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Alt 09.01.2012, 08:46
Eliane, im Istrien Forum
Eliane offline
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Interesse: Tierschutz, Urlaubspfoten e.V.
 
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Ritschi, das Leid der Tiere in Kroatien und die Gleichgültigkeit der Menschen für dieses Elend unter den Tieren ist nach wie vor ein sehr grosses Problem.

Die Hilfe für diese Tiere darf sich aber nicht nur auf Fürsorge, Kastrationen und medizinische Behandlung der Hunde und Katzen beschränken. Dieser Weg ist ohne Perspektive für diese Tierliebhaber, die sich ohne Frage für die Tiere permanent aufopfern, auf Dauer nicht machbar. Was ich damit meine ist, dass die Organisation und die strukturelle Arbeit des Vereins Ruka Sapi absolut auf der Strecke bleibt. Das Eine funktioniert auf Dauer nicht ohne das Andere! Beispielsweise werden Ungerechtigkeiten und Fehlurteile der Veterinärinspektoren ohne Widerspruch hingenommen, der gesetzlichen Forderung, dass jede Gemeinde verpflichtet ist für die herrenlosen Tiere zu sorgen, nicht genügend Nachdruck verliehen. Das ist aber ein Problem aller Tierschutzvereine in Kroatien, die sich nicht gemeinsam organisieren können, damit die kroatischen Tierschutzgesetze auch gelebt werden. Die Angst vor Repressalien einzelner Machtinhaber wie in früheren Zeiten, ist viel zu sehr präsent! Die schon seit langem ausstehende Genehmigung für das Tierheim wäre ein Lichtblick, aber auch die Lösung? Der Betrieb eines Tierheims kann ebenfalls nur mit festen Regeln erfolgen, sonst ist so eine Institution ganz schnell wieder geschlossen. Mit der jetzigen Arbeitsweise, nämlich nahezu unbegrenzte Aufnahme aller Tiere in Not, Arbeit der Pfleger bis zum umfallen und mit der Sorge morgen nicht mehr genügend Futter für alle zu haben, sicher nicht. Dazu kommen noch die vereinsinternen Probleme, die nicht selten menschlicher Natur sind. In 2011 gingen über Urlaubspfoten e.V. neben den Futter- und Sachspenden noch Patengelder und Spenden aus anderen Aktionen, insgesamt 24424 Kuna = 3.350 EUR an Ruka Sapi. Dafür noch einmal unseren ausdrücklichen Dank an alle, die uns damit sehr unterstützt haben, besonders an die Paten. Da wir keinen Einblick mehr in die Finanzen von Ruka Sapi haben, wissen wir nicht was an Spenden von Seiten der kroatischen Bevölkerung oder direkt von Urlaubern gekommen ist. Bestimmt ist dieser Betrag mindestens ebenso hoch. Trotzdem geht man mit einem Schuldenvortrag von 2.000,00 Euro für Tierarztkosten in das Neue Jahr.

Ein Tierheim, ob privat oder öffentlich, ist letztendlich ein Wirtschaftbetrieb und das Budget setzt die Genzen, leider auch die Grenzen für alle möglichen Hilfsmassnahmen. Der Erfolg und das Überleben der Schützlinge von Ruka Sapi hängt genauso an verantwortungsvollem Handeln und sinnvollem Ressourcenmanagment, wie an einem wohlgesonnenen Tierarzt und Menschen, die sich nicht in ihrer Tierliebe erschöpfen, sondern auch noch Luft zum Leben haben. Eine nachhaltige Verbesserung im Tierschutz in der Region Medulin ist nach wie vor das Ziel der Urlaubspfoten, dazu brauchen wir dieses Tierheim und die Unterstützung der Kommune. Darauf konzentrieren wir uns und haben uns deshalb unser Engagement in der konkreten Tierschutzarbeit für den Verein Ruka Sapi eingeschränkt.

Ganz nebenbei warten wir noch immer auf ein kleines "Danke" Schreiben von Ruka Sapi für die nicht unerhebliche Summe im letzten Jahr. Wir hätten dies gerne an die Spender weitergegeben.

Unser Programm für die Streunerkatzen mit Kastra und Futterstation läuft nach wie vor, da gibt es auch noch genügend zu tun. Dennoch bleibt das gemeinsame Ziel das Tierheim - wir hoffen, auch einen gemeinsamen Weg zu finden!

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Tierschutz in Deutschland und Kroatien > www.urlaubspfoten.de

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