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Archiv (Druckversion) verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leihmeerschwein oder Leihmeersäuli auf Schwyzerdütsch


Eliane
19.09.2011, 12:11
Rent a Meerschwein (http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,785853,00.html)

In der Schweiz darf man Meerschweinchen nicht einzeln halten - weil sie Rudeltiere sind. Was aber tun, wenn man ein Paar besitzt und eines von beiden stirbt? Wie verhindern, dass endlos Nager auf Nager folgt? Die Lösung heißt: "Meersäuli" zum Mieten.

Hamburg - Priska Küng ist immer dann gefragt, wenn Not am Nager ist. Die Schweizerin betreibt eine Art Partnervermittlung - für einsame Meerschweinchen, die ihren Partner verloren haben. Sie lebt mit etwa 80 Meersäulis, wie die Tiere von den Eidgenossen genannt werden, sechs Katzen, einigen Zwergkaninchen, Hühnern, Hamstern und Mäusen in Hadlikon. Das Dorf, rund 30 Kilometer von Zürich entfernt, gehört zum Städtchen Hinwil. Die 10.000-Seelen-Gemeinde, in der idyllischen Landschaft nahe des Zürichsees gelegen, ist Motorsportfans auf der ganzen Welt ein Begriff: als Firmensitz des Formel-1-Rennstalls Sauber.

In der Schweiz hat sich Hinwil mittlerweile auch einen Namen als Kleintierhochburg gemacht - dank Küng. Die 41-Jährige bietet Miet-Meerschweinchen an. Ein Service, der seit einigen Jahren sehr gefragt ist. Nämlich seit die Schweizer ihre Tierschutzverordnung verschärft haben - und Meerschweinchen nicht mehr einzeln gehalten werden dürfen. Da die Nager aber "praktisch nie gleichzeitig sterben, auch wenn sie exakt gleich alt sind, brauchen Menschen, die keine neuen Meerschweinchen mehr wollen und eines ihrer zwei Tiere verlieren, eine Übergangslösung", sagt Küng.

Dann kommt das Leihmeersäuli zum Einsatz - um den ewigen Kreislauf der Nagerhaltung zu durchbrechen. Denn sonst müsste man dem hinterbliebenen Tier einen neuen, meist jüngeren Partner kaufen. Dieser würde das ältere Tier vermutlich überleben - und die Geschichte würde sich endlos wiederholen.

Mal ein Jungtier, mal ein Rentnertier

Priska Küng ist Präsidentin der IG Meerschweinchen, des Dachverbandes der drei Schweizer Meerschweinchenzüchtervereine. Ihren ersten Nager bekam sie als Zweijährige geschenkt, seit zwölf Jahren züchtet sie die Tiere: Glatthaarmeerschweinchen, Rosettenmeerscheinchen. "Es ist ein Hobby", sagt Küng, "das mich mehr Geld kostet als es einbringt." Hauptberuflich arbeitet sie als Lehrerin.

50 Franken nimmt Küng für einen kastrierten Bock, 60 Franken für ein Weibchen, "quasi als Pfand". Genau genommen verkauft sie die Tiere, erstattet bei der Rückgabe aber einen Teil des Kaufpreises zurück, in der Regel die Hälfte. Die Leasing-Nager sollen ihren älteren Artgenossen den Lebensabend versüßen.

Manche kommen nach wenigen Wochen zurück, andere nach ein paar Monaten, einige erst nach Jahren - oder gar nicht. "Manchmal merken die Leute, dass ihnen die Meerschweinchen doch noch so viel Freude machen, dass sie weiterhin welche halten möchten und holen sich nach dem Ableben ihres eigentlich letzten Tieres doch wieder eines dazu", sagt Küng. Mal vermietet sie ein Jungtier, mal ein Rentnertier. "Zuchtweibchen gehen bei mir mit etwa drei Jahren in Pension. Da sind sie noch rüstig genug, um einen Umzug wegzustecken."

"Kein Wanderpokal"
Zwei bis drei Anfragen erreichen Küng pro Woche. Als kürzlich der Zürcher "Tages-Anzeiger" über "Die Mietschweinchen" berichtete, waren es mehr als zehn binnen weniger Tage. Zu viel für eine Züchterin allein. Die Schweizerin hat deshalb das Netzwerk www.leihmeerschweinchen.ch (http://www.leihmeerschweinchen.ch) ins Leben gerufen. Auch in Deutschland ist die Idee inzwischen verbreitet.

"Wichtig ist einfach, dass keines der Leihmeerschweinchen ein Wanderpokal ist", sagt Küng "Wer einmal auswärts war, bleibt nachher entweder den Rest des Lebens bei mir oder zieht an einen anderen definitiven Platz."

Meerschweinchen sind zwar Rudeltiere, kommen aber nicht mit jedem Partner klar. Das muss die Züchterin bei der Auswahl der Leasing-Nager berücksichtigen. "Ein Jungtier kann ein vier- oder fünfjähriges Meersäuli mit seinem Temperament nerven und mit seiner Aktivität überfordern", sagt Küng. Sie hat aber auch schon das Gegenteil erlebt: dass ein Meerschweinchen-Opa in Gesellschaft eines jugendlichen Tiers wieder richtig aufblüht.

Quelle: Spiegel online

Anmerkung: Die Idee ist garnicht so dumm!
Eliane