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Alt 08.03.2020, 13:52
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Die östliche Adria zwischen Istrien und Süddalmatien
Von Norbert Rieger, veröffentlicht am 06.03.2020



Teil 4: Krka und Kornaten: Küste und die Inseln Norddalmatiens
Von Zadar bis Šibenik: Traumreviere für traumhaft schöne Törns.



Norddalmatien punktet mit sehenswerten Städten wie Zadar, Biograd, Tribunj, Vodice und Šibenik an der Festlandsküste sowie mehreren Riegeln vorgelagerter Inseln, die sich von Dugi Otok und Ugljan im Nordwesten über Pašman und Kornat sowie Murter bis in den Archipel von Šibenik im Südwesten erstrecken.

Ein Revier mit einer verwirrenden Vielzahl von kleinen und mittelgroßen Inseln, in dem unfassbar viele Törnvarianten denkar sind und in dem, je nach Wind und Wetter, der nächste sichere Hafen oder die nächste sichere Bucht immer nur wenige Meilen vom Standort entfernt sind.

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Der Küstenort Senj


Auf historischen Spuren

Zu den Highlights bei den Küstenstädten zählt die auf einer Halbinsel gelegene Altstadt von Zadar, die einem Museum unter freiem Himmel gleicht: Überreste römischer Bauwerke, alte Stadtmauern und -tore aus dem Mittelalter, aber auch Kunst der Moderne finden sich hier, wie die Meeresorgel am ›Gruß an die Sonne‹ an der Nordwestspitze der Altstadt.

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- Gruß an die Sonne - - - - - Zadar - - - - - Meeresorgel -


Auch Šibenik begeistert mit seiner Altstadt und der Jakobskathedrale aus dem 1. Jh., die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.


Oasen im Meer

Während in den Küstenorten durchweg modern ausgestattete Marinas auf Boot und Crew warten, gibt es auf den Inseln nur eine Handvoll Marinas, dafür aber vor allem traumhafte Ankerbuchten und einfache Fischerhäfen, die in den letzten Jahren für die Bedürfnisse der Sportschifffahrt ausgebaut wurden.

Dass die Kornaten mit der Hauptinsel Kornat ein ganz besonderes Highlight im kroatischen Küstenmeer sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Die 89 Inseln und Riffe dieses Archipels gehören zum ›Nationalpark Kornati‹, dessen Besuch gebührenpflichtig ist.

Trotz des ständig teurer werdenden Eintritts ist das Interesse der Skipper an den Kornaten ungebrochen. 2017 wurde der Nationalpark von mehr als 17 000 Booten besucht. Und das aus gutem Grund: In fast 40 Buchten mit teils einfachen, teils soliden Steganlagen haben die Kurnatare, die Landbesitzer in den Kornaten, das Land ihrer Väter wieder nutzbar gemacht und einfache bis mondäne Gaststätten ;-)gebaut, die man hier ›Konobas‹ nennt.

Diese Oasen im Meer, umgeben von glasklarem Wasser, bilden ein nautisches Paradies, das in Europa seinesgleichen sucht.


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Fünf Seemeilen südlich der Altstadt von Zadar liegt in Sukošan die Marina Dalmacija , die mit 1200 Liegeplätzen nicht nur die größte Marina an der östlichen Adria, sondern mit ihrem umfassenden Service für Boot und Crew das wichtigste nautische Zentrum Norddalmatiens ist.

Ein guter Startpunkt also für Trailerkapitäne, aber auch für Chartergäste, denn der internationale Flughafen von Zadar ist von Sukošan nur ein paar Kilometer entfernt. Und zur dicht an der Altstadt von Zadar gelegenen Marina Zadar sind es von hier auch nur 6 sm.

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Marina Dalmacija



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Die vor Zadar parallel zur Festlandsküste verlaufenden Inseln Pašman und Ugljan bilden eine natürliche Barriere für die Fahrt zu den weiter südwestlich gelegenen Inseln Iž und Dugi Otok. Wenn da nicht ein kleines Schlupfloch wäre, das in rw 223° gut 2 sm von der Marina Dalmacija entfernt Ugljan und Pašman trennt: die Ždrelac-Passage.

Hat man auch das am südwestlichen Ausgang der Passage vorgelagerte Eiland Karatunić passiert, liegt Veli Iž, die Inselhauptstadt von Iž (rw 298°), gut 6 sm voraus. Mit ihren 45 Liegeplätzen ist die kleine Marina ein wunderschönes Kontrastprogramm zur Dalmacija.

Ort und Insel strahlen eine behagliche Ruhe aus. Am Kleinboothafen bei der Kirche serviert die Konoba ›Mandrać‹ Grillsteaks vom Feinsten. Nur 1 sm südlich der Marina bildet die dem Ort Knež vorgelagerte Insel Knežak eine mit gebührenpflichtigen Bojen ausgestattete Lagune. Ein Plätzchen zum Chillen, Schlemmen und Träumen.


Naturpark Telašćica


Am südlichen Ende der langgestreckten Insel Dugi Otok frisst sich über fast 4 sm die Bucht Telašćica in die Insel.

Ein Naturpark, der trotz Gebühren von rund 30 € für ein 11 m Boot bei Skippern äußerst beliebt ist. Der Traum, in einer einsamen Bucht zu liegen, ist also vorbei.

