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Alt 22.01.2011, 11:07
Eliane, im Istrien Forum
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Ohne Maritta könnten wir das Geschehen nicht so hautnah verfolgen - danke für Deine Mühe.

REAKTIONEN AUF DEN VORFALL IN VODNJAN
Hunde auf der anderen Seite des Gesetzes

veröffentlicht:21.01.2011|10:09
Quelle: www.glasistre.hr

Das Anwesen, auf dem wir vor wenigen Tagen die Hunde in den Käfigen vorgefunden haben, besichtigten wir im Beisein des Besitzers Robert Kmet. In der gereinigten Baracke gab es keine Hunde mehr nur noch leere Käfige. Er sagte uns, daß er sie im Freien untergebracht hat in Hütten zusammen mit den anderen. Dort haben wir aber nur einen der Hunde aus der Baracke gesehen. Er antwortete uns nicht konkret auf die Frage, wo die anderen denn geblieben seien, da wir ja beim ersten Besuch 4 Hunde in der Baracke vorgefunden und fotografiert hatten.

Alle meine Hunde sind Jagdhunde, hauptsächlich Goniči (istrischer Jagdhund), in der Baracke das war aber ein Terrier. Wenn Terrier bellen, dann kann man sie nicht stoppen und da habe ich sie in die Baracke gebracht, damit sie aufhören. Jetzt sind sie angeleint. Das war nur eine momentane Angelegenheit. Denn wenn ein Hund anfängt zu bellen, sie wissen ja wie das dann ist. Das Leben ist nun mal so, ich bin nicht der Einzige und sie sind gerade da gekommen, als die Tiere in der Baracke waren. Sonst ist es dort nicht so schmutzig. Das war nur so, weil es viel geregnet hat und alle schlammig ist, sagte uns Kmet. Er wiederholte nochmals, daß die Tiere nicht hungern würden und betonte: "Jagdhunde dürfen nicht dick sein".
Er beteuerte erneut, daß es nicht mehr als 20 Hunde sind und daß nicht alle seine eigenen sind, sondern, daß er auch auf Hunde von Freunden aus Vodnjan aufpaßt, die ihre Tiere nicht in der Innenstadt Vodjans halten dürfen.

Sind Hunde, die in Wohnungen gehalten werden, zufriedener?

Dieser Vorfall, der offensichtlich schon länger andauert, denn andere Leser haben sich bei uns gemeldet und gesagt, daß sie die Hunde auf der besagten Parzelle schon mehrmals während des letzten Jahres unter solchen Umständen vorgefunden haben, zieht weiterhin die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. Auch der Direktor der Tierarztpraxis in Pula, Renato Peteh, hat sich mit einem Schreiben an uns gewandt.

"Dieser Fall der Hundehaltung in Vodnjan ist ein Beispiel dafür, daß es viele Tiere (nicht nur Hunde) gibt, die unter nicht annähernd normalen, minimalen Umständen oder unter denen, die das Tierschutzgesetz vorschreibt, gehalten werden", schreibt Peteh.

Die Angestellten der Hygienebehörde haben letztes Jahr, den Worten Petehs nach, mehr als 2000 verschiedene, hauptsächlich tote Tiere, gefangen und unschädlich entsorgt. Diese Anzahl beinhaltete mehr als 300 Hunde und 700 Katzen. Im Asyl waren mehr als 200 Tiere, von denen 180 vermittelt werden konnten. 20 sind gestorben, gestohlen worden oder sind entflohen. Der geringste Teil von ihnen wurde eingeschläfert.

"Wir dürfen nicht denken, daß alleingelassene Hunde in der Wohnung, während wir einen großen Teil des Tages auf der Arbeit sind, zufriedener sind und daß wir ihnen alles bieten. Lobenswert ist jedoch, daß sich immer mehr Menschen um Tiere kümmern. Verschiedene Beiträge und Aktionen haben zu einer Erhöhung der Vermittlungsbereitschaft ausgesetzter Tiere geführt. Manchmal ist der Wunsch den Tieren Liebe zu geben so groß, daß wir vergessen, daß es auch hilfebedürftige Kinder, arme und alte Menschen, vergessene und ausgesetzte Lebewesen gibt, die unsere Hilfe und Liebe ebenfalls dringend brauchen" schlußfolgerte Peteh.

Entsetzt über die Einzelheiten und darüber, daß die zuständige Veterinärinspektion es wiederholt umgangen hat, kriminelle Zustände, in denen zahlreiche Tiere in Istrien leben müssen, zu "erkennen" und zu sanktionieren, reagierte auch der Tierschutzverein Snoopy aus Pula.

Gleichgültigkeit ist auch eine Art Gewalt
"Öffentlich widersprechen wir dem Befund der Veterinärinspektion, daß die Jagdhunde, die Robert Kmet in Vodnjan hält, unter Umständen leben, die den Tieren angemessen sind!", schreibt die die Büroangestellte des Vereines Snoopy, Roberta Miletić. Bis wann wird, so fragt man sich, die Öffentlichkeit tolerieren, daß viele Tiere von ihren Besitzern mißhandelt werden aber auch von der zuständigen Behörde, wie der Veterinärinspektion und den zuständigen örtlichen Verwaltungen, denn Gleichgültigkeit ist auch eine Art von Gewalt.

"Wenn man anhand dieses Beispieles aus Vodnjan urteilen soll, dann müssen wir übereinstimmend feststellen, daß es höchste Zeit ist, daß wir gegen die Gewalt und die Gewalttäter gesetzlich vorgehen!" schreibt man im Verein Snoopy.

In dem Schreiben, welches auch an den kroatischen Präsidenten Ivo Josipović, dem Gespanschaftshauptmann Ivan Jakovčić und dem Bürgermeister von Pula Boris Miletić gerichtet ist, fordern sie eine Einhaltung des Tierschutzgesetztes der Republik Kroatien.

"Betroffen von den alarmierenden Zuständen in Gesamtistrien, wo die Anwendung des Tierschutzgesetzes der freien Einschätzung jedes einzelnen Tierbesitzers überlassen bleibt, fordern wir, verbittert und entkräftet, eine Bestrafung jeder unverantwortlichen Person, die Tiere mißhandelt. Von den zuständigen Behörden fordern wir, daß sie sich an das Tierschutzgesetz halten und sich organisiert um Hunde und Katzen kümmern, indem sie ein Asyl für die verlassenen Tiere errichten und daß eine Mikrochippflicht aller Hunde sowie ein einheitliches Register aller Besitzer und der Hunde eingeführt wird. Weiterhin fordern wir ein kostenloses Programm für die Kastration oder die Sterilisation der Tiere. Wir meinen, daß es eine gesetzliche aber noch mehr eine moralische Pflicht ist, daß die Zuständigen, ihren Teil der Verantwortung übernehmen, um so das Problem der Tiermißhandlungen aus der Welt zu schaffen" schreibt Snoopy. (P. LUKEŽ)
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