Wenn nur alle anderen älteren und größere Hunde auch solch eine Familie finden könnten, wie Sie es sind…

Eliane
02.04.2010, 10:18
Danke Andrea auch noch einmal im Namen der Urlaubspfoten für Eure Spende und für das viele Futter, das Ihr neben Eurem Urlaubsgepäck auch noch mitgebracht habt. Die Pfleger bei Ruka Šapi vermissen den quirligen Astor und sind gleichzeitig aber auch sehr froh, dass er nun bei Euch ein tolles Zuhause gefunden hat.

Natürlich sind wir begierig auf noch mehr Bilder und auch darauf was Astor nun zu seinen neuen tierischen Freunden meint. Immer her damit! Da hast jetzt etwas angefangen......

Lieben Gruss
Eliane

Andrea
02.04.2010, 18:16
1.4./2.4.2010

Da ich Nachmittags mit Josefine zum Tierarzt muss (Blasenentzündung), geht Robert mit Astor spazieren. Sie machen eine Runde durch die Siedlung und den angrenzenden Wald und Robert macht Bekanntschaft mit dem österreichischen Slogan "Nimm ein Sackerl für mein Gackerl".

Josefine ist so weit ok. Blutuntersuchung: Nieren ok, Ultraschall: Blase ist leer, keine Steine oder Sand. Ich erzähle natürlich von Astor und bekomme ein Rezept für Tropfen aus der Apotheke.

Als ich nach Hause komme, und frage, ob Astor brav war, höre ich, dass er sich in der Küche an den Leckerli bedient hat, die oben auf der Arbeitsplatte standen. Ja, wir müssen auch noch lernen. Erstens, dass unser Hund groß ist und zweitens, dass er alles frisst. Unsere Katzen sind nämlich sooo heikel, dass man unbesorgt Butter, Käse oder Wurst rumstehen lassen kann, die fressen das nämlich nicht.

Abends regnet es und wir lernen, was es heißt, bei jedem Wetter rauszumüssen. Aber auch Astor scheint es nicht zu gefallen, bei dem Sauwetter spazierenzugehen und biegt nach einer kleinen Runde bereitwillig durchs Gartentor.

Da unsere Katzen gewohnt sind, das Wasserbett mit uns zu teilen, möchte ich ihnen das eigentlich weiterhin erlauben. Da ich dem Burgfrieden aber noch nicht ganz traue, lege ich einen Teppich zu Fabian ins Zimmer und die Tür wird zugemacht. So sollen die Katzen die Möglichkeit haben, alle wichtigen Orte (Futter, Klo und unser Bett) zu erreichen, ohne dass Astor ihnen zu nahe tritt. Ja, so hatte ich es gedacht. Schon nach wenigen Minuten höre ich Astor an der Türe kratzen. Trapp, trapp, auf dem Laminat, wieder kratzen. Nein, das wird so nichts. Also Astor ins Schlafzimmer und Schlafzimmertüre zu. Es tut mir leid für die Katzen, aber so haben sie immerhin den Rest vom Haus für sich. Astor freut sich ein Bein aus, staubt mit dem Schwanz den Fernseher im Schlafzimmer ab und plumpst dann zufrieden auf meinen Bettvorleger. Warum nicht gleich? scheint er zu fragen.

Am nächsten Tag beginnt aber der Ernst des Lebens. Nachdem sich Astor wie es scheint, schon sehr heimisch fühlt, und es für die Rangordnung gut sein soll, wenn ein Hund nicht überall hin dürfen soll, wird die Küche zur Tabuzone erklärt. Wenn man Astor im Moment fragt, wie er heißt, würde er antworten: Raus aus der Küche. Aber es funktioniert ganz gut, außer, wenn er sich unbeobachtet fühlt. Er liegt nun sehr gerne vor der Küchentür, aber das ist ok. Vorsichtshalber habe ich nun auch noch ein Türgitter bestellt, wenn es auch nicht unbedingt eine physische Barriere ist, so zumindest eine moralische.

Nach dem Frühstück mache ich mit Astor einen langen Spaziergang, den Berg runter, die Promenade am Bach entlang, bis zur Hauptstrasse zur Apotheke. Ich warte vor der Apotheke, damit ich den Damen drinnen mein Rezept reichen kann, denn einfach anbinden, das will ich auch nicht. Doch von drinnen wird schon gerufen, ich solle ruhig mit dem Hund hineinkommen, das sei gar kein Problem. Astor wird gekrault, die Apotheke hat sogar Hundeleckerli bereit! Wir bekommen unsere Anti-Kotz-Tropfen. Auf dem Nachhauseweg sagen wir noch der Tierärztin Grüß Gott. Auch dort gibt es Leckerli und noch ein paar Tips zur Begrüßung. Dann gehen wir nach Hause. Astor bekommt seine halbe Tagesration und schläft erst mal aus.

Ich nutze die Chance und räume ein wenig auf, dann fahre ich einkaufen. Astor liegt brav vor der Küchentür (eigentlich ein Durchgang, denn unsere Küche hat keine Tür) während ich ausräume. Wir vertrödeln den frühen Nachmittag und machen dann einen Spaziergang durch die Siedlung. Astor geht sehr brav an der Leine, gezogen wird nur bei Hundebegegnungen oder wenn es wo ganz besonders gut riecht. Nach der Rückkehr ist er ein bisschen aufgedreht, versucht dreimal den Mülleimer auszuräumen, lässt es nach lautem Pfui-Rufen aber bleiben. Ich bin fast immer hinter ihm her um irgendwelche Ansätze von unerlaubten Aktionen im Keim zu ersticken.

Die Katzen liegen entspannt auf dem Aquarium oder Kratzbaum, nur Josefine läuft unbekümmert herum, reibt sich in Astors Nähe an den Stuhl- oder Menschenbeinen. Nur, wenn Astor am Popo schnüffeln möchte, dann wird gefaucht. Persönlich befriedigend finde ich es, dass die Katzen noch immer die Katzentüre benutzen und freiwillig ins Haus kommen. Wenn ich höre, dass eine Katze durch die Klappe kommt, rufe ich Astor immer zu mir, damit er sie nicht erschreckt.

Wir sind jedenfalls sehr glücklich, dass er bei uns ist und sind sehr stolz auf ihn.

Fortsetzung folgt...

Eliane
03.04.2010, 06:48
Geht es *Raus aus der Küche* heute morgen gut, oder hat er heute Nacht etwas angestellt? Deine Geschichte ist einfach köstlich zu lesen und ich warte schon immer auf die Fortsetzung.

L.G. Eliane

Andrea
03.04.2010, 10:03
2.4.2010 - abends

Wir bekommen noch einen kurzen Besuch von Roberts großer Tochter mit Mann und zwei Kindern. Astor benimmt sich hervorragend. Auch mit den Katzen läuft es immer besser. Mittlerweile laufen schon alle im Haus herum, mit verschiedenen Entspannungsgraden. Minka murrt ganz gewaltig, wenn Astor sich ihr nähert. Auch Penny ist sehr, sehr vorsichtig. Josefine entspannt sich immer mehr, liegt zwei Meter vom schlafenden Astor auf dem Boden und streckt alle Viere in die Luft.

Nach der Abenrunde nehme ich ihn diesmal gleich mit ins Schlafzimmer. Robert ist noch im Arbeitszimmer. Ich lasse die Schlafzimmertür einen Spalt offen, so dass die Katzen durchkönnen, wenn sie wollen. Josefine nutzt das und kommt ins Schlafzimmer ins Bett, obwohl Astor am Fußende liegt. Robert erhält noch einen Anruf aus dem Pflegeheim, in dem seine Mutter untergebracht ist. Seine Mutter ist gestürzt und wurde zur genaueren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Robert kommt schließlich auch ins Bett und ich lasse den Türspalt offen, stelle bloß einen Sessel vor die Tür, damit Astor nicht unbemerkt das Schlafzimmer verlassen kann. Ichhabe nämlich den Katzen ihr Trockenfutter an die übliche Stelle platziert, so dass sie nachts wenigstens fressen können, wann und so viel sie wollen. Katzen werden im Moment auf dem Kratzbaum gefüttert, was sie auch akzeptieren.

Kurze Zeit später kommt auch Flaschenbürste Minka zu mir ins Bett. Astor schläft nach wie vor am Fußende. Nur Penny traut dem Frieden nicht und bleibt im Wohnzimmer.

3.4.2010

Die Nacht ist ohne Zwischenfälle verlaufen. Robert und Fabian machen mit Astor einen Morgenspaziergang, dann gibt es Frühstück für alle. Astor bekommt ein schönes, stinkendes Kauteil in seinen Korb und Fabian bleibt bei ihm, während ich mit Robert ins Krankenhaus fahre, um nach seiner Mutter zu sehen. Glücklicherweise ist ihr nichts passiert, sie wird noch heute wieder ins Heim zurückgebracht.

Ich erkundige mich bei Fabian, was Astor denn gemacht hat, während unserer Abwesenheit. Er hat sein Kauteil verputzt, ist mal hier und dort gelegen und hat - "geheult". Er freut sich sichtlich, dass wir wieder da sind. Ich versuche, mich möglichst normal zu benehmen, damit er das Gefühl bekommt, dass das ganz normale Vorgänge sind. Denn schließlich ist für mich zumindest am Dienstag der Urlaub aus und für Fabian geht am Mittwoch die Schule wieder los, dann wird Astor mit Robert und den Katzen alleine sein.

"Raus aus der Küche" funktioniert eigentlich schon ganz gut, zumindest wenn Astor unter Aufsicht ist. Gehe ich in die Küche, dann bleibt er brav vor der Türe stehen, dauert es länger, legt er sich vor die Türe. Ein etwas unpraktischer Platz, zugegeben.

Außerdem hat Astor die Katzenklappe entdeckt. Es passt genau sein Kopf durch. Es sieht sehr witzig aus, wenn ich kurz in den Keller/Garten muss und beim Zurückkommen ragt ein schlappohriger Hundekopf aus der Haustür. Das ist natürlich PFUI, klar. Erstens habe ich Angst, dass er sich einklemmt und zweitens soll die Katzenklappe ja noch länger halten. Außerdem besteht die Gefahr, dass dahinter mal eine Katze sitzt und ihre Krallen in die Nase schlägt.

Fortsetzung folgt ...

Geli
03.04.2010, 17:32
Geht es *Raus aus der Küche* heute morgen gut, oder hat er heute Nacht etwas angestellt? Deine Geschichte ist einfach köstlich zu lesen und ich warte schon immer auf die Fortsetzung.

L.G. Eliane

Geht mir genauso, danke Andrea für deine kurzweilige Geschichte.
Ich wünsche euch, daß es so unproblematisch wie bisher weitergeht,
aber dafür werdet ihr schon sorgen, wie man lesen kann.:)

Eliane
03.04.2010, 19:50
Die Katzen liegen entspannt auf dem Aquarium oder Kratzbaum....

Das macht unser Tiger, ein Maine Coon Kater, auch ab und an! Immerhin mit einem Gewicht von über 8 kg.
Falls Euch die stabile Aquariumabdeckung aus Glas und mattiertem Alu gefällt, dann kann man die bei uns kaufen! Gibt es auch komplett aus Alu bzw. in anderen Kombinationsmöglichkeiten mit weniger Glas.

http://www.istrien-live.com/album/data/media/3/IMG_4972.jpg

Andrea
03.04.2010, 20:59
3.4.2010

Heute Nachmittag machen wir einen langen Spaziergang oder eigentlich fast eine kleine Wanderung. Wir marschieren von uns zu Hause durch die Siedlung, dann in den Wald bis zur Jägerwiese. Dort sind viele Hunde und Astor ist ganz aufgeregt. Auf dem Rückweg darf er an der 20m langen Schleppleine laufen, er nutzt sie schon mal auf der ganzen Länge, bleibt aber auf Zuruf zumindest kurz stehen.

Am frühen Abend haben wir ein sehr vergnügliches Erlebnis: Martin Rütter, der Hundeprofi ist im Fernsehen (eine meiner Lieblingssendungen) und im Film kläffen Hunde wie verrückt. Astor tigert durchs Wohnzimmer, untersucht die Standlautsprecher und guckt mehrmals hinters TV-Gerät. Immer wieder hält er den Kopf schief und stellt seine Ohren auf. Es ist köstlich anzusehen!

Vor dem abendlichen Gassigehen knutschen wir noch eine Runde auf dem Teppich. Das Bild dazu kommt morgen! Soeben gibt es hier ein kleines Erdbeben. Astor lässt sich mit Genuss auf den Bettvorleger fallen. Zeit zum Schlafengehen, ganz klar!

Fortsetzung folgt ...

Vera
03.04.2010, 21:04
3.4.2010

Auf dem Rückweg darf er an der 20m langen Schleppleine laufen, er nutzt sie schon mal auf der ganzen Länge, bleibt aber auf Zuruf zumindest kurz stehen.

Wie ruft ihr ihn denn draußen? "Astor" oder "raus aus der Küche"?:D

Andrea
05.04.2010, 14:20
Es ist Ostersonntag. Heute wird zum ersten Mal nach der langen Reise Auto gefahren. Astor bekommt eine Stunde vorher Paspertin Tropfen, die mir die Tierärztin verschrieben hat. Dann fahren wir zuerst Roberts Mutter im Pflegeheim besuchen, wo sich Astor - wie immer - perfekt benimmt.

