Die östliche Adria zwischen Istrien und Süddalmatien
Von Norbert Rieger, veröffentlicht am 06.03.2020
Teil 5 (letzter Teil): Der tiefe Süden: die großen Inseln Mittel- und Süddalmatiens
Die großen Inseln Mittel- und Süddalmatiens zwischen Trogir und Dubrovnik prägen das Gesicht der südlichen kroatischen Adria.
Knapp 180 Kilometer Luftlinie liegen zwischen den Städten Trogir und Dubrovnik. Aufs Wasser übertragen wären das ziemlich genau 100 Seemeilen. Aber: Fünf große Inseln und eine langgestreckte Halbinsel machen den direkten Weg unmöglich. Stets muss man ausweichen, umrunden und manchmal auch zurück. Aber genau dies macht den Reiz dieses unfassbar schönen Inselreviers aus.
Der Weg durch die Inseln
Auch klar, dass sich aus der geographischen Anordnung der Inseln eine Vielzahl von Törnvarianten ergibt, die man nicht vorausplanen, sondern von Wind und Wetter abhängig machen sollte.
So macht es beispielsweise bei Bora wenig Sinn, an der Nordküste von Brač oder Hvar zu kreuzen. Die Südküste von Korčula bei Jugo ist ebenso wenig empfehlenswert. Also der Tipp: Die Tagesetappen wetterabhängig planen und im Fall des Falles auch mal einen Umweg in Kauf nehmen, indem man auf der windgeschützten Seite einer Insel kreuzt. Man sollte aber auch wissen, dass die Bora im Sommer durchschnittlich nur an zwei Tagen im Monat weht.
Trogir
Die Stadt Trogir und die Festung Kamerlengo
Wir starten in der modernen Marina Baotić in Seget Donji, weniger als eine Seemeile westlich der sehenswerten Altstadt von Trogir. Die Fahrt zum Flughafen Split beträgt 8 Minuten. Die Marina bietet alles, was Chartergäste und Trailerfahrer brauchen.
Ein Besuch der bezaubernden Altstadt von Trogir sollte zum Pflichtprogramm gehören. Dort lädt der Stadtpier oder gegenüber die ACI Marina Trogir zum Festmachen ein.
Insel Šolta
Die Marina Maslinica und Strandbar an der westliche Spitze vom Ort (einfach Seele baumeln lassen)
Unser Ziel ist Maslinica, ein ehemaliger Fischerhafen an der Westküste von Šolta, der mit viel Einfühlungsvermögen in einen schönen Sportboothafen umgebaut wurde. Am Südufer des gut geschützten Hafens wurde ein ehemaliger Palast in das noble Hotel ›Martinis Marchi‹ umgewandelt. Das hauseigene Restaurant bietet gehobene Küche.
Hotel "Martinis Marchi"
Leckeres Fischgericht und Nachspeise!
Sollte der Hafen überbordend voll sein, kann man in der Bucht Šešula, nur eine Seemeile südlich vom Hafen, vor Anker gehen.
Insel Brač
Die Stadt Milna und das berühmte "goldene Horn"
Auf dieser großen Insel gibt es tatsächlich nur einen Ort mit Marina: Milna. Dafür sind es hier aber auch gleich drei Häfen, die sich Marina nennen: Marina Vlaška am Buchteingang am Nord;-)ufer, das Nautički Centar Milna am Südufer östlich der Tankstelle und unmittelbar ;-)daneben die ACI Marina Milna.
Milna besticht durch seine prächtigen zweistöckigen Häuser aus Bra;-)čer Stein, die im 18. und 19. Jh. von den hier lebenden Reedern und Kapitänen gebaut wurden. Faszinierend ist das sich je nach Sonnenstand verändernde Farbenspiel auf den eigentlich weißen Wänden der prächtigen Palazzi.
Inseln Sv. Klement und Hvar
Mit südlichem Kurs halten wir auf die Westspitze der Insel Hvar zu, drehen nach Umrunden des Kap Pele;-)grin auf rw 142° und steuern so ;-)direkt die Bucht Palmižana auf der Insel Sv. Klement an. Erst nach Passieren des gut sichtbaren Einzelgefahrenzeichens und des grünen Feuers an der Westseite der Bucht, kommt die dort gut versteckte ACI Marina Palmižana in Sicht. Ein Naturhafen vom Feinsten.
Steigt man über den Hügel südlich der Marina in Richtung der Bucht Vinogradišće, erreicht man ein Arboretum exotischer Pflanzen und mittendrin das Restaurant ›Palmižana Meneghello‹. Von der Terrasse schweift der Blick Richtung Süden über die Bucht Vinogradišće, wo natürlich auch mit dem Boot an gebührenpflichtigen Bojen festgemacht werden kann.
Auch dem hippen Hvar, Hauptort der gleichnamigen Insel, muss man einen Besuch abstatten. Doch sollte man das nicht mit dem eigenen Boot machen. Die wenigen Liegeplätze im Hafen sind meist schon mittags vergeben, und ständig steht unangenehmer Schwell im Hafen. Also nutzen wir eines der in der Marina Palmižana startenden Taxiboote, die nach Vereinbarung nahezu rund um die Uhr zwischen der Marina und der Stadt Hvar pendeln.
Der Stadthafen von der Stadt Hvar im Hintergrund die Festung Španjola
Bilder von der Stadt Hvar
Auch dem Ort "Stari Grad" auf der Nordseite von Hvar sollte man einen Besuch abstatten. Diese schöne alte Stadt, die am Ende einer langen Bucht liegt, hat einen großen Stadthafen und auf der gegenüberliegenden Seite - erst ganz neu ausgebaut - auch Liegeplätze mit Strom und Wasseranschluss. Die schöne Altstadt ist es wert, dass man dort einen Stopp einlegt. Es gibt neben guten Einkaufsmöglichkeiten auch viele - teilweise sehr gute - Restaurants, Konobas und Pizzerias sowie unzählige Cafes und Eisdielen.
