Hallo, liebe Community,
heute möchte ich Euch in eine Konoba entführen, die wir schon seit längerem "auf den Schirm" hatten. Von außen öfters kurz besichtigt und für gut sowie besuchenswert befunden, sollte ein Abendessen dort stattfinden. Gesagt, getan! Wir hübschten uns auf und dann ging es in freudiger Erwartung und zu Fuß zur Konoba "Mamine Carolije". Die Uhrzeit 18.30 Uhr war von uns extra gewählt worden, erstens hatten wir nicht mehr mit vielen Gästen zu rechnen (in Bayern waren die Ferien vorbei) und wenn es uns gefällt, wollten wir noch ein bisschen verweilen.
An der Konoba angekommen war natürlich der urige Steintisch unter einem noch urigeren Baum leider besetzt. Also rein in die Gaststube und...? Keiner da! Weder Gastgeber noch Gäste. Ein wenig umgeschaut, es gibt viel "Krimskram" an den Wänden zu bestaunen, und dann ging es zur Veranda. Auf den Weg dorthin bemerkte ich dann doch einen Gast, der sich an einem Tisch zu schaffen machte, der mit Menagen voll gestellt war.
Auf der Veranda nahmen wir an der offenen Seite Platz, es war noch schön warm draußen. Das Mobiliar war "bäuerlich", hier aber nicht deplatziert, es unterstrich den Charakter dieser Konoba.
Nach einer Weile konnten wir dann auch bestellen und wenn wir schon am Meer sind, sollte es für mich Fisch sein und dreimal dürft Ihr raten was denn meine Frau bestellte??? Natürlich gegrillte Calamari!!! Da es Verständigungsschwierigkeiten gab bezüglich des Fisches, wurden mir drei Exemplare auf einem Tablett zur Auswahl vorgezeigt. Ich wählte natürlich den Größten aus. Er sollte mir gebraten auf ein ebenfalls gebratenem Gemüsebett serviert werden.
Wir erhielten relativ zügig unsere Getränke und was war denn das?
Brot fast schwarz gegrillt!!! Nun gut, ein paar essbare Scheiben waren dabei. Ich verkostete mal das Bier welches mir bis dato noch nicht untergekommen war. Ich wusste dann sofort, nix geht über ein gepflegtes Ozujsko bzw. Karlovacko.
Mein Gott, die Zeit verging, die Wände waren auch schon alle angeguckt, es gab nichts Neues mehr zu entdecken. Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt nur 3 (drei) Paare in der Konoba es rührte sich aber in Sachen Essen nichts.
Kurz entschlossen bestellte ich einen gemischten Salat, den ich noch vor dem Hauptgang verspeisen wollte. Was soll ich Euch sagen... Der Salatteller kam dann doch erst mit dem Hauptgang. Mhhhhmmm, das Essen sah ja lecker aus. Also "Guten Appetit" und das Besteck bekam Arbeit.
Der Rest ist schnell erzählt: Die Calamari waren lauwarm und ich aß mich an meinem gebratenem Fisch mit gebratenem Gemüse hungrig. Da musste nun der gemischte Salat und ein paar Brotscheiben ran, Olivenöl und Balsamico untergemischt.... ja wenn man es dann hätte!!!! Mir ging ein Licht auf....
Der Gast ist ja König, also geht der König hinaus in die Gaststube zu besagtem Tisch, der mit Menagen voll gestellt war.
Wir hatten dann keine Lust mehr länger zu bleiben und ließen die Rechnung fertigmachen.
In der Zwischenzeit suchte ich die Toilette auf. Ich hätte es mir verkneifen sollen! Schade, Kamera hatte ich nicht mit, wozu auch (man fotografiert ja kein stilles Örtchen)? Die Winzigkeit dieses Örtchens hätte mein Objektiv eh nicht einfangen können. Das wäre nicht weiter schlimm, was abstoßend war, wie unsauber, schmuddelig und heruntergekommen diese Toilette aussah.
Ich flüchtete vom Ort, mit nassen Händen,
gab meiner Frau die Empfehlung da nicht hinzugehen. Das Trinkgeld fiel entsprechend schmal aus.
Fazit: Mamine Čarolije-----> Der Zauber meiner Mutter hat uns nicht
be- oder
ver,- sondern
entzaubert. Diese Konoba sieht uns im nächsten Jahr nicht wieder!
Gruß
jokkel
P.S. Das hier sind unsere persönlichen Erfahrungen, an genau diesen einen Abend. Sie stellen
keine Bewertung im Sinne eines Restauranttests dar !!!