Dann fahren wir zu meinen Eltern. Auch meine zwei Brüder mit ihren Frauen und den fast erwachsenen Kindern sind angesagt. Dank der Tropfen muss Astor sich nicht übergeben. Er sitzt hinter dem Fahrersitz, lehnt die Schnauze ans Fenster und speichelt ein wenig. Es ist im anzusehen, dass er nicht unbedingt glücklich ist, aber ich glaube, dass er auch erst mitbekommen muss, dass Autofahren nicht unbedingt sich übergeben heißt.

Bei meinen Eltern wird Astor herzlich aufgenommen. Er darf im großen Garten toben, ist freundlich zur Nachbarhündin. Beim Mittagessen liegt er hinter meinem Sessel und man merkt fast gar nicht, dass er da ist. Nachmittags sitzt die Familie draußen im Garten. Mein Vater kann den Blicken Astors nicht widerstehen und es gibt ein paar übrig gebliebene Nudeln vom Mittagessen, die Astor im Nu verputzt und meinem Vater dann auf Schritt und Tritt folgt, in der Hoffnung, dass noch etwas für ihn abfällt. Auch ein Spaziergang ist natürlich angesagt. Astor entdeckt seine Liebe zu einem Tennisball an einer Schnur. Er hüpft durch den Garten wie ein Osterhase und versucht, den Ball totzuschütteln, schlägt sich den Ball sozusagen selbst um die Ohren. Manchmal bringt er ihn auch zurück. Als wir abends nach Hause fahren, lehnt Astor wieder die Schnauze aufs Fenster und das Auto bleibt sauber. Die Fahrtzeit beträgt etwa 45 Minuten, fast ausschließlich Autobahn und nur zwei Ampeln.

Die Rituale festigen sich. Abends beim Fernsehen wird auf dem Fußboden geknutscht, die Katzen entspannen sich zusehends. Um halb zehn noch eine Gassirunde, dann geht es ab auf den Bettvorleger. Minka und Josefine haben sich damit abgefunden, dass auch Astor im Schlafzimmer schläft. Nur Penny schmollt noch auf dem Kratzbaum.

Am Ostermontag regnet es. Robert geht morgens mit Astor Gassi und lässt ihn beim Nachhausekommen einfach von der Leine. Entsetzt fahre ich aus dem Bett, als sich ein nasser Hund neben dem Bett schüttelt. Gut, ich will ja ohnehin aufstehen.

Auch Astor ist der Meinung, dass dieser Tag zum Verschlafen da ist. Er frühstückt ausgiebig und liegt mal hier, mal da. Schnüffelt zwischendurch an Josefine, kassiert einen Pfotenhieb (ohne Krallen). Nach dem Mittagessen mache ich einen feuchten Spaziergang mit Astor, es regnet noch immer! Ich gebe zu, bei Schönwetter macht das wesentlich mehr Spaß.

Vor einigen Tagen haben wir schon unsere Freunde mit Gina (einer kleinwüchsigen Mixhündin aus der Slowakei) kurz getroffen, Gina ist jetzt vielleicht ein halbes Jahr alt. Heute nachmittag werden wir sehen, ob sich die zwei auch über einen längeren Zeitraum vertragen.

Das Mülleimerausräumen hat er seit zwei Tagen schon nicht mehr versucht, und auch "Raus aus der Küche" wirkt mittlerweile sehr gut. Wenn Frauchen allerdings in der Küche den Napf vorbereitet, dann muss ich schon etwas energischer werden.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie "pflegeleicht" er ist. Ich glaube, die meisten unserer Nachbarn haben noch gar nicht mitbekommen, dass wir jetzt einen Hund haben. Er hat erst ein einziges Mal gebellt (von Donnerstag bis heute, Montag)!

Fortsetzung folgt ...

Endlichweg
06.04.2010, 14:01
Hmmm,

scheinbar sind kroatische Hunde doch etwas besonderes:rolleyes::rolleyes::cool:


@andrea:

manchmal findet man bei einer Schatzsuche nicht nur Ü-Eier, sondern RICHTIGE Schätze, schön das du nix reingelegt hast;)

Nochmal bedankt sich

FAM. WURZELSEPP;);):rolleyes:

Andrea
06.04.2010, 18:47
Und hier gehts weiter:

Am Ostermontag-Nachmittag sind wir bei Freunden eingeladen. Wir treffen uns mit den Hunden auf neutralem Boden auf der Strasse. Gina ist - wie erwartet - etwas ängstlich, aber die beiden freunden sich rasch an. Dann gehen wir ins Haus. Die dort ansässige Katze zieht sich ins obere Stockwerk zurück, aber das tut sie auch, wenn nur Menschen zu Besuch kommen. Nachdem sich der erste Trubel gelegt hat, darf Astor von der Leine.

Die beiden amüsieren sich ganz nett, doch dann springt Gina auf eine Bank, Astor möchte am Hinterteil schnuppern und Gina pinkelt vor Schreck auf die Decke (Schreckpinkeln kommt bei ihr öfters vor). Astor muss da leider seine Marke draufsetzen, aber wir haben es gesehen und putzen es rasch weg. Als er noch ein zweites Mal an der Blumensäule sein Bein hebt, nehme ich ihn allerdings an die Leine, wo er sich an den Umständen gemessen brav benimmt. Ich frage mich, wie lange Hunde etwas riechen, denn an diese Blumensäule hat vor Monaten schon mal ein Besucherrüde sein Bein gehoben. Gott sei Dank haben wir verständnisvolle Freunde!!

In einer Ecke des Zimmers wohnt in einem Käfig ein Zwergkaninchen, das er gelegentlich mal anschaut, ihn aber nicht aus der Ruhe bringt. Trotzdem halten wir unseren Besuch kurz und machen uns zuhause wieder einen gemütlichen Abend.

6.4.2010
Heute muss ich wieder arbeiten. Fabian hat noch Ferien, so bleiben die Männer mit den Katzen alleine. Vormittags fahren sie (mit Tropfen) zu einem kleinen Ausflug, essen auf einer Hütte zu Mittag und sind schon zuhause, als ich von der Arbeit komme.
Pflichtgemäß (die Rangordnung, jaja Herr Rütter) begrüße ich Mann und Sohn und dann erst Astor, was mich ziemliche Selbstbeherrschung kostet. Dann lasse ich mir den Tag schildern. Astor hat wieder geheult, obwohl eigentlich zwei Leute bei ihm waren. Ich fühle mich insgeheim geehrt, da er offensichtlich mich sehr schätzt. Er wollte ohne mich auch nicht so ohne weiteres ins Auto steigen.
Auf dem Nachhauseweg habe ich Hundefutter gekauft, dass ins Haus getragen werden muss. Ich nehme Astor in den Garten mit, wo er bis jetzt noch nicht ohne Leine war. Prompt passiert, was ich vermeiden wollte: Minka nähert sich ebenfalls, knurrt, zuckt zurück, Astor zuckt in ihre Richtung, Minka ergreift die Flucht, Astor hinterdrein. Minka verschwindet in der Thujenhecke, Astor bleibt verdutzt stehen und kommt auf Zuruf zurück. Minka sitzt in den Wipfeln der Thujenhecke und Fabian meint, dass ich sie runterholen muss. Nein, das schafft sie schon, wenn sie will, sage ich zuversichtlich und hoffe insgeheim, dass es auch so ist.
Wir tragen das Hundefutter ins Haus und siehe da, wer spaziert zur Tür herein? Minka!
Im Wohnzimmer steckt jetzt auch ein Teil in der Steckdose, dass beruhigende und entspannende Katzendüfte ausstrahlt, es soll ja allen gut gehen.
Nach dem Abendessen schleicht Astor sich in die Küche und versucht zu klauen. Es steht aber nichts rum, außer einem leeren Backblech mit einem Hauch Fett darauf, er erbeutet nur ein Geschirrtuch. Aber meinen Ohren entgeht das nicht, so dass er gesenkten Hauptes die Küche verlässt. Dass Tiere bzw. Hunde kein schlechtes Gewissen haben, glaube ich im Leben nicht!
Morgen abend fahre ich Fabian zu seinem Jugendrotkreuztreffen, das ist nur eine ganz kurze Strecke, da werde ich Astor zu Übungszwecken mitnehmen. Bis jetzt kennt er es ja nur, dass Robert fährt, dass ich fahre ist ihm neu. Bin schon gespannt wie es laufen wird.

Fortsetzung folgt...

Andrea
07.04.2010, 17:06
Oh Schreck!!!

Heute ist etwas ganz Furchtbares passiert. Gott sei Dank, habe ich es erst im Nachhinein erfahren, aber es ist alles gut ausgegangen:

Ich verlasse am Morgen gemeinsam mit Fabian das Haus, er in die Schule, ich zur Arbeit. Robert bleibt mit Astor zuhause. Am Vormittag bemerkt er plötzlich, dass die Haustür offen steht und Astor verschwunden ist!

Er nimmt die Leine und geht das kleine Stück zu unseren Freunden. Werner schnappt sich seinen Autschlüssel und die zwei machen sich auf die Suche. Eine Passantin hat Astor in der xxx-Gasse gesehen (dort gehe ich öfters mal Gassi), dort ist er natürlich nicht mehr. Ein weiterer Passant hat ihn auf der Promenade gesehen, dort ist er auch nicht mehr. Sie fahren die Gassen ab und kommen schließlich bei der Tierarzt-Praxis vorbei, wo die Tierärztin und ihre Helferin auf der Straße stehen und Ausschau halten.

Die zwei bleiben stehen und - welch Wunder - Astor ist einfach durch die automatischen Türen in die Tierarztpraxis spaziert (gut, dass Ordinationszeit war). Die Damen versorgen ihn mit Leckerli und halten Ausschau nach dem zugehörigen Besitzer.

Interessant ist jedenfalls, dass Astor scheinbar genau jene Strecke abgelaufen ist, die ich an einem der ersten Tage (Apotheke, Tierarzt) mit ihm gegangen bin. Er war offensichtlich auf der Suche nach mir. Außerdem wissen wir nun, dass Astor Türen öffnen kann (ich werde sofort einen Schlüssel an der Innenseite der Tür befestigen, damit wir auch von Innen zusperren können, ohne lange suchen zu müssen).
Dann werden wir noch Petfence wieder in Betrieb nehmen, dazu muss ich aber erst den Empfänger an Astors Halsband anpassen.

Tja, das war eine arge Überraschung, ich glaube, Robert war auch ganz schön geschockt.

Nachdem ich die Geschichte gehört habe, fahre ich Fabian zu seinem Jugendrotkreuztreff. Astor kommt mit - ohne Tropfen, denn Chemie ist keine Dauerlösung. Aber es ist nicht allzu weit, Astor steigt nur sehr unwillig ins Auto, sitzt dann aber brav hinter mir und sabbert das Seitenfenster an. Ich fahre wie auf rohen Eiern und wir kommen ohne Kotz-Zwischenfall wieder nach Hause. Das werden wir jetzt öfters machen.

Ich werde Robert davon überzeugen, dass er in den nächsten Tagen viel mit Astor unternehmen muss (auch den abendlichen Gassigang und das Füttern), damit Astor sich mehr an ihn anschließt.

Fortsetzung folgt ...

Eliane
07.04.2010, 20:07
Astor ist wohl ein Frauenhund! Er hat sich offensichtlich sofort in Dich verliebt, liebe Andrea und beschlossen: bei der bleib ich! Wenn er rafft, dass Du immer wieder kommst, jeden Abend nach der Arbeit und nach dem Einkaufen, wird das wohl besser werden. Dein Mann muss da noch ein bisschen mit ihm arbeiten!

Gott sei Dank ist er wirklich den Weg getrabt, den ihr schon zusammen gelaufen seid in der Hoffnung, dass er Dich irgendwo findet! Schlaues Kerlchen! In weisser Voraussicht hattest Du ihn ja schon überall vorgestellt, sodass da einige Leute gleich helfen konnten. Gott sei Dank, dass weiters nichts passiert ist!

Wenn ihr jetzt immer abschliessen müsst und das nicht gewohnt seid, gibt das eine grosse Umstellung. Ich weiss wovon ich sprechen, denn von unseren 4 Katern können auch 2 Türen öffen.

L.G. Eliane

Eliane
11.04.2010, 11:15
Nix Neues von unserem Neuösterreicher Astor?

Wir sind doch alle soooooo gespannt, wie es weitergeht mit dem quirligen Astor aus der privaten Pflegestation von Ruka Šapi. Ich bin sicher, dass viele Foris die Fortsetzungsstory mit Genuss lesen, aber halt nix dazu schreiben.

Also Andrea, wenn Du so 1-2 x die Woche Zeit findest eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse Eures neuen Lebens mit Hund hier einzustellen, wäre supertoll! Es macht vielleicht auch einigen anderen Mut, ebenfalls 4 Pfoten aus dem Urlaub eine Chance zu geben. Ruka Šapi hat wirklich genügend Hunde aller Grössen und Alter zur Auswahl. Natürlich gibt es auch jede Menge Samtpfötchen meist auf privaten Pflegestellen, die sehr gerne eine neue Familie hätten, wo die Menschen ihre Aufmerksamkeit nicht auf 15 oder 20 Miezen verteilen müssen.

L.G. Eliane

Claudia
11.04.2010, 11:27
Da geb ich Eliane Recht. Ich lese auch die ganze Zeit mit Begeisterung mit, melde mich aber nicht zu Wort. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn's noch weitere Fortsetzungen gibt :)

Lilli
11.04.2010, 11:48
Ich schließe mich Claudia an und bitte: weiterschreiben, weiterschreiben!

