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Alt 14.08.2010, 21:16
Ritschi, im Istrien Forum
Ritschi offline
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Also meine Erfahrung mit dem Thema: ertragen und mitleiden, wir werden es nicht ändern.

Ich möchte nicht sagen, daß ist eben so die Lebensart. Das wäre zu einfach. Es ist die unsensible Art der Menschen, die Sicht auf ihre Tiere, die nur eine "Sache" sind, ein Gegenstand den man nur zeitweise braucht, zur Jagd z.B.

Diese Kettenhunde sind in ihrem Altag nur "Melder". Wir alle wissen das kroatische Leben spielt sich zu einem großen Teil ausserhalb des Hauses ab, also braucht man die Hunde am Hof/Haus um zu melden daß jemand vor der Tür steht und um diesen abzuhalten.

Als Gast in einem Land überlegt man sich zweimal ob man die Halter darauf anspricht, man will sich da nicht unbedingt einmischen und Unfrieden stiften, zumal die Angesprochenen nach zwei/drei Sätzen teils sehr ungehalten reagieren und dann seltsamerweise kein deutsch mehr verstehen.........wollen.

Am nächstan Tag merkt man daß das Thema auch im Dorf schon bekannt ist wenn man Brot kauft.

Denoch glaube ich das es an der Zeit ist das Thema Kettenhunde mehr zu sensibilisieren. Aber wie ? Viele haben Sprachprobleme mit kroatisch oder verstehen die Sprache überhaupt nicht. Und wie soll man das angehen ? Den Unmut der Einwohner oder Besitzer zieht man sich in jedem Fall zu.

Als erster Schnell-Schuß-Gedanke viel mir hierzu ein Faltblatt ein das sich jeder aus dem Netz downloaden kann. Mit einem Hinweistext in deutsch/kroatisch und englisch. Kurzer knapper Text, höflich formuliert, als Erstversuch das Thema vor Ort mal hervorzuholen.

Nur weil es immer schon so war muß das Elend dieser Tiere nicht auch die nächsten 100 Jahre so sein.

Auf einen Reisebericht in einem Forum, in dem Bilder einer Wanderung zu sehen waren auf denen ebenfalls erbärmlich gehaltenen Kettenhunde auf einer entlegenen Weide zu sehen waren habe ich auch schon mal versucht den Stadnort zu lokalisieren. Die angeschriebenen Verfasser des Reisebrichtes reagierten überhaupt nicht auf meine Anfrage, sind aber Deutsche.

Vor Ort kann man versuchen den Amtsveterenär zu sprechen. Aber die sind auch meist der Ansicht, "das ist normal bei uns".

Auch hierzu sollte man in Erfahrung bringen, ist der TA verpflichtet sich die Meldung vor Ort anzusehen um sie selbst zu beurteilen, darf er dafür Geld verlangen. Kann man Tierschutzvereine vor Ort informieren, bringt das was ? Die sind doch selbst völlig überlastet mit Ihren Aufgaben die Viecher in der Station durchzubringen und haben auch sonst schon genug Probleme. Darüber hinaus könnten sie die Anfahrten zu all den Meldungen zeitlich und finanziell und Mangels Fahrzeug gar nicht leisten.

Welche Ketten/Leinenlänge sollte dem Tier zur Verfügung stehn. Natürlch am besten gar keine. Aber hier beginnt schon die Gretchenfrage. Wo ist es berechtigt sich aufzuregen, ist es überhapt berechtigt als Gast, ja finde ich.

Das Thema ist und kann sehr prisant sein und werden. Lade ich den Tierhalter zu einem Bier ein um mit Ihm darüber zu sprechen kann das schnell nach hinten losgehen. Zu so einem Thema läßt man sich nicht gerne einladen, da steh ich nämlich sofort als Täter an der Wand.

Einfach so ansprechen, ja, aber ohne große Emotionen. Wird es was bringen....kaum. Mal fragen: wenn ich ihnen eine längere Kette besorge würde sie die dem Hund dann auch anlegen. Vieleicht.....vieleicht erklärt er mir dann warum die Kette genau diese Lange hat, und schon muß ich nachlegen mit meinen Argumenten und ihm über kurz oder lang sagen daß ich großen Unmut hege über diese Tierbehandlung und Haltung. Viele Hunde sind nicht nur an der Kette, sie bekommen auch nur Küchenabfälle zu fressen und kein reguläres Tierfutter aus dem Geschäft.

Der Hund auf dem nachfolgend Bild lebt seit dreieinhalb Jahren an der Laufleine, ich sehen ihn jedesmal wenn ich meine FeWo gebucht habe.
Die Laufleine ist ca 10 m lang und die Kette um den Hals die er hin und her ziehen kann etwa 2,5 Meter, hat also einen Radius von ca 14 Metern die er sich bewegen kann. Am Ende der Laufleine steht seine Hütte.





Das Thema Kettenhund ist sehr defiziel und teils hochexplosiv. Solch einen Hund von der Kette zu holen ist glatter Diebstahl was zur sofortigen Verhaftung führen kann zumal man Ausländer in Kroatien ist als Gast....wenn man erwischt wird. Zudem sind diese Hunde kein Streunerleben gewöhnt und tun sich schwer auf der Strasse. Hol ich so einen Hund von der Kette, laß ich ihn nicht einfach laufen, das wäre fahrlässig und in ein Tierheim bringen.....da kann er auch an der Kette bleiben.

Mal sehen was noch an Meinungen kommt, vieleicht findet sich ja noch ein guter Hinweis oder Ansatz um das Thema dann fachlicher zu vertiefen.


Ritschi
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