Trotzdem: Der Besuch dieses Naturparks sollte auf dem Plan jeder Crew stehen, die in Norddalmatien unterwegs ist. Buchten wie beispielsweise ›Mir‹ sind zu meiden, solange die Ausflugsboote Badegäste dorthin befördern. Sind die am späteren Nachmittag verschwunden, schwojen nur noch die vor Anker liegenden Boote vor sich hin.

Unser Tipp: die Bucht Magrovica am äußersten nördlichen Ende der Telašćica, gut versteckt hinter den beiden Skolj Inseln. Man liegt hier gut geschützt.


Nationalpark Kornati


Vom Skipper unbemerkt geht am südlichen Ausgang der Telašćica-Bucht in Höhe der Meerenge Vela Proversa der Naturpark in den Nationalpark Kornati über.

Wie schon geschrieben: Hier werden erneut Gebühren fällig, aber das sollte niemanden abhalten, dieses einmalige Revier anzusteuern. Spielt das Wetter einmal total verrückt, bietet die ACI Marina Piškera auf der Insel Panitula sichere Liegeplätze.

Ansonsten haben Skipper und Crew die Qual der Wahl: Fast 40 Buchten mit urigen Konobas stehen zur Auswahl. Auf der Insel Kornat begründete der Fischer Ante Mitte der neunziger Jahre mit der nach ihm benannten Konoba den fabelhaften Aufstieg der Kornaten zum Paradies für Skipper. Ante starb 2007. Die Konoba wird heute von seinem Sohn Jure geführt.

Der 89 m hohe Berg Vrujsko, der sich am Südufer der Vrulje-Bucht erhebt, wird in Erinnerung an den beliebten Fischer von den Yachties heute ›Mc Ante‹ genannt. Der Aufstieg beschert einen atemberaubenden Blick über die Kornaten.


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ID:	13021 Insel Murter Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

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Bei Opat umrunden wir die Südspitze der Insel Kornat und nehmen mit rw 36° Kurs auf die gut 7 sm entfernte Nordspitze der Insel Murter. Die Einfahrt in die Bucht, an welcher der Hauptort der Insel, Murter, liegt, ist wegen vorgelagerter Inseln, Riffe und Flachstellen ein wenig tricky. Mit wachen Augen auf Seekarte und/oder Plotter sind diese Hindernisse aber unproblematisch zu umfahren.

Wer technischen Service oder Sprit benötigt, liegt in der Marina Hramina richtig, welche einlaufend an Backbord am Nordostufer der Bucht liegt.

Wer schlemmen und den alten Ort genießen will, macht im südlichen Scheitel der Bucht an den restauranteigenen Stegen der Konobas ›Fabro‹ oder ›Tic Tac‹ fest. Eine weitere zu empfehlende Adresse ist das ›Fine Food Murter‹ im alten Ortskern des Dorfes.


Krka


Auf südöstlichem Kurs geht es durch das Inselgewirr des Archipels von Šibenik der Mündung des Flusses Krka entgegen. Das sind von Murter über Tisno 15 sm. Die Klappbrücke in Tisno ist von Mai bis September in Betrieb. In geschlossenem Zustand beträgt die Durchfahrtshöhe 1,5 m. Beim Durchqueren dieser Meerenge ist besondere Aufmerksamkeit auf die Gezeitenströmungen geboten. Der Versatz des Bootes kann hier gleich einige Meter betragen.

Nördlich eines mächtigen Kastells führt der Kanal Sv. Ante in den Unterlauf des Flusses Krka. Voraus liegt Šibenik, wo man südlich der Stadt in der mondänen Marina Mandalina festmachen kann. Für einen Stadtbesuch kann aber auch die städtische Pier ein wenig südlich der Jakobskathedrale genutzt werden.

Sehnsuchtsziel sind natürlich die Krka-Wasserfälle, die nach 9 sm teilweise atemberaubender Fahrt durch den Flusscanyon mit Skradin erreicht werden. Da der Nationalpark Krka und mit seinen sieben Wasserfällen mit dem eigenen Boot nicht mehr angesteuert werden darf, muss man in Skradin in ein Taxiboot umsteigen oder vom Dorf Skradin zu Fuß zu den Fällen laufen. Ein grandioser Abschluss des Törns ist garantiert.


Infos zum Törn:
Sechs Ziele, 90 sm – one way: kurze Etappen und viel Zeit zum Entdecken. Die Höhe der Brücke in der Ždrelac-Passage beträgt 16,5 m. Die Klappbrücke in Tisno (Murter) öffnet um 9 und 17 Uhr. Die Wassertiefe östlich der Brücke beträgt bei NW nur 1,70 m, die Strömung aus wechselnden Richtungen bis zu 5 kn. Auf der Krka bestehen Speedlimits: Kanal Sv. Ante 10 kn, vor Šibenik 5 kn, Šibenik bis Skradin 6 kn.




Fortsetzung: ... Der tiefe Süden: die großen Inseln Mittel- und Süddalmatiens





Quellen:
Text: Kroatien-Nachrichten.de
Bilder: Konni und Wolfram

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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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Geändert von Konni (08.03.2020 um 14:17 Uhr)
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