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Alt 09.03.2012, 18:36
Monika, im Istrien Forum
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Heute im Darmstädter Echo gefunden:
Das Magazin für den Tierfreund "Tierisch fit" - Ausgabe 4, 9. März 2012, schreibt:

Eine Handvoll Hund mit Knopfaugen

Händler ruft durch Welpenverkauf in Zoofachgeschäft Tierschützer auf den Plan

Seit rund einem Jahr sorgt Norbert Zajac bei Tierschützern mit dem Plan, Hundewelpen in seinem Zoofachgeschäft in Duisburg-Neumühl anzubieten, für Unruhe. Anfang dieses Jahres nahm der Tierhändler nun erstmals 23 Hundewelpen in Empfang. Darunter auch kleine, putzige Dackelchen - je eine Handvoll Hund mit dunklen Knopfaugen.

Der Geschäftsmann bietet diese Rauhaardackel laut Internet für 900 Euro feil, seine Mischlinge kosten 500 EURO. Doch gegen diese Form der Sortimentserweiterung laufen freilich Tierschützer Sturm. Mitglieder der unterschiedlichsten Organisationen und auch einige Hundezüchter wehren sich gegen den Verkauf von Welpen in Zoofachgeschäften. Sie finden, dass Hunde nicht über einen solchen Handel verkauft werden dürfen. Das sehen auch Mitarbeiter der Darmstädter Zoogeschäfte so, bei denen sich "Tierisch fit" umgehört hat. Es sei seit vielen Jahren ein ungeschriebenes Gesetz, dass man Hunde und Katzen nicht mehr in Zooläden findet.

[B]Denn dort wachsen die Jungtiere nicht wie üblich in der Familie auf, sondern unter Gleichgesinnten. Doch in dieser wichtigen Prägungsphase brauchen sie Vorbilder. In dieser Zeit lernen sie unterschiedliche Verhaltensweisen kennen, die sie unmöglich in einem Zoofachgeschäft mitkriegen können. Schlecht ist dabei zudem, dass sie keine verlässlichen Bezugspersonen haben. Später können sie all das, was ihnen beim Aufwachsen fehlte, nicht mehr nachholen. Das macht ein Tier unsicher, nervös und schreckhaft.[B]

Nach einer Woche in Quarantäne-Boxen kamen die Hundchen schließlich ins umstrittene Duisburger Zoogeschäft. Zwei Fernsehteams drehten Reportagen über den potenziellen Präzedenzfall, und für die Demonstration "Gemeinsam gegen Zoo -Zajacs Welpenverkauf" hatten sich bei Facebook Hunderte Gegner angemeldet. Dem Tierhändler geht der Dauerprotest freilich auf die Nerven. Er kritisierte unter anderem, dass er übel beschimpft wurde und sich mit dem harten Kern nicht reden ließe. Dieser wolle sich seine Anlage nicht einmal ansehen. Jedoch die Beörden, Ordnungs- und Veterinäramt haben das 600 Quadratmeter große Areal schon mehrmals überprüft: Von drei "Vorabnahmen" und "keinen Einwänden" berichtet der "Unternehmer des Jahres 2010" Zajac, der lt. Presseberichten etwa 800 000 EURO in seine weitläufige Anlage investierte.
Im Internet sind unterschiedliche Meinungen zu finden. Während mancher mein: "Ja, passt doch. Warum sollte ein Zoofachgeschäft keine Welpen anbieten", lautet eine andere Stimme: "Nein. Welpen gehören nicht auf diesem Weg verkauft" oder: "Man kann nur hoffen, dass sich kein Mensch bereit findet, einen Hund bei dem Typen zu kaufen und sowieso keiner mehr dort überhaupt noch irgendetwas kauft!" Kritische Stimmen gestehen aber auch ein: "Ich habe ja selbst kürzlich in einem Zoofachgeschäft beispielsweise Hundefutter gekauft, obwohl die dort Kaninchen und auch andere Kleintiere verkaufen, was ich genauso als ein No Go empfinde. Es ist mir erst hinterher bewusst geworden, dass ich hier etwas mitunterstützt habe. Manchmal setzt das Hirn nicht im richtigen Moment ein: Passiert mir aber nicht noch einmal."

Viele Gegner befürchten nun, dass andere Zoohandlungen nachziehen könnten und dass viele - spontan gekaufte - Hunde letztlich im Tierheim landen.

Zudem fragt sich mancher, woher die Welpen stammen.

Norbert Zajac will nur Tiere anbieten, die in Deutschland zu viel "produziert" würden.

Recherchen zeigten jedoch, dass es unzählige Hundebabys gibt, die aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland geschmuggelt wurden. Diese armen Tiere werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt und müssen Qualen bei der Aufzucht und den Transporten erleiden. Diese Welpen sind in der Regel auch nicht geimpft, oft krank oder gar seelisch gestört.

Die Tierschutzorganisationen sehen den Welpenhandel auch dann kritisch, sollte der Unternehmer "nur" mit regionalen Hundehändlern Geschäfte machen.

(Aus Beilage Darmstädter Echo vom 9. März 2012)

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Monika
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"meine Bilder aus Istrien-Urlauben 2010 und 2011"
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