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Alt 02.04.2010, 18:16
Andrea offline
Kroatien-Fan
 
Kroatien Fan seit: 29.01.2010
Ort: Klosterneuburg, Österreich
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Standard Und weiter geht's

1.4./2.4.2010

Da ich Nachmittags mit Josefine zum Tierarzt muss (Blasenentzündung), geht Robert mit Astor spazieren. Sie machen eine Runde durch die Siedlung und den angrenzenden Wald und Robert macht Bekanntschaft mit dem österreichischen Slogan "Nimm ein Sackerl für mein Gackerl".

Josefine ist so weit ok. Blutuntersuchung: Nieren ok, Ultraschall: Blase ist leer, keine Steine oder Sand. Ich erzähle natürlich von Astor und bekomme ein Rezept für Tropfen aus der Apotheke.

Als ich nach Hause komme, und frage, ob Astor brav war, höre ich, dass er sich in der Küche an den Leckerli bedient hat, die oben auf der Arbeitsplatte standen. Ja, wir müssen auch noch lernen. Erstens, dass unser Hund groß ist und zweitens, dass er alles frisst. Unsere Katzen sind nämlich sooo heikel, dass man unbesorgt Butter, Käse oder Wurst rumstehen lassen kann, die fressen das nämlich nicht.

Abends regnet es und wir lernen, was es heißt, bei jedem Wetter rauszumüssen. Aber auch Astor scheint es nicht zu gefallen, bei dem Sauwetter spazierenzugehen und biegt nach einer kleinen Runde bereitwillig durchs Gartentor.

Da unsere Katzen gewohnt sind, das Wasserbett mit uns zu teilen, möchte ich ihnen das eigentlich weiterhin erlauben. Da ich dem Burgfrieden aber noch nicht ganz traue, lege ich einen Teppich zu Fabian ins Zimmer und die Tür wird zugemacht. So sollen die Katzen die Möglichkeit haben, alle wichtigen Orte (Futter, Klo und unser Bett) zu erreichen, ohne dass Astor ihnen zu nahe tritt. Ja, so hatte ich es gedacht. Schon nach wenigen Minuten höre ich Astor an der Türe kratzen. Trapp, trapp, auf dem Laminat, wieder kratzen. Nein, das wird so nichts. Also Astor ins Schlafzimmer und Schlafzimmertüre zu. Es tut mir leid für die Katzen, aber so haben sie immerhin den Rest vom Haus für sich. Astor freut sich ein Bein aus, staubt mit dem Schwanz den Fernseher im Schlafzimmer ab und plumpst dann zufrieden auf meinen Bettvorleger. Warum nicht gleich? scheint er zu fragen.

Am nächsten Tag beginnt aber der Ernst des Lebens. Nachdem sich Astor wie es scheint, schon sehr heimisch fühlt, und es für die Rangordnung gut sein soll, wenn ein Hund nicht überall hin dürfen soll, wird die Küche zur Tabuzone erklärt. Wenn man Astor im Moment fragt, wie er heißt, würde er antworten: Raus aus der Küche. Aber es funktioniert ganz gut, außer, wenn er sich unbeobachtet fühlt. Er liegt nun sehr gerne vor der Küchentür, aber das ist ok. Vorsichtshalber habe ich nun auch noch ein Türgitter bestellt, wenn es auch nicht unbedingt eine physische Barriere ist, so zumindest eine moralische.

Nach dem Frühstück mache ich mit Astor einen langen Spaziergang, den Berg runter, die Promenade am Bach entlang, bis zur Hauptstrasse zur Apotheke. Ich warte vor der Apotheke, damit ich den Damen drinnen mein Rezept reichen kann, denn einfach anbinden, das will ich auch nicht. Doch von drinnen wird schon gerufen, ich solle ruhig mit dem Hund hineinkommen, das sei gar kein Problem. Astor wird gekrault, die Apotheke hat sogar Hundeleckerli bereit! Wir bekommen unsere Anti-Kotz-Tropfen. Auf dem Nachhauseweg sagen wir noch der Tierärztin Grüß Gott. Auch dort gibt es Leckerli und noch ein paar Tips zur Begrüßung. Dann gehen wir nach Hause. Astor bekommt seine halbe Tagesration und schläft erst mal aus.

Ich nutze die Chance und räume ein wenig auf, dann fahre ich einkaufen. Astor liegt brav vor der Küchentür (eigentlich ein Durchgang, denn unsere Küche hat keine Tür) während ich ausräume. Wir vertrödeln den frühen Nachmittag und machen dann einen Spaziergang durch die Siedlung. Astor geht sehr brav an der Leine, gezogen wird nur bei Hundebegegnungen oder wenn es wo ganz besonders gut riecht. Nach der Rückkehr ist er ein bisschen aufgedreht, versucht dreimal den Mülleimer auszuräumen, lässt es nach lautem Pfui-Rufen aber bleiben. Ich bin fast immer hinter ihm her um irgendwelche Ansätze von unerlaubten Aktionen im Keim zu ersticken.

Die Katzen liegen entspannt auf dem Aquarium oder Kratzbaum, nur Josefine läuft unbekümmert herum, reibt sich in Astors Nähe an den Stuhl- oder Menschenbeinen. Nur, wenn Astor am Popo schnüffeln möchte, dann wird gefaucht. Persönlich befriedigend finde ich es, dass die Katzen noch immer die Katzentüre benutzen und freiwillig ins Haus kommen. Wenn ich höre, dass eine Katze durch die Klappe kommt, rufe ich Astor immer zu mir, damit er sie nicht erschreckt.

Wir sind jedenfalls sehr glücklich, dass er bei uns ist und sind sehr stolz auf ihn.

Fortsetzung folgt...
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