Die Stadtmarina von Stari Grad sowie Bilder der Stadt
Ebenso auf der Nordseite von Hvar liegt der kleine Ort Jelsa. Dort befindet sich auch Anlegemöglichkeiten für Segler und Motorboote. Der Ort verfügt über einige Geschäfte sowie div. Konobas, Pizzerien und Cafes. Etwas oberhalb vom Ort gibt es auch einen Winzer (Tomić) der sehr guten Wein anbaut. Dort kann man eine Weinprobe machen und vor Ort auch kaufen.
Der Ort Jelsa und Hafen
Insel Korčula
Zwischen Palmižana und Korčula, dem Hauptort der gleichnamigen Insel, liegen 35 Seemeilen. Natürlich muss man die vom Wasser umgebene, auf einer ovalen Halbinsel liegende Altstadt von Korčula mit ihren beeindruckenden Türmen und Mauern gesehen haben. Nicht umsonst gilt das ›kleine Dubrovnik‹ sogar als eine der schönsten Städte Kroatiens.
Aber diese Schönheit hat ihren Preis. Nachdem auch die Kreuzfahrtindustrie Korčula als Zielhafen entdeckt hat, platzen die engen Gassen der Altstadt durch die Touristenströme aus allen Nähten. Die ACI Marina liegt nur 300 m vom Südeingang zur Altstadt entfernt.
Insel Mljet
Pomena und Polače sind zwei Buchten an der West- bzw. Nordwestküste der Insel Mljet. Von beiden Buchten aus hat man Zugang zum Nationalpark Mljet, dem mit Aleppokiefern, Eichen und Steineichen dicht bewaldeten westlichen Teil der Insel.
Im Nationalpark liegen zwei Salzseen (Veliko und Malo Jezero), die als geologisches Phänomen von weltweiter Bedeutung gelten. Zur Klosterinsel Sveta Marija im Veliko Jezero verkehrt stündlich ein Ausflugsboot. Dass beide Buchten – auch wegen der zahlreichen Restaurants – bei Skippern sehr beliebt sind, liegt auf der Hand.
Weniger bekannt und deshalb etwas ruhiger ist die Bucht Okuklje an der Nordküste der Insel wenig östlich der Ortschaft Prožura. Die Bucht ist traumhaft geschützt und bietet Muringplätze mit Wasser und Strom vor den Restaurants.
Unser Tipp: das ›Maran‹ (einlaufend 2. Muringfeld an Steuerbord).
Halbinsel Pelješac / Stonski Kanal
Ein kleiner aber feiner Abstecher, der abseits vom großen Yachtenstrom von und nach Dubrovnik liegt, führt uns in den Stonski Kanal, der vom südöstlichen Sporn der Halbinsel Pelješac und dem Festland gebildet wird.
Die Einfahrt in den Kanal westlich der Insel Olipa ist nur 4,5 sm von Okuklje entfernt. Weitere 3 sm auf dem Kanal Richtung Ston, und wir liegen vor der Bucht Kobaš am Nordufer des Pelješac.
Lange Zeit ein von Journalisten gehüteter Geheimtipp mit ›Luka’s Taverna‹, hat sich der Spot zu einem beliebten Skippertreff mit mittlerweile zwei Konobas (›Luka’s‹ und ›Fischerhaus‹) und einem Edelrestaurant, dem ›Gastro Mare‹ gemausert.
Kobaš ist auch idealer Ausgangspunkt für einen Besuch der 3 sm entfernten Stadt Ston. Der Anleger vor der Stadt ist ausgebaut und mit Mu;-)rings versehen worden. Da der Wasserstand im Kanal schwankt und zeitweise nur 2 m Tiefgang bietet, sollten Skipper von Yachten mit grö;-)ßeren Tiefgängen ab Kobaš aufs Dinghi umsteigen.
Gran;-);-)dios ist ein Rundgang auf der alten Wehrmauer. Eine kleine Wanderung über den Berg in die Ortschaft Mali Ston empfiehlt sich. Hier kann die Spezialität aus den Gewässern der Bucht von Mali Ston genossen werden: Austern! Die ›Kapetanova kuca‹ an der Hafenfront wäre dafür eine Top-Adresse.
Dubrovnik
(Bildquelle: Kroatien-Nachrichten.de)
Die schönste Stadt Kroatiens. Ein Rundgang über die komplett erhaltene Stadtmauer, ein abendlicher Bummel über den Stradun: Das sind Eindrücke, die man nicht so schnell vergisst.
Und wo bleibt derweil das Boot? Entweder stadtfern, aber ruhig, in der ACI Marina Dubrovnik am Flusslauf der Dubro;-)vačka oder stadtnah, aber unruhig, in der neuen Marina Frapa Dubrovnik am Südufer der Hafenbucht von Gruž.
Infos zum Törn:
Mit sieben Tagesetappen und einer Distanz von 135 sm bietet dieser Törn eine Woche Entspannung pur. Navigatorisch gibt es keine besonderen Schwierigkeiten. An der Nordküste von Kor;-)čula, zwischen Rt Kneže und 17°12‘ E (Pelješki Kanal) beträgt das Speedlimit 12 kn, an der Ostküste zwischen der Altstadt und dem Ort Lumbarda 4 kn.
Quellen:
Text: Kroatien-Nachrichten.de Im Teil 5 auch teilw. Text von Konni
Alle Bilder: Konni und Wolfram (Ausnahme: Bild v. Dubrovnik)
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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni
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