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Archiv (Druckversion) verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reisebericht Radtour 2009 von Deutsch Wagram nach Vrsar


Gerold
13.12.2012, 15:37
Hallo Freunde!
Jetzt hab ich schon etliche Geschichten geschrieben, da ist es doch an der Zeit auch von meinem schönsten Abenteuer zu berichten.

Mit dem Fahrrad nach Vrsar

Eine Idee ist entstanden: „Radtour 2009“
Im Osten Österreichs stehen an manchen Radwegen Tafel mit der Bezeichnung „Euro Velo 9“. Es begann mich zu interessieren wo dieser Radweg herkommt und wo er hinführt. Im Internet erfuhr ich: Die „Euro Velo“ sind ein Radwegenetz kreuz und quer durch Europa. Und eben dieser „Euro Velo 9“ beginnt in Danzig in Polen und führt bis nach Pula in Kroatien.
Dies brachte mich auf die Idee meinen Freund Goran (ihn kenne ich von meinen vielen Urlauben in Vrsar) mit den Fahrrädern zu besuchen. Mein Freund Franz war von diesem Unternehmen sofort begeistert. Leider musste ich feststellen, dass es diesen „Eurovelo 9“ nur für wenige Kilometer im Osten Österreichs gibt. Der Rest dieser Strecke existiert zur Zeit nur auf dem Papier. Also suchte ich auf diversen Straßenkarten eine geeignete Strecke für unser Abenteuer. Wir planten auch zum Teil die alte Urlauberroute, vor dem Bau der Autobahn, in Slowenien zu benutzen.
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Am 18. April 2009 begann unser Abenteuer, wir fuhren von Deutsch Wagram über Aspern in die Lobau und über das Kraftwerk Freudenau nach Schwechat.
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Den Triestingtalradweg weiter bis Günselsdorf.
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Dort endete der Eurovelo 9 und so fuhren wir auf der 17er Bundesstraße weiter.
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Ab Wiener Neustadt begleitete uns gut eine Stunde lang strömender Regen.
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Gut gelaunt trotz Regen
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Über die Wechselpanoramastraße wollten wir nach Mönichkirchen fahren und dort eventuell nächtigen.
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In Mönichkirchen waren aber um diese Jahreszeit alle Gastbetriebe geschlossen, so fuhren wir nach Friedberg hinab, wo wir im Ortsteil Schwaighof ein Zimmer bekamen. Bis hierher waren es 132 KM und 840 HM

Gerold
13.12.2012, 15:45
Der Zweite Tag brachte kaltes aber schönes Wetter und führte uns zuerst die Wechselpanoramastraße hinab, die wir dann bei Lechen verließen.
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Durch das Steirische Hügelland fuhren wir durch viele kleine Dörfer und hatten das Gefühl: "Hier wäre die Welt wirklich noch in Ordnung".
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Weiter ging es über Fürstenfeld -
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an der Riegersburg vorbei -
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nach einer kurze Rast an einer Tankstelle -
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bis nach Bad Radkersburg.
Wo wir in der Murgasse ein nettes Zimmer für die Nacht fanden.
Dies Etappe betrug 108 KM und 685 HM

Lutz
13.12.2012, 15:46
Ehrlich gesagt: deine Art "Urlaub" wäre mir zu anstrengend, Respekt! :prost:

Gerold
13.12.2012, 15:51
Am nächsten Morgen fuhren wir über die Hochwasser führende Mur zur Grenze nach Slowenien.
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Franz war heute nicht zu halten so machte er den Leader.
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Hier ist das Land ebenfalls sehr hügelig und die Straßen hatten zum Teil recht empfindliche Steigungen.
Des Öfteren betrugen die Steigungen bis zu 17%.
Franz ist aber auch beim Schieben gerne voran.
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Wir durchquerten in weiterer Folge Ptuj.
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Hier war dem Franz aber das Bergfahren schon etwas zu viel.
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Über immer wieder steile Straßen -
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fuhren wir bis nach Zalec, -
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wo wir im gleichnamigen Hotel ein Zimmer bekamen.
Von Bad Radkersburg nach Zalec 112 KM und 885 HM

Gerold
13.12.2012, 15:56
Zalec 8 Uhr Morgen, es regnete und die Wolken hingen scheinbar bis zum Boden.
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In Regenkleidung verpackt fuhren wir etwas lustlos an den endlos erscheinenden Hopfenplantagen entlang.
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Dem Trojanepass entgegen.
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Vor ihm hatte ich großen Respekt, denn es war immer sehr mühsam wenn wir früher mit dem Wohnwagen hier hinauf fuhren.
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Aber auch diese Strecke erwies sich als nicht schwer, nur der Regen war sehr unangenehm.
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Rasch machten wir am Pass einige Fotos und fuhren anschließend im Sausetempo bergab Richtung Ljubljana.
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Durch Ljubljana mussten wir gehörig aufpassen, da wir so viel Verkehr gar nicht mehr gewohnt waren.
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Beim Hotel Mantova in Vrhnika endete für uns die vierte Etappe mit 88 KM und 360 HM.

