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Alt 26.07.2015, 10:02
Eliane, im Istrien Forum
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Standard Die Wahrheit über die Auffangstationen

So ist das überall in Kroatien! So lange die alten Strukturen und Verflechtungen bis hoch in die Ministerien, die super gut auf Basis von Korruption funktionieren und es noch immer tun, nicht aufgebrochen werden, wird sich für die Tiere überhaupt nichts ändern. Einzelne Störer, die versuchen etwas in die richtige Richtung zu bewegen, werden mundtot gemacht und zwar mit allen Mitteln. In Pula ist das ganz genauso!

Kroatien: Wo töten lukrativer ist als Hunde zu vermitteln

Im kroatischen Tierschutzgesetz steht die Formulierung: Tiere können nach 60 Tagen euthanasiert werden, sofern sie in dieser Zeit nicht vermittelbar sind und Platzmangel im Tierheim besteht. Leider machen einige Tierheimleiter und Veterinäre von dieser Formulierung zu oft gebrauch bzw. missbrauchen sie.
Wie in allen Ländern von Ex-Jugoslawien, hat auch Kroatien die Pflicht welche aus dem Tierschutzgesetz hervorgeht, welche die Gemeinen dazu verpflichtet Tierheime zu bauen damit gelöst, indem sie Konzessionsverträge an die Städtischen Kommunalwerke und Tierärzte vergibt. Nur die Stadt Zagreb baute ein Tierheim. In vielen Städten sind es solche „Konzessions-Stätten" die auf Profit ausgelegt sind.
Tierheime die von Vereinen geleitet werden sind „No-Kill" Shelter, wo sich Tierschützer aufopfernd um die Tiere kümmern. Da gar nicht oder nur zum Teil von der Gemeinde finanziert, halten sich die No-Kill Shelter mit Spenden über Wasser. Anders hingegen die Konzessions-Stätten, welche wie eine Firma von der Gemeinde subventioniert wird, deren Mitarbeiter Gehälter erhalten. Für jeden eingefangenen Hund erhält diese Business Stätte einen festgelegten Betrag von der Stadt.
Seit längerer Zeit klagen Tierschützer über barbarische Verhältnisse in verschiedenen „Tierheimen". Doch dank Vetternwirtschaft und Korruption werden Anzeigen einfach in Schubladen liegen gelassen bzw. als nicht begründet abgetan. So kam es das Inspektoren die Tierheime besuchten und sie als gut befanden. Erst 2014 schien der Druck der Öffentlichkeit dann doch zu groß, das gegen eins der Tierheime Ermittlungen eingeleitet wurden und nach den ersten Kontrollen der Unterlagen, Verdacht auf Steuerhinterziehung aufkam.



Juli 2015 sickerte dann die Geschichte eines weiteren Tierheimes an die Öffentlichkeit, als ein kleiner Pekinese Mischling namens Bubi getötet wurde. Der kleine Mann saß im Tierheim Pokupsko Cerje. Kleine Hunde finden immer schneller ein neues Zuhause, so dauerte es auch nicht lange und es meldeten sich mehrere potentielle Adoptanten für ihn. Eine von ihnen war Mladena Djuric. Sie kontaktierte den Tierheimleiter Predrag Baraba und erkundigte sich nach Bubi. Er antwortete ihr Bubi sei nicht mehr da.
Frau Djuric fragte ungläubig nach und erhielt als Antwort das Bubi schwer krank wäre, er hätte eine Lungenentzündung. Frau Djuric hätte ihn zu sich genommen und gesund gepflegt, doch das wurde vom Leiter abgelehnt er vermittle keine kranken Tiere. Sie verabschiedete sich damit, in Kontakt zu bleiben, denn sie wolle den Hund nach seiner Genesung gerne zu sich nach Hause holen. Daraufhin erfuhr sie, das für Bubi schon mehrere Personen angefragt haben. Der nächsten Dame, die am nächsten Tag für Bubi vorbeikam, sagten sie, Bubi wäre eingeschläfert worden und das vor „Ablauf" seiner Frist.
Um das Tierheim Pokupsko Cerje kursieren viele Gerüchte. Frau Djuric wandte sich an den kroatischen TV-Sender RTL-HR, der nach dem Gespräch mit ihr einen Bericht verfasste und ausstrahlte. Kurze Zeit später meldeten sich immer mehr Personen, die Zeugen von Grausamkeiten waren oder selbst zum Opfer von Herr Baraba wurden.
So erzählen die Nachbarn des Tierheims, dass sie Angst vor Herr Baraba haben und nicht vor die Kamera treten wollen, da er Pate vom Bürgermeister von Velika Gorica sei und man nie wisse, wozu sie fähig wären. Sie haben auch Angst um ihre eigenen Hunde, denn Herr Baraba sammelt Hunde ein, auch Besitzerhunde und erpresst die Besitzer um Geld, oder er euthanasiert die Hunde.
Dem Sender RTL-HR meldeten sich auch Vereine, die befürchten, dass all das nur ein Paravent für Hundehandel ist. Deren Schicksale ungewiss wären. Eine weitere Zeugin erzählte von der haarsträubenden Situation, als sie sich einen Hund aussuchen wollte und Herr Baraba sie in einen Zwinger mit 5-6 traumatisierten Hunden reinließ, hinter ihr dann die Tür verschloss. Sie bewältigte irgendwie ihre Angst und setzte sich auf den Boden, da fing Herr Baraba wirr zu erzählen das er Vaterlandsverteidiger gewesen war, das er alle Papiere hat und eine Bombe werfen kann wann er will. Er drohte nicht ihr, er drohte irgendwelchen Personen mit denen er zerstritten ist. Bis zu diesem Zeitpunkt verstand sie sich eigentlich gut mit ihm, er fragte nicht nach einer Vorkontrolle und wartete nach Feierabend auf sie. Warum er so reagierte wisse sie bis heute nicht. Auf die Frage hin warum sie ihn nicht Angezeigt hat antwortete sie, sie denke hauptsächlich an die Hunde.



Die Manipulationen der Menschen mit dem Leid der Tiere, wecken in manchen scheint es die Profitgier, durch die sie jegliches Mitgefühl verlieren und im Lebewesen nur eine Sache sehen, die Geld bringt. Die Stadt Velika Gorica finanziert das Tierheim mit 750.000,00 HRK (ca. 99.000,00 €) jährlich. Ich frage mich finden keine Kontrollen statt wie Steuergelder eingesetzt werden? Auf die Frage der Reporterin von RTL-HR wieviele Hunde und in welchem Zustand das Tierheim verlassen haben, wurde sie aus der Stadtverwaltung ans Landwirtschafts Ministerium verwiesen. Dort jedoch wollte man keine Angaben machen, um laufende Ermittlungen nicht zu behindern wie auch die Arbeit des Tierheims nicht in verruf bringen welches nach Vorschriften arbeitet.
Nun blieibt nur zu klären, ob Drohungen und Erpressungen ein Teil der Vorschriften ist, oder tatsächlich Ermittlungen in Gange sind.

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