Dieses Jahr hat uns ein Ausflug nach Pazin geführt.
Nicht genau wissend, was man in Pazin alles zu sehen bekommt, haben wir uns an einem sonnigen Tag mit netter Urlaubsbekanntschaft in die Mitte Istriens begeben.
Von Porec kommend sind wir den Wegweisern Richtung Pazin gefolgt.
Auf einer Hauptstraße ging es nach Pazin hinunter, wobei auf der rechten Seite ein nigelnagelneuer Lidl gebaut wurde, für den wohl ein halber Berg abgetragen wurde. Gleich unten angekommen bogen wir links in Richtung einen Parkplatzes ab. Später stellte sich heraus, daß es sich um das "TÜV"-Gelände handelt. Jedenfalls konnten wir dort kostenfrei parken.
Von dort aus liefen wir links die Straße hinunter, um die Altstadt zu suchen.
Diese führte uns immer geradeausgehend direkt zum Kastel.
Die erste Erwähnung fand das Kastel 983 n.Ch. als Castrum Pisinum im Besitz des Bischofs von Porec.
Alles über Pazin findet ihr dank Wolfram hier:
www.istrien-live.com/forum/showthread.php?t=2196
Wenn man rechts um das Kastel herum geht kommt man zum Eingang.
Doch vorher sollten man in die 130m tiefe Fojba-Schlucht hinunterschauen.
(direkt davor)
In dem Kastel sind das etnographische Museum und das Stadtmuseum untergebracht. Der Eintritt kostet für beide zusammen 25,00 Kn pro Person
Es geht also um die Lebensweise der Istrianer früher bis heute.
Ich möchte euch nun ein paar Eindrücke wiedergeben, leider nur einen Teil, da meine Speicherkarte der Digicam irreparable Schäden hat und mir viele Bilder dadurch verloren gingen.
Man kommt von einem Innenhof in verschieden Räumlichkeiten des Kastels.
In den unteren Räumen werden alte Handwerkskünste und ihre Werkzeuge ausgestellt.
Die alte Schmiede
alte Werkzeuge:
eine alte Drehbank:
Und fast überall gibt es gute Erklärungen in deutscher Sprache
In anderen Räumen gibt es reichlich Fundstücke aus Ausgrabungen alles wohl geordnet und beschrieben, leider nicht immer auf deutsch, doch meist in englisch.
Über eine Treppe gelangt man in das obere Stockwerk, von dort aus begibt man sich in einen Rundgang durch die traditionelle lebensweise der Istrianer.
Solch reichverzierte Truhen gab es reichlich.
Die verschiedenen Trachten aus den einzelnen Regionen in Istrien sind dort auch zu sehen. Hier nur mal zwei.
Küche und ihre Utensilien
Auch ein Webstuhl ist dort zu finden
Eine Waffenkammer incl. Foltergerätschaften gibt es dort auch zu sehn.
und auch einen nachgebauten Pranger
Ihr versteht sicher, daß ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen konnte.
Da dies auch gleichzeitig das Stadtmuseum ist, werden dort auch aktuelle Künstler ausgestellt.
Momentan sind dort Natursteinmosaiken und Bilder eines modernen Malers zu finden.
doch hier hat mich meine Speicherkarte im Stich gelassen.
Es gibt viele Räumlichkeiten, in denen berühmte einheimische Künstler (Musiker und Schauspieler vergangener Generationen) und ihr Leben dokumentiert werden (leider selten auf deutsch, wohl aber auf englisch).
Außerdem gibt es noch einen Saal mit einer Altarniesche.
Hier werden noch viele Hochzeiten abgehalten. Auch Touristen können hier getraut werden. Ein Reiseleiter einer holländischen Reisegruppe sagte, daß sogar Paare aus Asien sich hier regelmäßig trauen lassen. Es sei ein beliebter Ort.
Alles in Allem hatten wir 2 informative kurzweilige Stunden verbracht.
Dieses Museum ist liebevoll und aufwändig (Beleuchtung und Multimedia)
ausgestattet und einen Besuch wert.
Im Moment wird die innere Fassade restauriert, daher ist der ganze Innenhof eingerüstet.
Danach haben wir noch den Markt besucht, der jeden 1. Dienstag im Monat abgehalten wird. Es war fast wie auf unserer Dult in München, nur daß hier fast ausschließlich asiatische Waren angeboten werden.