Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 18.01.2011, 19:12
Eliane, im Istrien Forum
Eliane offline
Moderatorin
Interesse: Tierschutz, Urlaubspfoten e.V.
 
Kroatien Fan seit: 01.12.2009
Ort: Frankenthal in Rheinland-Pfalz
Beiträge: 1.512
Standard Private Hundehaltung in Gitterkäfigen in Vodnjan

In Glas Istre erschien heute ein Artikel über einen Privatmann in Vodnjan, der die Tiere unter unglaublich schlechten Bedingungen hält und das Ganze auch noch abgesegnet von der amtlich bestellten Veterinärinspektorin, die für ganz Istrien zuständig ist.

Aber lest selbst, Maritta hat uns den Artikel liebenswürdigerweise wieder übersetzt, herzlichen Dank meine Liebe!



Die Zuständigen reagieren nicht
Lebewesen in einer Baracke ohne Fenster untergebracht


veröffentlicht: 18.01.2011 | 08:00
Quelle: www.glasistre.hr

In Vodjan leben die Hunde von Robert Kmet unter Umständen, die man keinem Lebewesen zumuten kann. Sie sind in einer kleinen Baracke ohne Fenster untergebracht, einer über dem anderen, 4 Hunde in verrosteten Käfigen, in denen sie sich nicht einmal umdrehen können und bei einigen haben wir nicht einmal einen Wassernapf gesehen. Vielleicht haben sie auch nicht ausreichend Futter und Wasser. Die Frage ist, ob sich überhaupt jemand um sie kümmert oder ob sie den ganzen Tag allein in dieser Dunkelheit auf Stroh, welches feucht ist, untergebracht sind.

Die Hunde dieses Halters, aber auch andere Tiere, wie Tauben und Hühner, außer die in der Baracke, befinden sich in Hütten auf zwei Grundstücken an einer Hauptstraße von Vodjan Richtung Barban und sind eindeutig von der Straße aus zu sehen. Die Anwohner, die jeden Tag das Bellen der zahlreichen Hunde, sowohl in den Käfigen als auch an den viel zu kurzen Leinen, hören, haben schon öfters die zuständigen Behörden informiert. Die Umstände, unter denen die Tiere gehalten werden, haben sich dennoch nicht verbessert, was auch die erschütternden Bilder zeigen, die wir Ende letzter Woche dort gemacht haben. Der Besitzer der Hunde Robert Kmet behauptet, daß es nur 20 Hunde gibt und daß er sich entsprechend um sie kümmert.

"Ich schaffe es, alle 20 Hunde zu füttern und jeder Hund hat seine eigene Hütte. Sie sind an der Kette, gechipt und geimpft. Hunde müssen bellen. Wie soll man einem Hund sagen, daß er nicht bellen soll?" sagt Kmet, der dann behauptet, daß es in der erwähnten Baracke keine Hunde mehr gibt.

"Dort gab es früher Hunde, jetzt aber nicht mehr. Ich habe Jagdhunde und in der Baracke habe ich früher nur 2 Hunde gehalten, da sie sehr gebellt haben. Ich kümmere mich um alle, es kommt auch ein Tierarzt und es ist alles in Ordnung. Die Hunde sehen gut aus, sind gut genährt und es gibt in der Umgebung auch noch andere Hunde, die genau so bellen, wie meine," führt er an.

Nach Meldung seitens einer Privatperson im Juni letzten Jahres, hat die staatliche Veterinärinspektorin Lovorka Tomičić die Hunde von Robert Kmet besichtigt und war zu dem Ergebnis gekommen, daß "auf Grund der durchgeführten amtlichen Kontrolle im Hof des Hundehalters, der überprüfte Zustand und die Umstände, wie die Tiere gehalten werden, nicht den gesetzlichen Vorschriften widersprechen."