Maritta
11.04.2010, 13:57
Ich warte auch schon sehnlichst auf eine Fortsetzung!!!!

Andrea
11.04.2010, 18:39
Hallo,

ja, ich habe schon befürchtet, dass ihr gerne eine Fortsetzung hättet und will sie euch natürlich nicht vorenthalten. Da für mich aber der Ernst des Lebens wieder eingesetzt hat, werde ich zumindest versuchen, so ein bis zwei Mal pro Woche zu berichten, wie es uns denn so geht.

Also, es geht uns prinzipiell gut. Freitags war ich ja nicht mehr arbeiten (schön ist das!) und Astor kam in den Genuss eines langen Vormittagsspazierganges, wo wir uns bei der Tierärztin bedankten und gleichzeitig die Impfung gegen Infektionskrankheiten sowie eine Zeckenbehandlung abholten, nebst Streicheleinheiten und Leckerchen. Ich erzählte ihr auch, dass Astor morgens meist sehr weichen Stuhl hat, daraufhin klappte sie seine Ohren hoch und meinte, die Innenflächen seien zu rosa, was auf eine Futterunverträglichkeit hinweist. Das war mir vollkommen neu, dass man das an den Ohren erkennen kann. Ich habe fürs erste das Dosenfutter reduziert, denn das Trockenfutter habe ich ihm schon in Kroatien gefüttert und da hatte er keine Probleme. Wir werden dann mal die Futtermarke wechseln.

Astor geht drei mal täglich spazieren, morgens und abends so 20 bis 40 Minuten, untertags je nach Wetter auch länger. Er geht wirklich sehr brav an der Leine. Er geht auf jeden Hund schwanzwedelnd zu, interessanterweise reagieren die anderen Hunde meist eher unfreundlich. Davon lässt er sich aber nicht erschrecken, er geht dann immer einfach weiter. Auch an bellenden Hunden hinter Gartenzäunen läuft er ohne Mucks unbeeindruckt vorbei.

Da er bei den letzten Malen Autofahren nicht mehr sehr gerne ins Auto stieg, habe ich begonnen, ihn im Auto zu füttern. Ich nehme mir den MP3-Player mit, Astor steigt relativ willig ein und futtert dann seinen Napf leer. Dann bleibe ich noch einige Zeit einfach im Auto sitzen, damit er lernt, dass da so gar nichts besonderes passiert. Am Samstag nachmittag waren wir wieder bei Roberts Mutter im Pflegeheim. Bei solchen Anlässen benimmt er sich wirklich tadellos, er lässt sich auch gerne von den Bewohnern streicheln. Dieser Besuch bedeutete auch Autofahren, so vielleicht 10 bis 15 Minuten. Astor sabberte nicht ganz so viel wie sonst, es wurde ihm auch nicht übel, so ganz glücklich wirkte er aber noch nicht. Dafür gab es dort dann noch einen schönen Spaziergang, auch die Autofahrt nach Hause verlief ohne Zwischenfälle. Ich bin doch in guter Hoffnung, dass er es schon noch lernt.

Gelegentlich kommt es vor, dass Astor uns sein verborgenes Temperament zeigt. Heute Nachmittag fetzte er mit seinem Lieblingsspielzeug (einem rosa Tennisball an einer Schnur) nur so durch den Garten - vorsichtshalber an der Schleppleine, falls eine der Katzen um die Ecke lugt. Er schüttelte das Ding, dass es ihm nur so um die Ohren flog und vollführte Luftsprünge. Es ist schön zu sehen, wenn er so happy ist.

Mit den Katzen haben wir so eine Art Burgfrieden erreicht. Im Haus bewegen sich die Katzen im Schrittempo, man schnuppert auch schon mal Nase an Nase und wird er angefaucht, so geht Astor weg und legt sich hin. Interessanterweise hat er noch keine auf die Nase bekommen, obwohl er heute seine Schnauze über die Tischkante schob, wo Minka ausnahmsweise mitten auf dem Tisch saß und bei seiner Annäherung fauchte. Ja, es macht einen Unterschied, ob sich die Katze dem Hund nähert oder umgekehrt. Josefinchen hat sogar schon einmal probiert, ob man mit dem Hundeschwanz nicht vielleicht spielen kann. Astor lag wie ein toter Hund auf dem Boden und klopfte nur ein wenig mit seinem Schwanz, weil er vorne von mir gekrault wurde. Josefine pfotete ein paar Mal nach dem Objekt der Begierde, dann war es ihr aber doch zu unheimlich und sie zog ab.

Nachts ist Astor wirklich ganz brav. Die nur einen Spalt offene Schlafzimmertür hat sich bewährt, Katzen die möchten können rein und tun das auch. Vorletzte Nacht wachte ich einmal kurz auf und sah Astor auf dem Bettvorleger liegen, den Kopf hatte er in das Katzenkuschelhaus gesteckt, das neben meinem Bett steht, und so schlief er! Es sah sehr witzig aus.

Unsere Küchentür ist jetzt mit einem Babygitter abgesichert, das ist zwar kein physischer Schutz (Astor könnte da mit Leichtigkeit drüberhüpfen) aber psychologisch sehr wertvoll.

Astor ist im Moment jedenfalls ein Frauchenhund. Solange ich im Haus bin, gibt es keine Versuche, die Haustür zu öffnen, sobald ich aber nur in den Keller zur Waschmaschine will, ist er schon hinter mir her. Das bestärkt mich in der Überzeugung, dass er bei seinem Ausreißen mich gesucht hat.

Astor liebt es, wenn ich mich auf den Wohnzimmerteppich lege, dann kommt er, legt sich zu mir und kuschelt sich an. Oder, wenn er in entsprechender Stimmung ist, beißt er in meinen Zopf, nimmt mein Handgelenk vorsichtig ins Maul und fordert mich zum Spielen auf. Zur Essenszeit kommt er zwar immer zum Tisch und schaut, was es gibt, da er aber mitbekommen hat, dass da nichts für ihn abfällt, trollt er sich meist rasch in seinen Korb und wartet dort, bis es auch für ihn etwas gibt.

Im Moment liegt er gerade neben mir im Schlafzimmer (hier sitze ich mit dem Laptop) auf dem Laminat. Warum dieser Hund scheinbar lieber auf dem Laminat oder auf den Fliesen liegt, weiß ich auch nicht. Es gibt in jedem Zimmer ausreichend Liegemöglichkeiten auf Bettvorlegern, Teppichen, Korb...

Astor ist wirklich ein Schatz, er kann auch schon Sitz und Platz (auf Handzeichen und ohne Ablenkung) und so etwas unglaubliches von keinem Beller!! Er hat seit wir aus Kroatien da sind, nur EIN EINZIGES MAL gebellt!! Wenn uns unsere Nachbarn nicht gesehen hätten, dann hätten sie wahrscheinlich noch nicht einmal mitbekommen, dass wir jetzt einen Hund haben.

So, und dann werden wir mal schauen, ob wir nicht doch zu ein paar Bildern aus dem neuen Zuhause kommen.

Fortsetzung folgt ... (klar doch :-))

Andrea
13.04.2010, 15:16
12.4.2010

Da mein Mann ja eigentlich schon so gut wie in Pension ist, ist eigentlich gedacht, dass er bei Astor zuhause ist. Aber manchmal gibt es eben noch Kundentermine, so wie heute. Also habe ich mir in der Früh das Heimbüro (Laptop, Handy) aufgebaut und zuhause gearbeitet.

Astor ist superbrav, liegt herum und schläft fast die ganze Zeit. Zwischendurch gibt es mal was zu Knabbern und mittags machen wir (bei strömendem Regen!) einen Spaziergang. Astor hat sogar definitiv danach verlangt - sprich an der Terrassentür gekratzt. Er musste dann auch wirklich sein großes Geschäft erledigen. Er ist doch schon ein Gescheiter!

Dann habe ich jedoch den Riesenschreck: Penny ist gar nicht da! Sie ist eine Katze die Regen extrem hasst und es ist ganz untypisch für sie, dass sie nicht an einem warmen Plätzchen liegt. Doch eine halbe Stunde später klappert die Katzentür, herein kommt eine ziemlich durchweichte Katze. Ob sie wegen Astor verweigert hat? Tja, wer kann das schon sagen. Ich hoffe, dass dies nicht der Fall ist. Jedenfalls ist es typisch für Penny, dass sie, sobald ich intensiv an sie denke, bald darauf auftaucht. Das ist mir bei ihr schon sehr häufig passiert (Nein, ich glaube nicht an Übersinnliches und so, aber irgendwie ist das schon komisch.)

Fabian kommt aus der Schule hat aber später noch Nachmittagsturnen, wo ich ihn gemeinsam mit Astor hinfahre. Astor bleibt beim Autofahren relativ gelassen, sabbert auch nicht so stark wie sonst. Da Robert immer noch nicht da ist, müssen wir ihn auch wieder abholen, was noch eine Autofahrt für Astor bedeutet. Auch hier ohne größere Probleme, wobei ich mir vielleicht den Zorn des einen oder anderen Autofahrers hinter mir zugezogen habe, weil ich extrem vorsichtig anfahre, bremse oder das Auto um die Kurven trage.

Auch beim Abendspaziergang regnet es in Strömen. Astor findet das gar nicht toll und will sichtlich auch nach Hause. Zuhause entdeckt er seine Liebe zu zwei überdimensionalen Spielzeugmäusen (ca. 25 cm lang), die eigentlich unseren Katzen gehören, die sich - typisch Katze - aber nie dafür interessiert haben. Astor liebt diese zwei Teile, er spielt damit, haut sich die Dinger um die Ohren und kaut am Sisalschwanz. Gut, soll er sie haben.

Dann kommt Robert. Ich habe das Auto natürlich gehört, doch auch Astor springt auf, horcht und plötzlich ein tiefes "Wuff", dann noch ein tiefes "Wuff". Astor läuft zur Haustür, ich folge, öffne die Tür und Robert kommt herein. Astor freut sich, springt an ihm hoch. Wie ich mich darüber freue!

13.4.2010

Heute muss ich wieder ins Büro. Es regnet noch immer, und Astor will eigentlich gar nicht raus. Robert kann ihn dann doch überzeugen, dass eine Gassirunde nicht schadet. Bevor ich ihn bei der Rückkehr mit dem Handtuch erwische, schüttelt er sich kräftig und das halbe Wohnzimmer ist befeuchtet. Naja, so ist das eben. Diesmal sperre ich aber die Haustür ab, damit Astor nicht wieder auf der Suche nach mir abhaut. Ich hoffe, Robert vergisst nicht, nach dem mittäglichen Spaziergang wieder abzuschließen.

Fortsetzung folgt ...

Andrea
20.04.2010, 13:55
20.4.2010

Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht! Schon ist eine Woche weggeflutscht, und natürlich gibt es Neuigkeiten von Astor:

Er ist noch immer sehr, sehr brav, finde ich jedenfalls. Bei meinen Männern leistet er sich manchmal zwar ein paar Stücke, springt z.B. im Schlafzimmer aufs Fensterbrett oder so.

Letztes Wochenende haben wir zwei schöne, lange Spaziergänge gemacht. Eimmal von uns zu Hause zu Roberts Mutter im Pflegeheim, wo wir viele am Gartenzaun kläffende Hunde ohne Probleme und ohne Laut passiert haben und zweitens eine schöne Wanderung auf die Windischhütte. Auf dem Hinweg waren fast keine Leute unterwegs, Astor war an der 20m Schleppleine. Das war lustig. Er blieb eigentlich brav auf dem Weg, nützte die 20 Meter mal mehr mal weniger aus, bis auf zwei Situationen, als er offensichtlich etwas sehr spannendes gerochen hat, da war ich dann froh, dass eine Schnur dran war! Im Gasthaus: ein Benehmen, wie es schöner nicht sein könnte!! Ich frage mich, ob die kläffenden Gartenzaunmonster sich im Gasthaus auch so gut benehmen können?

Auf dem Rückweg haben wir dann eine Begegnung der besonderen Art: eine Reiterin auf einem Islandpferd. Wir warten drei Meter vom Wegesrand, damit sie unbehelligt vorbereiten kann. Astor ist gespannt wie ein Flitzebogen. Was ist das denn für ein komisches Tier? Als das Pferd vorbei ist und wir weitergehen, ist Astor für eine Minute total aus dem Häuschen, er hüpft und springt wie ein Irrer. Vielleicht auch eine Methode Stress abzubauen? Wer weiß.

Heute ist aber ein ganz besonderer Tag, aber das soll euch Astor selbst erzählen:

Hallo ihr Lieben,
wie ihr ja hört, geht es mir ausgezeichnet. Ich habe auch schon etwas Gewicht zugelegt und bin ein ganz Lieber und Braver! Heute morgen war es aber schon spannend. Gleich nach dem Aufstehen kam Frauchen mit einer Spritze an (klar, ohne Nadel!), die roch mir schon so verdächtig. Sie spritzte mir das Zeug ins Maul, aber ich ließ es einfach rauslaufen statt es zu schlucken.
Dann versuchte sie mich auszutricksen. Sie träufelte das Zeug auf ein Stück Brot, aber ich bin ja nicht blöd!!! Ich spuckte das Brot einfach wieder aus, obwohl ich sonst Brot eigentlich schon mag. Dann aber hat sie mich überlistet. Sie garnierte das Brotstück mit etwas Wurst und schwupps, war es in meinem Bauch. Vielleicht war es besser so, denn eine Stunde später hieß es: Autofahren.

