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Alt 05.05.2010, 16:45
Eliane, im Istrien Forum
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Standard Hund aus der Tötungsstation gestohlen

In einem Artikel in der Zeitung Glas Istre wird von einem "Einbruch" in die Tötungsstation am Kastijun berichtet. Den Artikel hänge ich als PDF-Dokument an und die Übersetzung - herzlichen Dank an Maritta - folgt hier.

Eine Aktion zweier Pulanerinnen
Für die „Rettung“ eines Hundes haben sie eine Anzeige kassiert

Zwei Pulanerinnen, N.K. (34) und I.U. (35) haben in der Nacht vom 28. auf den 29. April aus dem Tierasyl am Eingang zur Mülldeponie am Kastijun, einen englischen Setter gestohlen, teilte uns Gordana Ostović von der istrischen Polizei (OKC) mit. Sie sind in das Asyl eingebrochen, indem sie das Dach beschädigten, hierbei entstand ein Schaden von 100 Kuna. Sie werden eine Anzeige, wegen schweren Diebstahls mit Sachbeschädigung, bekommen.

Den Setter hat die Hygienebehörde streunend in der Gegend von Svetvincenat aufgefunden und im Tierasyl am Kastijun untergebracht, damit er dort auf seinen wahren Besitzer wartet oder vermittelt wird. Von dem Direktor der Veterinärstation in Pula Renato Peteh, welcher auch für das Asyl am Kaštijun zuständig ist, haben wir erfahren, daß die zwei Pulanerinnen auf dem Dach des Asyles gesehen wurden.

Sie haben sich selbst verraten, indem sie die „Rettungsaktion“ des Hundes auf Facebook bekanntgaben. Ich verstehe nicht, warum sie eingebrochen sind und den Hund gestohlen haben. Sie hätten ihn doch ohne Probleme und kostenfrei bekommen können, was am Ende ja auch eine der Beiden getan hat aber sie haben auch eine Anzeige bekommen, teilte uns Herr Peteh mit. Laut Peteh kann jeder der möchte jederzeit einen Hund aus dem Kaštijun kostenfrei zu sich nehmen, nur mit der Bedingung diesen zu impfen zu lassen und sich entsprechend um ihn zu kümmern.

Bis jetzt haben wir 1000 Hunde vermittelt und die Mädchen haben ohne Grund einen Schaden angerichtet. Einzelpersonen und Vereine, die so handeln, sollten ihre Aktionen auf die Personen richten, die sich nicht um die Hunde kümmern, auf die Hundehalter, die die Tiere in der Sonne, ohne Wasser und in unzureichenden Räumlichkeiten lassen. Wir kümmern uns bereits seit 60 Jahren gut um Hunde am Kaštijun und in ganz Kroatien, außer in Pula und in Zagreb, gibt es kein adäquates Asyl, welches alle Vorschriften so einhält wie wir. Die Mülldeponie ist nach uns gekommen und wir sind nicht daran schuld, sagte Herr Peteh abschließend.

Eine der Pulanerinnen, die wegen schweren Diebstahles angezeigt wurde, erzählte uns, daß die gesamte Situation falsch dargestellt wurde. Sie sagte, daß sie und ihre Freundin nichts beschädigt hätten und daß sie auch nicht eingebrochen wären, sondern daß sie den Hund am vergangenen Mittwoch um 17.30 Uhr mitgenommen hätten und nicht in der Nacht wie es bei der Polizei gesagt wurde.

An diesem Tag sind wir dorthin gegangen um die Hunde zu fotografieren und die Bilder bei Facebook zu veröffentlichen um so neue Besitzer zu finden, weil wir meinen, daß sich die Veterinärstation nicht ausreichend darum kümmert. Wir sind über den Zaun gesprungen und haben in einer verschmutzten Box Miki gesehen, einen Setter- Retrievermischling, der in einem sehr schlechten Zustand und voller Zecken war. Er hat uns so leid getan und da haben wir ihn mitgenommen. Wir haben emoitional gehandelt und nicht überlegt und ich gebe zu, daß ich die Situation falsch verstanden habe indem ich gedacht habe, daß uns der Hygieniker aus Unfreundlichkeit gesagt hat, wir sollten uns ihn selbst aus der unverschlossenen Box holen, erzählte uns die Pulanerin. Wegen möglicher Unannehmlickeiten in der Firma hat sie uns gebeten, nicht ihren Namen zu veröffentlichen.

Über die Aktion der Pulanerinnen im Internet finden wir Dankesbekundungen aber einige der Kämpfer für den Tierschutz sagten uns auch, daß das, was die beiden gemacht haben eine Dummheit war, denn sie hätten ja ohne Probleme und Kosten den Hund zu sich nehmen können. Vereinzelte Personen, die mit der Situation am Kaštijun vertraut sind, glauben, daß die Tiere, die dort untergebracht sind, auch adäquat versorgt werden. Sicherlich muß auch weiterhin an einer Verbesserung der Bedingungen dort gearbeitet werden.


Die Tötungsstation gibt keine Hunde vor Ablauf der 60 Tage Regelung ab, obwohl dies doch bereits nach Ablauf von 15 Tagen geschehen könnte, denn so lange besteht der Anspruch des bisherigen Besitzers auf das Tier.

Den Nachweis über die 1000 vermittelten Tiere will ich sehen! Maulheld!

Genau das was er anprangert: kein Wasser, in der Sonne ohne Schutz, in den eigenen Exkrementen, ohne Futter, nicht medizinisch versorgt, verwurmt, mit allen Parasiten besiedelt, die es gibt, ohne Auslauf oder Beschäftigung, ohne persönliche Ansprache, in viel zu kleinen Boxen, usw. trifft auf diese Station zu! GENAU SO WERDEN DOCH DIE TIERE DORT GEHALTEN! Die 2 Frauen haben absolut Recht und das ist noch harmlos wie sie das hier darstellen. Von wegen "Bedingungen einhalten" und so

Der letzte Satz des Artikels ist Hohn schlechthin! Die Bedingungen dort kann man nicht verbessern. Diese Station muss dort weg! Dort herrschen unzumutbare Bedingungen für die Tiere, die man aus Platzmangel auch nicht verändern kann und dann erst das Umfeld! Die Tiere sind den ganzen Tag dem Lärm der an- und abfahrenden Müllautos und der Radlader auf der Deponie ausgesetzt. Wenn Kastijun als zentrale Deponie mit Verbrennungsanlage für ganz Istrien ausgebaut wird, das ist wohl wahrscheinlich, dann wird das noch schlimmer. Man kann nur hoffen, dass im Zuge des Ausbaus kein Platz mehr für diesen schlimmen Ort sein wird und Pula endlich einsieht, dass ein vernünftiges Asyl nach dem Vorbild in Zagreb gebaut werden muss.

Eliane
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Dateityp: pdf MikiGlasIstre-4-5-2010.pdf (121,4 KB, 56x aufgerufen)

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