Nun, zu diesem Befund über den Zustand in dem die Hunde damals vorgefunden wurden, wollte sich Frau Tomičić nicht äußern, da es sich hier um geheime Angaben handelt, die nur den zuständigen Parteien zugänglich sind. Nun allgemein, wenn ein Inspektor einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz bestätigt hat, kann er anordnen, daß der Tierbesitzer die Mängel, in einer angegebenen Frist, beseitigen muß. Der Tierbesitzer kann dann, wenn er damit nicht einverstanden ist, Einspruch einlegen und neue Beweise vorlegen, hob Frau Tomičić hervor.

Nachdem jemand den Hundebesitzer angezeigt hat, findet eine Begehung statt und alle Punkte werden aufgeführt. Der Besitzer hat das Recht auf Einblick in die Unterlagen und weiß somit auch, wer ihn angezeigt hat. Er weiß von der Vorlegung neuer Beweise und von der Möglichkeit, Widerspruch einzulegen, führte sie an. Offenbar hat der Hundebesitzer dem Gesetz nach recht und die Hunde, die in unmöglichen Zuständen leben, schützt keiner.

Das Gesetz ist sehr allgemein und schreibt vor, daß die Tiere, so sagt Frau Tomičić, vor Witterungseinflüssen geschützt sind, genug Nahrung und Wasser bekommen und regelmäßig geimpft werden müssen.

Nirgends wird im Gesetz vorgeschrieben, wie eine Unterkunft der Tiere auszusehen hat. Es wird auch nicht vorgeschrieben, wie lang die Leine sein muß, an der der Hund angebunden ist und ob er sich überhaupt bewegen kann. Das können mit ihren Entscheidungen die einzelnen lokalen Verwaltungen anordnen und niemand kann ihnen das verbieten und das ist oft nicht richtig definiert. Wir müssen uns an das Gesetz halten, wenn wir etwas unternehmen. Wenn ein Hund sich in seine Hütte verkriechen kann, in der er nicht vom Regen naß wird, ist dies laut Gesetz ausreichend. Sollten wir eine andere Lösung fordern, so kann der Besitzer Widerspruch einlegen, sagte Frau Tomičić.

Einzelne Städte und Gemeinden, fügt Frau Tomičić hinzu, haben qualitativ bessere Entschlüsse bei der Tierhaltung gefaßt und haben die Länge der Leine, an der Hunde angebunden sind, vorgeschrieben. Sie führte auf, das der Veterinärinspektor auch ohne eine Meldung Tiere besichtigen und uns nachträglich über Maßnahmen, die er in diesem speziellen Fall, in die Wege geleitet hat, unterrichten kann.

Etwas konkreteres hat die Stadt Vodnjan bis jetzt nicht veranlaßt, weil, wie der Leiter des Bürgermeisteramtes Filip Macan sagt, die städtische Kommunalbehörde letztes Jahr dieses Gebiet umgangen hat, da sie keine Vollmacht hat, weil die Tiere sich auf privatem Gelände befinden. Die Stadt verfügt über keine besondere Anordnung, die die Haltung von Tieren definiert. Da die Tiere von Robert Kmet sich nicht in der Altstadt befinden, unterstehen sie auch nicht den Anordungen des Gemeinderates.

"Wir können nur reagieren, wenn die Hunde sich auf öffentlichem Gelände befinden und auf Antrag der Eigentümer der benachbarten Parzellen", sagt Macan.

Wir haben den Tierschutzverein Ruka šapi hiervon informiert, der ebenfalls eine Meldung an die Veterinärinspektion gemacht hat. Wir hoffen, daß einer der Zuständigen etwas Konkreteres in die Wege leiten wird, denn diese Hunde verdienen ein Leben unter angemessenen Bedingungen . .

(P. LUKEŽ; Snimila A. TOŠIĆ)
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Vodnjan.jpg
Hits:	900
Größe:	28,4 KB
ID:	577 Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Vodnjan1.jpg
Hits:	888
Größe:	20,0 KB
ID:	578 Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Vodnjan2.jpg
Hits:	887
Größe:	20,0 KB
ID:	579 Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Vodnjan3.jpg
Hits:	880
Größe:	16,6 KB
ID:	580

- - - - -
Tierschutz in Deutschland und Kroatien > www.urlaubspfoten.de

Mit Zitat antworten