Wenn Frauchen fährt, dann rege ich mich lange nicht so auf, als wenn Herrchen fährt. Ich sitze brav hinter dem Fahrersitz und sabbere die Scheibe voll. Also hinein ins Auto und ab gings. Die Strecke ging auf einer eher rumpeligen Straße durch den Wald und Frauchen fuhr sehr vorsichtig und langsam. Vielleicht deswegen oder auch vielleicht wegen der komischen Flüssigkeit: jedenfalls musste ich nicht kotzen, obwohl die Fahrt eine dreiviertel Stunde dauerte.

Die Straße endete in einer großen Stadt, Frauchen parkte das Auto und dann durfte ich wieder aussteigen. Wir, d.h. ich, schnüffelte noch ein wenig auf dem Parkplatz, dann betraten wir ein Gebäude. Ich musste ein Stockwerk hochlaufen, dann waren wir da. Ich war in Frauchens Büro!!!

Sie führte mich herum, damit ich mir alles ansehen konnte, dann stellte sie eine große Kartonplatte vor die Tür, damit wir alle raussehen konnten, aber ich nicht selbständig herumlaufen konnte. Frauchen hatte eine Decke und Wassernapf mitgebracht. Aber zuerst war ich natürlich ein bisschen aufgeregt. Jedesmal wenn jemand vorbeiging oder ich die Tür hörte (das Telefon ist mir wurscht) sprang ich auf und schaute nach. Bald war das aber langweilig und ich machte ein Nickerchen. Dann bekam ich ein schönes Frühstück, spielte ein wenig mit den mitgebrachten Spielsachen, dann schlief ich wieder.

Am späten Vormittag brachte mir die Dame von der anderen Seite des Ganges vom Einkauf ein supertolles Kauding mit. Ich verputzte es mit Genuß! Mittags machte Frauchen einen Spaziergang mit mir, schade, dass hier in der Gegend so wenig Grün ist. Man muss ja die Pinkelplätze richtig suchen! Frauchen hat mir aber versprochen, dass sie beim nächsten Mal mit mir zum Wienfluss geht, das wird sicher toll.

Dann gab es für Frauchen Mittagessen, wo für mich auch ein paar Scheiben Wurst abgefallen sind. Dann machte ich einen Verdauungsschlaf. Jetzt ist es sehr ruhig im Büro und Frauchen hat den Karton weggegeben. Darum spaziere ich auch schon mal ein wenig herum. Ich liege nämlich viel lieber am Gang, dort habe ich alles im Blick.

Ja, eigentlich finde ich es gar nicht so schlecht hier und ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen.

liebe Grüße
Euer Astor

Ja, Astor ist heute mit mir im Büro. Mein Chef hat das für Ausnahmefälle (wo mein Mann noch Kundentermine für die Firma wahrnimmt) erlaubt. Und heute ist so ein Ausnahmefall. Astor benimmt sich mustergültig. Das einzige, was man von ihm hört ist das Trappsen auf dem Laminat, das Schlappern aus der Wasserschüssel oder das Knacken von Leckerli. Kein Gewinsel, kein Gejaule, kein Gebelle - ein Traum-Bürohund!

liebe Grüße
Andrea

Konni
20.04.2010, 16:51
Hallo Andrea,

deine Berichte über euren Astor sind so toll zu lesen - danke dafür. Man wird so richtig süchtig danach.

Euer Astor ist aber wirklich ein Braver - jedenfalls sieht er so aus, mit diesen so lieb blickenden Augen. Ich glaube wenn der einen so anschaut, dann kann man doch gar nicht mehr böse mit ihm sein, egal was er anstellt.

Freu mich schon riesig auf die Fortsetzungen.

Liebe Grüße

Eliane
20.04.2010, 20:06
Na da kann man mal sehen was in so einem ehemaligen Tierheimhund, noch dazu aus dem Ausland, alles steckt! Ein mustergültiger Büromitarbeiter - Astor, der früher nie ruhig zu halten und immer auf Achse war.

Super Andrea, ich freue mich so für ihn und natürlich für Euch, dass alles weitestgehend klappt.

Haben ihn die Katzen jetzt akzeptiert und nimmt wieder alles seinen gewohnten Gang?

L.G. Eliane

Andrea
24.04.2010, 15:53
Hallo,

es ist Wochenende und ich schaffe es mal wieder, einen Platz vor dem Bildschirm zu ergattern. Ja, ja, Beruf, Mann, Kind, Haushalt, Garten, die Tiere, alle wollen ihren Teil an Zeit und Aufmerksamkeit...

Die Tage verrinnen und Astor hat sich - denke ich - schon ganz gut eingewöhnt. Vor allem aber: er packt mittlerweile sein Temperament aus dem Sack, den er bisher etwas verschlossen hielt. Damit habe ich - gebe ich zu - allerdings gerechnet :-).

Ich liebe mittlerweile die gemeinsamen Abendspaziergänge, Astor an der Leine, MP3-Player im Ohr oder Freundin an der Seite zum Tratschen, da kann es schon sein, dass wir bis zu 1 1/2 Stunden unterwegs sind.

Vergangenen Freitag hat Astor ein besonderes Goodie bekommen: ein Stück Rindermarkknochen. Das hat Fabian am Donnerstag Abend ausgesucht, als er mit Robert einkaufen war. Der Erfolg: er hat als ich freitags arbeiten war nur ein einziges Mal geheult, sonst war er mit dem Knochen beschäftigt!! Ich klaubte die Überreste dann aus dem Flokati-Bettvorleger (das war nicht wirlich witzig!), aber wenn es Hund glücklich macht ...

Heute vormittag verbrachten wir einige Zeit im Garten. Ich habe eine Kräutersäule bekommen und diese bepflanzt. Astor habe ich mit rausgenommen, die Katzenklappe versperrt, damit die Katzen im Haus bleiben müssen. So wurde eventuellen Jagdszenen im Garten vorgebeugt. Astor hat sich herrlich amüsiert. Neben der Terrasse lag nämlich noch der Inhalt eines großen Blumentopfes, der den Winter nicht überlebt hat. Der Topf hatte gute 40 cm Durchmesser gehabt, also war der Erdklumpen samt Pflanzüberrest ziemlich groß. Er hat die Erde schön gleichmäßig auf der Wiese verteilt, ich brauchte dann nur mehr die Wurzeln einzusammeln. Astor allerdings sah aus wie ein Maulwurf, mit Erde paniert.

Autofahren klappt immer besser, heute gab es eine ganz besondere Autofahrt. Wir waren zur Schnupperstunde in der Hundeschule. Puh, da war vielleicht was los! Ich habe gar nicht gezählt wie viele Hunde da waren. Astor war ziemlich aus dem Häuschen, hat aber teilweise ganz nett mitgemacht. Zwischendurch mal Gewinsle, denn aufgrund der vielen Hunde war es zeitweise langweilig. Die Strecke mit absonderlich gekleideten Passanten, Gegenständen und Hunden hat er ziemlich gut gemeistert, finde ich. Für Frauchen war es allerdings etwas strapaziös und erforderte viel Konzentration, Kraft und Ausdauer. Beim nächsten Mal mache ich mal ein paar Bilder von dort.

Heute gibt es nämlich auch Bilder, wenn auch etwas verspätet:

http://img638.imageshack.us/img638/9892/rauausderkueche.jpg
Ganz klar: Raus aus der Küche!!

http://img683.imageshack.us/img683/3492/bussibaer.jpg
Ich bin der Süßeste von Allen!!

http://img535.imageshack.us/img535/1589/katzundhund.jpg
Zu eb'ner Erde und im ersten Stock
(Man beachte Minka auf dem Kratzbaum und Josef auf dem Aquarium)

http://img683.imageshack.us/img683/8227/therapiehund.jpg
Bei Roberts Mutter im Park des Pflegeheims

So, jetzt habe ich auch etwas verschnauft, nach der doch etwas anstrengenden Stunde in der Hundeschule habe ich mir jetzt einen Kaffee verdient!

liebe Grüße
Andrea

Claudia
24.04.2010, 16:35
Hallo Astor!

Danke für diese wertvollen Ratschläge! Frauchen und Herrchen schmachten mich immer so an, da könnte ich jetzt bestimmt schon mal die Sau rauslassen. Im Schuhe-und-Socken-Versteckspiel bin ich bereits ganz groß, aber darüber lachen immer alle statt sich zu ärgern. Das liegt wahrscheinlich daran, daß vor allem die Schuhe meist größer sind als mein Kopf und das gibt dann wohl ein lustiges Bild ab, wenn ich die umher trage.
Die Katzenklos wurden leider unzugänglich gemacht, nachdem ich mich da sehr offensichtlich dran vergehen wollte.
Ich werde auch die Augen offen halten nach tollen Beschäftigungen und gebe Dir dann Bescheid :)

Wufflige Grüße,
Izzy (mein Frauchen muss erstmal noch rausfinden, wie man so schön ein Bild in den Beitrag einfügt...)

Andrea
25.04.2010, 07:17
Guten Morgen,

gestern Abend haben wir noch einen schönen, langen Spaziergang gemacht und gleich versucht, ein paar Dinge aus der Hundeschule auch während des Spazierganges umzusetzen. Das hat eigentlich ganz gut geklappt, wobei ich feststellen konnte, dass die Motivation eine ganz andere war.

Allerdings: wir haben herausgefunden, dass Astor wesentlich stärker auf Extrawurst (Fleischwurst für die Einwohner des
Nachbarlandes :) ) als auf die Hundeleckerli reagiert. Mit einigen Stücken davon kann man Astor auch auf der Straße ganz gut dazu bringen, mal ein Stück "bei Fuss" zu gehen. Sitz auf der Straße geht damit auch viel besser, als mit kleinen Schmacko-Stückchen.

Beim nächsten Mal werde ich jedenfalls für die Hundeschule ebenfalls Extrawurst einpacken. Ich werde darüber berichten.

schönen Sonntag
Andrea

Eliane
25.04.2010, 07:46
Tja so ein Stück Fleischwurst (danke für die Übersetzung) hat schon was für sich.....

Liebe Andrea, das liest sich alles so, als sei Astor jetzt wirklich bei Euch angekommen, was mich wirklich sehr freut! Allerdings müsst Ihr ihm jetzt auch Manieren beibringen, so wie Ihr das mit der Hundeschule auch angefangen habt, sonst schlägt die Freude über Astor ganz schnell auch mal in Ärger um, weil er zu dominant wird und nur noch Blödsinn macht. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass Ihr auch diese Hürde packen werdet, denn der Wuff hat schon einen festen Platz in Euren Herzen, wie jeder aus Deinen Berichten entnehmen kann.

L.G. Eliane

Andrea
25.04.2010, 17:12
Hallo ihr Lieben,

wir verbringen einen traumhaften Sonntag:

vormittags habe ich noch kurz im Garten gearbeitet, Astor war mit mir draußen, allerdings an der Leine. Vorsichtshalber, denn falls eine der Katzen auch rauskäme, fürchtete ich eine Jagdszene. Aber die Katzen zogen es vor, im Haus zu bleiben.

Dann fuhren wir eine knappe halbe Stunde mit dem Auto (OHNE Kotztropfen und OHNE Zwischenfall!!) und machten dann eine kleine Wanderung. An der langen Leine war das für Astor ein Vergnügen. Leider war der Weg teilweise ein wenig matschig und manchmal konnte man dem nicht ausweichen.

Im Gastgarten wieder super Benehmen, nur wenn an den Nachbartischen Hunde ankamen gab es kurze Erregung. Das hatten wir aber jeweils rasch wieder im Griff. Dann wanderten wir zurück, hatten eine nette Begegnung mit einem kleine Wuschelhund und eine glücklicherweise gut verlaufene Begegnung mit einem freilaufenden Labrador(?). Dann wieder ohne Zwischenfall mit dem Auto nach Hause.

Tja, Astor ist an den Beinen etwas matschverklebt, aber im Vergleich zu anderen Hunden, die wir heute gesehen haben, sind das Kinkerlitzchen. Wir füllen mit dem Gartenschlauch einen Trog mit Wasser, Astor ist aber nicht dazu zu bewegen, dort auch hineinzusteigen. Selbst als ich nur mit einem feuchten Schwamm den ärgsten Schmutz abwaschen möchte, würde er am liebsten die Flucht ergreifen. Wasser zählt also nicht unbedingt zu seinen Freuden. Das ist natürlich schön, wenn er sich nicht auf jedem Spaziergang in sämtliche Pfützen stürzt. Es ist aber weniger schön, wenn er gesäubert werden muss. Aber Astor ist erstaunlicherweise fast "selbstreinigend", wenn der Matsch getrocknet ist, fällt er von alleine ab und Astor ist wieder fast wie neu. Ein paar Runden mit dem Ball durch den Garten und fertig.

Dann gab es Kaffee und Strickzeug auf der Terrasse, Astor lag brav neben mir. Vorbeifahrende Autos (sind in unserer Siedlung ja nicht soo häufig) entlockten im nicht einmal ein Kopfheben. Nachbarskinder hinter der Hecke? Na, da schauen wir mal und schlafen dann weiter. Ein Hund am Gartentor? Da steht auch Astor auf und sieht nach dem rechten. Man beschnüffelt sich durchs Gitter, der Fremde bellt ein wenig, Astor macht keinen Mucks und kommt dann auf Zuruf wieder auf die Terrasse. Auch die Katzen kommen raus.

