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Alt 11.02.2010, 20:02
Maritta, im Istrien Forum
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Sechs Hunde suchen ein neues Zuhause

Ein fröhliches Schwanzwedeln, ein leises Winzeln, ein herzerweichender Blick und hohe Luftsprünge hinter einem Drahtzaun, erwarteten uns im Asyl für verlassene Tiere am Kastijun in Pula. Im Moment gibt es hier sechs Hunde, nachdem am Donnerstagmorgen gerade kurz vor unserer Ankunft glücklicherweise zwei Tiere vermittelt wurden.

Wie wir von einem zuständigen Angestellten der Tierstation in Pula erfahren, ist dies das Resultat eines nur eintägigen Medienapelles zwecks Vermittlung. Nach dem Gesetz können die Tiere nur zwei Monate in der Station bleiben und werden dann euthanasiert. Wie wir aber erfahren wird der grösste Teil der Insassen am Kastijun erfolgreich in dieser Zeit vermittelt. Die Tiere, die dieses Glück leider nicht haben, sind überwiegend ältere Hunde, die von ihren kalt- und unbarmherzigen ehemaligen Besitzern, einfach auf die Strasse geworfen wurden.

„ Leider haben unsere Menschen hier nicht gerade viel Mitleid. Wenn ihnen der Hund zu lästig wird, wird er ins Auto gepackt und im Morgengrauen im ersten Dorf ausgesetzt. Wenn diesem Geschehen mit der Chipierung aller Hunde älter als sechs Monate auch ein Ende gesetzt werden sollte, hat sich der Erfolg leider nicht eingestellt. Möglicherweise würden strengere Geldstrafen ein positiveres Resultat erbringen“, behauptet unser Gegenüber. Nicht selten sind auch Welpen und junge Hunde, die nach dem Gesetz noch nicht gechipt werden müssen, schwierig zu vermitteln. Auch bei reinrassigen Tieren ist es ähnlich obwohl diese eigentlich gesuchter sind als Mischlinge.

Auch wenn es immer noch Menschen gibt, die bereit sind für ein reinrassiges Exemplar, mehrere Tausend Kuna auszugeben, hat die Erfahrung doch gezeigt, daß vermittelte Hunde, mögen es auch nur Mischlinge sein, sehr anhänglich und dankbar ihrem neuen Herrn gegenüber sind, der sie vor dem sicheren Tod bewahrt hat.

Laut Statistiken werden jährlich nur allein in der Tierstation in Pula 300 Tiere vermittelt, was dafür spricht, daß es wohl immer noch Menschen mit einem guten Herzen gibt. Wie es auch sei, die Hunde am Kastijun sind fröhlich und verspielt und ahnen noch nicht, daß die gesetzliche Frist von zwei Monaten, die der Mensch ihnen auferlegt hat, langsam verstreicht.
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