Thema: Der Wiedehopf
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Alt 13.01.2013, 11:06
Ritschi, im Istrien Forum
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Standard Der Wiedehopf

Der Wiedehopf (Upupa epops) ist eine äusserst selten vorkommende Vogelart. Seine Größe liegt in etwa zwischen der einer Drossel und der einer schlanken Taube. Seine ohnehin sehr geringen Bestände in Europa sind stark rückläufig und daher ist er kaum noch zu beobachten. Man nimmt an daß es in Deutschland etwa 320 und in der Schweiz etwa 180 Brutpaare gibt.



( Bildquelle: Wikipedia, Wiedehopf, nach Creative Commons-Lizenz. Autor: Luc Viatour, www.lucnix.be/main.php )


In Istrien habe ich diesen wunderschönen Vogel mit seinen aussergewöhnlichen Ruflauten in 12 Jahren ganze zwei mal gesehen. Sein Revier sind die Olivenhäine und lichte Eichenwälder aber auch Gebiete wie etwa eine Macchie ( z.B. Kap Kamenjak ) sowie Geröllhalden und weite Brachflächen mit losen Buschwerk.

Nicht nur sein Aussehen ist etwas besonderes auch die Art wie er fliegt. Sein Flug wirkt unruhig, wippend und schwingend ( auf und ab ), auf lange Flügelschläge folgen kurze. Oft sitzt er am Ast und wippt mit dem hammerartigen Kopf auf und ab. Man sagt, er stinkt sehr intensiv und er sei ein "unreiner" Vogel. Tatsächlich kann der Wiedehopf über seine Bürzeldrüse ein heftig scharf riechendes Sekret aussondern, besonders im Erregungszustand und bei Bedrohung. Auf Grund dieses Sekretes ist der Nestgeruch der Wiedehopfe natürlich intensiver als bei vielen anderen Vögeln. Ansonsten ist der Vogel ebenso reinlich wie die meisten Vogelarten.

Wiedehopf bei der Nahrungssuche...

Hier seine "hupenden" Rufe...


In Rovijinsko Selo sah ich den Vogel letztes Jahr in Nachbars Garten neben der Ferienwohnung, morgens bei schönen warmen Wetter. Aufmerksam wurde ich durch seine Rufe die ich zuerst einem Kuckuck zuordnete. Da saß er auf der Wiese, hüpfte wieder ein Stück weiter und stocherte mit seinen langen gebogenen Schnabel nach Insekten.

Diese sind sein Haupt-Beuteschema, Insekten wie große Maden, Käfer, Grillen, Heuschrecken aber auch schon mal eine kleine Eidechse, wenn er sie denn erwischt oder ein Gelege anderer Vögel ohne jetzt selbst wirklich ein Nesträuber zu sein. Dann gab er mir noch die Ehre sich imposant auf einen Ast zu setzten, spreitzte seine imposanten Kopffedern zu seinen typischen Kamm und wippte mehrfach mit dem Kopf.

Ich versuchte noch den Fotoaperat zu holen aber da machte er sich auch schon "aus dem Staub". Wer so einen seltenen Vogel zu Gesicht bekommt darf sich glücklich schätzen eine wirkliche Rarität gesehen zu haben.


Ritschi
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