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Alt 13.01.2013, 14:59
Konni, im Istrien Forum
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Standard Kastell Pietra-Pelosa

Kastell Pietra-Pelosa

Das Kastell Pietra-Pelosa liegt abseits der heutigen Verkehrswege. Jeder der es entdeckt, wird durch eine bewegte Reise in die Vergangenheit belohnt.

Oft wird es nur Kastell oder Kostel genannt.

Das Kastell wurde aus Kalkstein errichtet und ist dicht von Gestrüpp umwachsen und steht auf einer Erhebung zwischen Buzet und Livade.

Von Istarske Toplice kommend fährt man in Richtung Buzet durch das Dorf Rusnjak hindurch.
Kurz nach dem Ortsschild von Rusnjak geht links eine kleine Straße ab.
Oberhalb dieser Straße verläuft ein Aquädukt.
Man befindet sich nun im Tal des Bračana–Flusses, welcher in die Mirna fließt.

Diese Straße fährt man weiter und nach einer Linkskurve sieht man dann auch schon das Kastell.
Auf der linke Straßenseite liegt das schön gelegene Restaurant Castellum, dort kann man das Auto parken und folgt dann rechts neben dem Restaurant einem Wanderweg. Nach knapp 20 Minuten erreicht man das Kastell Pietra Pelosa.


Wörtlich übersetzt heißt diese Festung: "Beharrte Steine"

Die Ruine ist eine der am besten erhaltenen gotischen Festungen in Istrien.
In den letzten Jahren wurden Sanierungsarbeiten begonnen.

Das Kastell ist mit dem Verkehr und der wirtschaftlichen Bedeutung eng verbunden. Da die Flüsse Mirna und Bračana einst schiffbar waren, war die Lage am Felsen sehr wichtig, da man den Verkehr auf dem Fluss und dem Festland gut unter Kontrolle hatte, aber auch die Verteidigung der Feudalbesitzer war gesichert.

Die erste Aufzeichnung des Kastells stammt aus dem 10. Jahrhundert, als es der Patriarch Rodoald der Kirche von Poreč schenkte.

Im 15. Jh. ging die Herrschaft an die Venezianer über und das Kastell unterstand nun den Patriarchen von Aquileia.

Hier wechselten zahlreiche Verwalter, viele Familien, die mit ihren Verbindungen mit den Eigentümern anderer Besitztümer verbunden waren.
Die reiche Geschichte des Kastells war durch Vergehen und Leben bestimmt. Es wurden Verschwörungen aufgedeckt und gebüßt, der Besitz ging wegen Spielschulden verloren, es wurde geliebt und betrogen.

Am Fuße des Kastells spielte sich das Alltagsleben der bäuerlichen Bevölkerung ab: mühselig, mit viel Leid und der Anteilnahme am Schicksal ihrer Besitzer.

Im Jahre 1620 wurde das Kastell durch ein Feuer stark beschädigt.

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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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