Klapp, klapp - die Katzentür. Astor hebt den Kopf. Es ist Josefine, die hundeerfahrene. "Astor!" - er sieht mich an, "lass die Katze in Ruhe!", Astor legt den Kopf auf die Pfoten und seufzt. Josef spaziert über die Terrasse, springt in einen Trog mit Hortensien. Egal. Etwas später: klapp, klapp - die Katzentür. Es ist Penny. Die großen blauen Augen auf den Hund gerichtet, geht sie an ihm vorbei. Astor schaut und stellt die Ohren auf. "Astor, das ist Penny, die lassen wir auch in Ruhe!". Astor legt den Kopf auf die Pfoten, ob er die Augen auch zumacht, kann ich von meiner Stelle aus nicht sehen, aber rührt jedenfalls keine Pfote. Penny geht auf die andere Seite der Terrasse und macht es sich in der Sonne gemütlich.

Schön! Ich sitze mit Astor und immerhin zwei von drei Katzen friedlich in der Sonne, ohne dass im Garten die Fetzen fliegen! Ich kann es kaum glauben. Nur Minka liegt im Haus auf dem Aquarium, sie tut sich von allen mit Astor am Schwersten. Sie hat einfach Angst vor ihm und ich bin 100%ig sicher: er weiß das.

Nun habe ich mich aufgerafft und bin wieder ins Haus. Meine Güte, ist es bei uns dreckig. Nachdem wir ja lange mit vier und dann mit drei Katzen (davon zwei langhaarig) gelebt haben, sind wir herumliegende und -fliegende Haare gewöhnt. Trotzdem hat es bis jetzt meist gereicht, ein bis zwei Mal die Woche gründlich zu machen. Ich habe doch erst am Samstag gesaugt, die Menge an Hundehaaren, die über den Cotto-Boden im Wohnzimmer wuselt, ist ein Irrwitz! Als Kompromiss schwinge ich rasch den Besen durchs Haus, zu mehr kann ich mich nicht aufraffen.

Ja, Hundeerziehung ist bei uns großes Thema. Es ist jetzt jedenfalls 2x die Woche Hundeschule angesagt und natürlich üben wir zuhause und auf den Spaziergängen auch.

liebe Grüße
Andrea

Andrea
05.05.2010, 11:13
Hallo ihr Lieben,

ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, denn es geht uns allen inklusive unserem Schatz Astor bestens!!!

Seit vergangenen Freitag singt Astor im Knabenchor. Er ist jetzt einige Gramm leichter (besonders zwischen den Beinen) und trägt im Moment einen schicken Trichter. Er ist damit natürlich ein "ganz armer" Hund, aber er hat es samt Trichter geschafft, sich nach drei Tagen schon die Nähte herauszulecken, der Gauner! Wir sind natürlich sofort zum Tierarzt, aber es ist alles ok, die Haut ist auch schon zu. Er bekam ein Spray drauf, woraufhin die verbliebenen besten Teile schön blau leuchteten. Nun darf ich jeden Tag zweimal diese heikle Stelle eincremen. Das schaffe ich nur mit Überredungskunst.

Astor hat jetzt eine supertolle Autotransportbox bekommen, in die er auch brav einsteigt. Ich glaube, dass es ihm mehr Sicherheit gibt, weil er sich da besser anlehnen kann, wenn es um Kurven geht.

Heute fällt die Hundeschule leider aus, weil ja da noch die relativ frische Wunde ist, aber letzten Mittwoch war es echt lustig. Es waren bloß 6 Hunde da, alle wesentlich kleiner und auch jünger als Astor. Es gab auch eine kurze Spielzeit, wo alle von der Leine durften. Astor war ganz lieb mit den Kleinen, er ließ sich jagen, schaute sich aber immer um, ob ihm die Kurzbeiner auch nachkämen. Nur das Abrufen vom Spiel klappte dann nicht ganz so toll ...

Das mit dem morgendlichen Weggehen meinerseits haben wir nun auch ganz gut gelöst. Robert verlässt zur gleichen Zeit das Haus mit Astor zum Spazierengehen und wenn sie nach Hause kommen ist er erstens müde und zweitens bin ich einfach nicht da. Er heult auch dann nicht so, als wenn er mich weggehen sieht. Aber er ist immer noch verrückt vor Freude, wenn ich abends nach Hause komme.

Mit den Katzen klappt es immer besser, das braucht eben seine Zeit. Penny stand unlängst am Fußboden und machte einen Riesenbuckel als Astor auf sie zukam. Ihre Augen wurden aber immer größer, als er einfach an ihr vorbeiging. Man sah ihr den Lernprozess (Hund geht an mir vorbei und ich bin ihm wurscht) richtig an. Josefine ist sowieso cool und auch mit Minka wird es besser.

Letzten Samstag hatten wir Full House, also Roberts große Kinder samt Enkelkindern waren da - null Probleme!! Bis auf ein angekautes Netzwerkkabel und einen leicht lädierten Vorhang an der Haustür haben wir sonst keinen Schaden. Worüber ich allerdings erstaunt bin, ist, wieviel Dreck ein (dieser) Hund macht. Ich habe natürlich damit gerechnet, bin aufgrund der drei Katzen auch einiges gewohnt. Aber die Menge an Haaren, die bei uns durchs Haus wuselt, ist schon beachtlich. Der Teppich im Eingangsbereich schaut drei Tage nachdem ich ihn mit dem Gartenschlauch gewaschen habe, wieder aus wie vorher. Aber was soll's! Bei mir kann man vom Fußboden essen, und man wird sogar satt dabei.

Und noch eine kleine Ankündigung: Als begeisterte Strickerin habe ich bei einem Knitalong mitgemacht und einen Lochmusterschal namens "Dreams of Madeira" gestrickt. Er ist aus naturweißer, reiner Merinowolle von Hand und mit viel Liebe gestrickt. Es fehlen nur mehr ein paar Reihen, dann wird er noch gewaschen und gespannt, damit er seine volle Pracht entfalten kann. Ich würde dieses schöne Stück gerne den Urlaubspfoten zur Verfügung stellen, vielleicht findet sich ja ein Käufer oder Käuferin, die damit gleichzeitig ein gutes Werk tun möchte. Sobald er fertig ist, gibt es Bilder und nähere Infos.

liebe Grüße
Andrea

Eliane
05.05.2010, 13:47
Danke, für den wieder sehr lesenswerten Bericht über Astor und die tierischen Hausgenossen im Hause Jiranek.

Wenns derzeit etwas viel Haare sein sollten, dann ist doch bestimmt wie bei den Katzen Fellwechsel angesagt. Lässt Astor sich nicht bürsten? Ist vielleicht ein Furminator (http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundepflege/kaemme_trimmer_scheren/154455/?gclid=CKzems6Bu6ECFcmRzAod0E14Nw) die Lösung? Kriegst über ebay sicherlich günstiger!


Und noch eine kleine Ankündigung: Als begeisterte Strickerin habe ich bei einem Knitalong mitgemacht und einen Lochmusterschal namens "Dreams of Madeira" gestrickt. Er ist aus naturweißer, reiner Merinowolle von Hand und mit viel Liebe gestrickt. Es fehlen nur mehr ein paar Reihen, dann wird er noch gewaschen und gespannt, damit er seine volle Pracht entfalten kann. Ich würde dieses schöne Stück gerne den Urlaubspfoten zur Verfügung stellen, vielleicht findet sich ja ein Käufer oder Käuferin, die damit gleichzeitig ein gutes Werk tun möchte. Sobald er fertig ist, gibt es Bilder und nähere Infos.
liebe Grüße
Andrea

Was ist denn bitte ein Knitalong? Hat irgendetwas mit Stricken zu tun, das ist schon klar. Ist das dieser Schal (http://www.arlenes-lace.de/pages/anleitungen-patterns....2/)? Wenn ja super schön!

Ganz toll dass Du den dem Verein stiften möchtest, aber ich habe leider keinerlei Gelegenheit das Teil höchstbietend zu verkaufen. Vielleicht startest Du ja eine Auktion bei DaWanda, ebay und Co.. stellst den Link hier rein und dann können alle Interessierte fleissig mitbieten.

Lieben Gruss
Eliane

Kristina
05.05.2010, 14:05
Deine Berichte sind immer wieder schön zu lesen. :)

Wenns derzeit etwas viel Haare sein sollten, dann ist doch bestimmt wie bei den Katzen Fellwechsel angesagt. Lässt Astor sich nicht bürsten? Ist vielleicht ein Furminator (http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundepflege/kaemme_trimmer_scheren/154455/?gclid=CKzems6Bu6ECFcmRzAod0E14Nw) die Lösung? Kriegst über ebay sicherlich günstiger!

Kann da Teil auch nur weiterempfehlen - ich bin jedenfalls wahnsinnig begeistert davon. ;)

Andrea
05.05.2010, 14:58
Hallo,

ein Furminator wohnt schon bei uns, schon wegen der Katzen. Aber Astor hat es nicht so mit Wasser und auch nicht mit Bürsten. Eine Bürste in meiner Hand ist für ihn eine klare Spielaufforderung, er versucht, in die Bürste zu beißen, mit mir um sie zu raufen ..., das volle Programm eben.
Wer Unfug macht, bekommt keine Aufmerksamkeit mehr (unerwünschtes Verhalten ignorieren, ja,ja, ich habe meine Hundebücher alle gelesen), was die Bürstsitzungen natürlich sehr kurz gestaltet.

Soll ich euch etwas sagen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich je ohne Hund und schon gar nicht ohne Astor gelebt habe!

liebe Grüße
Andrea

Andrea
07.05.2010, 12:37
Hallo,

da ich ja freitags nicht mehr arbeite, haben wir (das sind Robert, Astor und ich) einen wunderschönen Spaziergang gemacht. Wir waren auf dem sogenannten Treppelweg entlang der Donau. Wir sind von Klosterneuburg von der Rollfähre bis zum Strombad Kritzendorf marschiert. Im Strombad Kritzendorf sind lauter kleine Sommerhäuschen, es hat einen schönen Platz, wo es auch einen kleinen Laden gibt, wo man tolles Frühstück bekommt. Dort sind wir also hin.
Astor war an der Schleppleine, nutze seine 20 Meter aber nie wirklich aus, sondern lief mal vorne mal hinten und kam auf Zuruf vielleicht nicht immer sofort, aber doch. Die Dame in dem Laden war sehr nett, es gab auch Schinken für Astor, der auch noch mein halbes Kipferl verputzte. Dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Und da haben wir es dann gewagt!! Wir haben Astor von der Leine gelassen!

Der Weg ist gerade, man kann sehen, ob jemand kommt. Auf der einen Seite die Donau, für unseren wasserscheuen Astor ja ohnehin kein Thema. Auf der anderen Seite sehr dichter Wald. Astor lief, sprang, hüpfte, schnappte sich ein Stück Holz, tollte durch die Gegend und kam auf Zuruf!!!! Doch dann passierte es. Wieder rannte er vor Übermut ein kleines Stück voraus, da führte ein Trampelpfad in den Wald hinein. Flugs war er abgebogen und galoppierte in vollem Tempo in den Wald. Ein Anflug von Übelkeit überkam mich!! "Astor!" und ein Pfiff. Da raschelte es und wie ein Pfitschipfeil raste er den Weg zurück und freute sich ein Bein aus. Nun, ich weiß nicht, ob er gekommen ist, weil ich ihn gerufen habe oder weil ihm mulmig war, weil er uns nicht mehr gesehen hat. Aber er ist gekommen!!!!

Dann wieder ein Stück an der Leine, dann wieder ohne. Er war so richtig glücklich, das sah man ihm an.

Gestern Abend habe ich Astor mit dem Furminator bekannt gemacht. Zuerst mal vorsichtig am Hals und an den Schultern. Zuerst wollte er das gar nicht so sehr, aber dann streckte er sich auf dem Fußboden aus und genoß das Rundum-Service. Ich habe einen ziemlichen Berg Haare ausgebürstet. Seine Unterwolle hat eine wunderschöne camel Farbe. Schade, dass seine Haare so kurz sind, denn die Wolle ist so schön weich, die hätte ich gerne versponnen! Hätte bestimmt auch einen schönen Schal ergeben!

Ach ja, der Schal: Also er ist fertig und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Bilder dazu wird es hoffentlich noch heute geben, das Wetter hier bei uns ist im Moment recht schön und schließlich soll das gute Stück ja auch ins Rechte Licht gerückt werden.

Zur Frage: Was ist ein Knitalong? Nun, einige Leute einigen sich darauf, ein Teil zu stricken. Die Anleitung ist gegeben, man einigt sich darauf, wie viel in welcher Zeit gestrickt werden soll und dann sind im Idealfall alle gleichzeitig fertig und zeigen Bilder ihres Werkes. Für mich war es mein erster Knitalong, aber es hat Spaß gemacht. Ich war zwar überfleißig, da ich die geforderten 90 Reihen pro Woche bei weitem überschritten habe (sonst wäre ich noch nicht fertig!), aber das Wetter hat einfach so dazu gepasst.

Und, ja, Eliane, es handelt sich um genau diesen Schal. Allerdings ist meiner nicht ganz so spinnwebfein, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass man sich da verdammt leicht Fäden zieht und das ist dann immer sehr schade.

liebe Grüße
Andrea

PS: Ich habe gerade mal nach oben gescrollt und die Bilder von Astor aus der ersten Zeit gesehen. Also Rippen sieht man bei ihm keine mehr :-)

Andrea
15.05.2010, 10:35
Hallo,

wir wollen wieder mal ein Lebenszeichen geben. Es geht uns nach wie vor blendend! Astor ist wirklich ein Lieber und Braver, gelegentlich lässt er mal seinen Übermut raushängen, aber es ist immer sehr putzig anzusehen, wenn er mit seiner "Beute" (Stock, Tannenzapfen, etc.) herumtobt.

