Thema: Reisebericht Segeltörn im Mai 2009
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Alt 10.01.2010, 00:26
Vera offline
Vera
 
Kroatien Fan seit: 01.12.2009
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Standard Segeltörn im Mai 2009

Teil 2

Danach war dann erstmal schlafen bis zum Mittag angesagt und die Ausgeschlafenen unter uns nahmen Kurs in Nordwestrichtung raus zu den Inseln. Am Nachmittag waren wir dann zwischen den Inseln Kakan und Kaprije angelangt und entschieden uns, an einer Boje vor Kakan die Nacht zu verbringen. Nach den zwei teuren Abenden in Primosten und Trogir wollten wir uns selber verpflegen und am nächsten Morgen in Kaprije Wasser tanken, da wir danach weiter in die Kornaten wollten, wofür unsere Wasservorräte nicht mehr ganz ausreichen würden. Zum Abendessen verwöhnte unser Koch uns mit leckerem Fisch, den er morgens auf dem Markt in Trogir erstanden hatte.



Gesagt, getan, also am nächsten Morgen rüber nach Kaprije. Leider stellte sich dort heraus, dass unser schöner Plan einen Haken hatte: Wasser gibt es nur für Übernachtungsgäste – auch gegen Bezahlung wollte der Hafenmeister keins herausrücken. So ein Ärger! Schlau wie wir waren, haben wir unsere Bootsnachbarn angesprochen, die gerade mit dem Tanken fertig waren, ob sie uns vielleicht ihren Schlauch rüberreichen würden. Na klar, gar kein Problem, meinten sie. Das Problem nahte aber sogleich in Gestalt des Hafenmeisters, der auch nicht von gestern war uns schwupps das Wasser an der Zapfsäule sperrte. Grrrr…
Nun gut, wir mussten also umplanen, kauften noch schnell im örtlichen Minimarkt ein und nahmen Kurs auf die Kornaten. Dort wollten wir die Marina Piskera ansteuern und dort unser Wasser tanken. Der Wetterbericht sagte zudem für den Abend sowie für den nächsten Tag eine Bura an, so dass ein geschützter Liegeplatz in einer Marina auch nicht die schlechteste Lösung war.



Wir hatten einen tollen Segeltag, kamen nachmittags auf Piskera an und mussten erfahren, dass es Wasser nur morgens von 8-10 Uhr gibt. Na gut, wir hatten ja sowieso schon fast beschlossen, dort zu bleiben, also waren wir nicht allzu enttäuscht. Da es noch recht früh war, hatten wir auch noch viel Zeit zum Baden und Sonnen und Umschauen.







Abends gingen wir dann ins Marinarestaurant und waren angesichts der mageren Auswahl auf der Speisekarte und der gesalzenen Preise erstmal erschüttet. Ein Skipper, den wir am Vortag in Trogir getroffen hatten, empfahl uns das Restaurant auf der anderen Seite der Insel – der Fahrer des hauseigenen Taxibootes sei auch gerade im kleinen Laden der Marina und würde uns sicher gleich rüber bringen. Kein Problem, also ließen wir uns rüber fahren. Es wurde uns ein Drachenkopf sowie ein Petersfisch präsentiert – das war die Auswahl an Fisch. Lammfleisch gabs auch, das war das ganze Angebot. Na toll – was nun? Jetzt waren wir schon da und die Alternative wäre eine Stulle an Bord gewesen – also bestellten wir zu viert den Fisch zu 380 kn/kg und die anderen vier nahmen Lamm zu 150 kn/Portion – natürlich alles ohne Beilagen. So teuer habe ich noch nie vorher in Kroatien gegessen. Die Rechnung belief sich am Ende auf ca. 270 Kuna pro Person, puuuh. Es war zwar sehr lecker, aber einfach viel zu teuer.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wollten wir tanken, da kam der nächste Haken. Wegen der Bura hatte das Wasserschiff Verspätung und sollte erst gegen Mittag eintreffen. Na bravo! Aber der Chef der Marina hatte eine prima Idee. Er fragte, in welche Richtung wir wollten und schlug vor, nach Zut zu fahren und dort nachmittags Wasser zu tanken. Er würde dort anrufen und uns anmelden. Prima, sagte unser Skipper und wir machten die Leinen los und uns auf den Weg.





Unser nächstes Ziel war der Nationalpark Telascica auf Dugi Otok mit dem Salzsee Mir. Die Bura blies zwar mittelmäßig, aber zum Segeln wars ganz prima – meinten sieben von uns… Am Mittag erreichten wir die Bucht von Telascica, fuhren mit dem Beiboot an Land und besuchten den Salzsee und machten die Bekanntschaft mit den dort lebenden Eseln.











Dann gings noch hoch zu den weißen Steilfelsen und nach einer Weile zurück aufs Schiff und weiter nach Zut. Zwischen den Inseln merkte man von der Bura nichts mehr und so war die komplette Crew wieder bester Laune.





Nachmittags legten wir in Zut an und unser Skipper trug dem Angestellten unser Anliegen vor. Der schaute uns nur ungläubig an und meinte, das könne ja gar nicht sein, davon müsse er schließlich etwas wissen. Auch ein Besuch im Büro brachte keinen Erfolg. Wasser könnten wir haben – aber nur gegen Bezahlung. Wir wollten schon zähneknirschend darauf eingehen, da kam ein Mitglied unserer Crew fröhlich pfeifend aus dem Sanitärgebäude in Begleitung des Marinaangestellten, der unsere Anmeldung entgegengenommen hatte. Wunderbar, alles paletti, wir bekamen unser Wasser und segelten dann weiter nach Pasman, wo wir die Nacht in einer windgeschützten Bucht verbrachten.



Am Morgen machten wir uns auf den Rückweg nach Sukosan, denn wir mussten ja abends im Hafen sein, da wir am Samstag das Schiff abgeben mussten. Es erwartete uns ein recht stürmischer Wind. Wir setzen zwar versuchsweise die Segel, aber als das Schiff sich dann gleich auf die Seite legte, wurden vier Gesichter recht weiß und die Segel wurden dann doch wieder eingeholt. Für uns Angsthasen war dieser Wind nichts. Die Weiterfahrt war dann recht schaukelig und ungemütlich, aber nicht weiter dramatisch…für sieben von uns…










Am Nachmittag erreichten wir wohlbehalten die Marina Dalmacija und legten an unserem Steg an. Nun ging es uns allen wieder gut. Den letzten Abend verbrachten wir in Zadar, aßen in einem teuer aussehenden Restaurant sehr gut zu Abend und staunten über die günstigen Preise…Danach bummelten wir noch durch die Altstadt, bewunderten die Meeresorgel und das Denkmal an die Sonne und ließen den Abend dann an Bord ausklingen.





Am nächsten Morgen hieß es dann ausladen und ab nach Hause. Gerade rechtzeitig, denn schon auf dem Heimweg begann der große Regen, der auch in Kroatien für die nächsten Tage nicht mehr aufhörte…



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