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Alt 27.11.2020, 05:41
Lutz, im Istrien Forum
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Standard 4000er Marke überschritten

There have been 4.009 new recorded COVID-19 cases in Croatia in the last 24 hours, so 21.725 cases of COVID-19 remain active. 2.171 people are still hospitalized, with 252 patients on ventilator. In the last 24 hours, 2.924 people recovered, while 11.487 were tested.



25.11.2020
CoV-Patienten in Zelten untergebracht
Die tägliche Zahl der registrierten Neuinfektionen steigt seit Wochen im dreistelligen Bereich, und auch andere Kennzahlen zeigen: Kroatien ist derzeit eines der von der Coronavirus-Pandemie besonders stark betroffenen Länder. Die Regierung verschärfte zuletzt die im europäischen Vergleich nach wie vor eher milden CoV-Maßnahmen. Zunehmend prekär wird die Lage unterdessen in den Spitälern des rund vier Millionen Einwohner und Einwohnerinnen zählenden Landes.


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In den Militärzelten ist jeweils Platz für 30 Betten
Deutlich wird das in der Stadt Varazdin im Norden des Landes, wo CoV-Patienten und -Patientinnen nun in Zelten behandelt werden. Mit der Verlegung wurde am Dienstagabend begonnen, wie kroatische Medien dazu am Mittwoch berichteten. Die von der Armee vor dem Varazdiner Krankenhaus aufgestellten drei Zelte haben nach Angaben des Nachrichtenportals Croatiaweek eine Kapazität von jeweils 30 Betten.
Der Bezirk Varazdin zählt zu den von der Coronavirus-Pandemie derzeit am stärksten betroffenen Regionen von Kroatien. In den letzten 24 Stunden gab es hier bei 534 Tests 242 CoV-Neuinfektionen. Das Krankenhaus von Varazdin behandelte nach Angaben vom Mittwoch über 200 an Covid-19 erkrankte Personen – 16 davon auf der Intensivstation.

„Befinden uns im Kriegszustand“
Allein in den vergangenen 24 Stunden starben zehn infizierte Patienten, womit die Sterblichkeit fünfmal höher war, als für diese Jahreszeit üblich ist. Das Krankenhaus ist laut Medien an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. „Wir befinden uns im Kriegszustand“, zitierten kroatische Medien Krankenhausdirektor Nenad Kudelic. Die Zelte sollten bei vollen Kapazitäten ursprünglich als Übergangsunterkunft für jene Covid-19-Patienten dienen, die auf Übersiedlung in andere Spitäler warten. „Wie die Lage jetzt ist, schaut es danach aus, dass die Zelte auch zur neuen stationären Abteilung werden“, wie Kudelic dazu nun sagte. Dem Krankenhauschef zufolge sind die Gesundheitsdienste des Allgemeinen Krankenhauses Varazdin derzeit „extrem eingeschränkt“.

Kudelic warnte gegenüber der öffentlich-rechtlichen Medienanstalt HRT von einem „Zusammenbruch des gesamten Gesundheitssystems“ und forderte in diesem Zusammenhang eine deutliche Verschärfung der CoV-Maßnahmen. Ansonsten drohe die Situation, mit der das Krankenhaus von Varazdin derzeit konfrontiert ist, sich in anderen Landesteilen zu wiederholen.

Weiter kein Lockdown
In der Region wurden bereits am Freitag strengere Restriktionen eingeführt. So sind alle öffentlichen Versammlungen in geschlossenen Räumen verboten, im Freien dürfen sich maximal 20 Personen versammeln. Die Gastronomie wurde geschlossen. Die Maßnahmen sollen bis 4. Dezember in Kraft sein.

Strengere, in erster Linie auf zusätzliche Versammlungseinschränkungen und die Öffnungszeiten in der Gastronomie zielende Maßnahmen wurden zuletzt aber auch für ganz Kroatien angekündigt. Wie bereits am Freitag bekanntgegeben, werden öffentliche Versammlungen von bisher 50 auf nunmehr 25 Personen beschränkt, die gleiche Einschränkung gilt künftig für Beerdigungen, während es bei Hochzeitsfeiern höchstens 15 Beteiligte geben darf. Private Treffen werden auf zehn Personen limitiert. Für andere Versammlungen wie etwa in Kinos und Theatern wird die Besucherzahl auf eine Person pro vier Quadratmeter beschränkt. Das gilt auch für Gottesdienste. Nachtclubs und Casinos müssen schließen, Lokale und Restaurants dürfen nur noch bis 22.00 Uhr geöffnet sein. Zwischen 22.00 und 6.00 Uhr darf auch kein Alkohol verkauft werden. Die neuen Maßnahmen sollen nach Angaben des kroatischen CoV-Krisenstabs am Sonntag in Kraft treten und bis 15. Dezember gelten.

Hohe CoV-Richtwerte
In ganz Kroatien wurden in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 3.603 Neuinfektionen verzeichnet, die Positivitätsrate der Testungen lag bei rund 35 Prozent. In Krankenhäusern werden 2.136 Covid-19-Patienten behandelt, davon müssen 240 künstlich beatmet werden. Insgesamt 56 Menschen starben an oder mit einer Covid-19-Erkrankung. Anhaltend hoch bleibt mit einem zuletzt offenbar auf über 500 gestiegenen Wert die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den abgelaufenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen.


Zum Vergleich: In Europa war dieser Richtwert zuletzt nur in Luxemburg (615), Montenegro (604), Serbien (597), Liechtenstein (521) und Andorra (517) noch höher. In Österreich sank die 7-Tage-Inzidenz nach Angaben der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zuletzt auf 414 – im europäischen Vergleich liegt der zur Einschätzung der CoV-Lage im Vergleich zu den täglichen Neuinfektionen als aussagekräftiger geltende Wert aber weiterhin auf sehr hohem Niveau.

pepr, ORF.at/Agenturen



Geändert von Lutz (27.11.2020 um 06:57 Uhr)
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