Ich habe ja schon erwähnt, dass er auf einem bestimmten Weg ohne Leine laufen darf. Wir gehen dort jetzt gerne mal öfters und am vergangenen Donnerstag hat Robert dort ganz traumhafte Bilder gemacht, die für sich sprechen.

http://img140.imageshack.us/img140/4210/wassero.jpg
An der Donau

http://img85.imageshack.us/img85/2848/spielx.jpg
Spielchen gefällig?

http://img14.imageshack.us/img14/1737/galopp1.jpg
Mit Volldampf um die Kurve

http://img121.imageshack.us/img121/3800/galopp2.jpg
Das Leben ist schön!

Heute ist wieder Hundeschule angesagt, ich hoffe, Astor reißt sich bis dahin etwas zusammen, denn scheinbar hat er heute nur Unfug im Kopf. Er schleppt seine Decke durchs Haus, knabbert an einem herumstehenden Karton (gut, ich hätte ihn ja wegräumen können :-)). Gestern haben wir einen Spaziergang zum Fleischer gemacht und einen schönen, großen Kalbsknochen gekauft. Er durfte ihn natürlich nicht aufessen, aber trotzdem sind seine "Abgaswerte" heute nicht sehr umweltfreundlich.

liebe Grüße
Andrea

gabatus
15.05.2010, 22:34
Ein super schöner Hund und super schöne Bilder!
Grüße aus Osnabrück

Geli
16.05.2010, 07:26
Einfach prima, daß Astor so glücklich sein darf und ihr so viel Spaß mit ihm habt.
Habt ihr seeeehr gut gemacht!!!:!::!::!:

Eliane
27.05.2010, 16:57
Hallo, huhu Andrea, Astor.....alles klar bei Euch? Habe eben in den Nachrichten gesehen, dass es in der Nähe von Wien schlimme Unwetter gegeben hat. Seid Ihr verschont geblieben und ist alles in Ordnung bei Euch?

L.G. Eliane

Andrea
31.05.2010, 09:09
Hallo,

keine Angst, es geht uns gut! Ja, die Unwetter waren teilweise echt schlimm, aber unser Haus liegt erstens weitab von irgendwelchen Bächen und bei uns regnete es glücklicherweise "nur".
Auch Astor weiß, was bei solchem Wetter am angenehmsten ist, nämlich ein Schläfchen zu halten. Robert hat am Samstag in der Hundeschule fotografiert, heute abend kommen die Bilder!
Astor macht nun schon Sitz, Platz, für ganz kurze Zeit Bleib, geht bei entsprechender Motivation auch bei Fuß. Pfote geben kann er auch schon. Wenn er nicht gerade einen schlechten Tag hat, ist er in der Hundeschule ein Musterschüler. Hindernisse aller Art liebt er!
Autofahren in der Box hat sich nun auch eingerenkt, Astor steigt mittlerweile wieder freiwillig ins Auto, auch wenn er zwei Minuten braucht, um sich zu überwinden. Wir genießen es wirklich mit Astor zusammenzusein, weil er sich überall zu benehmen weiß. Wir wurden nun schon mehrmals darauf angesprochen, ob sich ein Husky unter seinen Vorfahren befand, oft werden wir auf der Straße angesprochen: "Jö, ist der süß!".
Minka wird zu Astor immer frecher, letztens saß sie am Wohnzimmertisch (dort fühlt sie sich relativ sicher), Astor saß neben mir, plötzlich sauste sie quer über den Tisch und verpasste dem verdutzten Astor eine hinter die Ohren. Der Arme hatte überhaupt nichts gemacht!!!
Er schleppt irrsinnig gerne weiche Dinge durch die Gegend, also Decken, Plüschtiere, Socken usw. Es schaut so niedlich aus, wenn er seine Decke aus dem Korb holt, sie durchs Wohnzimmer an den ausgesuchten Platz schleift und sich dann darauf niederlässt.

Bis abends
Andrea

Andrea
01.06.2010, 10:41
Hallo,

da das hochladen immer so lange dauert, kommen hier die Bilder erst jetzt:

Zunächst mal zwei Bilder von der Hundeschule:
http://img535.imageshack.us/img535/4311/img0503yj.jpg http://img231.imageshack.us/img231/267/img0501s.jpg

Wenn Astor nicht gerade seinen "verrückten" Tag hat, ist er ein sehr fleißiger und aufmerksamer Schüler. Es hängt aber auch davon ab, welche Hunde sonst da sind, wer neben uns steht usw. Manchmal darf er mit der Trainerin auch schon Übungen vorführen, dann platzt Frauchen vor Stolz!

http://img18.imageshack.us/img18/8974/img0507z.jpg http://img688.imageshack.us/img688/386/img0523l.jpg

Diese beiden Bilder entstanden auf einer Waldwiese nahe der Hundeschule. Nachdem Astor Hindernisse aller Art liebt, nutzen wir Bänke, Baumstämme und ähnliches gerne um die Spaziergänge spannend zu gestalten.

Das letzte Bild zeigt doch ganz eindeutig: Zwei die sich mögen!

liebe Grüße
Astor samt Familie

Andrea
30.06.2010, 15:38
Hallo ihr Lieben!

Astor ist jetzt drei Monate bei uns und wir haben es noch keinen Tag, keine Minute bereut.
Nach etwa zwei Monaten hatten wir ja ein wenig zu kämpfen, denn Astor meinte nun, es sei an der Zeit auszutesten, ob die Regeln auch wirklich gelten. So wurden Kommandos (Sitz, Platz, Hier) ignoriert, heimlich ins Bett gehopst usw. Diese Phase dauerte etwa zwei Wochen, dann hat er offensichtlich begriffen, dass einfach die Menschen das Sagen haben.

Auch sonst haben wir viel Positives zu berichten: Astor fährt nun schon sehr brav Auto!!! Wir haben ja zwei Autos, in einem davon die Box. In das Auto ohne Box steigt er nun schon ohne Zögern freiwillig ein, dort fährt er im Kofferraum (Kangoo). In das andere Auto mit der Box steigt er eher noch zögerlich, mit der Box kann er auch nicht so gut rausschauen während der Fahrt. Aber er muss sich auch nicht mehr übergeben, selbst wenn die Fahrt länger als eine Stunde dauert. Bei längeren Fahrten legt er sich nun auch schon mal hin, lässt dabei aber frei nach dem Motto "bin ich ein armer Hund" die Ohren hängen.

Gelegentlich darf Astor mit ins Büro, auch dort funktioniert alles problemlos. Ebenso bei Besuchen bei Freunden. Lediglich wenn dort schon ein Hund vorhanden ist, kann es etwas aufregender sein, aber eigentlich nur dann, wenn der andere Hund sich an Astors Besuch stört.

Astor kann nun auch schon sehr gut damit umgehen, dass ich weggehe. Er ist eigentlich gar nicht mehr unruhig, heult auch nicht mehr.

Mit den Katzen lebt er ja eigentlich schon immer in ziemlichem Frieden, auch Minka findet sich schön langsam mit Astors Anwesenheit ab. Sie murrt ihn zwar immer noch an und man muss aufpassen, dass sie ihm keine krallt, aber sie schleicht zu seinem Korb, wenn er schläft und schnuppert an ihm. Ich kann sie auch beidhändig füttern, wenn es Leberwurstkekse (Rezept siehe unten) gibt. Manchmal kommt es zwar noch vor, dass er mal einer Mieze nachläuft, er tut dies aber in einem schaumgebremsten Tempo, so dass ich davon überzeugt bin, er möchte sie gar nicht wirklich erwischen.

Ihr seht, es geht uns ganz ausgezeichnet, liebe Grüße
Astor & Co

Hier noch Astors Lieblings-Keksrezept:
250g Haferflocken (die Hälfte kleingehäckselt), 1 Becher Hüttenkäse/Cottage Cheese, 150g Leberwurst/Leberstreichwurst, 1 Ei, 3 EL Sonnenblumenöl
Alles vermischen, kleine Kugeln formen und auf ein Blech (mit Backpapier) legen und flachdrücken. Bei 180 Grad ca. 20 Minuten backen. Auskühlen lassen, halten sich - theoretisch - ca. 3 Wochen, praktisch hängt es von Astor ab...

Andrea
30.06.2010, 16:13
Hallo,

folgende zwei kleinen Anekdoten möchte ich euch nicht vorenthalten, ich bin nur froh, dass es davon keine Bilder gibt.

Beide trugen sich letztes Wochenende zu, als wir mit Astor natürlich eine Wanderung unternahmen. Da es auf längeren Wanderungen immer etwas mühsam ist, dauernd die Leine in der Hand zu halten, habe ich mir so eine "Hands-free"-Leine gekauft: ein breiter Bauchgurt mit Metallring, dazu eine Art Spiralkabel mit zwei Karabinern, eines wird am Hund befestigt, das andere an dem Bauchgurt.
Super, das war echt toll. Ich hatte die Hände frei, Astor konnte sich im Rahmen von etwa 5-6 Metern frei bewegen, ich stolperte nicht dauern über die Leine.
Auf dem Rückweg musste ich mal kurz "hinter den Busch". Neben dem Weg war ein Wäldchen, hangabwärts unter dem Wald eine Wiese. An diesen Waldrand begab ich mich nun und das Schicksal nahm seinen Lauf.
Als ich mit der Hose um die Knöchel in einer nicht gerade stabilen Hockposition war, meinte Astor, nun sei es aber Zeit, den anderen nachzulaufen, die bereits vorausgegangen waren. Er startete durch, hangabwärts über die Wiese und ich hob - samt Hose um die Knöchel - aus der Hocke ab, wie ein Schispringer am Schanzentisch. Glücklicherweise landete ich auf den Füßen und habe jedenfalls gelernt, dass man manchmal den Hund besser an eine andere Person weiterreicht.

Die zweite Anekdote ereignete sich gleich darauf. Man könnte meinen, dass ich es nun ja hätte wissen müssen. Ich wechselte als die Spiralleine nun auf die 10m Schleppleine, an der Astor schon so oft gelaufen ist, von der er weiß, wie lang sie ist und wie weit er sich von mir entfernen darf und kann.
Um die anderen einzuholen ging ich schräg über die Wiese und nicht über den steinigen Weg. Eine weise Entscheidung, wie sich nur Sekunden später herausstellen sollte. Wir marschierten ein kleines Stück bergab und - hier folgt der Klassiker: das hat er noch nie gemacht! - Astor gibt Gas. Er rennt, er rennt schneller, er rennt noch schneller, denn es geht ja bergab. Ich rufe: "Langsam!" Ein Kommando, das er kennt und sonst auch bremst, weil er weiß, es bedeutet, dass die Schleppleine gleich aus ist...
Aber die Sonne scheint, die Gegend ist schön, das Leben ist herrlich, es ist toll ein Hund zu sein und sich die Seele aus dem Leib zu laufen - WUMMM!
Astor lief in vollem Tempo (das heißt bei ihm was) in die Schleppleine, reißt mich von den Beinen, ich stürze mit einem klassischen "Bauchfleck" bergab auf die Wiese, lasse die Schleppleine los und überschlage mich noch einmal. Als ich meine Gebeine sortiert hatte, stürzt Astor wie ein Wilder auf mich zu um nachzusehen ob auch alles in Ordnung ist. Ich musste so sehr lachen, ich hatte mir glücklicherweise auch nicht ernsthaft wehgetan. Man sollte also keinesfalls unterschätzen, wieviel Power ein 28kg schwerer Hund haben kann!

liebe Grüße
Andrea

Eliane
30.06.2010, 18:07
Ach wat schön!!! Ich musste wieder herzlich lachen über Deine plastische Schilderung der beiden kleinen Missgeschicke!

Astor bringt richtig Leben in die Bude!

Danke Andrea, für Deine Updates. Es ist so schön zu lesen wie ihr - Mensch und Hund - Euch gefunden habt und das gesniesst zusammen zu sein. Besser könnte so eine Geschichte nicht laufen.

L.G. Eliane

Andrea
13.09.2010, 19:57
Hallo ihr Lieben!

Auch unser Urlaub ist schon längst vorüber, möchte euch aber ein paar Bilder nicht vorenthalten.

Zwei Wochen verbrachten wir in Arnoldstein, Kärnten. Astor, unser Autokotzer, hat seine Probleme beim Autofahren mittlerweile fast 100%ig verloren. (Gut, auf einer kurvigen Bergstrecke wird auch so manchem Menschen schlecht) Wir waren hier: http://www.fewo-mit-hund.info/.
Die Ferienwohnungen sind sehr nett und gemütlich, toll ist der eingezäunte Gästegarten mit Pool für die Menschen und Pool für die Hunde.
http://img714.imageshack.us/img714/204/poolg.jpg
Astor hielt allerdings nicht sehr viel vom Hundepool, kein Leckerli, kein Spielzeug konnte ihn dazu bringen, dort hineinzusteigen.
Da das Wetter im großen und ganzen recht gut war, waren wir natürlich sehr viel wandern. Astor liebt Wandern!!!!
http://img201.imageshack.us/img201/8725/schuett.jpg
Flüsse und Seen sind nämlich wassertechnisch gesehen gar kein Problem!
http://img529.imageshack.us/img529/4518/seep.jpg
An der 10m-Schleppleine ist es besonders toll, da kann man vor und zurück laufen, stehen bleiben und schnuppern und dann von hinten ganz nach vorne galoppieren.
http://img844.imageshack.us/img844/2779/wandern.jpg
Gut, Rast muss auch mal sein, aber Astor ist rasch wieder auf den Beinen.
http://img842.imageshack.us/img842/5623/astorente.jpg
Neuartige Tiere sind sehr interessant, besonders wenn sie sich so cool verhalten, wie die Ente auf dem Bild. Kühe und Pferde sind Astor etwas unheimlich. Eigentlich möchte er schon näher ran, aber wenn die Kuh bloß mit den Ohren wackelt, gibt Astor Fersengeld.
http://img844.imageshack.us/img844/8458/babyrd.jpg
Astor liebt Kinder, er lässt sich streicheln, macht sich schon mal klein, damit sich die Kleinen nicht fürchten (das macht er übrigens auch bei kleinen Hunden), Leckerli nimmt er wie bei allen anderen auch ganz zart. Das ist übrigens Darina, Roberts kleinste Enkeltochter.
http://img337.imageshack.us/img337/9949/sweets.jpg
Nichts desto Trotz hat er es faustdick hinter den Ohren!!

