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Archiv (Druckversion) verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Balkan mit zwei Beitrittsspuren


Konni
28.12.2012, 10:07
Ein Balkan mit zwei Beitrittsspuren

EU-Erweiterung. Mitte nächsten Jahres soll Kroatien Mitglied der Europäischen Union werden. Der Nachbar Bosnien hingegen ist weit abgeschlagen.

Brüssel. Ab dem 1. Juli 2013 soll die EU-Grenze am Balkan weiter ostwärts wandern - dann soll auch Kroatien mit einem Beitritt zur Union belohnt werden. Vorausgesetzt, die Kroatien-Kritiker werden bis dahin überzeugt - derzeit outet sich Slowenien als Bremser und knüpft die Ratifizierung des kroatischen Beitrittsvertrags an die Lösung der letzten offenen Fragen mit Zagreb.

Gräben vertieft

Mit dem Beitritt Kroatiens werden die wirtschaftlichen und politischen Gräben zwischen den Nachbarländern im ex-jugoslawischen Raum erst einmal vertieft. Kroatiens nächste Nachbarn und wichtigste Handelspartner, Bosnien-Herzegowina und Serbien, werden von einem Tag auf den anderen "EU-Ausland". Konkret wird das unter anderem an strengeren Personenkontrollen an den Grenzen auszumachen sein, für den nachbarschaftlichen Tourismus nicht förderlich.

Die zweite "Keule" wird der Handel mit Produkten tierischer Herkunft sein: Ab dem 1. Juli werden die Fleisch-und Milchimporte von den bisher wichtigsten Lieferanten Bosnien und Serbien nach EU-Standards geprüft. Es wird damit gerechnet, dass etliche Erzeuger am Balkan diese Anforderungen nicht schaffen und eine Pleitewelle bei dortigen Agrarbetrieben die Folge sein wird. Zeitgleich darf Kroatien nicht mehr zollfrei an seine Ost-Nachbarn liefern, denn mit der EU-Mitgliedschaft endet die Teilnahme an der regionalen Freihandelszone Cefta. Damit verliert auch Kroatien Märkte.

Die Gräben außenpolitischer Natur vertieften sich 2012 bereits. Immerhin empfindet Serbiens Regierung, ihre Bemühungen in Sachen Korruptionskampf würden von Brüssel nicht entsprechend honoriert. Die EU beobachtet aber vor allem das Verhältnis zum Kosovo mit Argusaugen und fordert von Belgrad, halbwegs normale zwischenstaatliche Beziehungen zu seiner abtrünnigen Ex-Provinz Kosovo zu unterhalten und auf eine "Rückholaktion" des serbisch dominierten Nordkosovo zu verzichten. Eine direkte Anerkennung Kosovos als unabhängiger Staat durch Serbien scheint für die nächsten Jahre ausgeschlossen - inwiefern hier die EU Druck machen wird, bleibt abzuwarten. Von der EU hat Serbien seit 2000 zwei Milliarden € aus Vorbeitritts-Fonds erhalten.
...

Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2012-12-27

Konni
28.12.2012, 12:31
Hier ein Artikel aus der "Neue Zürcher Zeitung" zum gleichen Thema:


Kroatiens EU-Beitritt
Die EU trennt Nachbarn auf dem Westbalkan

tf. Wien Kroatien und Bosnien-Herzegowina teilen eine über 930 km lange Grenze. Als Nachbarstaaten sind die beiden Länder natürliche Handelspartner. In Zukunft könnte dies jedoch anders werden. Grund ist der für Anfang Juli 2013 geplante Beitritt Kroatiens zur EU. Zeitgleich mit diesem Beitritt wird sich Zagreb dem Regelwerk Brüssels unterzuordnen haben. Und dieses Regelwerk sieht einheitliche Standards für die Einfuhr von Agrarprodukten vor. Die bosnischen Hersteller von Lebensmitteln – und vor allem die Produzenten von Molkereiprodukten – dürften die von Brüssel verlangten Vorschriften kaum zu erfüllen vermögen. Für sie droht daher ein wichtiger Absatzmarkt wegzubrechen.

Bisher regelten die Bestimmungen des Mitteleuropäischen Freihandelsabkommens (Cefta) den Handelsaustausch zwischen Kroatien und Bosnien. Der Beitritt zur EU verlangt von Kroatien aber die Kündigung dieses Abkommens, ..... hier weiterlesen (http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wirtschaftsnachrichten/die-eu-trennt-nachbarn-auf-dem-westbalkan-1.17909601)