C A V E II
Hallo, liebe community,
wie Ihr Euch vielleicht erinnert, hatte ich im letzten Jahr einen Bericht zur südlichsten Höhle Istriens verfasst. Ich hatte sie damals nicht betreten, da mich die Mückeninvasion vor dem Höhleneingang schreckte und außerdem fehlte mir auch ein entsprechendes Leuchtmittel.
Dieses Jahr war alles anders!!!
Ausgerüstet mit einem Hochleistungs- LED- Handscheinwerfer (3 Watt)
und einer vor Mückenstichen schützenden Jacke stand der Erkundung der Höhle nix mehr im Wege. Der Himmel war an diesem Vormittag etwas trübe, so dass wir keinen Sonnentag am Wasser verpassten.
Am Ortseingang von Premantura kamen wir am Parkplatz vorbei, wo uns zwei Kraftfahrzeuge auffielen. Zu einem war es der Reisebus, der eine schöne Botschaft durch die Gegend chauffierte.
„Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf.“
Oscar Wilde
Und dann war da noch dieses zweite Fahrzeug, das mich natürlich noch mehr interessierte. Ein (ausgemustertes?) LKW-Pritschenfahrzeug der Armee, mit einem Tarnnetz „überzogen“, stand bereit für Fahrten über das Kap. Ich war so neugierig, weil ich weiß, wie unangenehm das Sitzen auf harten Holzbänken und das permanente Durchschütteln ist, wenn man durchs Gelände fährt. (In frühester Jugend musste ich das oft genug über mich ergehen lassen.) Und tatsächlich: Keine gepolsterten Bänke vorhanden. Während der Zeit unseres Urlaubs habe ich den LKW nicht im Einsatz gesehen.
An der Höhle angekommen bot sich mir ein „trauriger“ Anblick. Die Informationstafel die ich 2014 vorfand war verschwunden. An ihrer Stelle standen nur noch zwei Pfähle. War es Vandalismus oder wurde die Tafel neu hergerichtet???
Ich musste aber auch im Nachherein feststellen, dass der Park Gradina sehr vernachlässigt war. Das Puzzle aus Holz war zum Beispiel nicht mehr zu gebrauchen, weil die Schiebeteile von der Feuchtigkeit und Nässe aufgequollen waren. Da ging nichts mehr zu puzzeln. Die Stationen wo auch der blinde Besucher seine Sinne testen konnte, waren entweder nicht mehr da oder die Pflanzen waren vertrocknet. Stellt sich die Frage: „Haben die Einnahmen vom Zutritt zum Kap nicht gereicht???“
Aber zurück zur Höhle.
Todesmutig wie ich nun mal war, betrat ich die Höhle. Mein Frauchen ließ sich dazu nicht zu überreden. Bin ich also allein los. Vorbei an den lästigen Stechinsekten ging es hinein. Gott sei Dank konnte ich aufrecht gehen, die Höhle war hoch genug. Bei den Fotos stellte sich aber schnell heraus, dass ich das falsche Leuchtmittel gewählt hatte.
Ich konnte zwar ziemlich weit gucken, aber zum Ausleuchten eines Raumes war die Handlampe völlig ungeeignet.
So könnt Ihr nur das sehen, was das Blitzlicht Euch zeigt.
An dieser Stelle war noch lange nicht Schluss….
Ein Blick in Richtung Eingang und einer nach oben an die Höhlendecke, wo Stalaktiten zu wachsen beginnen.
Ich machte mich dann mal wieder zurück an das Tageslicht, wo ich schon ungeduldig erwartet wurde. Man hatte mich (lange?) nicht mehr gesehen oder gehört.
Auf den Rückweg nach Premantura kam es wie es kommen musste, ein Regenschauer. Den konnten wir aber getrost in der Bushaltestelle aussitzen.
Da er ziemlich schnell vorüber war, streiften wir noch durch den Ort.
Beste Grüße
jokkel