Astor hat im Urlaub noch einiges anderes gelernt: Er kann jetzt Aufzug fahren und er ist auch schon einmal Bahn gefahren (20 Minuten).
Er liebt Stofftiere, besonders wenn er sie ausweiden darf, und Tennisbälle. Je nach Umgebung und wer am anderen Ende der Leine ist, geht er auch recht brav spazieren. Nachts schläft er auf meinem Bettvorleger, meist auf dem Rücken, die Beine in die Luft gestreckt. Bequem schaut das zwar nicht aus, aber wenn es ihm gefällt...

Er ist bezüglich Bellen noch immer 1A. Egal wer oder was an unserem Gartenzaun vorbeikommt - kein Ton. Beim Spaziergehen an kläffenden Gartenzaunmonstern vorbei - kein Ton.

ABER: Beim Spazierengehen Schaufenster anschauen, stehenbleiben um mit jemandem zu plaudern, zu lange Pausen zwischen den Übungen am Hundeplatz, ein Besuch im Einkaufszentrum: Da werden Faxen gemacht, in die Leine gebissen, herumgehüpft, an Hosenbeinen gezerrt. Geduld ist nicht gerade seine große Stärke. Auch wenn ich nach Hause komme, flippt er regelrecht aus.

Aber wir lieben ihn!!!!

Astor hatte im Urlaub übrigens auch ein kleines Missgeschick: Als ich mit ihm spielte, fiel mir plötzlich auf, dass irgendwas anders war. Ich schaute nach: er hatte sich den rechten oberen Eckzahn abgebrochen!!! Ich ließ es den Tierarzt anschauen, es ist nichts entzündet, der Wurzelkanal ist zwar offen, er hat aber keine Schmerzen. Das Loch wird sich im Laufe der Zeit schließen, bis dahin kontrollieren wir regelmäßig, ob keine Entzündung da ist, denn sonst müsste der Rest auch noch raus. Und wenn ihr mich fragt, wie das passiert ist: Ich habe keine Ahnung.

Und das Beste habe ich mir für den Schluss aufgehoben: Ende Oktober fahren wir ... nach Istrien!!! Da Astor ja so brav Auto fährt, der Sohnemann schulfrei hat, haben wir beschlossen, Astors Heimat zu besuchen. Ich bin schon soo gespannt, ob sich Astor noch an alle und alles erinnert. Und ich freue mich riesig Jadranka wiederzusehen. Ich bin gespannt, was sie zu unserem Prachtkerl sagen wird.

Wir werden diesmal zur Abwechslung in Premantura wohnen (Appartments Bianca), wir haben den Vermietern auch unsere bzw. Astors Geschichte erzählt und wir haben ein sehr attraktives Angebot bekommen.
Nachdem das Wetter nun wieder etwas schlechter ist, komme ich auch mal dazu etwas mehr im Internet herumzustöbern und bisher auf die Schnelle übersehenes nachzulesen.

Ich finde Mici ja wirklich nett, denn unser Kater ist ja im Herbst bevor wir Astor zu uns holten, an chronischem Nierenversagen gestorben. Astor mag ja Katzen, er fordert sie zum Spielen auf, lässt sie aus seiner Futterschüssel probieren, findet es ok, dass die Katzen ins Bett dürfen und er nicht. Leider mögen unsere Katzen Astor nicht sooo sehr. Er wird gnädig ignoriert, bei Unterschreitung einer bestimmten Distanz (die liegt je nach Katze zwischen 10 cm und 1 Meter) angefaucht und bekommt bei Respektlosigkeiten (z.B. am Katzenpopo schnuppern) schon mal eine (mit eingezogenen Krallen) gewischt. Astor hat einen Heidenrespekt - vor allem vor Minka. Wenn die grummelnd im Durchgang sitzt, legt er sich hin und wartet bis sie weggeht. Vorbei traut er sich nicht! Naja, schau ma mal... sagt der Wiener!

Für heute alles Liebe
Andrea, Astor & Co

Eliane
08.10.2010, 08:59
Schöner Urlaubsbericht liebe Andrea, herzlichen Dank! Ich konnte ihn nur noch nicht in Ruhe lesen, weil wir zu dem Zeitpunkt gerade in Kroatien waren. Mittlerweile habe ich von dir ja auch 2 längere Mails erhalten, die wie immer auch die Erlebnisse mit Astor schildern. Ich stelle sie hier einfach unkommentiert als Updates ein.

L.G. Eliane

Eliane
08.10.2010, 09:00
Ich bin wirklich sehr froh, dass gerade Astor unser Hund ist. Er hat so viele positive Seiten von sich aus, seine Freundlichkeit Menschen und anderen Tieren gegenüber, seine Gelassenheit in neuen, ihm fremden Situationen, seine Anhänglichkeit, seine überschäumende Lebensfreude. Ich liebe die Beschäftigung, das Training mit ihm, und es ist so herzerfrischend, wenn er versucht, bestimmte Dinge zu erreichen. Gestern Abend z.B. nach ich ein Leckerli in die Hand, Astor stürmt zu mir, macht „Sitz“. Ohne Befehl vorher gibt’s aber nix, also probierte er „Platz“ und „Gib Pfote“, schließlich sagte ich „Fuß“ und Astor wuselte in Windeseile um mich herum, nahm eine (ausnahmsweise vorbildliche) Grundstellung ein und dann bekam er natürlich das Leckerli. Aber es war lustig anzusehen, wie die Palette an Befehlen ausprobierte, um an das Leckerli zu kommen. Wie erwähnt, an seiner Geduld hapert es ein bisschen. Es ist interessant: wir können in ein Lokal gehen und eine Stunde dort sitzen – kein Problem. Astor liegt unter bzw. neben dem Tisch. Aber einfach mal so ohne Grund länger stehenbleiben ist ihm schlicht zu langweilig, da kehrt er dann den Rüpel heraus und ist nur schwer zu beruhigen. Auch wenn es um ihn herum hektisch ist, mag er das nicht so. Also Stadtbummel, Einkaufszentren und so findet er nicht gerade toll (kann ich auch verstehen).

Diese Punkte werde ich nun in Angriff nehmen. Wir werden Samstag vormittag bei uns in Klosterneuburg auf den Rathausplatz gehen, dort ist Markt aber nicht allzu viele Leute. Wir werden etliche Runden um den Platz drehen, mal wo stehenbleiben und das ganze so lange und an anderen Tagen wiederholen, bis er dabei ruhiger wird. Dann werden wir es an einem neuen Ort probieren. Das wird schon!

Eliane
08.10.2010, 09:03
Letzten Freitag war ich mit Astor in der Stadt – üben. Wir waren auf dem Rathausplatz (Klosterneuburg ist ja nicht soo überlaufen), Astor war super brav. Ich war im Kaffeehaus mit ihm – ganz brav. Auf dem Rathausplatz war ein kleiner Markt. Da habe ich gleich eingekauft, Astor machte brav „Sitz“ bis ich fertig war und bekam dann auch eine Scheibe Blutwurst als Belohnung. Traumhaft! Und dann war ich am Samstag wie üblich in der Hundeschule.
Und da hätte man gedacht, jemand hat den Hund ausgetauscht!!! Ich hätte mich am liebsten in ein Erdloch verkrochen: Astor hampelt herum, bellt, was das Zeug hält. Von „Fuß“-gehen keine Spur, Konzentration so gut wie nicht vorhanden. Auf dem Abendspaziergang: Hund geht bei Fuß, spielt super nett mit einem 1jährigen Labrador, kommt auf Zuruf.

Also: gestern Abend wieder Hundeschule, extra unter der Woche Zeit dafür genommen. Das Schöne ist, mittwochs sind nur sehr wenige Hunde da, wir waren gerade mal 7 oder 8. Und Astor legt wieder los: Herumgehample, wälzen, bellen, das volle Programm. In der kleinen Gruppe haben wir aber dann viel gelernt. Beim ersten Herumgehample wird Astor an einen der Pausenpflöcke gehängt, wenn er sich beruhigt hat und nicht mehr bellt ohne Kommentar wieder abgeholt und weitergemacht. Mehr als viermal hat es nicht gebraucht und hat den Rest der Stunde gesittet zwischen den Übungen gewartet, die Übungen bravourös absolviert!!!

Dieses Theater kenne ich nur von der Hundeschule, sonst kann man ihn nämlich eigentlich überallhin mitnehmen. Die Trainerin meint, er fühlt sich nun schon sehr sicher und probiert einfach aus, wie weit er gehen kann. Er ist nämlich äußerst motiviert, was die Übungen und so angeht, angstfrei gegenüber unbekannten Geräten und Gegenständen.

Zuhause ist er einfach ein Süßer: schleppt seine ausgeweideten Stofftiere von da nach dort, komme ich nach Hause, schnappt er sich einen meiner Hausschuhe und rennt damit hin und her, gibt sie bereitwillig her, wenn ich sie dann anziehen möchte. Josefine und Penny (die Miezen) kommen mittlerweile recht gut klar mit Astor, Minka ist zwar einerseits so frech zu ihm hinzugehen und an seinem Napf zu schnuppern, ob sie da nicht mitessen kann, geht er jedoch auf sie zu, dann brummt und faucht sie immer noch. Wenn sie zuviel brummt, dann fordert Astor sie mit hochgestrecktem Po zum Spielen auf, aber das ist irgendwie kontraproduktiv….....

Andrea
25.10.2010, 17:44
Hallo, diesmal aus dem schönen Istrien!

Wir sind für eine Woche auf Urlaub hier und sind am Samstag angekommen. Astor hat die lange Fahrt gut überstanden, aber damit war ja mittlerweile schon zu rechnen.

Wir wohnen in Prematura in einem Appartment mit Garten - sehr schön. Am Sonntag Nachmittag besuchten wir das Tierheim und waren sehr überrascht. Einerseits von den Häusern rundum, andererseits von den Veränderungen. Das eingezäunte Gelände, die Katzenvoliere und wie immer die vielen Helfer vor Ort, die ihren Sonntag opfern um den Tieren zu helfen.

Astor war sofort total aus dem Häuschen, man konnte soooo sehen, wie sehr er sich freute, alle wiederzusehen. Er lief und sprang von einem zum anderen, wedelte wie ein Irrer mit dem Schwanz und holte sich Lob und Streicheleinheiten von allen Anwesenden. Er erhielt viel Lob, wie gut er aussieht, wie schön und glänzend sein Fell aussieht. Natürlich erzählten wir allen wie gut er sich macht und wie viel er schon gelernt hat.

Dann aber hatten wir noch einen wichtigen Termin: Wir trafen uns mit Svjetlana, sie hat nämlich gerade drei Jungmiezen zuhause, die an Hunde gewöhnt sind. Ahnt ihr schon was?

Astor war anfangs sehr aufgeregt, schon wieder eine neue Umgebung, Svjetlana, über die er sich auch sehr freute und dann noch drei Katzen... Tippy, Riki und Nera.
Ja, die Miezen waren zunächst etwas scheu, die erste, die sich dann an Tier und Mensch wagte war Tippy, eine blaugraue Schönheit!! Sie eroberte Fabians Schoß, kuschelte sich dort zurecht und Fabian strahlte. Aber auch Riki und Nera brauchten nicht lange. Astor war an allen sehr interessiert, legte dann aber zunächst mal ein Schläfchen ein (bei drei Katzen im Zimmer!).
Tja, wir dachten schon, die Entscheidung wäre nun gefallen, denn Tippy schien sich bei Fabian sehr wohl zu fühlen. Riki kletterte auf Robert herum, schnurrte ihm ins Ohr, dass es im ganzen Zimmer zu hören war und Nera machte es sich bei unseren Freunden Gabi und Thomas gemütlich, die mit uns auf Urlaub sind.
Wir erläuterten schon die Details, als Astor wieder wach wurde und versuchte sich mit den Katzen anzufreunden. Nera interessierte ihn eigentlich gar nicht, Tippy fand er zwar interessant, ABER!!!! Tippy fauchte Astor an, schlug mit der Pfote nach ihm. Solche Katzen haben wir aber schon...
Nun, da war ja noch Riki. Er zeigte vor Astor keinerlei Respekt, lauerte sogar sprungbereit hinter der Tür auf ihn. Und er ließ sich von Astor Gesicht und Ohren waschen. Nun, da war die Sache klar. Meine Ansage war ja, dass Astor sich entscheiden müsse, denn schließlich soll es ja sein Katzenkumpel werden.
Also: Riki fährt mit nach Österreich! Allerdings wird er einen neuen Namen erhalten. Im Moment stehen zur Diskussion: Matiki, Giovanni (öhm, da sind wir jeden Abend), Danilo oder Mirko. Mikesch wäre auch noch eine Option.