Gerold
13.12.2012, 16:01
Der fünfte Tag bescherte uns strahlenden Sonnenschein, aber wie sich später herausstellen wird, auch die meisten Höhenmeter.
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Gleich am Ortsende ging es bereits wieder bergauf. Doch war uns jetzt schon egal, waren wir das Bergfahren ja ohnehin schon gewohnt.
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Nach oftmaligem auf und ab erreichten wir Postojna.
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Angenehmer Rückenwind half uns bei unserer Weiterfahrt, vor uns der Gebirgszug Nanos.
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Auf der alten Bundesstraße war fast überhaupt kein Verkehr mehr. Grund: die Autobahn hier im Hintergrund.
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Und dann endlich der erste Blick auf die Adria.
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Ab Koper fuhren wir an der Küste bis nach Izola.
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Um dann wieder bergauf zur Grenze nach Kroatien zu gelangen.
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Danach mussten wir noch ein Stück bergauf fahren, um später im Eiltempo nach Umag hinabzusausen.
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Im Hotel Sol Umag fanden wir für die vorletzte Nacht eine sehr bequeme Unterkunft. 135 KM und 1230 HM

Gerold
13.12.2012, 16:06
Die sechste und letzte Etappe brachte uns wieder starken Regen und Wind.
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Und kalt war es auch geworden.
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Die letzte Strecke führte mehr oder weniger an der Küste entlang über Novigrad, Porec und Funtana nach Vrsar.
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Als der Regen einmal etwas nachlässt entledigten wir uns der unangenehmen Regenhosen.
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Nun war es aber nicht mehr weit, Franz sieht als erster den Wegweiser nach Vrsar.
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Vrsar im Regen
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Triefend nass aber glücklich kamen wir bei meinem Freund Goran an.
Hierher waren es nur mehr 42 KM und 425 HM
Ein grober Überblick unserer Route
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Für die Rückfahrt hatten wir einen Freund gebeten uns abzuholen.
Ein super Erlebnis mit einem guten Freund.

Gerold
13.12.2012, 16:14
Noch ein kleiner Nachtrag!
Der Individualismus der Reisenden zeichnete unseren letzten Abend bei Goran.
Da waren einmal zwei die mit einem Fahrrad nach Vrsar kamen, also wir.
Franz und ich in unseren Raddressen in Lokal Goran (Fotomontage)
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Dann kamen sechs Kärntner mit ihren Motorrädern.
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Und da waren noch sieben Männer, welche wir nicht gleich zuordnen konnten.
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Es stellte sich heraus, das waren Piloten eines Salzburger Fliegerclubs. Die kamen natürlich mit ihren Sportmaschinen und landeten am nahen Sportflughafen.
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Na ihr könnt euch denken, dass das ein flüssiger Abschiedsabend war.
Wann kommen schon Radfahrer, Motorradfahrer und Piloten zu einem gemütlichen Abend zusammen?
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Slibotankstelle, wie praktisch!
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Sonnenuntergang am Hafen von Vrsar.
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LG Gerold

Jugocaptan
14.12.2012, 15:16
Sehr nette Reisegeschichte mit vielen schönen Bildern. Danke. Vor 55 Jahren war ich mit meinen Eltern auch in der Gegend mit dem Rad unterwegs.

Eckul
16.12.2012, 11:31
Respekt!

Eine beeindruckende Leistung.

Gerold
16.12.2012, 14:36
Freut mich wenn euch mein Bericht über die "Radtour 2009" gefallen hat.
@ Lutz: Ich bin nicht immer so "extrem" unterwegs!
Manchmal mag ich es auch gemütlich.
LG Gerold 2934

Konni
16.12.2012, 18:06
WOW und Hut ab.

Zu so einer Tour gehört schon etwas dazu. Hab mal nachgerechnet - 575 km. Die Entfernung dürfte aber nicht das schlimmste gewesen sein, die Höhenmeter hätten mir schon mehr als arg zu schaffen gemacht.

Spitzen-Leistung!!!

http://www.smilies.4-user.de/include/Grosse/smilie-gross_357.gif (http://www.smilies.4-user.de)

Gerold
17.12.2012, 16:41
WOW und Hut ab.

Zu so einer Tour gehört schon etwas dazu. Hab mal nachgerechnet - 575 km. Die Entfernung dürfte aber nicht das schlimmste gewesen sein, die Höhenmeter hätten mir schon mehr als arg zu schaffen gemacht.

Spitzen-Leistung!!!

http://www.smilies.4-user.de/include/Grosse/smilie-gross_357.gif (http://www.smilies.4-user.de)

Danke Konni!
Exakt waren es 617 Kilometer (du hast den letzten Tag nicht gerechnet) und insgesamt 4425 Höhenmeter.
Mit den Höhenmetern hast du schon recht, die Steigungen vor allem im Osten Sloweniens waren oft recht steil (14% - 17%), aber wir hatten vorher auch monatelang fleissig trainiert.
LG Gerold