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Alt 12.01.2020, 09:10
Lutz, im Istrien Forum
Lutz offline
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Standard Umweltskandal in Kroatien

Öl und andere Umweltgifte verseuchen den Fluss Zrmanja und das Novigrader Meer
Rund 250 Tausend Liter Masut sind aus einer stillgelegten Aluminiumoxid-Fabrik bei Obrovac ausgelaufen. Masut, ein Erdölrückstand für Heiz- und Schmierzwecke in der Industrie, verseucht die Schlucht und das Wasser der Zrmanja und bedroht das Novigrader Meer. Dies ist ein Teilstück der Adria, in das der Fluss mündet. Fischer hatten dort am 21. Dezember beim Ort Novigrad Ölflecken im Meer bemerkt, wie die Tageszeitung Slobodna Dalmacija berichtet. Und so kam die ganze Tragödie ans Tageslicht. Die kroatische Partei Most nennt diesen Umweltskandal in Kroatien „als größte Bedrohung und größte potenzielle Katastrophe in diesem Teil Europas.

Alles verseucht, alle schauen weg
Medienberichten zufolge soll die Fabrik bereits 1982, also noch zu Zeiten der ehemaligen Volksrepublik Jugoslawien, stillgelegt worden sein. Dass giftige Substanzen in den karstigen Boden und die Gewässer sickern, ist bereits seit 2004 (!) bekannt. Doch bislang fühlte sich anscheinend niemand für den Umweltskandal in Kroatien zuständig. Wie ein Informant der Slobodna Dalmacija berichtete, seien in all den Jahren etwa 44 Millionen Liter gefährliche alkalische Stoffe und rund 5.000 Liter hochkrebserregendes PCB-Öl in die Umwelt gelangt.
Außerdem seien an die 100 circa 5 Kilogramm schwere radioaktive „Büchsen“ verschwunden. Es handelte sich dabei um Messgeräte. Sie wurden später bei Dorfbewohnern in Jasenic entdeckt, die sie als Gewichte für Heu zweckentfremdet hatten.

Öffentlicher Druck
Erst die jetzigen Schlagzeilen und der öffentliche Druck nötigten die Regierung endlich zum Handeln. Am 3.1.20 wurden erste Maßnahmen ergriffen. Mit Barrikaden will man verhindern, dass die Umweltgifte weiter in den Fluss gelangen.


Inzwischen haben in Kroatien zahlreiche Medien das Thema aufgegriffen und berichten darüber: https://morski.hr/2019/12/23/ekoloska-katastrofa-zrmanju-i-novigradsko-more-preplavio-mazut/









Umweltorganisationen haben inzwischen auch eine Petition an das Umweltministerium gestartet (auf Kroatisch). Sie fordern die Regierung zum schnellen Handeln auf, um weitere Verschmutzungen zu verhindern.

Hier die (Google)-Übersetzung wenn jemand die Petition unterstützen möchte:
https://www.citizengo.org/hr/176171-...1pwVayrUY4DAuI


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Petition gerichtet an:
Ministerium für Umwelt und Energie - Minister Tomislav Coric
In dieser Petition wird das Ministerium für Umwelt und Energie aufgefordert, das Problem des häufigen Vorkommens von Heizöl im Fluss Zrmanja ernst zu nehmen und eine weitere Verschmutzung der Schluchten und des Novigrader Meeres zu verhindern. Insbesondere bemühen wir uns, den genauen Ort des Auslaufens von Heizöl zu ermitteln, umgehend Lösungen zu finden und alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um das bestehende Problem in kürzester Zeit dauerhaft zu lösen. Wir fordern auch, dass die Befestigungen bei der Sanierung des Pools mit einer Pfütze fehlen und das Auftreten einer Pfütze in Zrmanja durch zusätzliche Maßnahmen verhindert wird.
Wir erinnern das Ministerium für Umwelt und Energie daran, dass die Zrmanja-Schlucht von Obrovac bis zur Mündung des Novigrader Meeres als bedeutende Landschaft etwa 10 km lang und am Rande der Schlucht geschützt ist, während der Oberlauf des Flusses zum Naturpark Velebit gehört. Auch der gesamte Flussfluss ist als Gebiet des Natura 2000- Umweltnetzes HR2000641 Zrmanja geschützt , und die Flussmündung selbst ist Teil des HR4000030 Novigrad- und Karina-Seegebiets. Es ist nicht hinnehmbar, dass das Ministerium für Umwelt und Energie nichts dagegen unternimmt

Mit freundlichen Grüßen
[Vor- und Nachname]



Geändert von Lutz (12.01.2020 um 10:55 Uhr)
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