Muckefuck kennen wohl nur noch die Älteren, diejenigen die selbst die harten Zeiten durchmachten und wissen was echte
Entbehrung bedeutet. Muckefuck nannte man ein Getränk das offizielle Zikorienkaffe genannt wurde. Dieser wurde aus den
getrockneten Wurzeln der Gemeinen Wegwarte aufgebrüht, schließlich gab es damals ja nichts und die meisten konnten sich
Kaffee schon gar nicht leisten oder es gab überhaupt keinen Kaffee. Die Wurzeln der Wegwarte hatten einen kaffeeähnlichen
Geschmack, dies nutze man auch um teuren Kaffee zu strecken indem Wurzeln dem Kaffee beigemischt wurden.
( Foto by Richy / Istrien Kap Kamenjak )
Die Wegwarte, wie der Name schon vermuten läßt, lebt gerne an Wegrändern, Böschungen , Mauern liebt sonnige bis
trockene Standnorte wie an Böschungen und Brachflächen.
( Foto by Richy / Landkreis Rosenheim )
In einigen Bundesländern steht sie bereits auf der "Roten Liste" oder auf der Vorwarnliste für als gefährdet geltenede
Pflanzen. Sie ist ein Korbblütler und ist verwandt mit Chicoree und Radicchio. Hierzulande blüht sie buschig aufrecht mit
leuchtend hellblauen Blüten die von vielen Insekten genutzt werden. Ihre Wuchsstruktur ist unregelmäßig und etwas derb,
so daß man sie gerne unbeachtet läßt. Es lassen sich jedoch schöne Fotos mit der Blüte machen die auf Grund der Farbe
gut zu fotografieren ist.
( Foto by Richy / Landkreis Rosenheim )
In Kroatien, somit auch in Istrien kommt sie noch allenortes vor, ist jedoch im Wuchs an das Klima vor Ort angepasst.
Ihr Wuchs ist gedrungener, kleiner bis flach, auch die Blüten können etwas kleiner ausfallen und sind nicht so zahlreich
an der Pflanze vorhanden. An extremen Standorten gedeiht die Wegwarte lediglich als "Miniaturpflanze" von wenigen
Zentimtern, was ihre Robustheit unter Beweis stellt.
Manchmal hat es den Anschein als wäre sie ein Bodendeckergewächs, sie wächst dann eher in die Breite als in die Höhe.
Das gleiche gilt für die in Kroatien häufig vorkommende wilde Malve, die mit ihren satt violetten Blüten zur Wegwarte
einen schönen Farbkontrast bildet da sie gleiche Standorte und Lagen bevorzugt und ebenfalls sehr rohbust ist.
Viele der in Kroatien so unscheinbar wachsenden Pflanzen haben wesentlich mehr zu bieten als nur ihr klägliches Dasein
und werden oft erst auf den "zweiten Blick" so richtig wargenommen. Ein Beispiel hierfür ist der "Strandfenchel", wer weis
schon aus dem Stehgreif wie dieser aussieht obwohl man bei nahzu jedem Strandbesuch daneben liegt.
Ritschi