Heute haben wir einen schönen Ausflug gemacht, vormittags waren wir in Porec (bei leichtem Regen), mittags und nachmittags in Rovinj (bei Wind, Sonne und Regen). Astor ist heute sehr brav gewesen, er ist bei Spaziergängen schon viel geduldiger, wenn es mal wegen dem Fotografieren etwas dauert, und ich bin immer wieder beeindruckt, wie toll er Hundebegegnungen (angeleinte mit Besitzer oder frei herumlaufende) meistert.

Mitgebracht haben wir diesmal eine etwas größere Transportbox und zwei Katzen-Kuschelhöhlen und wir haben uns erlaubt einen Geldbetrag zu überreichen, um einen Beitrag zu den Tierarztkosten von Ruka-Sapi zu leisten.

Ich bin sehr berührt, wie viel Liebe und Engangement jeder einzelne hier in diese gute Sache steckt. Eine großes Dankeschön im Namen der Tiere!

Wir melden uns dann wieder nach unserer Rückkehr.
Andrea, Astor & Co

Maritta
25.10.2010, 20:12
wie schon von Andrea gewohnt, wiedermal ein wunderschöner Bericht mit einem Happyend für Riki. Bin schon gespannt auf die nächsten Bilder!
Ines (Lilli) war das Wochende mit ihrem Mann bei mir. Natürlich haben sie für die Miezen von Herrn Hanzek wieder eine Menge Futter und Katzenmilch mitgebracht. Ich glaube damit haben sie Herrn Hanzek wieder sehr geholfen. Allzu viele Touristen gibt es ja nicht mehr, die für die Tiere etwas in seine Sammelbox werfen. Ich bringe ihm ab und zu auch mal was aber mein Budget ist leider auch begrenzt. Aus Vendig kommt auch einmal im Monat ein Mann mit Futterspenden. Unsere Aktion (Sterilisation und Kastration) läuft noch immer. Inzwischen sind 12 Tiere operiert worden. Im Frühjahr werden dann die Nächsten an der Reihe sein.
L.G.Maritta

Kimba
26.10.2010, 07:43
Hallo Andrea,

ich finde es sehr schön, dass Du eine Mieze mitnimmst. Das würde ich auch gerne machen aber ich glaube für unseren Alf ist es noch zu früh.

L.G. Gisela

Eliane
26.10.2010, 08:30
@ Andrea
Svjetlana hatte mir schon erzählt, dass sie sich wie Bolle gefreut hat Astor wieder zu sehen. Sie meinte der Hund ist in einem ausgezeichneten Pflegezustand und hätte soooo viel gelernt, dass sie es überhaupt nicht glauben kann, diesen Hund im Asyl beherbergt zu haben. Da sieht man mal wieder, was alles in den Kerlchen steckt, wenn man ihnen mit viel Liebe und Geduld begegnet.

Herzlichen Dank Andrea, natürlich gilt der Dank der ganzen Familie, für Eure grosszügige Spende. Damit werden die Schulden bei Doc. wieder etwas weniger. Die Tansportbox und die Kuschelhöhlen werden natürlich ebenso gebraucht!

@ Maritta und Ines
Super, dass Ihr Herrn Hanzek weiter unterstützt. 12 Katzen sterilisiert/kastriert ist eine tolle Bilanz und hilft weiteres Elend durch ungewollten Nachwuchs zu vermeiden.

L.G. Eliane

Andrea
31.10.2010, 11:26
Hallo,

folgende kleine Geschichte aus dem Urlaub wollen wir euch nicht vorenthalten:

In Grascice (oder wie man das schreibt), gibt es eine sehr schöne Wanderung, die des heiligen Simeon. Wir sind diese schon zwei Mal gegangen, so auch heuer, das erste Mal in Begleitung von Astor. In der Vergangenheit haben wir schon davon gehört, dass es dort einen Hund gibt, der Wanderer begleitet, wir haben ihn allerdings noch nie gesehen.

Diesmal aber war das anders. Ein Gruppe von Wanderern holte uns ein und mit ihnen kam nicht ein Hund, sondern gleich drei. Ein hübscher Dackel-Schäfermischling, der etwas fuchsartiges hatte, ein dreifärbiger, der fast als Border-Collie durchgehen könnte und ein kleiner weißer, der artistisch veranlagt war, der konnte nämlich Handstand!

Die Hunde bemerkten rasch, dass wir auch Leckerlies und Futter im Gepäck hatten und schlossen sich uns an. Astor, der natürlich an der Leine war, hatte aber gegen diese Begleitung gar nichts einzuwenden. Nachdem man sich beschnuppert und für in Ordnung befunden hatte, zogen wir also mitsamt einer ganzen Hundemeute durch die wunderschöne Herbstlandschaft. Selbstverständlich machten wir auch gemeinsam Rast und verzehrten die mitgebrachte Jause. Mir tat das Herz weh, denn die Hunde waren wirklich sehr nett und als wir am Ende der Wanderung im örtlichen Geschäft Getränke kauften erkundigte ich mich natürlich danach, ob die Hunde denn jemanden gehören. Ja, sie haben Besitzer, war die Antwort. Andernfalls hätte ich wohl Svjetlana angerufen und sie gebeten, tätig zu werden und selbstverständlich wäre natürlich eine Patenschaft fällig gewesen.

Hier noch ein paar Bilder:

http://img716.imageshack.us/img716/1518/img1620gj.jpg

http://img838.imageshack.us/img838/9455/img1632c.jpg

Die sind doch niedlich oder?

liebe Grüße
Andrea

Andrea
07.11.2010, 08:31
Hallo und schönen Sonntag Morgen!

Gestern war ich ja mit Astor wieder in der Hundeschule und er war sehr brav und motiviert. Die Übungen hat er mit Bravour erledigt und ich war sehr stolz. Die Trainerin war sehr erstaunt, als ich ihr über die Wanderung mit vierköpfiger Hundemeute erzählte, dass das ohne Zwischenfälle funktioniert hat. Sie freuten sich natürlich auch, über unseren neuen Zuwachs zu hören. Als ich mit einer der Trainerinnen plauderte, erwähnte ich, dass ich Astor bei Spaziergängen eigentlich nie von der Leine lasse. Ich habe nämlich Angst davor, dass er doch abhaut. Sie fragte dann: "Glauben Sie nicht, dass er bei ihnen bleiben würde?". Das gab mir dann doch zu denken.
Und heute morgen machten wir auf dem Kahlenberg einen schönen Spaziergang. Alles war ruhig, dort fahren keine Autos, keine anderen Spaziergänger, keine Hunde usw. Da habe ich mich dann getraut...
Und was soll ich sagen? Astor lief zwar schon mal ein größeres Stück vor, kehrte auf Pfiff dann aber brav zu uns zurück (in vollem Galopp, klar) und genoß seine Freiheit. Ich bin sehr zufrieden und glücklich.

Yesterday I was at dog school with Astor again and he behaved really good. He did the exercises nearly without mistakes and I was very proud. The trainer was very astonished, when I told about the hiking tour with 4 dogs (Astor and 3 straying dogs). She like to hear from our new familiy member. As we were talking I mentioned, that I nearly never let Astor from the leash. I am afraid that he would run off. She asked: "Don't you think, he would stay with you?" So I had something to think about.
Today in the morning we made a nice walking on the Kahlenberg. Everything was quiet, there are no card, no other people, no dogs and so on. There I dared to do it...
And what shall I say? Astor ran further on, but when I whistled he came back to us (in full galopp, of course) and he enjoyed his freedom. I am very satisfied and happy.

Schönen Sonntag - nice Sunday
Andrea

Eliane
07.11.2010, 21:27
Und wieder ist ein Meilenstein geschafft! Herzlichen Glückwunsch zu dem schönen Erfolg!

Ich denke Astor weiss mittlerweile sehr gut wo er hin gehört und geht nicht mehr stiften. Heikel sind vlt. noch Situationen wo sein Jagdtrieb angesprochen wird, wenn Du aber das "abrufen" mit ihm trainierst, müsste das doch auch klappen, oder?

L.G. Eliane

Andrea
28.11.2010, 09:41
Hallo,

bei uns hat es geschneit und ich war schon sehr gespannt, wie Astor darauf reagieren wird. Er fand es ganz toll. Die Nase in den Schnee und ab gings. Wir nutzten die Chance gleich auf einen Samstag-Vormittags-Spaziergang im Schnee, damit sich Astor so richtig austoben konnte:

It has been snowing here and I was very interested, how Astor would react. He found it great. Nose into the snow and off he went. We took the chance for a saturday-morning-walk, so that Astor could have a nice run:

http://img703.imageshack.us/img703/7097/astorschnee15.jpg

http://img574.imageshack.us/img574/6230/astorschnee14.jpg

http://img251.imageshack.us/img251/7615/astorschnee13.jpg

Das ist doch schön, oder? Am Nachmittag war wieder Hundeschule angesagt und ich bin soo stolz auf Astor, weil wir mittlerweile immer wieder als gutes Beispiel dienen!
Isn't this beautiful? In the afternoon we were at dogschool as usual and I am soo proud of Astor, because in the meantime we sometimes are used as a good example.

Astor und Miko sind gute Freunde, obwohl sie beim Spielen oft sehr grob miteinander umgehen. Da gehe ich dann dazwischen. Miko beißt Astor in Schwanz, Ohren oder Pfoten, Astor legt ihm dann die Pfote auf den Rücken und Miko schaut etwas flach drein. Oder Astor versucht, Miko im Nacken zu packen und herumzutragen. Dann wieder kuscheln und schlafen sie zusammen.
Astor and Miko are good friends, although they often are very rough to each other when they play. If this is the case, then I separate them. Miko bites Astor into tail, ears or paws, Astor puts his paw on Mikos back and Miko looks a bit flat. Or Astor tries to get Miko at the back neck and carry him around. Few minutes later they cuddle up together and have a nice sleep.

Aktuell liegt Astor in seinem Korb und Miko mitten auf dem Esstisch hinter dem Laptop. Er ist schon ganz schön groß geworden.
At the moment Astor is in his basket and Miko in the middle of the dining table behind the laptop. He became quite big!

Schönen Sonntag - have a nice sunday
Andrea

Andrea
27.04.2011, 15:05
Hallo ihr Lieben!

Ihr habt euch vielleicht schon gefragt, was denn mit mir los ist? Nun, ich bin ja ein sehr beschäftigter Hund: Hundeschule zweimal die Woche, Wanderungen mit der ganzen Familie, Spielen und Schmusen mit Miko, Spazierengehen und üben mit Frauchen Andrea..., da kann es schon mal zu einer größeren Schreibpause kommen.

Nun ist aber etwas ganz Schönes passiert: wir waren auf Besuch in Istrien! Wir hatten eine wundervolle Woche mit traumhaftem Wetter. Gewohnt haben wir in wieder in Premantura. Andrea hat Svjetlana und ihren Mann zum Abendessen eingeladen - was habe ich mich gefreut, sie wiederzusehen! Aber ich habe mich trotzdem im Restaurant sehr brav benommen.

Obwohl ich es schon sehr unfair fand, dass ich von den zwei großen Eimern mit getrockneter Lunge nichts abbekommen habe! Gut, es gibt ja viele Hunde, denen es schlechter geht als mir, da will ich mal nicht so sein. Außerdem hat mein Frauchen Svjetlana eine Spende in Höhe von € 200 überreicht, ich bin nur froh, dass sie es nicht bei meinem Hundefutter eingespart hat. Frauchen hat sich sehr über den schönen Kalender gefreut, sie schaut sich die Bilder sehr gerne an, denn ein paar kennen wir ja auch persönlich.

Die Woche verging leider viel zu rasch, obwohl ich mich natürlich schon freute, meinen Kumpel Miko wiederzusehen, denn der durfte nicht mit.
Ich sage Euch, der Kerl ist ganz schön gewachsen und auch schwer geworden. Mit ihm raufe ich sehr gerne, teile aber sehr gerne meinen Korb mit ihm. Nur, wenn zwei Katzen in meinem Korb liegen, das geht dann doch zu weit.

Ansonsten geht es mir blendend. Ich bin auch superfleißig in der Hundeschule und werde voraussichtlich Anfang Sommer die Begleithundeprüfung machen. Ich darf auf dem Hundeplatz schon "Freifolge" üben - im Beisein von 12 anderen Hunden!! Sonst habe ich auch ein paar Tricks gelernt, erst Sonntags habe ich "Dreh dich" kapiert, am Hausschuhe-bringen arbeite ich gerade, also ihr seht, es gibt immer was zu tun.

Herrchen ist gerade beschäftigt die Bilder vom Urlaub fürs Internet aufzubereiten, die reichen wir dann nach, aber für ganz Neugierige habe ich zwei Diashows auf unserer Homepage anzubieten:
Istrienurlaube 2009-2010 (http://www.jiranek.com/webseite/index.php?option=com_content&view=article&id=54:istiren2009&catid=43:diashow&Itemid=60)
und
Prag 2010 (http://www.jiranek.com/webseite/index.php?option=com_content&view=article&id=52:pragdiashow&catid=43:diashow&Itemid=60)
Ich bin natürlich auch dabei!

Liebe Grüße
Euer Astor

PS: english version coming soon