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Alt 30.03.2010, 14:22
Andrea offline
Kroatien-Fan
 
Kroatien Fan seit: 29.01.2010
Ort: Klosterneuburg, Österreich
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Standard Fortsetzung

Wir haben das Internet geknackt, was gar nicht so einfach war, darum hier live aus Istrien die Fortsetzung unserer Geschichte. Bitte um Verständnis, dass Bilder erst später folgen, da die Internetverbindung elendiglich langsam ist:

28.3.2010

Astor erledigt vor dem Schlafengehen noch brav großes und kleines Geschäft auf einem kurzen Spaziergang. In der Nacht ist nichts von ihm zu hören. Er schläft auf seiner Decke. Ich schlafe – vorsichtshalber – bei Fabian auf dem Sofabett. Eine unnötige Vorsichtsmaßnahme. Morgens wache ich auf, gehe rasch auf die Toilette und schlüpfe in Jeans und Pullover. Astor an die Leine und ab nach draußen. Astor erledigt sein Geschäft. Hurra! Kein Mißgeschick im Haus. Ich mache Frühstück, auch Astor bekommt seinen Teil. Schließlich sind es ja noch ein paar Stunden, bis wir Autofahren. Gestern hat er sich ja auch nicht übergeben, also sind wir zuversichtlich. Wir gehen ein wenig spazieren und am späten Vormittag wollen wir zunächst zum alten Marinefriedhof. Wir haben einem anderen Geocacher versprochen, seinem Cache eine neue Dose zu verpassen.

Eigentlich auch keine weitere Strecke als gestern, aber der Stadtverkehr gefällt Astor überhaupt nicht. Er beginnt, sich die Schnauze zu lecken, beugt den Kopf, öffnet das Maul – und sein Frühstück fällt ihm aus dem Gesicht. Ich bin sehr erstaunt, wie unspektakulär das bei einem Hund abläuft. Unsere Katzen zuhause kotzen öfter mal ihre Haarballen auf den Teppich und wirken dabei, als ob sie ihr Innerstes nach außen stülpen möchten. Wir halten beim Marinefriedhof, ich schüttle das „Material“ vom vorsichtshalber im Wagen ausgebreiteten Badetuch und wische den Rest mit Küchenrolle weg. Astor fängt sich allerdings nach dem Aussteigen sehr rasch wieder.

Nachdem wir unsere Pflicht erledigt haben fahren wir zum Tierheim. Jadranka kann es gar nicht glauben, dass Astor sich so gut benommen hat. Sie hat befürchtet, dass wir Astor noch einer Nacht schon wieder abgeben würden wollen. Wir plaudern ein wenig und fahren dann weiter Richtung Premantura, wo wir einen netten Spaziergang auf einen Hügel machen. Nicht weit vor uns springt plötzlich ein Hase auf und nimmt Reißaus. Aber Astor sieht ihn gar nicht. Doch nur wenige Sekunden später wittert er ihn offensichtlich und zieht wie ein Verrückter. Er lässt sich aber dann doch wieder beruhigen.
Am Ortsbeginn von Premantura kehren wir in eine Pizzeria ein, die wir schon von unserem Herbstbesuch kennen. Astor bekommt seine Decke neben den Tisch, der Kellner bringt ihm (unaufgefordert!) eine Schüssel Wasser. Wir essen gut und günstig und werden sehr zuvorkommend bedient. Dann befinden wir, dass es für heute reicht und wir fahren wieder nach Hause. Astor speichelt mit leerem Magen zwar ziemlich, aber ansonsten geht es mit dem Autofahren recht gut.

Wir machen noch einen Abendspaziergang. Bei Hundebegegnungen habe ich einen Heidenrespekt, versuche aber, mir nichts anmerken zu lassen. Nötigenfalls schlagen wir da schon mal einen anderen Weg ein als geplant, aber der Spaziergang verläuft ohne Zwischenfälle. Abends dann darf sich Astor den Bauch vollschlagen. Bis auf den kleinen Kotz-Zwischenfall ein wunderschöner Tag. Astor zieht sich nach dem Essen auf seine Decke zurück und wir sitzen gemütlich vor dem Kamin und sehen fern. Kurz vor zehn gehe ich mit Astor noch einmal raus, er macht sein Geschäft, dreht um und möchte wieder ins Haus. Gut, soll mir auch recht sein. Er legt sich auf seine Decke, ich schlafe diesmal im Schlafzimmer. Eine weitere ruhige Nacht folgt.

29.3.2010

Um kurz nach 6 klingelt der Wecker. Ab in die Kleider und nach draußen. Astor hat die Nacht wieder brav durchgehalten und keinerlei Unfug gemacht. Nach dem raschen Gassigehen kuschle ich mich nochmal ins warme Bett, dann machen wir einen gemeinsamen Spaziergang zum Supermarkt um frisches Brot zu kaufen. Wir frühstücken gemütlich, nur Astor bekommt keine Mahlzeit, weil wir heute ja mit dem Auto unterwegs sein werden.

Zuerst fahren wir zu der neuen Zoofachhandlung an der Hauptstraße in Pula. Astor bekommt ein Geschirr. Ich finde es besser, besonders wenn er an der Schleppleine läuft. Dann wagen wir es und fahren in die Stadt. Internet wäre nämlich schon super, dazu müssen wir aber in den T-Mobile Shop. Astor übergibt sich leider wieder und lehrt uns auch, dass nicht einmal ein paar Leckerlis im Bauch sein sollten. Die Stadt selbst bzw. die Autos und Menschen beeindrucken ihn nicht besonders. Robert wartet auf der Straße und Astor freut sich ein Bein aus, als Fabian und ich wieder aus dem Geschäft kommen.

Astor hat sich eine Belohnung verdient, darum fahren wir nach Fazana und spazieren am Meer entlang. Das Wasser scheint ihn nicht so sehr zu interessieren. Menschen und Hunde allerdings sind seeehr interessant. Wir setzen uns in eine Konoba beim Hafen und Essen zu Mittag. Astor ist wieder sehr brav, obwohl er schon mal versucht, ob an einem Nachbartisch vielleicht etwas für ihn abfällt. Für die Siesta kehren wir nach Hause zurück.

Die Sonne scheint herrlich und immer die Tür zum Ferienhaus geschlossen zu halten ist mühsam. Astor hört eigentlich auch schon recht brav, außer wenn er sehr abgelenkt ist. Aber ich lasse die Leine dranhängen, ich sitze draußen, meine Männer drinnen und Astor kann sich seinen Platz nach Belieben suchen. Das funktioniert ganz gut, durch die Leine kann ich bei Bedarf rasch zugreifen. Der Garten des Ferienhauses ist eingezäunt, allerdings nicht 100%ig stabil. Später gehe ich mit Fabian, Astor und der Schleppleine auf die große Wiese. Da kommt unsere Vermieterin mit Rani. Wir starten einen Versuch und siehe da, das klappt ganz gut. Die beiden toben, denn spätestens dann, als Rani merkt, dass es auch Leckerchen gibt, ist die Abneigung gegen den Eindringling geschrumpft. Mir bleibt zwar manchmal das Herz stehen, zwei große Hunde spielen nicht so sanft miteinander wie zwei Katzen.

Am späten Nachmittag fahren wir dann nochmal zum Tierheim um mit dem Tierarzt den Impfpass und mit Jadranka die Adoptionspapiere klarzumachen. Zwei kleine Hundemädchen wurden zurückgebracht, weil der neue Besitzer ins Krankenhaus musste. Die zwei tun mir leid, sie sind wirklich sehr niedlich.

Astor hat nach der Rückkehr offensichtlich genug. Er trollt sich nach dem Abendessen auf seine Decke und verlässt sie nur mehr für seinen abendlichen Gassigang.

30.3.2010

Ein gemütlicher Tag ist heute angesagt. Es ist bewölkt und sehr windig. Brrrr! Ist das kalt beim Gassigehen. Aber Astor scheint das Wetter nicht zu stören. Nein, tut mir leid mein Freund, um diese Zeit ist mir nicht nach einem längeren Spaziergang. Schon gar nicht, wenn ich noch nicht mal gekämmt bin! Nach dem Frühstück folgt ein kleiner Spaziergang zum Supermarkt mit einigen Hundebegegnungen. Gut, dass ich gestern noch in Martin Rütters Buch geblättert habe. So versuche ich die Körpersprache der Hunde einzuschätzen und entsprechend zu reagieren.

Leider will das Internet nicht so, wie wir es gerne hätten. Wir brauchen also doch den T-Mobile USB-Stick. Fabian bleibt mit Astor im Ferienhaus, Robert und ich düsen rasch nach Pula. Astor war während unserer Abwesenheit recht brav, freut sich aber schon sehr, als wir wieder da sind. Er legt sich neben meinen Sessel und schläft.

Nach dem Mittagessen gehen wir ein wenig auf die große Wiese. Es überrascht mich immer wieder, wie temperamentvoll Astor sein kann. Er galoppiert über die Wiese auf einen zu, dass man am liebsten den Kopf einziehen möchte. Schade, dass er sich für Bälle usw. so überhaupt nicht interessiert, aber wahrscheinlich muss er das auch noch lernen.

Der Wind pfeift heute ums Haus, dass man nicht mal einen Hund – und schon gar nicht unseren – vor die Tür jagen möchte. Astor liegt mal hier, mal dort, holt sich zwischendurch ein paar Streicheleinheiten. Ein Hundeleben!

Fortsetzung folgt ...
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